Der moderne Mann von heute sollte lernen, mit dem Auf und Ab des Alltags souverän umzugehen. Denn auch, wenn es eigentlich absehbar war: Der lockere Umgangston, den der Nachwuchs bisher exklusiv mit seinem Herrn Papa gepflegt hat, schlägt früher oder später um in einen klaren Imperativ. Und das geschieht keineswegs erst in der frühpubertären Phase der sinnstiftenden Selbstfindung des kleinen Mannes.
Nein, der Protest und die Ansage kommen schon viel früher, aber nicht weniger deutlich. Vor allem kommen sie zusammen, dabei kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Zum Beispiel während einer mitternächtlichen Beruhigungs- und Wiedereinschlafzeremonie zwischen den Männern der Familie. Dabei wiegt der Papa den frisch wach gewordenen Sohn sanft in seinen Armen. Summt leise eine dem Einschlafen gewöhnlich sehr zuträgliche Melodie. Und wähnt sich sicher in der ansonsten vollkommenen Stille der Nacht. Welche jäh davon durchbrochen wird, dass der kleine Mann statt einem vielleicht erwartbaren lüsternen Schmatzen spontan eine deutliche und energische Ansage ausprobiert:
Mit Erfolg. Denn für’s Erste war es das zwar mit der aktuellen Wortmeldung. Aber besagte Dame ist in dem Moment garantiert hellwach und strahlt selbst dann ganz herzerfreut, wenn die Nacht tatsächlich tiefdunkel, die Stille tatsächlich weich wie eine Wolke und der gerade gestörte Schlaf ganz ruhig und fest war.
Der moderne Mann von heute tut gut daran, in Momenten wie diesen die eigene Lage mit Bravour zu akzeptieren, den Rest der Familie einer hochzufriedenen und trauten Zweisamkeit zu überlassen und es sich in der anderen Hälfte des Bettes für den Rest der ansonsten so tiefdunklen und ruhigen Nacht dem eigenen Schlaf hinzugeben.