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Minderheiten

Eine prominente deutsche Tageszeitung macht etwas sensationell Neues: Sie schreibt über ominöse Studien. Dabei sagt sie über den modernen Mann von heute: er gehört zur kleinsten Gruppe, in die sich Männer so einteilen lassen.

Was vollkommen unerhört ist.

Vor lauter Aufregung konnte ich natürlich nicht schlafen und habe heute gleich einmal den kleinen Mann des Hauses ganz furchtbar früh geweckt. Das war gar nicht einfach, denn sein Schnarchen säuselndes Atmen im Tiefschlaf schien deutlich stärker als mein hochmelodischer Weckgesang. Irgendwann war es ihm trotzdem zu viel, er blinzelte zwei Mal zum Wachwerden, sah mir in die Augen und meinte nur: Entspann‘ Dich, Papa. Die Gruppe ist vielleicht klein, aber fein.

Na, da bin ich ja beruhigt. Denn das klingt ganz klar nach einer deutlich repräsentativeren Aussage als so manch suspekte Studie sie zu präsentieren vermag.

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S-Bahn? Lächerlich. Kinder!

Als wäre es erst gestern gewesen: An einem lauschigen Tag im Frühsommer diesen Jahres gab’s eine dieser großartigen Gelegenheiten, bei denen auch der moderne Durchschnittsmann von heute freudig die Hand des örtlichen Bürgermeisters schüttelt und an seinen nur rudimentär entfalteten Fähigkeiten für den entspannten Plausch für zwischendurch feilt. Das gehobene Konversationsniveau bleibt wohl doch den Unterhaltungen mit dem kleinen Mann vorbehalten.

Immerhin handelte es sich beim Sommerspaß um die Eröffnung einer Kita gleich hier um die Ecke, also in beachtlicher Fußreichweite.

Der Sohn war dabei und gleich so angetan, dass er beschloss, noch häufiger dort vorbei zu gucken. Die modernen Eltern von heute stehen den Wünschen des kleinen Mannes natürlich grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber. Prompt hat er jetzt die ersten Tage der Eingewöhnung hinter sich. Und die Eltern lässt er hinter sich. Ganz ohne offensichtliche Sorgen, dass sie zu gegebener Zeit schon wieder auftauchen werden. Bis dahin, meint er, sich auch gut ohne sie unterhalten zu können.

Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, ob das an den ebenfalls anwesenden kleinen Damen im Haus liegt. Er guckt auf jeden Fall so. Und er guckt sehr interessiert.

Hoffen wir mal, dass alles in geordneten Bahnen verläuft. Und am besten hoffen wir auch, dass die jungen Leute ihre Freude in nachbarschaftskompatibler Atmosphäre haben. Denn von Rechts wegen sind Kinder schlimmer als die S-Bahn und somit eine unzumutbare Lärmquelle. Zumindest in Hamburg. Weit weg? Nicht für den Sohn. Er ist doch nordish by nature!

Der Bürgermeister von Karlsruhe und sein Gefolge hoffentlich nicht. Händeschütteln hin oder her.