Beiträge zum Thema “charmeur”
September 25, 2011
Laute Worte, leise Gesten
Vor gar nicht allzu langer Zeit haben wir festgestellt, dass die Tochter eine recht effiziente Form der Kommunikation gefunden hat. Diese lässt sich damit zusammenfassen, dass sie sich hauptsächlich darauf konzentriert, uns Eltern mitzuteilen, wenn sie etwas gern haben möchte. Und das macht sie schlicht dadurch, dass sie auf die gewünschte Ware zeigt und in einer klaren Form des Imperativs dazu ihren Namen brüllt.
Damit ist sie offenbar so zufrieden, dass sie nichts grundlegendes daran geändert hat.
September 21, 2010
Mutig
Der Sohn ist ein eher vorsichtiger Typ. Ganz ähnlich zu manch anderem Zweijährigen ist er zum Beispiel gegenüber Leuten recht zurückhaltend, die er noch nie oder schon seit sehr langem nicht mehr gesehen hat. Da stürmt er nicht gleich freudig los und umarmt sie, sondern lehnt sich erst einmal schüchtern und elegant gegen mich und wartet ab. Als moderner Mann von heute biete ich in solchen Situationen natürlich Halt und bilde seinen Fels in der Brandung des Ungewissen.
Juni 4, 2010
Gerecht geteilt
Bekanntermaßen ist der Sohn ein sehr generöser Freund. Er gibt gern, er gibt reichlich, er gibt von allem etwas ab. Wenn es nicht gerade um die Bagger im Sandkasten geht, versteht sich.
Das Teilen ist für ihn ein Zeichen der Zuneigung. Dabei übergeht er möglicherweise jene, die er nicht kennt. Vielleicht schneidet er auch jene, die er nicht mag. Aber großzügig bedacht werden alle, die ihm lieb sind. Wie sein Herr Papa, versteht sich.
Mai 19, 2010
Wahres Glück
Ein Leben mit Nachwuchs hat ganz praktische Vorteile. So hilft ein kleiner Mann im Haus dabei, sich immer mal wieder auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben. Dieses ganze Gerede von Arbeit, Karriere, Aktienkursen und Work-Life-Balance ist schließlich nur oberflächlicher Selbstbetrug. Eingeredet haben wir uns das alles. Aber unserer wirklich intrinsischen Motivation entspricht es nicht. Glück lässt so nicht finden. Wahre Werte sehen anders aus.
Ganz anders ist es bei Kindern.
Mai 9, 2010
Ein ganz normaler Samstagmorgen
Wochenende ist Ausschlafzeit. Das geht schon am Samstagmorgen los; vor allem, wenn’s am Abend davor mal etwas später geworden ist. Das wissen alle. Nur Zweijährige nicht. Das Exemplar bei uns hier im Haus wurde pünktlich wach und sagte in einem klaren, deutlichen und sehr munteren Ton: «Papa, aufstehen! Frühstück machen.» Als moderner Mann von heute bin ich für solche Manöver natürlich wohl trainiert und kontere schlagfertig: «Nix da, wir haben eh keine Brötchen im Haus.
Juni 17, 2009
Chiffre
Frisch diktiert:
Männlich, ledig, verdammt jung, sucht: Brünette in kurzem Kleid und passender Windel, welche sich heute im Schlosscafé vorgestellt hat als: „Melissa, nettes Mädchen.“
Der Sohn, der heiße Feger. Nordish by Nature, Latino by Heart.
Mai 21, 2009
Hat Zukunft
Backwaren im Backwarenfachgeschäft zu kaufen ist eine eher alltägliche Beschäftigung, selbst für den modernen Mann von heute. Manchmal ist der Sohn dabei. Sitzt bei diesen Gelegenheiten gern beim Herrn Papa auf dem Arm. Und beobachtet. Meistens die Damen hinter dem Tresen. Aber das ist nicht immer so. Manchmal trainiert er auch die Wirkung seines Augenaufschlags bei jenen, die ihren nachmittäglichen Chillout bei einem Stück Kuchen samt zugehöriger Tasse Kaffee zelebrieren.