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Wofür ist Literatur eigentlich gut? Warum lesen wir Bücher? Oben gibt’s ein paar Antworten, nicht alle naheliegend.

So holen wir uns das Internet zurück heißt ein Posting, welches uns zur Nutzung dezentraler Social-Media-Plattformen statt der bekannten zentralen Platzhirsche Facebook und Twitter motivieren möchte. Der Beitrag enthält dabei auch ein paar gute Punkte, sachliche Infos gar. Aber: Die Sprache ist so dermaßen stocksteif verkopft, dass einem die Haare steil vom Körper abstehen und man erst einmal auf einem der beiden genannten bösen Kanäle zur Entspannung Luft holen möchte. So wird das – glaube ich – auch wieder nichts. Und das, obwohl ich den Text auf einem dieser hipp dezentralen Kanäle aufgeschnappt habe, um den es inhaltlich immerhin auch geht.

Sehr erfrischend plädiert die Autorin Melanie Raabe dafür, Bücher endlich wieder für das zu lieben, was sie sind und nicht ständig das Imitieren anderer Formate – wie Audio- oder Video-Streamingdienste – zu fordern. Wenn sie dabei auch noch fordert, die liebgewordene pseudointellektuelle Arroganz mal sein zu lassen, klingt das glatt ein wenig naiv, ist aber ganz wundervoll ehrlich und wirkt kurioserweise regelrecht progressiv.

Wer gern ein klein wenig etwas wagen möchte, kann übrigens momentan das Comic-Magazin Polle unterstützen, damit es genug Abonnenten findet, die mehr als nur die Erstausgabe möglich machen. Warum eigentlich nicht?

Comics leben von Bildern und Sprache. Beide sind respektabel ausdrucksstark. So verrät uns Sprache zum Beispiel deutlich mehr, als die pure Aneinanderreihung von Wörtern vermuten lässt. Depressive Menschen lassen sich z.B. auch an ihrer Sprache erkennen.

Wie heißt es so schön? Spare im Guten, dann hast du in der Not. Wer dieses Prinzip nicht so recht beherrscht, sind offenbar die Saudi-Arabier. Wer hätt’s gedacht?

Die 80er Jahre waren modisch verpeilt, oder? Na, zumindest wirken sie heute tatsächlich wie aus einer anderen Zeit. Man sieht es zum Beispiel den Postern an, die damals an unseren Wänden hingen. Hach, those were the days.

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THE WHY heißt ein Film über das Laufen von 160km-Ultramarathons. Dabei geht es erstaunlich viel um das eigentliche Laufen und respektabel wenig um den gemeinhin üblichen Pathos, welcher sich bei Filmen dieser Art gern einschleicht. Sehr angenehm, auch wenn sich hier im Haus statt des Why momentan eher die Frage des How stellt, aber irgendwas ist ja immer.

Gegen die Nachrichtenflaute im Sommerloch haben wir Amazon. Sie sind wirklich immer für eine Schlagzeile gut. So verkaufen sie z.B. fleißig weiter Birkenstock-Sandalen, obwohl das dem Hersteller gar nicht gefällt, dürfen jedoch das gleiche mit Parfüm von Joop nicht mehr machen. Was für eine unterhaltsame Soap.

IKEA stellt die eigene Verkaufsstrategie um und hier in den Südstaaten bekommen wir die letzte Legacy-Hütte hingestellt. Danach gibt’s dann mehr online und schöne Shops mit wohl mehr Stil in feinen Innenstadtlagen. Tja, man kann wohl nicht immer gewinnen. Das gilt vor allem dann, wenn die Menschen hier lieber hübsch viel Beton statt etwas Rasen haben möchten. Es ist also ein verdientes Elend. Nun ja.

Ist das Trinken von Kaffee aus Pappbechern eigentlich immer noch ein Thema? Scheint ganz so. Aber auch hier im Dorf gibt‘s jetzt ein Porzellanbecher-Refill-Konzept. Wir können also auch mit guten Ideen umgehen. Wie tröstlich.

Andere Städte können das natürlich ebenfalls, ganz klar. In Bremen gibt es jetzt z.B. die ersten Ampeln, die eine grüne Welle für Radfahrer schalten. Solide Sache. Vor allem, weil es für weniger Autoverkehr sorgt. Dem hilft ja bekanntermaßen auch eine grüne Welle nichts mehr. Und auch sonst wenig. Tja.

Das Jammern über die zurückgehende Zahl von bücherlesenden Menschen ist laut. Kann man da denn wirklich nichts machen? Na, vielleicht kann man. Zum Beispiel konstruktiv nachdenken, wie sich das mit der Lesemotivation anstellen lässt. Ein Leipziger Professor macht das mal vor.

Oder wie wäre es mit jugendlichem Lesementoring? Das gibt’s zumindest in Hannover. Und es klingt verlockend.

Ergänzend trösten wir uns damit, dass Literatur als Vorlage für Filmproduktionen recht erfolgreich ist, auch wenn das nicht allen (Schreibenden) so recht angenehm erscheinen mag.

Literaturpreise scheinen zumindest nicht als Allheilmittel zu taugen. Das liest sich ein wenig dramatisch, ist aber vielleicht doch eher ein Trost als ein Problem.

Dann schreiten wir zum Abschluss doch einfach an die Wahlurne. Die Kandidaten der Hotlist 2018 stehen nämlich zur Wahl. Noch bis in den August hinein können wir jetzt alle für unsere Favoriten aus den unabhängigen Verlagen votieren. Dann mal los.

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Pixar versteht etwas vom Geschichtenerzählen. Und sie möchten uns etwas davon beibringen. Mit einem Kurs bei der Khan-Academy. Wie hübsch.

Für jene unter uns, die glauben, alles schon gesehen zu haben: Die CIA hat jetzt ein eigenes Literaturmagazin.

Wie man chic mit Zahlen spielt. Am Beispiel von Fahrradunfällen.

Ebenfalls um Zahlen geht es beim Fernsehen und den Streamingdiensten. Dort sind es halt Zuschauerzahlen, die natürlich damals (Fernsehen) wie heute (Streaming) solide erfasst werden. Und dabei gibt es auch sonst mehr Gemeinsamkeiten, als man naiv meinen mag.

Die Sache mit den Chronotypen ist ja mittlerweile so langsam klar. Aber praktisch auch tasächlich was zu tun, den eigenen Tag ein wenig in Abhängigkeit vom persönlichen Biorhythmus zu gestalten ist nicht immer leicht. Bei Perspective Daily gibt’s ein paar Tipps.

Da wir uns momentan überwiegend recht sicher zu sein scheinen, dass die Welt mal wieder untergeht, tut ein relativierender Blick vielleicht ganz gut. Denn es ist eben alles relativ, auch die Einschätzung des Schlechten, Bösen, Falschen. Wie beruhigend.

Deutschlandfunk Nova schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass schlechte Stimmung ja schön und gut sei, die reale Umgebung von uns aber gar nicht so mies aussieht. Man müsste halt nur mal genauer hingucken. Na dann.

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Na, überrascht? Keine Sorge, wir werden hier auch weiterhin er wenig Blicke auf Beauty-Tuber/innen werfen. Aber über den Europäischen Literaturpreis kann man auch mit solide aufgetragenem Lippenstift hervorragend erzählen. Doch, doch, das geht. Und es ist jeweils ein Buch von mare sowie eines von Kein & Aber mit dabei. Passt.

Überhaupt: Bücher. Da lässt sich ja viel drüber reden. Ebenso, wie über Serien. Und über den Vergleich der beiden; über die Frage, wer denn nun die spannendere Erzählweisen hat; wer uns länger fesseln, unterhalten und faszinieren kann. Spannende Fragen. Die wir uns wohl noch eine Weile stellen können.

Dabei gibt’s ja noch mehr. Zeitungen und Zeitschriften und Magazine zum Beispiel. Mit Kolumnen darin. Über deren Autor/innen und ihr Geschlecht man sich auch wieder hervorragend streiten kann. Julia Karnick liefert einen passenden Beitrag dazu.

Wer hat eigentlich das Geld erfunden? Und warum? Sicher als Tauschmittel, klar, das leuchtet ein. Stimmt aber gar nicht.

Mit Generation Buch gibt es jetzt das erste Buchmagazin direkt von Buchbloggern. Zum Download. Ist einen Blick wert.

Statt über Künstliche Intelligenz oder auch nur das Maschinelle Lernen zu reden, sollten wir es lieber möglichst ehrlich Mustererkennung nennen. Meint zumindest Nicola Jentzsch in der Frankfurter Rundschau.

So ganz nebenbei macht Dawanda zu. Wohin jetzt nur mit den schönen Dingen? Und man fragt sich natürlich recht naiv: Lässt sich so ein Marktplatz wirklich nicht über 10 Jahre betreiben, ohne relevant aus den roten Zahlen heraus zu kommen? Suspekt.

Die Südstaaten hier sind ein beschauliches Plätzchen. Dabei haben sie durchaus ihren Charme. Und taugen sogar zum Arbeiten. Doch, doch.

In der Politik gibt es jetzt Menschen, die mit Volt eine europäische Partei gründen. Das ist nicht nur erfrischend, sondern endlich auch mal frei vom klassischen Links-Rechts-Lagerkampf. Und es sind vor allem junge Menschen dabei, nicht nur gesättigte Alte. Wie gesagt: Erfrischend.

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Der Western-States-Ultramarathon über 100 Meilen lief gerade wieder. Oben gibt’s ein wenig Inspiration dafür, dass das zwar reichlich verrückt, aber trotzdem recht faszinierend ist.

Ebenfalls faszinierend sind die aktuellen Entwicklungen rund um das maschinelle Lernen. Und ja, das ist gut so. Zum Beispiel für die Netflix-Guckenden unter uns. Für die nämlich auf genau dem Weg das Ausfallrisikos dieses kleinen Streamingdienstes minimiert wird.

Frau Nessy schwimmt und ist müde. Dabei ist sie gar nicht vom Schwimmen müde, sondern von medialen Trivialitäten. Wer fühlt da nicht mit ihr mit?

Die Produktion von Amazons Hardware liegt zu guten Teilen bei Foxconn. Damit ist quasi automatisch klar: Dort herrschen keine Arbeitsbedingungen, dort herrschen Zustände. Das Dilemma ist jedoch: Was ist eine sinnvolle Alternative? Vom Konsumverzicht einmal abgesehen, versteht sich.

Wechseln wir ein wenig das Thema und reden über E-Books. Irgendwie möchte dieser immer noch niemand so richtig haben. Es ist skurril. Die hippen Digitalverlage bringen jetzt auch vermehrt gedruckte Bücher heraus – man beachte vor allem CulturBooks – und die alten Traditionshäuser – Suhrkamp! – rücken von ihren E-Book-Versuchen glatt wieder ab. Und das passiert nicht (nur) aus Ignoranz und feinem Gehabe heraus, sondern weil die Leser es mit ihrem Kaufverhalten genau so als Wunsch äußern. Wie gesagt: skurril.

Oder simpel gesagt: Schöne Scheiße. Mit Betonung auf dem Schönen, versteht sich.

Im Politikteil lesen wir heute Neil Gaiman, welcher schlicht feststellt, dass die Hilfe für Flüchtende kein Akt des politischen Spiels ist, sondern schlicht eine Frage des Anstands und der Frage, wie man selbst im Zweifelsfall gern behandelt werden möchte. Einfache Sache.

Die Krautreporter starten ihre erste Regionalausgabe. Sie kommt aus Sachsen. Und in einem der ersten Texte geht es gleich um, na?, richtig: Nazis. Na super.