Kategorien
aus dem regal

Aus dem Regal

Heute: Das Rosinenbrötchen von Maximilian Buddenbohm

Wer schon mal Musik gehört hat, hat vielleicht auch schon mal Jazz gehört. So ein wenig zumindest. Jazz ist etwas Feines. Jazz ist Kunst. Kunst wegen Können und so. Wenn man genau hin hört, dann kann man nicht nur hören, welche Instrumente an einem Stück beteiligt sind, man hört auch, wer diese Instrumente jeweils spielt. Und was man auch hört, ist die Struktur der Songs. Das ist nicht einfach wildes Geschrammel. Nein, das ist zum Beispiel A-BB-A-B. Was natürlich nicht heißen soll, dass Jazz eintönig und langweilig ist. Großer Quatsch. Jazz ist schließlich Kunst.

Warum erzähle ich das?

Weil es mit Texten ganz ähnlich funktioniert. Man guckt in dieses Buch. Man liest ein paar der Geschichten. Man erkennt: Am Text spielte Señor Buddenbohm. Die Geschichten folgen oft einem gewissen Muster: Szenenschilderung, auf die falsche Fährte leiten, Auflösung auf der falschen Fährte liefern, Aufgreifen der ursprünglichen Szene mit einer nicht immer naheliegenden Pointe. A-BB-A, quasi. Vielleicht mit einer Art Akzent auf dem zweiten A, aber wir wollen hier mal nichts akademischer gestalten als es ist.

Was es ist: Kunst. Kunst am Text. Was es auch ist: ein großer Spaß.

Also: Kaufen. Und: Lesen.

Und nicht gleichzeitig Jazz hören. So etwas macht man nicht.


Flattr this

Kategorien
aus dem regal

Aus dem Regal

Heute: Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein von Maximilian Buddenbohm

Buch des Herrn Buddenbohm Beim Blognachbarn, dem Herrn Buddenbohm mit seinen Herzdamengeschichten, gab’s mal so Texte, das ist schon eine Weile her, bei denen ging es gar nicht um die Herzdame. Und auch nicht um die Söhne. Bei denen ging’s statt dessen um Jugend, um Mädchen, um ein Mädchen ganz besonders, mit wilden Geschichten über Beziehungen, die gar keine waren; alles in einem Provinzkaff, immerhin an der Küste. Travemünde war das. Und was er davon so hielt, klang zum Beispiel so:

Der Bus fuhr fast ohne Halt durch das dunkle und unbelebte Travemünde. Wenn man nicht gerade nach Lübeck in die Disco fuhr, gab es wenig Grund, sich bei dem Wetter draußen herumzutreiben.

Eine vollkommene Liebeserklärung, quasi.

Da drüben, im Blog, da waren die Texte übrigens irgendwie fehl am Platz. Aber hier, so neu verpackt, auf Papier und zwischen zwei Buchdeckeln: da passt’s.