Völlig unbeeindruckt von aktuellen Meldungen zu Absatzvolatilitäten einiger Autohersteller intensiviert der kleine Mann gerade seine Leidenschaft für vierrädrige Gefährte. Schon in seinen frühen Tagen hat er sich gern durch die Gegend chauffieren lassen. Damals war er allerdings noch eher passiv dabei und hat zur Förderung seiner eigenen Konzentrationsfähigkeit immer die Augen geschlossen, um andächtig den ihm so wohlig nahen Geräuschen zu lauschen.
Das ist heute anders. Sitzt er im Auto, so brummt sein Mund wie ein eigener Motor, drehen seine Hände eifrig am Luftlenkrad und zappeln seine Füße als könnte er sich nicht entscheiden, welche Pedale er am ehesten noch nicht erreichen kann. Sitzt er mal nicht im Auto, so wird jeder Gegenstand zum Auto deklariert, der entweder entfernte Ähnlichkeit mit einem Quader (also Sportwagen) oder mit einem Siegerpodest (Limousine!) hat. Da wird geschoben, abgebogen, bebrummt, gerammt.
Und bei allem sind die Augen weit offen, um Ausschau nach etwaigen Bewunderinnen seiner Fahrkünste zu halten. Was er bezüglich diesen aber insgeheim für Pläne schmiedet, hat er mir bisher nicht verraten. Ich ahne jedoch wenig gutes. Denn die junge Dame, mit der er derzeit sein Bett teilt, wirft er jeden Morgen schwungvoll heraus. Auch wenn es sich nur um ein Plüsch-Häschen handelt: für die Nacht war sie OK, aber ungeschminkt und vor dem Frühstück möchte er nichts mit ihr zu schaffen haben.
Wenn das so weiter geht, wird aus dem kleinen Mann einmal ein Autonarr mit ständig wechselnden Frauengeschichten.