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Milchtisch

Mit Tischsitten hat’s der kleine Mann. Das ist soweit weder neu noch überrascht es. Der Sohn hat einen ganz natürlich wirkenden, souveränen Umgang mit allem, was Essen, Trinken und das jeweils zugehörige Werkzeug anbelangt. Trotzdem kann gelegentlich ein kleines Malheur passieren. Als moderner Mann von heute lasse ich mich davon klarerweise wenig beeindrucken. Wichtig ist nicht, was passiert, sondern was man daraus macht. Soviel habe ich mittlerweile vom Nachwuchs gelernt.

Was macht man also, wenn beispielsweise die Milchtasse des Sohnes einfach umkippt obwohl sie noch gar nicht leer war? Richtig: man bleibt ganz gelassen, guckt sich den wachsenden Milchsee in Ruhe an, wechselt einen Blick mit dem Sohn, nickt kurz und textet dazu:

Mit Milch auf dem Tisch wird der Tisch zum Milchtisch.

Klingt wie ein Zungenbrecher? Ist gar keiner! Es geht ganz einfach von den Lippen. Das kann jeder am Tisch. Ausprobieren! Man kann es sogar singen. Melodie? Dazu sagt der Sohn nur: Hast Du keine, such Dir eine! Eingängig sollte es sein. Und ein gekonnt intonierter Sprechgesang geht auch. Als Höhepunkt sorgt ein ganze-Familie-Kanon garantiert für großartige Stimmung bei Tisch.

Überraschend ist es, dass am Ende natürlich trotzdem irgendjemand die Sauerei wieder sauber machen muss.

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Schlaf, Kindlein, schlaf

Manchmal trifft man Leute, diese freuen sich über den noch recht frisch gebackenen Nachwuchs und empfiehlen, die aktuelle Zeit so richtig zu genießen. Den Rat nimmt der moderne Mann von heute als stolzer Vater natürlich gern an, auch wenn er sich meistens fragt, ob es denn überhaupt möglich wäre, eine andere Zeit als die aktuelle genießen zu können. Aber das fragt sich der moderne Mann natürlich nur im Stillen. Laut, wie gesagt, laut nimmt er den Rat an und freut sich.

Genauso, wie innere Schweinehunde aber immer gewinnen, siegt hier aber auch der Zweifel. Genießen kann man nur die aktuelle Zeit. Alles andere war entweder schon oder wird halt noch kommen. Im ersteren Fall mag jeder selbst entscheiden, wie es denn früher so war. Für den letzteren kann man immerhin versuchen, sich adäquat vorzubereiten. Zum Beispiel durch passendes Liedgut.

Liedgut? Liedgut!

Denn irgendwann ist der Nachwuchs groß. Ganz groß, lernt sprechen und stellt Fragen. Dann möchte er alles wissen und ganz schnell lernen. Und nicht erst seit der Sesamstraße wissen wir doch alle, dass gesungenes Wissen sich ganz hervorragend einprägt.

Wer jetzt meint, nicht fit zu sein, keine Texte (mehr) zu kennen und das mit den Melodien eh nicht so drauf zu haben, sucht sich besser passendere Ausreden. Denn es gibt Detlef Cordes‘ Kinderlieder bei kulturumsonst.com. Was eine ganz große Seite ist. Das meinte auch der Nachwuchs gerade. Und er hat noch gar nicht gelernt, unsere Sprache zu sprechen. Aber wenn’s so weit ist, dann werden wir nicht nur das Lied der Monate wieder hervor kramen.

Hier und heute in der aktuellen Zeit freuen wir uns über Old MacDonald Had a Farm. Mit nur einem Durchlauf kann man damit den Nachwuchs recht zuverlässig in den Schlaf jodeln. Es haben schon andere die Erfahrung gemacht, dass zumindest diese Möglichkeit durchaus ihren Reiz haben kann. Denn auch ein schlafender Nachwuchs ist ein charmanter Nachwuchs. Und die Zeit mit ihm lässt sich ganz hervorragend genießen. Die aktuelle Zeit, versteht sich.