Kategorien
bildung

Was man von der Wissenschaft noch lernen kann

Wer hätte es gedacht? Dieses Happiness-Studium ist super. Dabei wird man auf einmal wieder auf Texte gestoßen, dass es einem ganz schwindelig wird. Wie früher an der Uni. Hochgradig interessant ist das. Hach. Und obwohl es alles natürlich in hohem Maße fundiert ist, hat man es nicht nur mit Studien aus dem Elfenbeinturm zu tun. Nein, nein, wir haben hier durchaus Material vor uns liegen, das äußerst relevant für den Alltag ist. So heißt es im Text What Makes a Happy Parent:

Sometimes parenthood is good for happiness—but not always

Wundervoll. Endlich wäre das mal geklärt. Es geht doch nichts über klare Aussagen. Ein Hoch auf die Wissenschaft!

Kategorien
bildung

Happiness in acht Wochen

Bekanntermaßen bin ich von Haus aus ein Freund von Podcasts, betreibe ja sogar selbst einen. Empfehlungen für den einen oder anderen Kanal gebe ich gelegentlich in den Sonntagslinks. Was ich dort noch nicht hatte, aber trotzdem sehr empfehlen kann, ist der Happiness-Podcast von Gretchen Rubin und ihrer Schwester. Es geht dort tatsächlich um das Glücklichsein und Mittel und Wege dorthin.

Nun sind Podcasts aber auch wieder nicht der Weisheit letzter Schluss. Das sehe ich dann doch ein. Und darum habe ich mir jetzt tatsächlich den Spaß gegönnt, einem anderen Link vom letzten Sonntag zu folgen und habe mich beim 8-wöchigen online-Kurs über das Glücklichsein eingeschrieben. Es geht schließlich nicht an, dass nur die die Kinder des Hauses etwas lernen. Nein, hier darf jeder selbst ran. Und nach diesem Kurs weiß ich hoffentlich wissenschaftlich fundiert, warum ich eigentlich so larmoyant beschwerlich durch die Welt schlurfe.

Das wird toll. Wer macht noch mit?

Kategorien
bildung

Vom Jammern und dem Weltfrieden

Papa liest. Sohn spielt. Man soll die Arbeit ja aufteilen, damit es gerecht zugeht. Das sieht der Sohn jedoch nicht ganz so. Vernünftig mitspielen soll ich. Sagt er. Recht hat er. Natürlich. Also schnappe ich mir ein paar seiner Legosteine und baue fleißig an einer wilden Konstruktion. Das Ergebnis wackelt etwas, bleibt aber stehen. Obendrauf habe ich sogar eine kleine Spielzeugblume gesetzt, an der man drehen kann. Sieht chic aus, finde ich.

Was soll das denn? – fragt der Sohn.

Ich gucke wohl ungläubig. Mit skeptischen Rückfragen hatte ich gar nicht gerechnet. Bin doch in Gedanken noch ganz beim gelesenen Text. Aber es hilft alles nichts. Wenn der Sohn fragt, hat er auch eine Antwort verdient.

Das repräsentiert natürlich den Weltfrieden. – sage ich.

Ahh, eine Waschstraße: Drehen. Waschen. Sauber. Gut. – sagt der Sohn. Ich grummel nur ein unverständliches: Ähh, ja, genau. Bin schließlich voll bei der Sache, also dem Text von eben.

In dem übrigens folgendes steht:

Die Lehrer brauchen dringend einen Führerschein für das Web, damit sie verstehen, wie die Welt inzwischen tickt.

Gesagt hat’s Gunter Dueck in einem jüngst veröffentlichten Interview. Es geht um Bildung. Das ist doch ein Thema für den Sohn! – denke ich. Er guckt mich nur kurz skeptisch an und baut lieber weiter mit seinen Legos. Ich sitze einfach da, gucke Löcher in die Luft und denke nach über die Zukunft, den Sohn, die Schule, den Bach, den alles runter geht, das Früher, in dem alles viel besser war und wie die Welt wohl schlicht zu Grunde geht.

Ich habe den Weltfrieden zerstört! – sagt prompt der Sohn. Dort musste eine neue Waschstraße hin. Die Autos sind jetzt alle sauber!

Präziser hätte ich es auch nicht auf den Punkt bringen können. Denn wie sagt Señor Dueck im Interview schon so schön: Lernen muss einfach Spaß machen.

Na dann.


Flattr this

Kategorien
bildung moderner mann

Redeschwall

Ein gewisser Herr Strassemeyer ist ein toller Typ bei der IBM. Als solcher kam er kürzlich in einer Internetradiosendung zu Wort und meinte unter anderem:

Ich gehöre zu jenen, die viel reden müssen, damit sie hören, was sie denken.

Diese Logik scheint der kleine Mann auf jeden Fall zu teilen. Obwohl ich beim besten Willen weder sagen kann, wann er dem Señor Strassemeyer über den Weg gelaufen ist, noch wie es mit seinen Zukunftsplänen in dreibuchstabigen Großkonzernen aussieht.

Derlei väterliche Fragen und mit ihnen einher gehendes Stirngerunzel sind dem Nachwuchs natürlich vollkommen gleichgültig. Statt dessen ist er sehr bemüht, seine Theorien zu einer wirklich umfassenden Weltanschauung zu vermitteln. Widerspruch wird dabei wenig geduldet. Denn selbstverständlich hat er all seine jugendliche Energie darin investiert, das Für und Wider seiner Argumente klar abzuwägen und entweder eine gesunde Balance in seine Meinung zu einem bestimmten Thema einfließen zu lassen oder aber einen vordergründig extrem anmutenden Standpunkt auf eine derart solide Argumentationsstruktur zu bauen, dass mögliche Kritikpunkte oder sonstige Einwände von nur laienhaft mit dem Thema vertrauten Eltern zerbröseln wie eine Strandburg nach einwöchiger Sonneneinstrahlung ohne Wassernachschub.

Als moderner Mann von heute höre ich dem Sohn natürlich begeistert zu, falle ihm nicht ins Wort, lasse ihn also ausreden und nicke sogar ab und an zustimmend, ja ermuntere ihn sogar, mit seinen Ausführungen doch bitte noch weiter fortzufahren, wenn er einmal eine Pause zum Luftholen einlegt.

Aber ganz unabhängig davon, wie verstehend meine Mine nach außen auch wirken mag: Im Stillen schmiede ich meine eigenen Pläne und überlege, wie ich den kleinen Mann davon überzeugt bekomme, dass die Sprache, die er spricht, zur interfamiliären Kommunikation nur bedingt taugt und wie er dazu zu bringen sein könnte, das zu lernen, was wir gemeinhin Muttersprache nennen, auch wenn es gern mit dem Wort Papa im ersten Eröffnungssatz eingeleitet werden kann.

Ich hoffe nur, er merkt das nicht. Ansonsten würde er mir bestimmt ganz klar die Meinung sagen!

Kategorien
bildung moderner mann

Je mehr, desto besser!

Es gibt Tage, an denen passiert so viel, dass man zur abendlichen Auswertung des Erlebten stundenlang erzählen könnte und trotzdem nur an der Oberfläche der gesammelten Eindrücke kratzen würde.

Das sieht der kleine Mann ganz genauso. Und genehmigt sich von Zeit zu Zeit einen Tag, an dem er umso mehr in Erzähllaune gerät, je näher der Abend rückt. Ist der Abend da, hat der kleine Mann seinen Erzählzenit erreicht, welchen er problemlos für mehrere Stunden aufrecht erhalten kann.

Mir scheint da jemand mit ganz großen sprachlichen Fähigkeiten heran zu wachsen.

Das muss gefördert werden.

Da der moderne Mann von heute aber selbstverständlich sehr gern auch seine postmoderne Ader pflegt, ist er ganz weit davon entfernt, einen unreflektierten Aktionismus auf seinen Nachwuchs zu projizieren. Oder anders gesagt: Der moderne Mann von heute plant natürlich nicht, seinen Sohn zukünftig am Montag zum Tennis zu schicken, wenn am Dienstag die Reitschule ruft, mittwochs der Klavierunterricht, donnerstags die Judo-Schule, freitags der Chor, samstags die Theaterstunde und am Sonntag das Fernstudium zur Weiterbildung in Traditioneller Chinesischer Medizin.

Zumindest plant er das nicht ohne das explizite Einverständnis seines Sohnes oder auf Grund fundierter Argumente, die für eine solche Planung sprechen. Und wer könnte solche Argumente besser bringen als ein ganz toller Professor von einer ganz tollen Universität? Eben.

Und also sprach Prof. Paul Bloom in Yales Introduction to Psychology:

Children learning more than one language seem to show no deficit in each of their languages relative to learning just one language.

Mehrere Sprachen gleichzeitig zu lernen bremst den kleinen Mann also bezüglich jeder einzelnen Sprache nicht merklich aus.

Na, da hat sich der kleine Mann in seiner jugendlichen Erzählfreude ja etwas eingebrockt. Der Herr Papa ist jetzt argumentativ stabil aufgestellt. Die Erwartungshaltung ist trainiert. Y el señor hijo va a estudiar todos los idiomas simultáneamente. ¡Que se divierta!

Aber ich denke, er bekommt das wieder hin. Bisher zumindest hat er seinen Willen immer ganz gut durchsetzen können. Argumente hin oder her.