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Ein Buch, ein Buch, ein signiertes Buch

Das Jahr fängt hier reichlich monothematisch an, ich weiß. Macht aber nichts, denn nach der Aktion mit den kostenlosen E-Büchern gibt’s schon wieder ganz tolle Sachen: signierte Bücher! Aus Papier, per Hand verunstaltetedelt von mir.

Kartoffeln gehören nicht in einen Zen-Garten Und so funktioniert’s: Wer mir 8,88 € für das Buch plus 1,11 € für den Versand (zusammen also: 9,99 €) überweist, bekommt ein signiertes Exemplar zugeschickt. Die dafür notwendige Bankverbindung gibt’s per E-Mail an zen-garten@gasbottle-county.eu. In der Mail bitte sowohl die Adresse als auch den kreativ selbstgetexteten Signierwunsch unterbringen. Sobald das Geld hier angekommen ist, geht das Buch dann heraus. Und wer mehrere Bücher haben möchte, rechnet die Versandkosten einfach nur einmal in die Gesamtsumme hinein.

Also alles ganz einfach. Und keine Angst, das mit den anderen Themen hier: das bekommen wir auch wieder hin.

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Ein Buch, ein Buch, ein kostenloses Buch

In diesem Internet ist wirklich immer etwas los. Da guckt man einmal kurz nicht hin und: zack, gibt’s einen Skandal. Es ist verrückt.

Aktuell hat sich in dieser Reihe Vea Kaiser zu Wort gemeldet. Von ihr werden wohl Bücher kopiert. E-Bücher, versteht sich. Das findet sie nicht so toll und hat sich auf Facebook mit einem offenen Brief an die Ganoven beschwert. Einen konkreten Link habe ich jetzt nicht, denn wir reden hier von Facebook. Mit den Links dort hinein ist das immer so eine Sache. Aber ich verrate Ihnen etwas: So toll war dieser offene Brief gar nicht geschrieben. Da hat sich die Autorin wohl stilsicher ihrer Zielgruppe angenähert.

Aber wie dem auch sei. Im Internet ist nicht nur immer etwas los, es schreiben auch immer mehrere Leute darüber. Darauf ist Verlass. Und mit etwas Glück gehört Pia Ziefle zu diesen Kommentatoren. Von ihr halten wir hier viel. Und zur ganzen Debatte über gute Bücher und böse Kopierer hat sie den folgenden Ratschlag parat:

Also: schickt uns Autoren eine Mail, wenn Ihr unsere Arbeit wertschätzt, flattert unsere Artikel, schickt uns Selbstgebackenes in großen Kisten. Aber lasst unsere eBooks in Ruhe, ja?

Selbstgebackenes zur Buchentlohnung. Die Idee ist so charmant, da wäre ich auch immer dabei. Das nur so als uneigennütziger Tipp am Rande.

Und für alle, denen die ganze Diskussion viel zu verkrampft erscheint, habe ich hier eine Aktion als kleine Lockerungsübung für zwischendurch: ein kostenloses E-Book.

Kostenlos? E-Book?

Ja, genau. Und zwar total legal. Bis zum Ende der Woche gibt’s das E-Buch zum Blog kostenlos bei Amazon.

Entspanntes Lesen wünsche ich.

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Grimms Märchen

Die Zeiten ändern sich. Der Wandel ist quasi allgegenwärtig. Wer davon noch nichts mitbekommen hat, sollte sich einfach mal Kinder anschaffen. Niemand zeigt die laufende Veränderung direkter, ehrlicher, offener und mit einer größeren Selbstverständlichkeit.

Der Sohn liest seit einer Woche zum Beispiel keine Bilderbücher mehr. Diese dünnen Dinger mit ihrem beschränkten Wortschatz kann sich gern die kleine Schwester reinziehen. Er ist hier der große Bruder. Schon richtig alt, zumindest, wenn man ihn fragt. Und es stimmt ja auch. Er wird schließlich bald vier. Da ist Schluss mit Kinderkram. Grimms Märchen müssen her. Somit ein richtig schön dickes Buch, mit ganz viel Text und immerhin noch ein paar Bildern.

Willkommen im Bildungsbürgertum! — möchte man da fast rufen. Was könnte es schließlich Größeres geben als Kinder, die sich für Bücher begeistern? Bücher sind der Hort der Kultur, Bücher sind Schätze des Wissens, Bücher sind ein Ruhepol im stressigen Alltag, Bücher sind Phantasieanreger, Bücher sind ein Quell steter Inspiration.

Und Bücher sind tot. Das hört man immer wieder. Wahrscheinlich sogar, seit es Bücher überhaupt gibt. Aber derzeit werden die Stimmen lauter. Und ich gebe Ihnen mal einen Tipp: So gut wie Kathrin Passig mit ihrem Buch als Goldbäumchen hat es selten jemand auf den Punkt gebracht. Lesen Sie’s dort: Bücher sind tot.

Also ist alles umsonst? Diese Zeiten des gemeinsamen Blätterns, Guckens, Lesens und Vorlesens, dieses Selbstlesen, auch wenn die Kinder dabei sind? Alle Vorbildfunktionen für die Katz? Geht es letztlich nur noch um ein kurzes Klicken, vielleicht ein Wischen und das war es dann? Der Untergang des Abendlandes — viel beschworen, jetzt kommt er wirklich?

Zum Glück wohl nicht. Denn wie hat kürzlich der viellesende Blognachbar festgestellt: Der Medienwandel im Kinderzimmer ist gar kein Problem. Der Nachwuchs nimmt die Märchen wie sie kommen. Ganz frei von jeder Theorie. Nicht das Medium ist die Botschaft, sondern auch in Zeiten des Wandels gilt eine Konstante: Rotkäppchen ist das schönste Mädchen, dass es je gegeben hat. So sagt es nämlich der Sohn. Und er muss es wissen, verliebt, wie er ist.

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Aus dem Regal

Corpus Delicti von Juli Zeh

Cover von Corpus Delicti von Juli Zeh Es gibt derzeit so einen gewissen Hype um deutschsprachige Frauen, die nicht nur schreiben, sondern offenbar auch noch als jung genug gelten, um damit aufzufallen. Judith Hermann, Nora Bossong, Juli Zeh. Alle toll. Findet auch der Sohn und hat mir neulich Juli Zehs Corpus Delicti vor die Füße geworfen.

Es ist natürlich ein Justizroman. Und natürlich einer, in dem Drogen eine Rolle spielen. Eine ganz beiläufige, versteht sich. Denn hauptsächlich geht es um etwas ganz anderes. Es geht um einen Prozess, dem die Protagonistin sich stellen darf. Worüber sie nicht nur glücklich ist:

»Niemand«, sagt Mia, »kann nachvollziehen, was ich durchmache. Nicht einmal ich selbst. Wäre ich ein Hund – ich würde mich ankläffen, damit ich nicht näher komme.«

Worum es geht? Um nichts geringeres als eine Gesellschaftskritik verpackt in einen Roman. In dem der Protagonistin, Mia, der Prozess gemacht wird. Da sie nicht mehr mitspielt. In einer Gesellschaft, in der das Mitspielen zum Prinzip und das Funktionieren zum obersten Gebot erkoren ist. Das bisher eher als beiläufig angesehene Gut der Gesundheit wird zum Maß aller Dinge. Dieses nicht anzustreben wird zum Verbrechen. Jemand, der so handelt, zum Terroristen. Dem der Prozess gemacht gehört. Und sei es letztendlich nur ein Stellvertreterprozess, weil man diesen Prozess Mias Bruder, Moritz, nicht mehr machen kann. Wofür er selbst gesorgt hat:

»Das Leben«, sagt Moritz leise, »ist ein Angebot, das man auch ablehnen kann.«

Und ein Buch ist ein Angebot, das man auch weglegen kann. Muss man in diesem Fall aber gar nicht. Zumindest nicht, bevor man es gelesen hat. Hype hin oder her. Und wer unbedingt meint, dass Gesellschaftskritik nicht in einen Roman gehört sondern Thema für ein Sachbuch ist, der kann sich ja das neueste Werk aus dem Hause Zeh holen: Angriff auf die Freiheit. Verfasst zusammen mit dem Reiseliteraten Ilija Trojanow.

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Aus dem Regal

Lagerfeuer von Julia Franck

Eines der Lieblingsbücher des Sohnes beim Griff in das häusliche Regal ist Moskauer Eis von Annett Gröschner. Großartig. Das zeugt von Stil.

Was er schon lange nicht mehr heraus geholt hat: Zonenkinder. Gut so. Lohnt sich nämlich eh nicht. Wenn ich es mir recht überlege, habe ich das Stück auch schon eine Weile selbst nicht mehr gesehen. Möglicherweise hat der Sohn es heimlich um die Ecke gebracht, damit sich niemand die Finger daran schmutzig macht. Schlaues Kind.

Was der Sohn bestimmt nicht aus dem Regal holen wird: Ingo Schulze. Den gibt’s hier nämlich nicht und den wird’s hier auch nicht geben.

Das gilt so ähnlich auch für Den Turm vom Tellkamp. Wobei dieser gern noch zu Besuch kommen könnte, wenn er es schafft, den ganzen Rummel um ihn draußen zu lassen.

Julia Franck: Lagerfeuer Wie es leuchtet von Thomas Brussig steht zu weit oben. Da kommt der Sohn noch nicht heran.

Aber was hat das alles mit Lagerfeuer von Julia Franck zu tun?

Nicht viel. Korrekt. Das ist nämlich gar kein Wenderoman. Ganz anders als ich anfänglich dachte. Nein, denn es ist ein im-Westen-nicht-ankommen-Roman, kürzlich vom Herrn Nachwuchs aus dem Regal geangelt und stolz durch den Raum geworfen. Dabei ist es die Geschichte von ein paar Leuten, die zwar aus dem Osten heraus gekommen sind, es im Westen aber nur bis in das Aufnahmelager geschafft haben:

Aber wo bist du gelandet? Ist dir nicht aufgefallen, daß wir in einem Lager wohnen mit einer Mauer drumherum, in einer Stadt mit einer Mauer drumherum, mitten in einem Land mit einer Mauer drumherum.

Es ist komisch. Es ist dramatisch. Es ist komisch dramatisch.

Und es ist lesenswert.