Señor Rolando
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On Cloudflow am Ende
14. September 2019

Aussortierte Laufschuhe: On Cloudflow

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Okay, ich gebe es ja zu: So ganz nagelneu sehen die Schuhe da oben nicht mehr aus. Aber das ist auch Absicht so. Denn während man gemeinhin bei Meinungsäußerungen zu Laufschuhen die Exemplare gern in ihrer jungfräulichen Frische erlebt, ist das hier natürlich anders. Wir zeigen sie, wenn sie ihren Dienst erfüllt und den Geist aufgegeben haben. Und aus diesem Blickwinkel haben sie sich doch recht tapfer gehalten, oder?

Durchaus, auf den ersten Blick zumindest.

Aussortiert werden sie deswegen:

On Cloudflow mit gerissenem Obermaterial.

Das Obermaterial reißt also. An mehreren Stellen. Da sind wir hier gnadenlos, wenn das passiert, fliegen Laufschuhe aus der Trainingsrotation heraus. (Es herrscht kein Mangel an Alternativen im Regal, aber das ist eine andere Geschichte, eine leidige.)

Da diese »Cloudflow« das erste Paar von On-Running hier im Haus sind, stellt sich natürlich eine Frage: Wie haben sich diese Clouds unten an den Sohlen geschlagen? Dabei handelt es sich um Hohlräume, welche an der Sohle der Schuhe zu finden sind, genau dort, wo normalerweise eine mehr oder weniger glatte Sohle zu finden ist. Im Bild oben sind sie ganz gut zu erahnen. So sehen sie bei genauerer Betrachtung am Lebensende des Exemplars hier aus:

Die ausgelaufenen Clouds der Cloudflow.

Die Sohlen mit ihren Luftblasen sind also abgelaufen, aber für ein Lebensende halten sie sich durchaus noch recht respektabel und stilvoll. So liefen sie sich auch, welch‘ Konstanz.

Die Moral von der Geschicht? 1.150 Kilometer haben sie gehalten, ich bin durchaus erpicht.

So eine vierstelle Kilometerzahl ist bei einem Paar Laufschuhe eine sehr solide Sache. Das passt. Es war – wie gesagt – mein erstes Paar von On und ich sag’s mal so: Hat Spaß gemacht; gerne wieder.

Büchergefahr
31. August 2019

Folge 74 des Büchergefahr-Podcasts meint: Auch ein Text hat Gefühle

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Wovon Texte so alles leben: Da möchte eine Geschichte erzählt werden, da möchten die handelnen Personen gepflegt werden. Und dann soll es auch noch ein Auf und Ab der Emotionen geben. Yin und Yang quasi. Das ist doch alles etwas viel verlangt, oder?

Oder.

Denn natürlich gibt es all das. Und sogar noch mehr. Aber das da oben ist schon mal ein guter Anfang. In der aktuellen Folge des Büchergefahr-Podcasts reden wir daher mal über die ersten bescheidenen Ansätze des elektronischen Blicks auf die Gefühle in einem Text. Sentimentanalyse nennt sich das dann. Spannend ist’s. Und anschaulich, wenn man denn möchte.

Hört ruhig rein. Aber Obacht, Triggerwarnung: Es wird gedichtet. Schweinereime nennen wir das ehrlicherweise. Das bekommt nicht jede(m). Einen Versuch ist’s jedoch wert, behaupte ich mal.

Gelesen: Lebenslauf von Lutz Balschuweit
25. August 2019

Gelesen: Lebenslauf von Lutz Balschuweit

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Beim Buch Lebenslauf von Lutz Balschuweit steht »Kein Wettkampf« groß auf dem Buchcover. Und damit ist alles wesentliche zum Charakter und Thema dieses Laufbuches gesagt.

Kurz zusammenfassend stellen wir fest: Hier läuft jemand jeden Tag. Er ist also ein Streakrunner. Täglichläufer gefällt manchen als Begriff besser, das ist auch hier im Buch so. Nun denn, passt beides. Das macht er, ohne an irgendwelchen offiziellen Wettkämpfen teilzunehmen. Passt natürlich auch. Jeder, wie er mag, zumal dieser Lutz Balschuweit durchaus auf die Zahlen seiner Läufe guckt. Er weiß sehr wohl, wieviele Tage seines Streaks er bereits absolviert hat, er weiß auch sehr genau, wieviel Kilometer dabei bisher zusammengekommen sind (Spoiler: Weit mehr, als einmal um die Welt herum) und er weiß auch recht genau, wann er mit wem zusammen lief und wann er schlicht allein unterwegs war.

Genau davon erzählt er hier im Buch. Es ist nämlich eine Sammlung kleinerer Geschichten, täglicher Anekdoten meist. Wir sind hier direkt bei seinen Läufen dabei, kennen alle Mitstreiter beim Vornahmen und die Laufgegend mit all ihren regionalen Details.

Das kann man machen, aber es fehlt doch ein wenig der übergreifende Zusammenhang. Für sich selbst sind die Geschichten jeweils nett und unterhaltsam, in der Summe ergibt sich jedoch keine Geschichte, die sich entwickelt und die Leser durch das Buch zieht.

Dieses Gefühl der fehlenden Überarbeitung und Feinschleiferei wird noch ein wenig durch Formalitäten unterstrichen. So ist die Schrift zum Beispiel schlicht zu groß und eher am womöglichen Default der Schreibsoftware als an der Lesbarkeit orientiert. Auch stehen die Seitenzahlen immer hübsch rechts unten. Unglücklicherweise ganz unabhängig davon, ob sie gerade oder ungerade Seiten verzieren. Davon geht die Welt nicht unter, glasklar. Aber es holpert trotzdem.

Dem Autor scheint’s egal zu sein. Er kümmert sich lieber um das Laufen und die Frage, was das eigentlich sein soll. Was macht einen Läufer aus? Er kommt zu einem klaren Schluss:

Und am Ende bist du ein Läufer, wenn du läufst. Nicht mehr und nicht weniger.

Ganz genau. Manche schaffen ganz en passant auch noch bemerkenswerte Leistungen. Die einen zum Beispiel einen fixen Marathon, andere spulen beim Streakrunning den ganzen Erdumfang ab oder benutzen gemeinsame Läufe als pragmatisches Mittel zur Integration von zugereisten Menschen. Auch dazu gibt es Geschichten in diesem Buch.

Im hier vorliegenden Fall zeigt Lutz, wie man sehr vieles sehr richtig machen kann, wie man mensch(lich) bleibt, während man täglich einen Halbmarathon absolviert und wie man seinen ganz persönlichen Wettkampf finden kann, ohne dass jemand Medaillen dafür verteilen muss.

Die Formfehler des Buches schwächen ein wenig den Genuss beim Lesen. Aber wenn man das erst mal akzeptiert hat, gibt es anregende Anekdoten. Vom Laufen, über das Leben. Und wer dafür nicht unbedingt ein Buch in der Hand braucht, liest stattdessen das Blog von Lutz. Da kommen die Texte schließlich her. Also warum nicht gleich an der Quelle lesen? Eben.

Daniel Kehlmann: Tyll
8. August 2019

Gelesen: Tyll von Daniel Kehlmann

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Passende Strandlektüre zu finden ist ja immer nicht ganz einfach. Im Buchladen direkt hinter der Küstenpromenade lag jedoch Tyll von Daniel Kehlmann herum und so eine Gelegenheit kann man ruhig mal nutzen.

Inhaltlich gibt’s in etwa das, was der Titel verspricht: Die Lebensgeschichte von Tyll Uhlenspiegel, dem Gaukler. Und die hat es in sich.

Er fängt als Müllerssohn an. Aber der Papa ist nicht einfach nur ein schlichter Getreidesortierer, sondern ein Welthinterfrager, Denker, Grübler und genau dadurch auch Provokateur im kirchlich geprägten Umfeld des Respektierens der Obrigkeiten. Das geht natürlich schnell schief, der Papa wird an den Pranger gestellt, der Sohn darf fliehen. Die Bäckerstochter Nele kommt mit, auch sie entflieht der drohenden Langeweile des routiniert vorgeschriebenen Lebensalltags.

Beide ziehen sie durchs Land. In ihren Kunststücken sind sie gut, sehr gut, die besten. Auf ihren Wegen sehen sie alles, von allem auch das Elend. Es kommt aus der Gesellschaft, es kommt aus der Armut, es kommt aus dem Überlebenskampf aller, es kommt aus den Zeiten des Dreißigjährigen Kriegs, der gerade tobt. Es ist somit eine phänomenale Kulisse, durch die sich Tyll und Nele mit phänomenaler Routine bewegen.

Und diese Geschichte ist ganz wundervoll erzählt. Es ist spannend, aus verschiedenen Sichtweisen auf das Geschehen zu gucken. Es ist anregend, verschiedene historische Schicksale aus dem Blick zweier Gaukler zu betrachten. Es ist beruhigend, dass sowohl die Kleinen als auch die Großen ihrer Zeit mit Sorgen, Nöten, stinkenden Gassen und kleinen Heldentaten kämpfen.

Wer sonst noch auf der Suche nach einer passenden Strandlektüre sein sollte: Dieser Tyll des Herrn Kehlmann ist ganz prima geeignet.

Eine halbe Marathon-Nacht
4. August 2019

Eine halbe Marathon-Nacht

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Wo gibt es einen Ausflug mit dem Boot von der Hafenrundfahrt samt daran anschließenden Halbmarathon? Bei der Rostocker Marathon-Nacht, ganz genau. Wir hatten das hier ja schon zweimal.

Dieses Mal hätte unsereins auch endlich mal die ganze Strecke laufen können. Aber dafür muss man dann die Bootsfahrt opfern und irgendwelche Ärzte haben hier vor kurzem auch für die erste Krankschreibung seit Jahrhunderten gesorgt. Da gab’s halt eine Trainingspause. Und die Sache mit dem komplett unvorbereiteten Marathon hatten wir ja letztes Jahr gerade erst. Muss man ja nicht immer so machen.

Also Kilt gewickelt, ab auf’s Boot, die Sonne über dem Warnowtunnel bestaunen und dann ab durch den Tunnel auf die Strecke. Dort lief’s dann ganz gut. Es kam jetzt keine Bestzeit heraus, aber doch ein annehmbar passabel flottes Tempo, geschmeidig gleichmäßig über die ganze Zeit. So soll das sein. So kann es bleiben. Gerne wieder.

Das ist schon hübsch hier oben an der Küste.

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