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aus dem regal

Aus dem Regal

Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution von Bora Cosic, aus dem Serbischen übersetzt von Mirjana und Klaus Wittmann

Was passiert, wenn man eine Familie von Hauptdarstellern in einem Zimmer unterbringt, das Zimmer nach Belgrad steckt, in die vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts und über den gesamten Kosmos, der dieses Zimmer streift, vom Kind der Familie erzählen lässt? Beispielsweise das hier:

Die rotbackige Genossin in Stiefeln wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab und rief aus: »Wir werden für Brüderlichkeit unter den Menschen, dem Viehzeug und der übrigen Menschheit kämpfen, ausschließlich mit Mitteln der Überzeugung!« Die Tanten erklärten: »Wir sind bereit, auch dreißig Mitglieder der Befreiungsbrigade bei uns übernachten zu lassen!« Opa sagte sofort: »Das würde euch so passen!« Sieh fuhren fort: »Aber Affen können wir nicht aufnehmen, wegen der naturgegebenen weiblichen Angst und weil ein Kind im Haus ist!« Mama sagte: »Und ich werde verrückt, wenn es zu solchen Konsequenzen kommen sollte!« Genosse Abas tröstete sie: »Macht nichts, wir werden auch die Verrückten zu Menschen machen und sie nicht mehr fesseln und in kaltes Wasser werfen wie in der Vorkriegszeit!« Opa sagte: »Ihr müßt es ja am besten wissen!« Genosse Abas bestätigte: »Richtig!«

Weniger komprimiert ist das Buch an praktisch keiner Stelle. Dafür kommt es in kompakten 110 Seiten daher. Diese sind manchmal etwas bitte, dafür aber auch humorvoll genug verpackt, um verdaulich zu bleiben.

In das Regal kam das Buch übrigens auf Empfehlung von Herrn Merlix. Herausgeholt hat es der Sohn, versteht sich.