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Kindergeld

Eine Sache, die sich in den Tagen zwischen den Jahren gut erledigen lässt, ist das Beantragen von Kindergeld. Das erledigt der moderne Mann von heute bei der Familienkasse. Und um diese zu finden, begibt er sich in die örtliche Niederlassung der Arbeitsagentur.

Das hilft auf jeden Fall ganz hervorragend, um gar zu harmonische Familiengefühle zu besänftigen, welche sich über die Feiertage eingestellt haben könnten. Wenn der moderne Mann von heute den Beamten allerdings freundlich und wohlgesonnen gegenüber tritt, kann er fast mit der gleichen Liebenswürdigkeit wie bei den Kollegen und Kolleginnen auf dem Standesamt rechnen. Dabei hilft es natürlich ungemein, das notwendige Formular schon ausgefüllt mit zu bringen. So bleibt doch schlicht das kleine bißchen extra Zeit für charmanten Smalltalk zur Beamtenpflege.

Das sehen diese Beamten wohl ganz genau so. Zumindest haben sie das Formular zum Beantragen von Kindergeld auf der Webseite der Familienkasse zum Download bereit gestellt. Gleich nebenan steht auch die Adresse der Familienkasse. Und wer jetzt noch mehr Zeit sparen möchte, schickt das Papier einfach mit der Post dort hin. Geht auch. Aber bitte das Schreiben nicht vergessen mit anzutackern, welches die netten Damen vom Standesamt extra für das Elterngeld zusammen mit der Geburtsurkunde heraus gegeben haben.

Ein Behördengang erledigt und sogar ein Stück Weihnachtsharmonie für den Start ins 2008 gerettet. Was will der moderne Mann von heute mehr? Eben.

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5 Dinge, die man in seiner ersten Woche als Papa erledigen kann

Ich zitiere gleich mal frisch von der Webseite des Karlsruher Standesamtes:

Zur Anzeige der Geburt sind, und zwar in nachstehender Reihenfolge, verpflichtet:

  • der Vater des Kindes,
  • die Hebamme, die bei der Geburt zugegen war,
  • der Arzt, der bei der Geburt zugegen war,
  • jede andere Person, die dabei war oder von der Geburt aus eigenem Wissen unterrichtet ist,
  • die Mutter, sobald sie zur der Anzeige imstande ist.

Na, wenn das so ist, steht man als männlicher Elter ja doch nicht vollkommen nutzlos in der Gegend herum.

Und nutzen wir doch gleich mal die Gelegenheit und überlegen, was so die ersten großen Heldentaten des Alltages eines frisch gebackenen Herrn Papa in der ersten Woche seiner neuen Rolle sind. Vom Schwelgen in totaler Begeisterung seiner kleinen, wohl gelungenen Meisterleistung einmal abgesehen:

  1. Windeln wechseln. Und zwar mit Begeisterung, bitte. Es ist schließlich die große Tat, die neben dem Stillen mehr oder weniger zwangsweise zu erledigen ist. Und im Gegensatz zum Stillen können wir Herren hier ganz ungestört mit dem Kleinen die Zweisamkeit genießen.
  2. Anmelden des Zwerges auf dem Standesamt. Auch, wenn das Amt es nahe legt, hat das wenig damit zu tun, ob die werten Eltern nun verheiratet sind oder nicht. Es ist ein vorgeschriebener bürokratischer Akt – also erledigen und gut ist. Und wie schon obigem Zitat zu entnehmen ist, macht man das als moderner Mann am besten selbst und überlässt es nicht irgendwelchen Hebammen oder Kliniken. Schließlich steht man in der Rangordnung weiter oben. Und Stolz ist Stolz.
  3. Elternzeit anmelden. Und zwar für die bezaubernde und frisch gebackene Mutter gleich mit. Von Rechts wegen hat dieses gemäß § 15(7) des BEEG sieben Wochen vor Antreten besagter Zeit zu erfolgen. Für jene, die es mit streng organisierten oder streitfreudigen Arbeitgebern zu tun haben, empfiehlt es sich, die Frist einzuhalten. Und bei verbleibenden acht Wochen Mutterschutz beginnen die sieben Wochen nach der ersten Lebenswoche des kleinen Zwerges.
  4. Elterngeld-Informationen vom Arbeitgeber besorgen. Lässt sich hervorragend mit dem vorherigen Punkt verbinden. Und während man sich die Formulare gern von der Webseite der zuständigen Organisation herunter laden kann, braucht der Arbeitgeber zum Bescheinigen des Einkommens vor der Geburt des Kindes sowie dem Einkommen nach der Geburt passenderweise das Geburtsdatum und den Namen des Kleinen. Wer die Muße hatte, kann den Rest des Elterngeld-Antrages natürlich auch schon vorbereitet in der Schublade liegen haben. Eine Sorge weniger.
  5. Qualitätszeit mit dem Zwerg verbringen. Und zwar richtig. Knuddeln. Knutschen (noch wehrt es sich nicht, das kann nur zehn Jahre später ganz anders aussehen). Herumtragen. Bewundern. Geschichten erzählen. Stolz sein. Die Windeln gewechselt haben wir ja schon in Punkt eins.

Wer übrigens mit dem Gang zu Ämtern ein Problem hat: Beim Standesamt ist es alles nicht so wild. Für gewöhnlich sind die Leute dort offenbar davon verwöhnt, dass sie es meist mit erfreulichen Aktionen zu tun haben: Hochzeiten und Geburten. Entsprechend entspannt sind die Beamten drauf, freundlich noch dazu, und schnell geht es ebenfalls. Also nur keine Angst.

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Ersatzbeschäftigung

Der Mann von heute ist ein ganz moderner. Und er darf es meistens sogar ganz legal sein. Kaum einer guckt ihn mehr blöd dafür an. Sogar bei der Geburt ist er dabei. Oftmals. Bis auf die paar Ausnahmen, die sich das entweder nicht zutrauen, es tatsächlich nicht verkraften oder sich auf die alten Werte besinnen und statt im Kreißsaal dumm im Weg herum zu stehen lieber draußen im Wald auf Mammutjagd gehen. Der Rest, der atmet mit und überlegt, wann er sich am geschicktesten seinem mitgebrachten Lunchpaket widmen kann.

Und da selbst der moderne Mann von heute weder den schönen Kugelbauch durch die Gegend schieben kann, noch eine wirklich aktive und produktive Rolle beim eigentlichen Gebärvorgang zu übernehmen in der Lage ist, kann er entweder vollkommen sinnfrei herum tollen und sich vom Zeugungsschmerz erholen oder er sucht sich Ersatzbeschäftigungen. Wie zum Beispiel das Ausfüllen von Elterngeldanträgen. Die sind noch nicht mal ein Jahr alt und schon ganz toll, heiß begehrt und als hochkomplexe Geschöpfe bekannt, die offenbar den aktuellen Gipfel der Formularevolutionsgeschichte darstellen und in dieser Rolle einen der Grundsteine der aktuell katastrophalen Demographieentwicklung bilden.

Da hat der moderne Mann von heute natürlich Respekt. Schon bevor er auch nur einen Blick in das werte Formular geworfen hat. Bis er dann irgendwann all seinen Heldenmut zusammen nimmt und sich daran macht, das Formularungetüm zu bezwingen. Kaffee gemacht. Kugelschreiber gezückt. Papier ausgebreitet. Kugelschreiber angesetzt. Fertig.

Fertig? Fertig! Nach gefühlten zehn Minuten und realen fünfzehn. Fünf sind wohl dafür drauf gegangen, dass der moderne Mann von heute ernsthaft über seinem in das Formular einzutragende Geburtsdatum sinniert und überlegt, ob es ihm sagen will, dass er irgendwann in der letzten Zeit klammheimlich zum alten Eisen mutiert ist. Nur gut, dass diese Sinnierphase nicht gar zu lange dauert. Für fünf Minuten war es gerade noch erträglich.

Formularmammut erledigt. Warum nur habe ich das Gefühl, dass es im Kreißsaal nicht so sanft ablaufen wird?