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Frauenpower

Vor zwei Tagen war die Tochter bei ihrer Krabbelgruppe. Zum ersten Mal. Um sich vorzustellen, sozusagen. Da möchte man natürlich eine gute Figur machen. Also turnte sie fleißig mit den anderen Kindern herum. Und drehte sich von links nach rechts und auf den Bauch. Und wieder zurück. Wie man das mit vier Monaten so macht.

Wieder zu Hause pflegt sie ihre gesunde Neugier, um die Absurditäten des Lebens zu verstehen. Wie zum Beispiel die eigenen Finger. Welche die Tochter somit dreht und wendet und hebt und senkt und bezappelt und nicht aus den Augen lässt und anlacht und beschimpft und mit heftigem Kopfschütteln versieht. Ich glaube, das ist auch in etwa mit vier Monaten dran.

Skurril scheint sie auch ihren Schnuller zu finden. Der scheint zwar lecker zu sein und bei ihr ähnlich hoch in der Gunst zu stehen, wie es schon bei ihrem Bruder der Fall war. Aber gucken kann man ja trotzdem. Also greift sie zu, zieht ihn mit Schmackes aus dem eigenen Mund, dreht ihn fleißig hin und her, guckt interessiert, nickt und schüttelt den Kopf, guckt noch einmal und steckt ihn sorgfältig wieder zurück in den Mund. Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung, wann diese choreographische Glanzleistung normalerweise im Entwicklungsplan vorgesehen ist. Aber ich glaube, es ist deutlich später als mit vier Monaten.

Die Tochter ist jetzt noch nicht mal ganz drei Monate alt. Aber es heißt wohl auch, dass Mädchen früher reif werden als Jungs. Der Sohn und ich – wir ziehen uns schon mal warm an.

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Familienzuwachs

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Maßarbeit

Manchmal ist es doch sehr beruhigend, dass die Machtverhältnisse in der Familie zweifelsfrei geklärt sind. Der Sohn kann Wünsche äußern. So ist’s ja nicht. Als moderner Mann von heute nehme ich die gern zur Kenntnis. Aber die Entscheidungen liegen immer noch im Familienvorstand. Und das ist ganz klar der körperlich größte. Innere Werte? Schön und gut. Letztlich zählt, wer auf dem größten Fuß lebt und von oben herab allen anderen auf den Kopf gucken kann. Das Leben ist schließlich komplex und gefährlich. Da ist ein ruhender Pol der Entscheidung Gold wert.

Wichtig ist es dabei, dass dieser Familienvorstand einfach zu erkennen ist. Körperliche Größe und so. Nicht, dass im entscheidenden Moment Zweifel aufkommen und erst lange diskutiert werden muss, um zu klären, wer eigentlich das Sagen hat. Es ist der Größte. Und gut ist. Klar. Einfach. Eindeutig. Frei von Zweifeln.

Gerade habe ich im Kleiderschrank übrigens gesehen: Die Anzüge vom Sohn haben Größe 98. Meine Anzüge 94.

Besser, wir konzentrieren uns vorerst auf die Schuhe. Da stimmen die Relationen. Noch.