Category: laufen
September 17, 2023
Mit einer Staffel durch den Badenmarathon
Die letzte Laufveranstaltung mit Beteiligung hier aus dem Haus liegt jetzt wirklich schon eine Weile zurück. Das wäre auch eine Weile länger so gegangen, bzw. nicht gegangen. Wenn nicht ein befreundeter lokaler Läufer gefragt hätte, ob unsereins beim Zusammenstellen eines Staffelteams für den Badenmarathon aushelfen könne.
Prima Idee, unsereins konnte. Heute war der Lauf.
Und was soll ich sagen? Außer: prima Sache! Das war toll. Der Trainingszustand war zwar miserabel, aber die zu absolvierenden knapp 14 Kilometer liefen deutlich besser, lockerer und flüssiger als gedacht.
Oktober 30, 2022
Ausgelaufen: Brooks Neuro 2
Was sich bewährt, darf bleiben. Oder wieder zum Einsatz kommen. Das gilt auch für Laufschuhe. Vor einer Weile hat hier ein Exemplar Neuro 2 den zuvor leicht lädierten Ruf von Brooks wieder gerichtet. Was damals in Blau geklappt hat, kann auch in anderen Farben funktionieren. Gedacht, getan, Schwarz geholt. Und siehe da:
Die konnte man wohl laufen. Eine ganze Weile sogar. Mit 1.080 Kilometern ist es wieder knapp vierstellig geworden. Solide Sache, das lassen wir hier gelten.
Mai 26, 2022
Aussortierte Laufschuhe: Altra Escalante
Die Sache mit den Laufschuhen, sie ist nicht leicht. Primär sollen sie natürlich gut passen, sich locker laufen, dabei nicht stören, nerven, drücken oder anderweitig Stress machen. Zusätzlich sollen sie gemeinhin auch noch einigermaßen gut aussehen. Man möchte sie ja gern tragen.
Oder?
Nun. Vor allem das mit der Optik ist so eine Sache. Unsereins zum Beispiel trägt sie wirklich nur zum Laufen. Darum heißen sie schließlich Laufschuhe. Im Alltag haben die hier nichts verloren.
September 19, 2021
Gelaufen: Baden-Marathon v21
»Gute Nacht, Papa. Schlaf schön. Und viel Spaß morgen früh beim Laufen. Aber schleich‘ nicht wieder so. Mach mal fix.« Das waren die letzten Worte der Tochter gestern Abend. Man hat’s echt nicht leicht und bekommt so viel zurück. Es ist doch immer wieder auf’s Neue faszinierend.
Das Laufen bezog sich auf die heutige Ausgabe des Baden-Marathons hier in den Südstaaten. Sie heißt v21, was zum einen am aktuellen Jahrgang liegt, zum anderen aber auch daran, dass es nur eine halbe Distanz gibt.
August 29, 2021
UTMB. Oder: Ist wohl doch nicht alles Scheiße
Wirft man einen Blick in die diversen Social-Media-Timelines, entsteht so manches Mal der latente Eindruck, als ob eigentlich alles einfach nur noch den Bach runter geht. Die Menschen da draußen machen alle unsinniges Zeug, auf unsinnige Art und Weise, mit unsinniger Motivation, in unsinnigem Stil und es wird alles mit möglichst unsinnigen Worten kommentiert und angeprangert.
Das ist alles so unsinnig schwer zu ertragen, dass unsereins einfach resigniert, sich von einigen Kanälen ganz abmeldet und in die anderen schlicht nur noch alle paar Tage mal einen Blick wirft.
Juni 6, 2021
Gemeinsamrun. Oder: So ein Halbmarathon geht wohl doch nicht immer
Einer der lockersten Sprüche, die wir Laufheinis gern absondern ist:
So ein Halbmarathon geht ja immer. Und das das ist auch gar nicht so verkehrt. Wenn man halbwegs regelmäßig läuft, stimmt das durchaus. »Halbwegs regelmäßig« heißt allerdings mehr als »irgendwie einmal pro Woche versuchen, das Haus zu verlassen.«
Den Beweis gab’s hier gerade wieder. Der lokale Marathonveranstalter hat sich zur Motivation für die laufende Saison eine Serie von drei Halbmarathonläufen überlegt.
Februar 13, 2021
Aussortierte Laufschuhe: On Cloudsurfer
Es ist mal wieder so weit: Nach etwas über 1.450 Kilometern darf ein Paar Laufschuhe hier den wohlverdienten Ruhestand antreten. Nach dem Cloudflow ist es mit dem Cloudsurfer das zweite Paar von On-Running hier im Haus.
Man sieht ihnen ihr Alter durchaus an. Und alt sind sie wirklich. Ich habe mir das Paar nämlich mal auf einer Marathonmesse geholt. Für alle, die sich nicht mehr recht daran erinnern können: Das sind Ansammlungen von Ausstellungs- und Verkaufsständen, die vor einem Marathon irgendwo in Startnähe zu finden sind.
Oktober 4, 2020
Andere laufen heute einen Trail-Marathon
Auf einem der Social-Media-Kanäle habe ich kürzlich glatt eine Überraschung erlebt. Das passiert ja doch eher selten. Gemeinhin ist das Geschehen dort relativ erwart- und vorhersehbar. Aber dann kam Robin und bemerkte so ganz en passant, dass er sich gerade auf einen Marathon vorbereite. Da guckt man ja doch zweimal hin und blinzelt kurz. Es stimmt jedoch tatsächlich: Der Trail-Marathon in Heidelberg findet heute statt.
Wer hätt’s gedacht. Unsereiner hat diese Saison bezüglich Laufevents bereits abgeschrieben.
Juli 18, 2020
Aussortierte Laufschuhe: Brooks Neuro 2
Es gibt ein großes Dilemma, wenn man sportlich viele Laufschuhe im Regal hat, aber nur weniger sportliche Umfänge mit diesen absolviert: Man braucht halt immer eine Weile, bis mal wieder ein Paar durchgelaufen ist und Platz machen darf. Irgendwann ist’s dann aber doch soweit. Hier und heute ist es ein Paar Brooks Neuro 2, welches in den Ruhestand geht.
Wie schon bei den guten alten Cloudflows macht auch hier wieder das Obermaterial schwach.
Juni 23, 2020
Leichtfüßige Eleganz
Die letzten Wochen (Monate!) haben ganz beiläufig recht faszinierende Nebenwirkungen gezeigt. So wurden manche der gemeinhin recht einsamen Laufrunden des Hauses vom ebenfalls hier wohnenenden Trainerpersonal begleitet. Ich erwähnte das anlässlich des Ostermarathons bereits.
Zwischenzeitlich hat das ein wenig nachgelassen. Irgendwann kannten die Kinder alle üblichen Runden der Gegend. Da nutzt sich der Reiz der Begleitung eines schnaufenden Erziehungsberechtigten ein wenig ab. Das ist durchaus verständlich.
So manches Mal bietet sich dann aber doch wieder eine Gelegenheit.
Mai 3, 2020
Ein Wings for Life World Run
World Run, puh. Das klingt viel.
Aber immer gemach. Denn wir wissen ja wie das ist: Selten sind die Sachen so dramatisch, wie sie erst einmal erscheinen mögen. So ist es auch beim Wings for Life World Run. Der Name verrät es schon: Es geht um einen Lauf. Dabei ist hier alles ein klein wenig anders als sonst. Es gibt nämlich zum Beispiel keine Ziellinie. Sondern es gibt ein Catchup-Car, also ein Auto, welches nach den gestarteten Läufern irgendwann langsam losfährt, schrittweise schneller wird und dabei der Reihe nach die Laufenden einholt.
April 13, 2020
Ostermarathon 2020
Besondere Zeiten erfordern besondere Läufe. Das ist ein altes Naturgesetz. Und das gilt natürlich auch zu Zeiten, in denen der Coronavirus so einiges aus den gewohnt routinierten Bahnen wirft. Denn all die gewohnten Laufveranstaltungen finden momentan nicht statt. Da neben dem Herbst das Frühjahr zu den saisonalen Schwerpunkten für diese gehört, sind so einige Termine und Möglichkeiten zum gemeinsamen Beineschwingen Corona-bedingt schlicht nicht verfügbar.
Daran geht die Welt nicht zugrunde. Soviel ist den meisten von uns klar.
März 22, 2020
Laufen in der Krise ist keine Laufkrise
Diese Sache mit dem Laufen ist eine vielschichtige Angelegenheit. Dabei fängt es alles so harmlos an: Man geht aus dem Haus, setzt einen Fuß vor den anderen, wechselt die Füße ab und wiederholt das Spiel für eine Weile. Zack, Laufen. Fertig. Abgehakt.
Dann kommt irgendwann jemand und fragt, warum man das denn macht. Und schon wird‘s kompliziert. Denn der Gründe gibt‘s gar viele. Und sie sind nur selten irgendwie konstant.
Februar 2, 2020
22,2 km für den guten Zweck beim Malerdorflauf
Den Spaß mit dem heutigen Palindromdatum haben heute schon viele gehabt. Aber auch wenn das Thema damit breitgetreten ist und ausgeschöpft zu sein scheint, legen wir hier gern nochmal eins oben drauf.
Konkret sind es 22,2 km, welche unsereins beim Malerdorflauf heute für die Unterstützung des Kindernotarztwagens in einem der vorgelagerten Bergdörfer hier in den Südstaaten absolviert hat.
Damit schließt sich der Kreis für diesen Lauf zumindest auf eine Weise und die Premiere des Events am heutigen 02.
Januar 19, 2020
Am 2.2. ab 11:11 Uhr ist Malerdorflauf
Es hilft ja alles nichts: Gelegenheiten sind dafür da, ergriffen zu werden. Und wenn jemand im Jahr 2020 am 2.2. ab 11:11 Uhr einen Lauf veranstaltet, dann ist unsereins natürlich dabei.
Der Spaß steigt in Grötzingen, das ist hier in den Südstaaten gleich um die Ecke. Sehr praktisch. Das habe ich glatt ausgenutzt und bin heute zu einer Proberunde genau dorthin (gelaufen, eh klar) und habe nicht nur die Strecke, sondern auch den Veranstalter persönlich kennengelernt.
Oktober 27, 2019
Frankfurt Marathon. Oder: Geht doch.
Jetzt gebe ich es doch mal ganz ehrlich zu: Mit Frankfurt habe ich eher so eine ambivalente Beziehung. Man kann es auch gern direkter ausdrücken: Diese Stadt ist mir schlicht egal. Ich habe nichts gegen sie, von mir aus kann sie da ruhig sein, aber sie versprüht auch wenig Charme. Unbedingt besuchen muss man sie eigentlich nicht.
Außer natürlich, es ergeben sich passende Gelegenheiten. Heute war so eine. Und so kam daher, dass ich mich beim letzten lokalen Marathon ein wenig (sehr) über mich selbst geärgert habe.
September 22, 2019
BadenMarathon absolviert, trotzdem nicht begeistert
Wetter gut.
Essen gut.
Läufer gut.
Ergebnis nicht so gut.
Man hat’s mit der Lauferei wirklich nicht leicht. Das macht zwar Spaß, aber am Ende ist man trotzdem erschöpft. Andere Hobbies sind da rücksichtsvoller. Aber so sei es. Spiel, Spaß und Entspannung ist ja dabei. Passt schon.
Heute gab’s dann wieder die jährliche Inkarnation des lokalen Baden Marathons, hier in den Südstaaten. Unsereins war natürlich dabei. Wenn’s schon eine lokale Eventszene gibt, kann man die auch ruhig unterstützen.
September 14, 2019
Aussortierte Laufschuhe: On Cloudflow
Okay, ich gebe es ja zu: So ganz nagelneu sehen die Schuhe da oben nicht mehr aus. Aber das ist auch Absicht so. Denn während man gemeinhin bei Meinungsäußerungen zu Laufschuhen die Exemplare gern in ihrer jungfräulichen Frische erlebt, ist das hier natürlich anders. Wir zeigen sie, wenn sie ihren Dienst erfüllt und den Geist aufgegeben haben. Und aus diesem Blickwinkel haben sie sich doch recht tapfer gehalten, oder?
Durchaus, auf den ersten Blick zumindest.
August 4, 2019
Eine halbe Marathon-Nacht
Wo gibt es einen Ausflug mit dem Boot von der Hafenrundfahrt samt daran anschließenden Halbmarathon? Bei der Rostocker Marathon-Nacht, ganz genau. Wir hatten das hier ja schon zweimal.
Dieses Mal hätte unsereins auch endlich mal die ganze Strecke laufen können. Aber dafür muss man dann die Bootsfahrt opfern und irgendwelche Ärzte haben hier vor kurzem auch für die erste Krankschreibung seit Jahrhunderten gesorgt. Da gab’s halt eine Trainingspause. Und die Sache mit dem komplett unvorbereiteten Marathon hatten wir ja letztes Jahr gerade erst.
Mai 5, 2019
Ein Knastmarathon
Was man beim ersten Versuch vergeigt, könnte beim zweiten ja besser klappen, oder? Nun, einen Versuch war das jetzt wert, das DNF beim Knastmarathon im letzten Jahr war schließlich nicht nur unschön, sondern hat auch so einen Schalter im Kopf umgelegt und zack, lief es für eine ganze Weile generell nicht mehr so toll. Das ist ja kein Zustand, echt jetzt mal. Also gab’s heute einen neuen Anlauf. Und prompt führte der auch bis zur Ziellinie.
April 14, 2019
Ein Elbdeich-Marathon
Einen Marathon zu Laufen hat immer auch etwas von einer Sightseeing-Tour. Man steckt schließlich immer in verschiedenen Gegenden. Und alle sind sie faszinierend. Hier zum Beispiel die Elbe. Toller Fluss, viel flaches Land links und rechts. Was für eine feine Gegend, um ein paar Kilometer abzuspulen.
Das kann man zum Beispiel beim Elbdeich-Marathon mitten in der schönen Altmark machen. Dieser ging gerade in die 12. Runde. Da wurde es langsam Zeit, dort mal anzutreten.
Februar 17, 2019
211 Runden sind ein #Hallenmarathon
Wie war das Resümee von Rodgau? Genau: Die Sache mit dem Laufen von Runden ist doch sicher noch ausbaufähig. Und klar: Es ist. Am besten zum Beispiel durch den Hallenmarathon in Pfohren.
In der Halle ist jede Runde 200 Meter lang. Man läuft also 211 Mal im Kreis, bis man den Marathon voll hat. Das ist natürlich nicht nur ein großer Spaß, sondern auch reichlicher Unfug. Vor lauter Schreck und miserablem Empfang fehlen auch glatt in der obigen Aufzeichnung der Laufuhr circa fünf Kilometer.
Januar 27, 2019
Jetzt mal nicht gleich Ultra laufen. Oder: #Rodgau40
Das wäre doch jetzt eigentlich die Gelegenheit gewesen: Mit den 50 km von Rodgau den ersten Ultramarathon des Hauses zu laufen. Der fand an diesem Wochenende nämlich statt. Aber hier stehen demnächst ein oder zwei Marathon an. Da wäre das Laufen einer längeren Distanz in der Vorbereitung eher kontraproduktiv.
Die Sache mit dem Training ist aber trotzdem interessant. Denn ich habe jetzt mal einen vorsichtigen Blick in die Historie meiner Läufe geworfen.
September 23, 2018
Baden-Marathon
Was macht man am besten, wenn man gerade ein paar Wochen im Urlaub war? Genau: Man nutzt die aktuelle Trainingspause, um den heimischen Marathon zu laufen. Das stand somit für heute auf dem Plan.
Viel sprach nicht dafür, das wirklich durchzuziehen. Ohne Training kommt schließlich nicht viel dabei herum. Kurz zuvor hatte ich mir clevererweise einen Impftermin gelegt und für heute standen Unwetter auf dem meteorologischen Plan.
Aber wie das do ist: Feste sollte man feiern, wie sie fallen.
September 18, 2018
Sunshine Coast Marathon
Wenn man in Australien mit dem Camper unterwegs ist, fragt man gelegentlich bei dem einen oder anderen Campingplatz nach einem freien Stellplatz. Das ist gemeinhin auch kein Problem. Man steht dort schließlich nur so herum. So einen Platz gibt es für gewöhnlich recht problemlos.
Nur manchmal scheint es etwas schwieriger zu sein. Dann kommt man plötzlich an einen Ort, bei dem alles voll zu sein scheint. Fragt man nach, woran das wohl liegt, kann sich durchaus herausstellen, dass doch »dieser Marathon jetzt sei, also in zwei Tagen«.
Juli 27, 2018
Wie es mit dem Laufen so läuft
Es ist gerade Saison. Manche nennen sie einfach Sommer, andere beschweren sich, dass dieser es ein wenig zu gut meint und die wahnsinnig irre Hitze so dermaßen unglaublich ist, dass sie seit Menschengedenken nie schlimmer hat sein können. Die Superlative sind vor allem auf den üblichen Social-Media-Kanälen stellenweise faszinierend.
Im Nebeneffekt heißt das natürlich, dass wir zum vollkommenen Bewegungsstillstand verkommen. Das ist ja ganz klar. Wer möchte sich schließlich während des allgemeinen Garungsprozesses noch großartig sportlich betätigen.
Juli 8, 2018
Spaß beim 24hLauf
Laufen ist ein wenig ein Routinesport. Ohne halbwegs regelmäßiges Training kommt schließlich nicht viel dabei heraus. Dabei gibt es immerhin verschiedene Arten des Trainings, es wird somit nicht langweilig. Lange Läufe sind zum Beispiel mit dabei. Sonntags sind sie gemeinhin dran. Sie helfen, damit der Trainingseffekt für den gelegentlichen Marathon nicht so aussieht, wie das grandiose Scheitern, welches wir hier kürzlich hatten.
Aber wie das mit den Plänen so ist: Manchmal kommt es anders als man denkt.
Mai 27, 2018
Kein Knastmarathon
»Du läufst wieder im Rock?«
»Logo.«
»Und danach Duschen?«
»Besser ist das, klar.«
»Und das im Knast?«
»Toll, oder?«
»Na dann, viel Spaß.«
Genau, so war der Plan: Einfach mal in den Knast gehen und viel Spaß dabei haben, dort in in 24 Runden entlang der Innenseite der Mauer mit ordentlichem Stacheldraht oben drauf einen Marathon zu laufen. Die JVA Darmstadt hat einen Sportverein, der genau das anbietet. Und solche Gelegenheiten wollen natürlich beim Schopf gegriffen werden.
Mai 13, 2018
Der Dämmermarathon zur Probe
Manches Gute liegt so nah. Hier in den Südstaaten findet man zum Beispiel dieses Mannheim gleich um die Ecke. Wie in jedem Dorf, das etwas auf sich hält, gibt es dort alljährlich einen Marathon. Einige erinnern sich vielleicht sogar noch an die wenig rühmlichen Schlagzeilen rund um das Streckenchaos vor einer Weile. Seitdem hat der Hauptsponsor gewechselt und der Name der Veranstaltung gleich mit. Dämmermarathon heißt das gute Stück jetzt, was auch durchaus passt.
April 25, 2018
Gelesen: Passion Laufen von Rafael Fuchsgruber und Ralf Kerkeling
Raphael Fuchsgruber: Man kennt ihn als den Wüstenläufer, weil es nunmal das ist, was er macht: Durch Wüsten laufen. Und das auch recht erfolgreich. Es gibt wohl kaum einen Ultramarathon in trockenen Gegenden, den er noch nicht mitgelaufen und dabei auch auf einem der vorderen Plätze gelandet ist.
Vielleicht kennt man ihn aber auch einfach als recht wiederkehrenden Gast im FatBoysRun-Podcast. So geht es mir zumindest. Dort habe ich ihn zum ersten Mal gehört, vom Little Desert Runners Club hat er erzählt.
April 15, 2018
Marathon Deutsche Weinstraße. Oder: Es war eine Schlacht.
Alle zwei Jahre gibt es in der Pfalz ein Fest, sie nennen es den Marathon Deutsche Weinstraße. Wie gesagt: Alle zwei Jahre nur, da muss man natürlich aufpassen, dass man es nicht versehentlich verpasst. So schnell kommt das schließlich nicht wieder. Ergo habe ich mich einfach mal früh angemeldet und bin heute zum Feiern mitgelaufen.
Aber warum war das eine Schlacht? Ganz klar: Weil hier im Haus jemand trotz rechtzeitiger Anmeldung in der Vorbereitung die Sache mit den Höhenmetern schlicht ignoriert hat.
Februar 11, 2018
Teil drei der Winterlaufserie in Rheinzabern
Aller guten Dinge sind drei. Und das Gute liegt so nah. In logischer Konsequenz gab es heute Teil drei der Winterlaufserie in Rheinzabern. Beim ersten Mal ging es noch über zehn Kilometer, beim zweiten Mal waren es schon fünfzehn. Heute dann – logische Konsequenz und so – zwanzig Kilometer.
Natürlich hieße das Ganze nicht Winterlaufserie, wenn es nicht saisonal angemessen auch ein wenig kalt wäre. Das war es. Zwischendurch fiel sogar so etwas wie Schnee.
Januar 14, 2018
Teil zwei der Winterlaufserie in Rheinzabern
Die Pfalz ist so schön, da kann man glatt mehrmals hin. Das klingt hier vielleicht nicht immer so durch. So gab es ein wenig Kritik an meinen recht verhaltenen Pfalzkomplimenten beim ersten Teil dieser Laufserie. Das liegt natürlich nur an meiner Formulierungsschwäche. Denn wäre es wirklich schlimm dort, hätte ich nach dem ersten Besuch aufgegeben. Tatsächlich bin ich aber durchaus gelegentlich und wiederholt in der Gegend. Neben Laufserien kann ich dabei übrigens Weinfeste sehr empfehlen.
Dezember 17, 2017
Teil eins der Winterlaufserie in Rheinzabern
All die ganzen Jahre habe ich sie verpennt, obwohl sie eine ganz charmante Möglichkeit ist, die Draußenlaufflaute der eher frischen Jahreszeit ein wenig aufzulockern und zu durchbrechen: Die Winterlaufserie in Rheinzabern. Wer von dem Ort noch nichts gehört hat, muss nicht traurig sein, das geht den meisten von uns so. Nicht umsonst liegt er in der Pfalz. Da liegt sonst wenig, wir kennen das. Aber einmal im Jahr ist echt was los.
September 18, 2017
Badenmarathon, revisited
Der örtliche Marathon ist oft so ein wenig besonders. Die einen meiden ihn möglichst gründlich, um lieber in entferntere Gefilde zu ziehen. Andere nehmen ihn quasi immer mit. Sei es als eines der Laufhighlights des Jahres oder einfach nur als Chance für einen ordentlich organisierten Trainingslauf mit praktischen Versorgungsstationen.
Als Läufer des Hauses melde ich mich zum Badenmarathon zumindest recht regelmäßig an. Mit dem Laufen selbst klappt’s dann nicht immer. Das war im letzten Jahr zum Beispiel der Fall.
August 7, 2017
Noch eine halbe Rostocker Marathonnacht
Wo bekommt man schöne Boote zu sehen? An der Küste, ganz klar. Ein passender Anlass findet sich eigentlich auch immer. Oft muss man auch gar nicht lange suchen. Die Rostocker Marathonnacht ist zum Beispiel ein solcher. Das gilt vor allem für die Läufer der halben Distanz, die hier ausnahmsweise mal im Vorteil sind. Den Teil der Strecke, den sie nicht laufen, fahren sie nämlich per Hafenrundfahrt. Das passt, ist stilvoll und gut für die Aussicht.
Juli 26, 2017
Neue Wege wagen. Oder: Zu Besuch bei einem Männerturnverein.
Ein recht charmantes Feature des örtlichen Marathons sind die von lokalen Vereinen organisierten Vorbereitungsläufe. So gibt es nicht erst beim eigentlichen Lauf im September die totale Ernüchterung, sondern man kann schon vorab feststellen, dass man eigentlich gar nicht fit genug ist, um überhaupt anzutreten. Das ist sehr großartig. Man hat dadurch schließlich deutlich mehr Gelegenheiten, larmoyant auf der Couch abzuhängen und am Sinn des Lebens zu zweifeln. Die Läufer unter uns wissen sicher, wie essentiell das in diesem Sport tatsächlich ist.
Mai 2, 2017
Turmberg-Workout. Oder: Man lasse sich lieber nicht von Frauen trainieren.
Sachen machen: Es ist wieder Saison dafür. Also, die ist natürlich immer, klar. Aber wenn es um sportliche Sachen geht, passt es jetzt gerade besonders gut. Wir haben schließlich Frühling. Da frieren wir uns eher wenig ab. Da schwitzen wir uns nur selten in Grund und Boden. Besser wird’s nicht.
Und Bewegen kann man sich zum Glück auf die vielfältigsten Arten. Es muss ja nicht gleich Marathon sein. Immer nur stumpfsinnig geradeaus zu laufen: Das kann’s schließlich nicht sein.
April 3, 2017
Freiburg-Marathon. Oder: therapeutisches Laufen
In der kleinen wöchentlichen Linksammlung dieses Blogs – gemeinhin Sonntagslinks genannt – gab’s vor kurzem einen dezenten Hinweis auf den Freiburg-Marathon. Da Reden und Verlinken nur das eine sind, Laufen aber etwas anderes, habe ich angemeldet und war gestern mit dabei.
Das war gut so. Denn nach einer kompletten Marathonpause im letzten Jahr tat so eine längere Laufeinheit mal wieder ganz gut. Die Pause gab’s aus Gründen, wie es so schön heißt.
Februar 3, 2017
Der Nachwuchs als Personal Trainer
Die Sache mit dem Laufen ist eine recht feine. Dadurch kommt man sogar als überzeugter Schreibtischtäter gelegentlich an die frische Luft, es sorgt für etwas mentalen Ausgleich, es gibt ein paar Momente der Ruhe zum Hören der diversen Podcasts und so ganz nebenbei hält es wohl auch noch fit. Wobei ich mir beim letzten Punkt nicht ganz sicher bin, man hört die Geschichten mit den Verletzungen ja immer und überall.
September 25, 2016
Der Lokal-Marathon hat eine neue Strecke. Und ich werde sie nicht laufen.
M23: Das wäre meine Startnummer für heute beim Badenmarathon hier in den Südstaaten gewesen. So elegant war es noch nie. So zeitig war ich offenbar noch nie angemeldet. Und das hatte dieses Mal einen guten Grund: Dieser örtliche Stadtrundlauf hat eine neue Strecke. Sie ist dem Umstand geschuldet, dass die Europahalle der Veranstaltung nicht mehr so recht gewachsen ist. Start und Ziel liegen somit jetzt draußen bei der Messe.
Und zu der muss man halt erst einmal hinkommen.
August 9, 2016
Sicherheitsnadeln? Fixpoints.
Die Kinder sind beim Laufen immer voll dabei. Das gilt nicht unbedingt auf der Strecke. Aber sie werten sowohl die Vorbereitungen gern aus, wie sie auch die Ergebnisse kommentieren. Sie begutachten Medaillen und Basteln selbst welche. Und sie freuen sich mit jedem Gadget, welches durch das Laufen neu ins Haus kommt.
Der aktuelle Neuzugang sind Fixpoints:
Das sind vier kleine Magnetpärchen, die dafür gedacht sind, Startnummern an T-Shirts zu befestigen. Man kann aber so viel mehr mit ihnen anstellen.
August 8, 2016
Eine halbe Rostocker Marathonnacht
Diese Kombo heißt Tengo Daiko. Und ich erwähne das hier, weil sie offenbar zu den Stammgästen bei der Rostocker Marathon-Nacht gehören. Dabei laufen sie gar nicht mit. Stattdessen sorgen sie für Stimmung am Start der Halbmarathonstrecke. Und das ist sehr, sehr großartig so. Wie auch schon im letzten Jahr.
Hafenrundfahrt zum Start Zu besagtem Halbmarathonstart kommt man bekanntermaßen mit dem Boot. Das ist ebenfalls sehr, sehr großartig. Auch wenn es die ersten Boote bereits auf dem Anreiseweg gibt:
Juli 30, 2016
Nachbarschaftshilfe. Oder: Retter in der Not!
Die Zeiten, sie sind mal wieder hart. Das gilt selbst dann, wenn man vom reichlich absurd skurrilen Weltgeschehen einmal absieht. Man braucht nur Laufen zu gehen. Oder eben auch eine Weile mal nicht Laufen zu gehen.
Dafür gibt es natürlich einen guten Grund: Irgendwas mit Knie. Aber wir wollen hier mal nicht unnötig Herumjammern. Stattdessen ist es an der Zeit, die Pause mal wieder zu beenden. Sonst gewöhnen sich die Gelenke noch an das Hochlegen der Füße auf der Couch.
Juni 25, 2016
Die Sache mit dem Laufen und dem Kopf
Das da oben sind nicht meine letzten Lebenszeichen. Aber es ist nah dran. So in etwa zumindest.
Es ist ein kleines Pace-Diagramm. Oder verständlicher ausgedrückt: So sah es mit dem Tempo bei einem als lang geplanten Dauerlauf in dieser Woche aus. Ich habe ihn extra früh begonnen. Der Tag sollte etwas wärmer werden. Da hilft ein wenig Planung. Und schon läuft’s. Oder eben auch nicht. Denn das da oben zeigt recht deutlich: Aus den Erfahrungen des letzten Jahres hat hier jemand wenig gelernt.
April 16, 2016
6 + 1 Runden für den guten Zweck
Kürzlich saß ich mit dem Nachwuchs am Tisch. Und einer der beiden Experten fragt doch glatt: »Papa, warum laufen eigentlich nicht alle mit einem Rock durch die Gegend?«
Tja, ich weiß es doch auch nicht. Dabei suche ich mir durchaus immer mal wieder Gelegenheiten, bei denen ich auf Gleichgesinnte stoßen könnte. Aber es findet sich trotzdem selten jemand. Zumindest selten jemand mit Rock.
Das macht aber nichts. Man freut sich ja auch so, andere mal wieder zu treffen.
März 13, 2016
Als Schotte in der Pfalz
Wenn man Sachen wiederholt macht, werden sie zur Tradition, oder? Nun, heute bin ich bereits zum zweiten Mal in meinem Leben diesen Flachlandhalbmarathon hier nebenan, also: in dieser Pfalz, gelaufen. Kurze Wegen haben halt doch ihre Vorteile. Lage ist alles. Das behaupten ja auch diese diversen Immobilienmakler immer. Wer hätte es je gedacht, dass man von denen noch etwas lernen könnte? Aber es geht tatsächlich. Man muss sich nur die Laufschuhe anziehen.
November 6, 2015
Hockenheimringlauf
Mit dem lokalen Stadtrundgang war die Laufsaison für dieses Jahr nun wahrlich abgeschlossen. Man muss Rückschläge schließlich auch verarbeiten. Das braucht Zeit. Da kann man nicht einfach irgendwelche anderen Veranstaltungen hinterher buchen. Nein, nein, völlig undenkbar.
Bis Herr @Lauftagebuch vom Regenerationswunder munter angefragt hat, wer denn den Spaß des Hockenheimringlaufs mitmachen möchte. Was für eine Frage. Laufen auf einer ganz offiziellen Rennstrecke? Wie großartig unsinnig ist die Idee denn? Da bin ich doch gern dabei.
Oktober 29, 2015
Wie man Wind trainiert
Im Bericht über den Helgolandmarathon aus der ganz famosen Reihe Was machen die da habe ich ein ganz banal klingendes, jedoch durchaus ernst gemeintes Dilemma zu Protokoll gegeben:
Der Hammer war der Wind. Das wusste ich zwar, aber trainier mal Wind! Das ist nicht so einfach. Tja, wie wahr. Hier in den Südstaaten ist Wind eine seltene Angelegenheit. Also, ernsthafter Wind. Trainingsgeeigneter Wind. Wind, der einem auch in totaler Schieflage ein solides Gleichgewicht geben kann.
September 28, 2015
Gutenachtlauf
So fühlt sich das also an. So ist es, das Erlebnis in einer Laufgruppe.
Das mit dem Laufen passiert hier normalerweise nämlich so: Wenn die Gelegenheit passt, dann ziehe ich mir die passenden Sachen an, stöpsle mir etwas Musik oder gesprochenes Wort in die Ohren, laufe los und bewege mich allein durch den Wald. Bei der nächstbesten Gelegenheit wiederhole ich den Spaß. Gesellschaft suche ich mir beim Laufen eigentlich nur, um bei größeren Veranstaltungen mehr oder weniger grandios zu scheitern.
September 20, 2015
Gelegenheitsläufer. Gescheitert.
Was war denn das?
Ein Badenmarathon. Den gibt es hier in den Südstaaten alle Jahre wieder. Und bei einer dermaßen unkomplizierten Anreiserei kann man da ruhig regelmäßig mitspielen. Es ist schließlich eine schöne Strecke. Noch zumindest, das könnte sich glatt ändern. Aber darum geht’s heute nicht.
Heute geht’s um das Drama des Tages, wenn ich es mal in aller Bescheidenheit so nennen darf. Denn es war nicht nur Marathon, sondern ich bin ihn auch mitgelaufen.
August 31, 2015
Was Läufer so denken
Laufen ist eine feine Sache. Ich habe das hier gelegentlich schon mal erwähnt. Der Charme liegt unter anderem darin, wie einfach dieser Sport doch strukturiert ist. Man muss nicht viel üben. Man kann’s zumindest in den Grundzügen schon ab frühen Lebensjahren. Ein Fuß muss vor den anderen. Dann der andere vor den einen. Das muss man dann nur noch hinreichend häufig wiederholen. Ein recht überschaubares, einfaches Konzept. Ich mag einfache Konzepte.
August 9, 2015
Gelegenheitsläufer
Die Sache mit dem Laufen, sie ist nicht einfach. Also streng genommen ist sie das natürlich durchaus, schon klar. Wenn wir es auf seine Essenz reduzieren, funktioniert das mit dem Laufen so, dass man am Anfang einen Fuß vor den anderen setzt und anschließend die Füße wechselt und das Spiel noch einmal treibt. Das muss man dann nur ausreichend häufig wiederholen. Um mehr geht’s eigentlich nicht.
Und doch ist es nicht einfach.
August 2, 2015
Küstenlauf
Wir schreiben das Jahr des entspannten Laufens. Veranstaltungen mit größerem logistischen Aufwand passen da nicht rein und werden abgesagt. Dafür dürfen andere Späße spontan auf die Agenda. Ein abendlicher Marsch an der Küste zum Beispiel passt da ganz hervorragend.
Ein ebensolcher nennt sich Marathon-Nacht. Der eigene Entspannungspegel ist froh, dass es nicht wirklich die Nacht durch geht, sondern eher am lockeren Abend stattfindet. Außerdem in Rostock. Und Rostock ist ja immer eine Reise wert, sowohl zum Boote gucken, als auch zum Knutschen bei der Küsschenwache.
Juli 19, 2015
Sich selbst zuhören
Es gab in letzter Zeit relativ viel Laufcontent hier im Blog. Aber keine Angst. Das wird auch wieder anders. So fit bin ich schließlich gar nicht. Andere können das viel besser.
Andere amüsieren sich zum Beispiel bei einem Triathlon. Sie gehen also nicht nur im Wald spazieren. Sie Baden vorher auch und machen obendrein noch einen Radausflug. Das ist reichlich verrückt. Ich habe einen großen Respekt davor. Das nenne ich mal vielseitige Begabung und Talent, sich gegebenenfalls in einer Form der Sportart verausgaben zu können, selbst wenn es in den anderen nicht klappt.
Juli 10, 2015
Bergdorfmeilerei
Wer nicht fit genug für seine ursprünglich geplanten Späße ist, sucht sich am besten schnell einen passenden Ersatz. Hier in der Gegend nennt man das zu Beispiel Badische Meile. Davon gibt es sogar einen Ableger. Und wie es sich für Schwarzwaldvororte gehört, nennt sich dieser Bergdorfmeile. Beide Meilen sind badisch korrekt jeweils 8,88889 Kilometer lang. Während sich bei der Badischen Variante mehrere Tausend Läufer durch die Flachlandgegend schubsen, sind es in den Bergdörfern nur ein paar Hundert, die entspannt durch die Hügel trotten.
Juli 5, 2015
Immer schön locker bleiben
Wenn man sich ein wenig Mühe gibt, kann man alles zelebrieren. Das geht wirklich. Und man muss sich gar nicht übermäßig anstrengen dafür. So ist es zum Beispiel eine elegante Idee, ein ganzes Jahr dem eher entspannten Laufen zu widmen. Für Eleganz dieser Art bin ich zu haben. Und natürlich rede ich mir das schön. Zum Beispiel damit, im Jahr davor sowohl fünfmal rund um Helgoland als auch vollkommen unsinnig durch ein Bergwerk gelaufen zu sein.
Juni 27, 2015
Ein neuer Level-Endgegner
Wenn wir gerade so schön am Laufen sind, nutzen wir den Schwung am besten gut aus. Wer weiß, wann wir wieder so fit durch’s Land ziehen. Gelegenheiten möchten genutzt werden. Passenderweise verweile ich für einen Moment in einem Hotel für Businesskasper. Es liegt idyllisch im Niemandsland, hübsch auf einem Berg. Drumherum gibt es wenig, nur viel Wald. Das ist für derlei Hotels sehr praktisch. Man kann sich dort treffen, um endlich mal wirklich in Ruhe über die hochwichtige Arbeit zu reden, ohne dass ständig jemand abgelenkt ins nahe gelegene Bureau oder die City zum Shoppen läuft.
Juni 20, 2015
Einzelkämpfer
Es gibt so Tage. An denen geht man nicht einfach nur Laufen. An denen klappt’s wirklich. An denen läuft’s rund. An denen spulen die Füße ein Programm ab, von dem ahnte man vorher nicht, dass man es selbst einmal erleben würde. Das fühlt sich dann tatsächlich gut an. So entstehen Momente der Euphorie. Als Läufer schäumt man derart über vor pulsierendem Ego, es wird einem fast schon selbst unheimlich.
Es sind Läufe wie diese, während denen man anfängt zu träumen.
November 26, 2014
Das Video zum Untertage-Marathon in Sondershausen
Bilder sind ja schön und gut. Worte auch. Aber wie sieht das eigentlich wirklich aus, wenn man untertage einen Marathon läuft? Krabbelt man durch enge Schächte? Wird man von einem Fachkundigen in großen Hallen an die Hand genommen? Sieht man überhaupt etwas? Bewegen sich alle brav in einer Reihe oder kann jeder seinen eigenen Laufstil entfalten?
Es ist alles ganz einfach. Ich habe es mal festgehalten:
November 16, 2014
Untertage-Marathon. Oder: Mit dem Laufen geht’s bergab.
Es hält ein Zug in Sondershausen. Warum hier nicht ruhig mal aussteigen? Es ist schließlich ein idyllisches Kleinstädtchen, mitten in Thüringen, hat ein Schloss und vor allem auch: ein Bergwerk.
Warum das so interessant ist? In genau diesem Bergwerk findet ein Untertage-Marathon statt. Oder besser gesagt: fand statt. Denn gerade jetzt am Wochenende gab es den Spaß zum letzten Mal.
Mancher mag beim Wort Marathon nur müde gähnen und diesen Tweetklassiker aus dem Hut ziehen:
Category: auf die ohren
September 12, 2023
Gehört: Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahnemann
Endlich mal ein Nobelpreisträger auf den Ohren. Da weiß man, was man hat. Und bekommt solide Informationen geliefert.
Bei dem Preis ging es wohl um Entscheidungsfindungen. Viele Studien und ihre Analyse zeigen auf, wie das mit den Entscheidungen (besser) klappen kann. Hier im Buch, beim schnellen und langsamen Denken geht es um Ähnliches: unser Hirn und wie wir es auf der einen Seite für intuitive, schnelle Entscheidungen nutzen und auf der anderen Seite uns aber auch Mühe geben können, um analytisch an etwas heran zu gehen, es langsam zu durchdenken und zu fundierteren Erkenntnissen und Entscheidungen zu gelangen.
Juni 25, 2023
Gehört: Miracle in the Andes
Das wirkt nicht sehr erfreulich: Man macht sich mit ein paar (Sports-)Freunden auf den Weg ins Nachbarland, um dort etwas schöne Zeit zu verbringen und dann stürzt unterwegs der Flieger ab und man bleibt irgendwo hängen, um auf Rettung zu warten. Als wenn das noch nicht reicht, ist das „irgendwo“ hier im konkreten Fall eine sehr einsame und schwer erreichbare Grenzgegend tief in den Anden, also mitten im Gebirge.
Nando Parrado erzählt – unterstützt von Vince Rause – beim Miracle in the Andes die Geschichte, wie er genau diese Situation als Mitzwanziger selbst erlebt hat.
Mai 1, 2023
Gehört: Der Marsianer von Andy Weir
Was macht man als Teil einer Marsexpedition, der es im Notfall nicht schafft, die Flucht vom Planeten mit durchzuziehen? Klar: Man bleibt als Einziger zurück. Und ist von da an der Einzige auf dem ganzen Planeten, der alle möglichen Dinge tut und man ist auch der einzige Experte für wirklich alles, was man tut.
Das ist die Einstellung von Mark Watney, welcher als Der Marsianer in der Geschichte von Andy Weir um sein Überleben auf einem unwirtlichen Planeten kämpft.
April 8, 2023
Gehört: In die Wildnis von Jon Krakauer und Julian Mehne
Chris McCandless Anfang der 90er Jahre: Als Midzwanziger tot in einem eisigen Wald in Alaska gefunden. Der Weg dorthin war der eines Aussteigers, der nicht nur gegen seine Eltern rebellierte, sondern gegen das ganze System. Er wollte zeigen, dass es auch anders geht, dass es des Zivilisationsirrsinns nicht braucht, dass man auch erheblich elementarer (über-)leben kann. Er schaffte es am Ende nicht, kam aber doch recht weit.
In die Wildnis erzählt diese Geschichte.
Dezember 29, 2022
Gehört: To Sell is Human von Daniel H. Pink
Das ist es, was wir alle machen:
Non-sales selling.
Tagein, tagaus machen wir das, meist ohne es zu wissen bzw. ohne uns dessen bewusst zu sein. Ob wir die Kinder dazu bringen, ihre Hausaufgaben als sinnvoll investierte Zeit zu sehen; ob wir unseren Partner vom schönen Abend zu zweit überzeugen; ob wir Kollegen dazu bringen, Zeit in bestimmte Aufgaben zu stecken; ob wir jemandem einen Tausch von Geld gegen Zeit oder Ware nahelegen: Es ist alles Sales.
Oktober 3, 2022
Gehört: Manhatten 2059
Was kommt wohl nach Manhatten 2058? Richtig: Manhatten 2059. Da war Dan Adams als Autor mal so richtig kreativ.
Inhaltlich passt das jedoch immerhin ganz gut. Den Cop Mike Quillan gibt’s immer noch. Er ist seit dem virtuellen Jahr zuvor nicht verloren gegangen. Die Dramen in Manhatten und Umgebung gibt’s auch immer noch. Kartelle schmieden Pläne, arbeiten rege im Rotlicht- sowie Drogengeschäft, ärgern sich sowohl gegenseitig, als auch jeweils die Polizei.
Juli 30, 2022
Gehört: The hard thing about hard things von Ben Horowitz
Der Witz an schwierigen Aufgaben: Es gibt kein Geheimrezept, um sie zu lösen.
Gut, hätten wir das geklärt.
Nach diesem wertvollen Hinweis hält den erfolgreichen Sachbuchautor natürlich wenig davon ab, einen Feuerwerk der Tipps und Tricks aus dem Fundus der eigenen Erfahrungen prophetisch zu teilen. Ben Horowitz hat schließlich eine Firma quasi in den Ruin getrieben, sie aber rechtzeitig umbenannt. Und er hat anschließend diese neu entstandene Firma für solides Geld verkauft.
Juni 19, 2022
Gehört: Eines Menschen Flügel von Andreas Eschbach
Jetzt nehmen wir mal an, dass die Welt den Bach herunter geht. Also: Dass sie zwar bestehen bleibt, wir aber schrittweise in eine totale Diktatur geraten, alles recht unfrei wird, der lebenswerte Charme des Alltäglichen verloren geht.
Weiterhin nehmen wir an, dass ein paar klevere Wissenschaftler das Ganze frühzeitig erkennen und sich mit einem Raumschiff auf den Weg machen, um eine alternative Welt zu suchen, in der es sich friedlich weiterleben lässt.
April 14, 2022
Gehört: Die subtile Kunst des darauf Scheißens von Mark Manson
Die Welt der Ratgeber, sie ist so herrlich bunt. Und man kann sich in ihr so wundervoll vorhersehbar belehren lassen, dass eine möglichst positive Sicht auf die Welt hilft, um in quasi allen Lebenslagen glücklicher und ausgeglichener durch den Alltag zu kommen.
Mark Mansons Subtile Kunst des darauf Scheißens scheint auf eine ganz ähnliche Richtung abzuzielen. So geht es im (Hör-) Buch nämlich darum, wie wir auf andere wirken, was andere von uns denken und wie wir damit umgehen.
Februar 27, 2022
Gehört: Manhattan 2058
Wenn die Welt aus den Fugen zu geraten scheint, ist es manchmal gar nicht so verkehrt, sich für einen Moment in die Fantasie der guten alten Zeit zurückzuziehen. Oder etwas in der Art. Ein verlässlicher Weg ist es, sich etwas Zoff von Gut-gegen-Böse auf die Ohren zu legen.
Mit Manhattan 2058 von Dan Adams klappt das ganz gut. Das Stück spielt erwartungsgemäß in der gar nicht so fernen Zukunft. Und es handelt von einem kurz bevorstehenden Bürgerkrieg.
Februar 6, 2022
Gehört: Essentialismus von Greg McKeown
Es ist wichtig, sehr sehr wichtig, dass man sich komfortabel darin einrichtet, zu vielen, vielen Sachen »Nein« zu sagen. Damit konzentriert man sich auf das Wesentliche, das Wichtige, das Essentielle. So sagt es Greg McKeown in Essentialismus, mit der Stimme von Dominic Kolb.
Soweit ist das ganz angenehm anzuhören und unterhaltsam konsumiert. Vielen Dank an den Sprecher.
Aber – und das ist ein großes ABER – es widerstrebt einem doch und erschüttert quasi die Grundfeste des eigenen Selbst.
Januar 9, 2022
Gehört: Project Weisser Jade von Alex Lukeman
Wie die Zeiten sich doch ändern. Früher war es in Spiongedramen normal, dass die guten Nordamerikaner gegen die bösen Russen agierten.
Heute halten sich die Amerikaner weiterhin für die Guten, streiten sich aber mit den Chinesen als Gegenspieler.
So auch hier beim Project Weisser Jade von Alex Lukeman (Übersetzung von Alok Avasthi). Bei diesem geht es um einen alten Schatz, der zwar von den Chinesen stammt, zwischendurch jedoch verloren ging und ihnen jetzt natürlich nicht wieder zufallen soll.
Dezember 19, 2021
Gehört: Power Play von Tim Higgins
Ein Blick auf die Geschichte von großen und bekannten Firmen hat seinen Charme. Da gibt’s oft eine bunte Mischung aus cleveren Ideen, Mut diese anzugehen, Charisma zum Übergzeugen von Mitstreitfern und viel Dramen auf dem Weg zum Erfolg.
Power Play von Tim Higgins verspricht, genau das am Beispiel von Tesla zu leisten. Und warum auch nicht? Da kommt eine neue Firma und versucht, bestehende und etablierte Strukturen einer erfolgreichen Branche auf den Kopf zu stellen.
Dezember 5, 2021
Bei der Büchergefahr übernehmen jetzt künstliche Stimmen
Im Podcast des Hauses gab es für ein gutes Jahr Sendepause. Es war gesagt, was zu sagen war. Es gab (und gibt) schlicht andere Aktivitäten, die hier in der persönlichen Gunst und Wertschätzung weiter oben stehen. Die Luft war raus, der Charme war weg. Das ist auch nicht schlimm, sondern sogar sehr gut so. Zeiten ändern sich schließlich.
Und dann kamen plötzlich Lara und Tom vorbei, um den Kanal zu übernehmen.
Oktober 10, 2021
Gehört: Emotional Agility von Susan David
Es gibt diese Momente, da erwischt man sich zum Beispiel beim Aufregen über eine Kleinigkeit, die man im Nachhinein als solche erkennt und für vollkommen nichtig hält. Beim Laufen mal eine schlechte Runde gehabt und vor Ärger die Schuhe in die Ecke gefeuert? Den Rechner fast aus dem Fenster geworfen, weil eine Kollegin in der letzten Videokonferenz etwas unverfroren Falsches gesagt hat? Das eigene Kind kritisiert, weil es die Spülmaschine nicht von sich aus ausgeräumt hat?
September 4, 2021
Gehört: Kopf schlägt Kapital von Günter Faltin
Professoren schreiben Bücher. Und oft gründen sie auch das eine oder andere Unternehmen. Günter Faltin ist da keine Ausnahme. Er ist Wirtschaftsprofessor und ist bekannt(er) geworden durch seine Gründung der Teekampagne, welche Darjeeling in größeren als vorher gewohnten Verpackungen zu einem günstigeren als vorher gewohnten Preis anbietet.
Hier im (Hör-)Buch erzählt er von der Teekampagne und davon, wie sie beispielhaft zeigt, dass ein selbständiges Arbeiten primär eine Frage von gut durchdachten Ideen und Wegen zu ihrer sinnvollen Umsetzung ist und nur sekundär eine des verfügbaren Geldes.
Juli 31, 2021
Gehört: Shoe Dog von Phil Knight
Sind wir doch gleich mal ganz ehrlich: Das Regal mit den Laufschuhen ist hier im Haus gut gefüllt. Es ist jedoch nicht ein einziges Paar von Nike dabei.
Das sind doch die besten Voraussetzungen dafür, mal in die hochoffizielle Biographie von Phil Knight, dem Gründer von Nike, reinzuhören. Shoe Dog heißt sie, benannt nach all den Typen da draußen, die einfach nur verrückt nach Schuhen und dem ganzen Drumherum zum Herstellen dieser sind.
Februar 14, 2021
Gehört: Dünengeister von Nina Ohlandt, gelesen von Reinhard Kuhnert
Spätes 18. Jahrhundert, die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts, irgendwann im Heute: Da spielt die Handlung der Dünengeister. Und in allen Zeiten sind die Melanders mit dabei, ein Familienclan auf Sylt, der sein Einkommen auf jeweils an die Epoche angemessene Kreativität generiert. Und bei dem natürlich nicht alles in friedlicher Eintracht abläuft. Da wird auch schon mal gestritten. Und im Hier und Heute sterben schon mal Menschen. Drei. Durch Mord.
August 14, 2020
Wo holt und hört Ihr Eure Hörbücher?
Drüben – im Podcast der Büchergefahr – ist gerade eine neue Folge erschienen. Neben diversen anderen Themen geht es darin auch um ein Whitepaper der Frankfurter Buchmesse, welches sich dem aktuellen Marktgeschehen rund um Hörbücher widmet.
Nach der Feststellung, dass Streaming derzeit eine noch recht lächerlich kleine Rolle spielt, kam die Frage auf, wo wir uns eigentlich alle so mit Hörbüchern versorgen. Meine naive Annahme war, dass es die üblichen verdächtigen Streamingkanäle sind: Audible, BookBeat, Deezer, Spotify, Storytel.
Dezember 26, 2019
Gehört: Mord & Schokolade von Klaudia Zotzmann-Koch
Warum die Bücher immer nur lesen? Man kann sie sich ja auch mal auf die Ohren geben. Wenn man unterwegs ist, passt das gelegentlich echt besser. Immer nur ein Buch oder das Smartphone vor der Nase ist gar nicht so geschickt. Man glaubt’s kaum, ist aber so.
Also, Kopfhörer auf, App geöffnet, Krimi gestartet. Und erstmal skeptisch geguckt. Denn ganz im Ernst: Mord & Schokolade verspricht als Titel irgendwie einen Genremix, bei dem man nicht so recht glaubt, ob’s wohl bekommt.
Dezember 13, 2019
Der Podcast verrät: Hier gibt’s jetzt auch das erste Hörbuch
Jetzt wird es endlich Zeit, mal gnadenlos ehrlich zu sein. Geschwindelt wird hier natürlich auch sonst nicht. Aber vielleicht bleibt ja das eine oder andere Detail elegant unter dem Teppich. Wer weiß das schon? Kann ja alles sein.
Aber ein Geheimnis lüften wir ruhig: Ich rede gern und das sogar dann, wenn ein Mikrofon vorhanden ist. So, jetzt ist es raus. Aufmerksame Beobachter haben sich so etwas spätestens seit der Eröffnung des Podcasts hier im Haus möglicherweise gedacht.
November 14, 2019
Gehört: Der Abgrund von Melanie Raabe
Vor kurzem hat Señor Marcus Johanus ein paar Empfehlungen für Podcast-Serials gegeben. Es ging ihm dabei um Hörspiel-Vertonungen diverser spannend inszenierter Geschichten. Der Titel seines Beitrags ist dabei zwar ein wenig clickbaity, aber Reinhören lohnt sich ja vielleicht trotzdem. Wir sind für Empfehlungen schließlich immer dankbar.
Hier gab es somit gerade ein Stück von Melanie Raabe auf die Ohren. Konkret: Der Abgrund. Das ist eine Geschichte, welche exklusiv für diese Hörversion geschrieben ist.
Oktober 16, 2019
Folge 75 des Büchergefahr-Podcasts
Was haben künstliche Intelligenz und Kindererziehung gemeinsam? Tja, gute Frage, was? Macht aber nichts, denn in der aktuellen Folge 75 des Büchergefahr-Podcasts verrate ich genau das.
Damit lohnt es sich doch quasi schon, einzuschalten.
Aber es gibt noch mehr feine Gründe. Denn ich muss ganz ehrlich zugeben: Es ist eine Folge voller hochtrabend klingender, aber letztlich doch recht sinnfreier Sprüche geworden. Ein paar Beispiele sind:
»Großes Scheitern ist einfach. Aber kleine Erfolge sind Arbeit.
Oktober 6, 2019
Gehört: Feierabend für Miss Peal, gesprochen von Markus Raab
Was für eine Stimme.
Markus Raab liest mit Feierabend für Miss Peal den 1. Fall von Inspektor Ferguson. Für diesen Fall werden der Reihe nach ein Haufen Menschen ermordet, entführt, bedroht und sonstwie schlecht behandelt. Das ist nichts für zartbesaitete. Hier hat A.F. Morland recht schwer in die Truhe kriminologischer Schandtaten gegriffen. Am Ende wird alles natürlich ordnungsgemäß aufgelöst, wobei selbst das nicht gerade blutfrei vonstatten geht.
Das ist als Unterhaltung für zwischendurch somit eine Geschichte, auf die man sich halt einlassen muss.
August 31, 2019
Folge 74 des Büchergefahr-Podcasts meint: Auch ein Text hat Gefühle
Wovon Texte so alles leben: Da möchte eine Geschichte erzählt werden, da möchten die handelnen Personen gepflegt werden. Und dann soll es auch noch ein Auf und Ab der Emotionen geben. Yin und Yang quasi. Das ist doch alles etwas viel verlangt, oder?
Oder.
Denn natürlich gibt es all das. Und sogar noch mehr. Aber das da oben ist schon mal ein guter Anfang. In der aktuellen Folge des Büchergefahr-Podcasts reden wir daher mal über die ersten bescheidenen Ansätze des elektronischen Blicks auf die Gefühle in einem Text.
April 9, 2019
In Folge 70 des Büchergefahr-Podcasts ist Andrea Löw zu Gast
Was hat die Stavangar-Erklärung (PDF) mit dem Laufen zu tun? Vordergründig vielleicht nicht viel. Aber wenn wir genauer hingucken, durchaus eine Menge. Beide verbindet zum Beispiel das Schreiben. Denn bei der besagten Erklärung geht es um das Lesen. Ohne Schreiben klappt das jedoch nur schlecht.
Und über das Laufen kann man natürlich ebenfalls schreiben. Andrea Löw hat das zum Beispiel gemacht. Kürzlich erst war ihr Buch Happy Running hier im Blog vertreten.
März 15, 2019
Folge 69 des Büchergefahr-Podcasts lädt ein zum Spielen
Drüben beim Podcast des Hauses wird jetzt gespielt. Und zwar mit Kunst. Diese besteht wahlweise aus Bildern oder aus Gedichten. Beiden gemeinsam ist jedoch, dass sie zumindest teilweise künstlich erstellt sind. Und das Spielerische liegt dabei darin, zu erkennen, was nun künstlich und was handgemacht ist. Also zumindest ist das bei den Gedichten so.
Aber was rede ich so viel? Mit nur einem Klick kommt Ihr rüber zur Show und könnt sie Euch bei der Gelegenheit sogar anhören.
Januar 14, 2019
Bei der Büchergefahr gucken wir auf Füllwörter. Und werfen sie raus.
Im Podcast des Hauses gibt es eine neue Folge. Darin zeugen wir Respekt vor intelligenten Damen, die ein verständliches und unterhaltsames Gespräch über künstliche Intelligenz führen, wir relativieren die Dramatik, mit welcher KI gern daherkommt, gucken darauf, wie man praktisch etwas anpacken kann und verweisen kurz auf die kommende Leipziger Buchmesse.
Obendrein fangen wir in dieser Folge an, ein kleines Tool zur automatischen Textanalyse zu bauen. Wie es sich für einen soliden Anfang gehört, bereiten wir uns dabei erst einmal ein wenig vor und räumen auf.
Oktober 1, 2018
Auf die Ohren: Der nasse Fisch. Oder: Babylon Berlin als Hörspiel
Es gibt so Trends und Modeströmungen, bei denen kommt man selbst manchmal gar nicht so richtig mit. Serien zum Beispiel. Serien sind ja total angesagt. Wie man da Geschichten erzählen kann, toll. Wie ausgewogen dort die Charaktere entwickelt und dargestellt werden können, faszinierend. Ein Traum sei das. So höre ich es zumindest immer wieder bei der einen oder anderen sich bietenden Gelegenheit.
Allein: Wann soll man das denn machen, dieses Seriengucken?
Juli 5, 2018
Was wir vom Reden über Literatur für den Alltag gebrauchen können
Es finden gerade die 42. Tage der deutschsprachigen Literatur statt. Während somit in Klagenfurt ausgiebig Texte um die Wette vorgelesen werden, überlegen wir doch mal kurz: Was hat die Literatur eigentlich mit der aktuellen politischen Lage zu tun?
Natürlich sehr viel mehr, als man erst einmal meinen mag. Denn Politik besteht zu einem erheblichen Teil aus Aufmerksamkeit und Wahrnehmung. Wenn wir uns jetzt die Einstellung angucken, mit welcher wir hektisch auf eben diese Politik gucken, wird das offensichtlich.
Mai 10, 2018
Gehört: Die drei Sonnen, ein Hörspiel in 12 Teilen
Wie kann man eigentlich den Bogen spannen von der chinesischen Kulturrevolution zu einem möglichen Eintreffen von Außerirdischen und dabei auch noch ein Virtual-Reality-Game mit einfließen lassen? Sehr gut kann man das. Zumindest, wenn man Cixin Liu ist und den Roman Die drei Sonnen verfasst hat.
Darin geht es um eine Forscherin, welche als Kind die grausame und ideologisch borniert motivierte Ermordung ihres Vaters miterleben muss und später im streng geheimen Forschungsprojekt »Rotes Ufer« mit Signalen von Außerirdischen operiert.
April 10, 2018
Von politischer Korrektheit und zerstörten Illusionen. Oder: Eine Podcastempfehlung.
Mitten auf der Laufstrecke dringen diese Worte ins Ohr:
Politische Korrektheit in der Sprache ist das augenscheinlichste Anzeichen der Pseudo-Politik.
Sie kommen von Gunnar Kaisers Podcastfolge zur Kritik des Buches »Erwachsenensprache« von Robert Pfaller. (Im Podcast-Feed gibt es die Audioversion, welche sich für Laufstrecken besser eignet als das verlinkte YouTube-Video. Aber das nur am Rande.) Und im Wahn der laufenden Euphorie wollte ich ihm enthusiastisch zustimmen. Denn: Ja, klar, genau, so ist es!
Dezember 21, 2017
Gehört: Cherringham – Mord an der Themse
Jetzt kommen wir mal zu etwas ganz anderem: Einem Hörbuch. Das gibt’s hier selten. Und es ist auch keine Absicht, dass dieses hier auf die Ohren kommt. Es handelt sich vielmehr um die erste Folge des Lübbe-Audio-Podcasts. Podcasts kommen hier gut an. Prompt landete »Cherringham – Mord an der Themse« auf dem Abspielgerät.
Vor lauter Schreck hätte ich das beinahe gleich wieder weggeklickt. Unsereiner ist ja doch ein konservativer Sack, da machen wir uns mal nichts vor.
Januar 31, 2017
Auf die Ohren: Das #incommunicado-Hörbuch
Es war einmal, vor etwa fünf Jahren war das, da hat Michel Reimon einen Roman verfasst. #incommunicado heißt er und ist frei verfügbar. Das gehört an dieser Stelle glatt zum Konzept und ist nicht einfach nur ein billiger Marktetingtrick.
Im Text geht es nämlich um die Geschichte einer Band, die sich vom unbekannten Underground-Punk zum quasi erfolgreichen Top-Act entwickelt. Das passiert jedoch nicht durch musikalische Reife, sondern als inszeniertes Theater, bei dem es in Wirklichkeit um Copyrights, das Verletzen von eben diesen und vor allem den kommerziellen Möglichkeiten drumherum geht.
November 24, 2016
Auf die Ohren: Der talentierte Mr. Vossen
Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer steilen These? Ich habe da nämlich eine: Die Sache mit dem Podcasting, sie hört so schnell nicht wieder auf.
Es ist schließlich ein sehr mächtiges Format. Die Botschaften kommen direkt zwischen die Ohren, sie kommen direkt rein in den Kopf. Da gibt es wenig Streuverluste. Zum Konsumieren muss man sich auch nicht vor irgendein Gerät setzen. Man kann es auf der Couch machen, man kann es im Bett machen, man kann es im Auto machen und man kann es im Wald machen.
Mai 15, 2016
Hörtipp: 3 Podcast-Episoden
Statt der hier sonst üblichen Sonntagslinks gibt es heute zwei Hörtipps. Immerhin mit Links zu den Sendungen. Somit passt das durchaus.
Es geht um Podcasts. Diese sind ja derzeit schwer angesagt. So prinzipiell zumindest. Schwierig ist es hingegen, hörbares Material zu finden. Es gibt zwar sehr viel da draußen, aber ein sehr solider Teil darf auch ruhig dort liegen bleiben. Um es mal vorsichtig auszudrücken.
Gelegentlich gibt es trotzdem recht hörbare Überraschungen.
Category: alltag
August 5, 2023
Was hat das Löschen von Posts mit Bargeld zu tun?
Hiermit bekenne ich eine gewisse Bequemlichkeit beim Klick durch den Feedreader meiner Wahl. Oder anders: Ich hänge bei den diversen Kanälen zum Teil gnadenlos um mehrere Monate hinterher. Es stört (mich) aber überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Manchmal ist ein wenig Abstand bei vielen Themen sogar sehr charmant und hilft doch sehr, dem allgemeinen Aufregungspegeln möglichst entspannt zu begegnen.
Ein paar Themen bleiben aber. Gerade fiel das wieder auf, als Herr Buddenbohm im März dieses Jahres einen Beitrag von Herrn Gutjahr verlinkte, bei dem es um die große Überwachung von allem, was online so passiert, geht.
Januar 30, 2022
Streichpraline zum Frühstück
Bochum. Ein Ortsname, den man so richtig schön dreckig aussprechen kann. Um sich dann zu fragen: Was kommt eigentlich aus Bochum?
Viel Begeisterndes fällt einem im Rausch der gesunden Alltagsignoranz erst einmal nicht ein. Dabei braucht’s gar nicht so viel, um zu erkennen, dass selbst der olle Ruhrpott ganz feine Dinge hervorbringen kann.
Streichpralinen zum Beispiel. Das sind feine Stückchen aus Schokolade mit einer saftig-cremigen Füllung, die nicht nur fein aussehen, sondern sich auch prima mit dem Messer teilen und auf dem Frühstücksbrötchen verteilen lassen.
Dezember 4, 2019
Die liebe Altmark
Wer sich hier vor den Zug schmeißen will, braucht einen Fahrplan, sonst erfriert er vorher. (Christian Gesellmann bei den Krautreportern)
Die gute alte Heimat, sie kommt bei den Krautreportern irgendwie nicht so gut an, das aber immerhin schön formuliert.
Und toll ist auch: Es ist keineswegs alles verloren. Denn es leben Menschen im Land, selbst in der Altmark. Und das sind feine Menschen, erlesene Menschen, aktive Menschen. Sehr aufschlussreich und anregend ist es so zum Beispiel, ein wenig auf der Webseite des edlen Altmark-Reiseführers In the Middle of Nüscht herumzustöbern.
November 6, 2018
Laufend aktuelle Nachrichten? Schnee von gestern.
Unsere illustrierende Blognachbarin Kiki beobachtet, was ihr so alles zu erträglichen Stimmungslagen verhilft. Dazu gehört zum Beispiel:
»Keine Nachrichten sehen, hören, lesen.«
Das ist in der Tat ein Ansatz, der viel lauten Nebensächlichkeitsmüll aus dem Alltag herausfiltert. Kurioserweise kommt ausgerechnet auf einem der Timeline-Aufreger-Kanäle der dazu passenden Hinweis auf eine News Diät:
Die ist zwar nicht mehr ganz frisch, provoziert aber natürlich trotzdem den spontanen Reflex, mit Neil Postmans Standardwerk von 1985 zu reagieren, in dem er propagierte, dass wir uns mit dem ganzen hochaktuellen Nachrichtenwahn nochmal zu Tode amüsieren würden.
September 9, 2018
Feedreader-Ästhetik
Nach unserer Rückkehr aus Australien meint der Feedreader recht lapidar:
2288 ungelesene Artikel
Das ist doch wundervoll. Was für eine schöne Zahl. Ich mag schöne Zahlen.
Und so ganz en passant zeigt sie auch, dass man das Internet offenbar ganz gut ohne Feedreader und Twitter und Facebook und Co. benutzen kann. Was auf eine Art auch ganz hübsch ist.
Juni 23, 2018
Auf dem Bahnsteig
Geh auf Reisen, da erlebst du was.
Es ist einer dieser Sprüche, an denen durchaus etwas dran ist. Kaum kommt man schließlich raus aus der Routine, schon passiert etwas. Dabei muss es gar nicht immer die große Weltreise sein, manchmal reicht auch schon der kleine Ausflug zwischendurch. Wie zum Beispiel der Weg zur Arbeit.
Und selbst dabei ist es relativ egal, wie man im konkreten Fall so unterwegs ist. Rollt man mit dem Auto über die diversen Fährten der Südstaaten, kann man bei einem Blick hinter die Steuer der anderen ganz faszinierende Posen des In-der-Nase-Bohrens bewundern, Zeitungsleser bestaunen, sich Rasierende sehen und bei wahren musikalischen Größen vom offensichtlich leidenschaftlichen Gesang nichts hören.
Mai 16, 2018
Die Sache mit dem Plastik. Oder: Es ist kompliziert.
Es gibt Themen, die uns eigentlich fortwährend beschäftigen. Das sind oft keine Aufregerthemen, es sind nicht die großen Skandale, es sind keine viral gegangenen Kühe, die durch unser digitales Dorf getrieben werden und mit diesem Fernsehen haben sie oft auch nur wenig zu tun. Es sind einfach Themen des Alltags, derer man sich mal mehr, mal etwas weniger bewusst ist. Das Einkaufen von Plastik ist ein solches.
Vor kurzem kam Hamburgblogger Sven auf die Idee, das doch mal wieder zu hinterfragen und zu gucken, ob es nicht möglich ist, eine Woche lang das Zeug nicht mehr ins Haus zu holen.
August 20, 2017
Ein Tag der Ruhe
Am Sonntag soll man ruhen, heißt es. Also führen wir hier im Haus heute keine Interviews für die Büchergefahr, schneiden nur ganz unauffällig an bereits bestehenden Aufnahmen herum, wundern uns weniger als sonst darüber, dass auch heute keine neuen Texte entstehen und suchen uns ganz generell sinnvolle Ersatzzeitvertreibe.
Man könnte doch zum Beispiel mal das Bad streichen. Das gehört schließlich zu den Dingen, die man gern und fortwährend vor sich her schiebt, immer schon mal machen wollte, aber einfach nicht dazu gekommen ist.
März 11, 2017
Kinder im Homeoffice
In einem BBC-Video-Interview tauchen plötzlich Kinder im Homeoffice des einen Gesprächspartners auf. Das kann passieren. Da muss man halt souverän reagieren. Das schafft der Interviewgast jedoch eher nicht. Stattdessen schiebt er eines der Kinder etwas ungalant beiseite, ohne es dabei auch nur ein klein wenig anzusehen. Es war wohl eine spontane Reaktionen. Und wie es mit diesen so ist: Sie sind nicht immer glücklich und so ganz korrekt. Lustig ist es trotzdem nicht.
August 31, 2016
Ei in Avocado. Oder: Es ist kompliziert.
Es ist wirklich vertrackt: Trotz der manchmal etwas surreal anmutenden Nachrichtenlage sind uns die großen Dramen der Weltgeschichte abhanden gekommen.
So scheinen die alles vernichtenden Krankheiten überwiegend überwundenen zu sein. Pest? Besiegt. Cholera auch. Anstatt uns jedoch einigermaßen entspannt zurück zu lehnen, kämpfen wir saisonal variierend gegen den Heuschnupfen oder andere Zivilisationskrankheiten.
Auch die großen Kriege haben wir in unserem direkten Umfeld seit einer respektablen Weile nicht mehr gehabt. Kurz davor haben wir uns zwar gleich zwei Weltkriege geleistet.
August 26, 2016
Der Kaffee der Kinder
Routine ist eine mächtige Sache, vor allem im Familienleben. Wir hatten das hier gerade erst. Dabei ging es aber um die Abendgestaltung. Ganz ähnliche Gesetze gelten jedoch auch am Morgen.
So werden die Kinder morgens zum Beispiel recht verlässlich wach. Das ist ganz sicher eine der Nebenwirkungen des pünktlichen ins-Bett-Gehens, ganz klar. Aber das ist auch gar nicht weiter schlimm so. Sie können sich nämlich durchaus selbst beschäftigen. Sie wecken einen also nicht unnötig auf.
Juli 22, 2016
Meta, meta, Väter
Die Zeiten, sie sind mal wieder reif. Und zwar für eine Metadiskussion.
Das meine ich gar nicht mal so negativ, wie das jetzt vielleicht auf den ersten Blick wirken mag. Ich finde Metadiskussionen total super. Sie relativieren so schön die ordinären Dramen des Alltags. Und sie schaffen es selbst dann, wenn sie genau diese zum Thema machen.
Wie im aktuellen Fall. In diesem fragt die von mir sehr geschätzte Frau Ziefle, wo die Männer sind; die Väter, um genau zu sein.
Juni 14, 2016
What do you get when you cross a fridge with a stereo?
Cool music.
(Aufgeschnappt im Intro eines australischen Podcasts. Und es ist beruhigend, zu sehen, dass die Kalauer-Witze der Jugend auch international funktionieren.)
Juni 7, 2016
Parkbank? Retten!
Interessant, was in Podcasts alles so erzählt wird. Auch und vor allem in recht kurzen. Irgendjemand hat zum Beispiel kürzlich einen Hinweis auf einen kleinen Beitrag des Deutschlandradio Kultur in die Timeline gespült. Und so harmlos er mit seinen etwas über vier Minuten ist, so wundervoll ist er auch. Denn es geht um ganz Einfaches:
Drei Bretter für die Sitzfläche, zwei für die Lehne. Eine Parkbank ist etwas Wunderbares.
Ganz genau.
Mai 13, 2016
Was wirklich wichtig ist
Man sollte im Alltag immer hübsch aufpassen, dass der Blick auf das Wesentliche nicht verloren geht. Das gilt auch, wenn man mit Kindern zusammen lebt. Vielleicht gilt es sogar ganz besonders, wenn man mit Kindern zusammen lebt. Zu schnell wird man ansonsten einfach vom Alltag überrollt. Zack, schlägt die Midlife-Krise zu und man versinkt in Depressionen. Und das alles nur, weil man trantüdelig dem Trott des Alltags nicht entkommen ist.
Februar 24, 2016
Wir empören uns noch zu Tode
Die Zeiten, sie sind modern. So kennen die Kinder auch hier im Haus durchaus diese wohlbekannte Körperhaltung des aufrechten Rückens, kombiniert mit gesenktem Blick, meist gerichtet auf ein Smartphone, gelegentlich auch ein Stück Zeitung auf Papier. Und sie kennen den Blick nach oben, besser: nach vorn, wenn sie mit einem reden, man sich also miteinander unterhält. Wir sind hier vielseitig. Wir können quasi alles. Wir lesen nicht nur täglich das Internet leer.
Category: aus dem regal
Juli 9, 2023
Gelesen: Elternabend von Sebastian Fitzek
Man kennt den Autoren als von seinen recht erfolgreich laufenden Psychothrillern. Aber er kann auch anders. Er kann auch recht humoristische Alltagsbeobachtungen. Rund um einen latent ausufernden Elternabend zum Beispiel.
Zu diesem kommt ein Kleinkrimineller, welcher einen SUV klauen möchte, dabei von einer aggressiven Dame überrascht wird, die das Gefährt mit einem Baseballschläger zertrümmert, woraufhin beide vor der Polizei flüchten. Sie gelangen in einen Wochenend-füllenden Klassenausflug mit angeschlossenem Elternabend und geben sich dabei als sonst noch die dabeigewesene Erziehungsberechtigte aus.
Mai 7, 2023
Gelesen: Mordsfreunde von Nele Neuhaus
Wir nehmen: Ein wenig Lokalpatriotismus, etwas Lokalpolitik, florierende Wirtschaft, Kümmern um den eigenen Vorteil, einen charismatischen Prinzipgetreuen, einige Follower von ihm, Teenager vor allem.
Wir bekommen: Einen Krimi mit Toten, falschen Verdächtigen, viel Beziehungsdramen, Eifersüchte, sportliche Wendungen und ein durchaus überraschendes Ende.
So viel mehr muss man auch eigentlich kaum verraten. Der charismatische Mr. Charming ist Lehrer, es sind somit vor allem Heranwachsende, die zu ihm aufblicken. Seine Prinzipientreue richtet sich in erheblichem Maße gegen Wirtschaftslobbyismus, es sind somit nur sehr wenige Erwachsene, die viel Respekt für ihn übrig haben.
April 8, 2023
Gehört: In die Wildnis von Jon Krakauer und Julian Mehne
Chris McCandless Anfang der 90er Jahre: Als Midzwanziger tot in einem eisigen Wald in Alaska gefunden. Der Weg dorthin war der eines Aussteigers, der nicht nur gegen seine Eltern rebellierte, sondern gegen das ganze System. Er wollte zeigen, dass es auch anders geht, dass es des Zivilisationsirrsinns nicht braucht, dass man auch erheblich elementarer (über-)leben kann. Er schaffte es am Ende nicht, kam aber doch recht weit.
In die Wildnis erzählt diese Geschichte.
April 2, 2023
Gelesen: Nordwesttod von Svea Jensen
Lokalkrimis sind eine ganz eigene Gattung, oder?
Nordwesttod von Svea Jensen ist so einer. Er spielt in St. Peter-Ording, also an der idyllischen Nordseeküste. Dort wird eine Frau als vermisst gemeldet. Das ist spannend für ihr Umfeld, da sie aus einer Hoteliersfamilie stammt, zwischenzeitlich jedoch zur Umweltaktivistin wurde, die Hotelneubauten recht kritisch gegenüber steht. Es ist auch spannend für die ermittelnden Polizisten, bei denen es sich zum einen um eine Kommissarin handelt, die gerade frisch aus München in den Norden gekommen ist, um sich ein neues Umfeld aufzubauen und zum anderen um den örtlichen Polizeileitenden, der schon aufregendere Jobs hatte, sich jetzt in der Provinz jedoch in Ruhe um seine Familie kümmern möchte.
März 13, 2023
Gelesen: Schwarzer Sonntag von Thomas Harris
Das ist jetzt schon etwas betagter, kam jedoch über einen Bücherflohmarkt kürzlich frisch ins Haus: Schwarzer Sonntag von Thomas Harris. Und ja: Das ist dieser Thomas Harris mit dem Schweigen der Lämmer.
So steht auch hier von Anfang an fest: Es geht um emotionale Tiefen und menschliche Tragödien. Es geht um eine terroristische Organisation – den Schwarzen Sonntag – mit dem Plan, ein Attentat in den USA auszuführen. Es geht um einen frustrierten Amerikaner, der sich von seiner Frau und seinem Land verlassen fühlt.
März 6, 2023
Gelesen: Die Verlorenen von Simon Beckett
Vorerst stammt mein ganz persönlicher Favorit für den Satz des Jahres aus Die Verlorenen von Simon Beckett:
Ein stämmiger Mann mit kurzen Beinen kam auf ihn zu.
Allein dafür hat sich die Lektüre doch bereits gelohnt, ganz abgesehen davon, dass Simon Beckett hier schon eine Weile auf der Liste der mal zu erkundenden Autoren stand. Wäre das auch erledigt.
Worum geht’s?
Ein Polizist verliert seinen vierjährigen Sohn, zehn Jahre später seinen Freund und Kollegen.
Februar 11, 2023
Gelesen: The Pragmatic Programmer von David Thomas und Andrew Hunt
Programmieren, soso. Das interessiert jetzt sicher nicht alle unter uns. Verständlich. Aber wenn es um pragmatisches Programmieren geht, sieht die Lage vielleicht ein wenig anders aus.
In The Pragmatic Programmer, 20th Anniversary Edition liefern die beiden alten Hasen Thomas & Hunt solide Hinweise ab, wie man ganz generell an den professionellen Arbeitsalltag herangehen kann: durch Nachdenken, Strukturieren, ordentliches Kommunizieren und schlicht gründliches Erledigen von Dingen, die halt getan werden müssen.
Februar 6, 2023
Gelesen: Neptun 1986 von Frank Granitz
Diese Geschichten über die DDR, sie sind schwierig. Unsereiner hat ja selbst etwas davon miterlebt, seitdem das Geschehen in den Erinnerungen ein wenig durchgerührt und was übrig geblieben ist, gilt als Realität. Jeder Text kann dagegen nur verlieren. Es ist kompliziert.
Das Schöne an Romanen ist jedoch, dass sie an dieser Stelle gar keinen Stress haben. Es sind schließlich keine Dokumentationen. Sie können sich an mehr oder weniger reale Gegebenheiten anlehnen, sich bei ihnen bedienen, um letztlich eine Geschichte zu erzählen, die genau so hätte passiert sein können oder aber ganz anders geschehen ist.
Januar 14, 2023
Gelesen: Ausgebrannt von Andreas Eschbach
Wenn man in einer Welt voller Krisen steckt, kann es manchmal helfen, sich andere Krisen anzugucken, um ein wenig die aktuelle Lage in einen neuen Kontext zu rücken und wieder klarer zu sehen. Manchmal können diese anderen Krisen gern fiktionale sein. Wofür wurden Bücher schließlich erfunden? Eben.
Nehmen wir also Ausgebrannt von Andreas Eschbach. Darin entwirft er das Szenario von versiegendem Öl. Die bestehenden Ölfelder dieser Welt laufen trocken, beginnend mit dem größten.
Dezember 29, 2022
Gehört: To Sell is Human von Daniel H. Pink
Das ist es, was wir alle machen:
Non-sales selling.
Tagein, tagaus machen wir das, meist ohne es zu wissen bzw. ohne uns dessen bewusst zu sein. Ob wir die Kinder dazu bringen, ihre Hausaufgaben als sinnvoll investierte Zeit zu sehen; ob wir unseren Partner vom schönen Abend zu zweit überzeugen; ob wir Kollegen dazu bringen, Zeit in bestimmte Aufgaben zu stecken; ob wir jemandem einen Tausch von Geld gegen Zeit oder Ware nahelegen: Es ist alles Sales.
November 13, 2022
Gelesen: Das Institut von Stephan King
Nehmen wir mal an, dass es Kinder mit einem zumindest kleinen Maß paranormaler Fähigkeiten gibt. So könnten einige telepathisch veranlagt sein und in die Gedanken anderer Menschen gucken können. Andere könnten mittels Telekinese in der Lage sein, Sachen zu zu bewegen, ohne sie berühren zu müssen. Manche wären vielleicht sogar zu einem Blick in die – zumindest nähere – Zukunft in der Lage. Wäre es dann nicht hochgradig logisch, sich diese Kinder zu schnappen, um drohende Gefahren der Menschheit vorab zu erkennen und via Tele-Sternchen abzuwenden?
November 5, 2022
Gelesen: Die Störung von Brandon Q. Morris
Er hat hier bisher gefehlt: Von Brandon Q. Morris – beziehungsweise dem Alter Ego mit der Selfpublisherbibel – kam hier noch nichts aus dem Regal. Zeit, das mal zu ändern. Mit glasklarer Science Fiction, die in einer gar nicht mal so fernen Zukunft spielt.
Genauer gesagt spielt sie in zwei Zeiten, die etwa zwanzig Jahre auseinander liegen. Irgendwann in den 2090ern treiben vier Personen in einem Raumschiff durchs ferne All, irgendwann in den 2070ern werden sie von der Erde aus betreut, wird ihre Mission unterstützt.
September 17, 2022
Gelesen: Wirtschaft Hacken von Uwe Lübbermann
In den Timelines macht momentan der Übertrag von Patagonia an eine eigens geschaffene Stiftung die Runde. Wie toll das doch sei. Da widmet eine große und erfolgreich am Markt operierende Firma ihre Gewinne der Umwelt statt der Ausschüttung an Anteilseigner. In vielen Kommentaren schwingt unterschwellig nicht nur Respekt sondern auch die Frage mit, ob das denn nur für große amerikanische Firmen möglich ist oder nicht auch andernorts funktionieren kann.
Es kann.
September 9, 2022
Gelesen: Unsere Welt neu Denken von Maja Göpel
Zur Abwechslung gibt’s mal wieder ein Sachbuch. Es ist von Maja Göpel und widmet sich nicht irgendwelchem Kleinkram, sondern nicht weniger als dem hier:
»Eine Transformation unseres naturvergessenen Förderband-Wirtschaftens in ein Kreislaufwirtschaften.«
Oder anders ausgedrückt: Wir machen momentan unsere Welt kaputt, sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Und damit sollten wir doch lieber aufhören, lieber alles etwas gesünder gestalten. Nur noch die Ressourcen verbrauchen, die in halbwegs absehbarer Zeit wieder regeneriert werden können.
August 28, 2022
Gelesen: Mexikoring von Simone Buchholz
Das Dilemma an Krimis ist gelegentlich, dass sie so furchtbar real erscheinen, dass sie quasi einer Dokumentation gleich kommen. So auch hier: Mexikoring spielt in der Hamburger City Nord. Die gibt’s wirklich. Da ist unsereins auch schon ins Büro gegangen. Quasi purer Alltag. Mit reichlich Industrie-Chic. Lebenslust-Charme hat die Gegend eher weniger.
Jetzt brennt dort ein Auto, es sitzt noch jemand drin und kommt dabei um. Ein Unfall ist das natürlich nicht, Krimi und so.
Juni 5, 2022
Gelesen: Koma von Jo Nesbø
Die Skandinavier im Allgemeinen und die Norweger im Besonderen können tolle Krimis und Thriller schreiben. Man hört und liest das ja immer wieder. Und irgendwann stellt man fest: Ich hab’s noch nie probiert, noch nie mal selbst einen Blick reingeworfen. So geht das natürlich nicht.
Jo Nesbø also. Koma, um genau zu sein. Zur Probe greife ich also mitten hinein in eine Serie. Das soll aber gar nicht schlimm sein, heißt es.
Mai 1, 2022
Gelesen: Jagd die Potemkin! von Mark Joseph
Ein Griff in den Bücherschrank hier um die Ecke. Und zack ist man zurück im Jahr 1968. Wir stecken im kalten Krieg. Und die Amerikaner sowie die Russen ärgern sich gegenseitig mit ihren jeweils neuesten U-Booten.
Man könnte jetzt sagen: Da war die Welt noch in Ordnung. War sie aber nicht. Die amerikanischen U-Boote haben die russischen gejagt. Die russischen U-Boote haben die amerikanischen gejagt. Sie haben sich gegenseitig ausspioniert, sie haben um die Wette gerüstet, sie haben auch aufeinander geschossen.
April 18, 2022
Gelesen: Wandern im Nüscht
Die Altmark. Eine traumhafte Landschaft mit viel flachem Land in the Middle of Nüscht, wie es ein Reiseführer so schön betitelt. Davon gibt’s sogar einen zweiten Teil, mit noch mehr Darstellungen dieses faszinierenden Niemandslandes. Der ist auch ganz toll, obwohl er hier im Blog gar nicht vorkommt. Komisch, wie das passieren konnte.
Jetzt gibt’s – brandneu und taufrisch – auch eine Sammlung von 34 schönen Wanderungen durch die Altmark. Wandern im Nüscht heißt sie, ist wieder von Sibylle Sperling zusammengestellt, Amanda Hasenfusz ist als Co-Autorin mit im Boot.
März 13, 2022
Gelesen: Neujahr von Juli Zeh
Das ist echt praktisch: Bei Juli Zeh kommt man sowohl dann auf seine Kosten, wenn man die großen, dicken Schinken mag, als auch, wenn man es lieber kurz, prägnant und knackig bevorzugt.
Neujahr gehört zur zweiten Sorte. Es geht um einen Mann mit junger Familie, der ein wenig in seiner Midlife-Krise zu stecken scheint. Seine depressiven Schübe drängen in dem Moment eines Urlaubs auf Lanzarote an die Oberfläche. Um es sich und seiner anwachsenden Trägheit so richtig zu zeigen, setzt er sich auf ein Fahrrad und macht gleich früh am Morgen eine sportliche Tour den Berg hinauf.
Februar 20, 2022
Gelesen: Ersticktes Matt von Nina C. Hasse
New York vor etwa 130 Jahren und man glaubt es kaum, aber: Es sterben Menschen, sie werden ermordet. Dabei eint sie etwas: eine Schachfigur in der Hand, ein Spielbrett mit der Stellung eines Schachrätsels, Ersticktes Matt genannt. Das legt eine solide Basis für Ermittlungen rund um einen Serienmörder, verpackt in einem Setting, das nicht vollkommen alltäglich ist.
Dieses Setting wird von Nina C. Hasse in ihrem Buch auf recht spannend erzählte Weise genutzt.
Februar 6, 2022
Gehört: Essentialismus von Greg McKeown
Es ist wichtig, sehr sehr wichtig, dass man sich komfortabel darin einrichtet, zu vielen, vielen Sachen »Nein« zu sagen. Damit konzentriert man sich auf das Wesentliche, das Wichtige, das Essentielle. So sagt es Greg McKeown in Essentialismus, mit der Stimme von Dominic Kolb.
Soweit ist das ganz angenehm anzuhören und unterhaltsam konsumiert. Vielen Dank an den Sprecher.
Aber – und das ist ein großes ABER – es widerstrebt einem doch und erschüttert quasi die Grundfeste des eigenen Selbst.
Januar 15, 2022
Gelesen: Qualityland 2.0 von Marc-Uwe Kling
Was soll man von einem Buch halten, dessen Kapitel mit Überschriften wie dieser daherkommt?
Das ist das letzte Kapitel dieses Buchs. Wie wird es enden? Man findet es natürlich sehr großartig, ganz klar. Mit dem ersten und diesem zweiten Teil von Qualityland hat Marc-Uwe Kling die Kunst des Clickbait in Kapitelüberschriften eines Buchs wahrlich perfektioniert. Es ist ein Traum.
Inhaltlich wird die Geschichte aus dem ersten Teil weiter erzählt. Es geht also um das reichlich absurde Szenario eines Gerätepsychologen, der die Psyche von verschrotteter Elektronik behandelt.
Januar 9, 2022
Gehört: Project Weisser Jade von Alex Lukeman
Wie die Zeiten sich doch ändern. Früher war es in Spiongedramen normal, dass die guten Nordamerikaner gegen die bösen Russen agierten.
Heute halten sich die Amerikaner weiterhin für die Guten, streiten sich aber mit den Chinesen als Gegenspieler.
So auch hier beim Project Weisser Jade von Alex Lukeman (Übersetzung von Alok Avasthi). Bei diesem geht es um einen alten Schatz, der zwar von den Chinesen stammt, zwischendurch jedoch verloren ging und ihnen jetzt natürlich nicht wieder zufallen soll.
September 11, 2021
Gelesen: Qualityland von Marc-Uwe Kling
Bei einem halbwegs nüchternen Blick auf die aktuelle Nachrichten- und Medienlandschaft stellt unsereins schnell fest: Leicht zu ertragen ist das alles nicht. Da gibt’s viel Meinung, diese oft recht unreflektiert, argumentativ begründet wird immer weniger. Stattdessen wird polemisch alles Mögliche herumbehauptet, wer am lautesten ist, gewinnt.
So erscheint es zumindest. Aber das ist natürlich grober Unfug. Die Wahrnehmung liegt schließlich im Auge des Betrachters. Und in Qualityland zeigt Marc-Uwe Kling, wie man ganz hervorragend auf alle möglichen Themen gucken kann, ohne dabei den Verstand zu verlieren.
August 31, 2021
Gelesen: Zur Schau gestellt von Marcus Hünnebeck
Das geht ja munter los: Eine Lesung, die vom Publikum sehnsüchtig erwartet wird, die in einem brechend vollen Saal stattfindet, euphorischen Applaus erntet. Obendrauf passiert das auch noch auf einer Kreuzfahrt. Das entschuldigt es vielleicht, macht’s jedoch nicht besser.
Aber sei es drum.
Eine Dame im Publikum ist nämlich nicht begeistert, sondern entsetzt. Weil der dramatische Teil des Gelesenen auf einer wahren Geschichte beruht, von welcher der präsentierende Künstler noch gar nichts weiß.
August 21, 2021
Gelesen: Singularity von Joshua Tree
Irgendwann ist der Punkt erreicht, ab dem die von uns gebauten künstlichen Intelligenzen sich selbst versorgen können und sie unseres Inputs überdrüssig werden. Das ist die Singularity, ab dann spielen wir das Spiel in neuer Qualität.
Das ist die Prämisse im gleichnamigen Roman von Joshua Tree, in welchem die Technik immer mehr Möglichkeiten eröffnet. Wer es sich leisten kann, lässt sich von ihr helfen und sich durch sie enhancen, soweit es nur geht.
Juni 5, 2021
Gelesen: Das Schwert der Königin von Susanne Pavlovic
Das Rätsel ist gelöst, die letzte Schlacht ist geschlagen, die böse Endgegnerin ist besiegt: Das war der Stand zum Ende des zweiten Teils der Geschichte um die große Kriegerin Krona Karagin.
Hier kommt mit dem Schwert der Königin jetzt der dritte Teil. Und er zeigt: Irgendwas ist ja immer. Irgendwas gibt’s immer zu erzählen. Die olle Böse kann ja zum Beispiel noch einen Verbündeten gehabt haben. Wird halt gegen den gekämpft.
Mai 2, 2021
Gelesen: Herz aus Stein von Susanne Pavlovic
Was macht man, wenn einen das Ende des ersten Bandes einer Trilogie eher enttäuscht zurücklässt? Zwei Optionen drängen sich auf:
Buch in die Ecke feuern und wild vor sich hin schimpfen, dass es so etwas früher(TM) ja nicht gegeben hätte. Den nächsten Teil holen und lesen. Eine unvollständige Geschichte ist schließlich eine unvollständige Geschichte. Diese Lücke will gestopft sein. Nummer zwei also. Und das ist auch gut so. Denn die Geschichte um Kriegerin Krona nimmt im Herz aus Stein weiter Fahrt auf.
April 10, 2021
Gelesen: Der Schiffskoch von Matijs Deen
Ein Feuerschiff also. Das liegt dauerhaft vor Anker, hat erst gar keine Schiffsschraube, um durch die Gegend zu fahren. Es strahlt stattdessen wie so ein Leuchtturm und bei Nebel trötet es kräftig ins Horn. Dafür braucht’s eine ordentliche Besatzung. Alle paar Wochen wechselt diese durch.
Wieder was gelernt.
Um ein solches Schiff geht es hier, der titelgebende Schiffskoch heißt Lammert, er versteht sein Handwerk. Lecker ist es, pünktlich kommt es auf den Tisch.
April 6, 2021
Gelesen: Der Fuchs von Frederick Forsyth
Der Fuchs ist ein autistischer Teenager, der sich gut auf das Hacken von Hochsicherheits-IT-Systemen versteht, weil diese halt aus seiner Sicht schlicht nicht gut genug abgesichert seien. Das müsste man den Betreibern doch zeigen. Also legt er los und macht genau das, ganz still in seinem Kämmerchen, ohne großes Aufsehen damit zu beabsichtigen.
Was für ein Setting. Aus diesem Kind, diesem Altruismus, dieser Fähigkeit und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten könnte viel Spannendes entstehen.
März 27, 2021
Gelesen: Verdammte Liebe Amsterdam von Frank Göhre
Das wurde aber Zeit, hier haben wir endlich das dritte und letzte Exemplar der Ausbeute vom Indiebookday des letzten Jahres.
Die Verdammte Liebe Amsterdam von Frank Göhre ist bei CulturBooks erschienen. Das bürgt durchaus für Qualität. So richtig daneben liegt man bei dem Verlag nicht, da sage doch nochmal jemand, dass diese Art des Gatekeepings keine Rolle mehr spiele. Verlage, die noch etwas auf sich geben, die ein wenig Haltung zeigen und nicht einfach nur den üblichen Mainstream aus den üblichen Quellen ein- und wieder verkaufen, haben durchaus ihren Reiz.
März 21, 2021
Gelesen: Die Rückkehr der Kriegerin von Susanne Pavlovic
Das hat doch neulich mit der Geschichte von der Reise ans Meer ganz gut geklappt. Susanne Pavlovic kann solide erzählen. Das nutzen wir gern aus und greifen wieder zu. Und warum dann nicht mal eine Fantasyerzählung nehmen, wenn sie sich in dem Genre doch so umtriebig zeigt? Eben.
Die Geschichte einer Kriegerin also. Krona Karagin heißt sie. Und diese Dame hat’s echt in sich. Sie hat beim Militär gedient, war dort sehr erfolgreich, stellte irgendwann zu viele Fragen und gönnte sich erstmal eine Auszeit.
März 20, 2021
Indiebookday 2021
Same procedure as last year? Same procedure as every year.
Seit 2013 gibt’s den Indiebookday. Sind wir hier auch seitdem dabei? Moment, mal gucken. Also: 2013, 2014, 2015, 2016, 2017, 2018, 2019, 2020. Jo, passt. Auch wenn von der Ausbeute des letzten Jahres eines noch gar nicht gelesen ist.
Ergo geht’s hier in diesem Jahr etwas bescheidener zu. Die Buchhändlerin des Vertrauens hat genau ein neues Werk ins Haus geschickt, es ist Der Schiffskoch von Mathijs Deen, aus dem Niederländischen übersetzt von Andreas Ecke.
Februar 17, 2021
Gelesen: Nemesis von Jilliane Hoffman
Am Anfang kam mir die Geschichte doch sehr, sehr bekannt vor. Als hätte ich sie schon mal gelesen. Habe ich aber nicht. Ich fing sie nur an.
Und das kam so: Nemesis ist das mentale Alter-Ego von C.J. Townsend. Sie ist Staatsanwältin. Sie ist aber auch in früherer Zeit vergewaltigt worden und muss jetzt mit ansehen, wie eine Reihe komplett irrer, wohlhabender, einflussreicher Herren Spaß daran hat, live zuzugucken, wenn Snuff-Videos gedreht werden, bei denen junge Frauen nicht nur mehrfach vergewaltigt, sondern anschließend auch noch auf unmögliche Art umgebracht werden.
Februar 14, 2021
Gehört: Dünengeister von Nina Ohlandt, gelesen von Reinhard Kuhnert
Spätes 18. Jahrhundert, die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts, irgendwann im Heute: Da spielt die Handlung der Dünengeister. Und in allen Zeiten sind die Melanders mit dabei, ein Familienclan auf Sylt, der sein Einkommen auf jeweils an die Epoche angemessene Kreativität generiert. Und bei dem natürlich nicht alles in friedlicher Eintracht abläuft. Da wird auch schon mal gestritten. Und im Hier und Heute sterben schon mal Menschen. Drei. Durch Mord.
Januar 16, 2021
Gelesen: Das verlorene Symbol von Dan Brown
Das kam kürzlich aus dem Bücherschrank hierher ins Haus. Und es hält, was es verspricht: Professor Robert Langdon gelangt völlig überraschend in ein spannendes Abenteuer und sucht darin das verlorene Symbol, um dem Schlamassel entweder zu entkommen oder doch zumindest Sinn in die Wirren des Geschehens zu bringen.
Dieses entfaltet sich in Washington und dreht sich auch quasi ausschließlich darum. Hauptstadt der USA, deren Gründerväter alte Freimaurer waren, die natürlich einen Haufen mystischer Geheimnisse gewahrt und in der Stadt versteckt haben.
Dezember 28, 2020
Gelesen: Ganz dringend ans Meer von Susanne Pavlovic
Bei dieser Autorin kann man nicht viel falsch machen, dachte ich mir so. Susanne Pavlovic ist nicht nur eine Textehexe, sondern als solche sowohl als Lektorin, als Vortragende, als Workshoppende, als Vereinsaktive, als auch sonst recht Umtriebige rund um das Schreiben von Texten leicht zu Findende.
Und dann fängt diese Geschichte hier damit an, dass ein Wanja aus dem Knast kommt. Und das Leben gleich mal nicht so recht auf die Reihe bekommt.
Dezember 22, 2020
Vorgelesen: Erebos von Ursula Poznanski
Computerspiele verderben die Welt. Diese Binsenweisheit lebt doch noch, oder? Na, wenn nicht, dann empfiehlt sich ein Blick in dieses Buch. In Erebos geht‘s nämlich um das gleichnamige Spiel. Und das verdirbt die Welt. Also die Welt von Teenagern. Denn nur diese spielen hier.
Und sie verraten kein Wort. Was im Spiel passiert, bleibt im Spiel. Da spricht man nicht drüber. Und den Effekt kennen wir doch alle, oder? Je mehr Geheimnis, desto interessanter.
Dezember 20, 2020
Gelesen: Offline von Arno Strobel
Was heißt wohl Offline? Klar: Eine Zeitlang ganz ohne Gadgets, ohne Empfang, ohne Verbindung zur großen weiten Welt auskommen. Daraus kann man vieles machen. Esoterisches zum Beispiel, Selbstfindendes, vollkommen Achtsames. Oder einen Psychothriller, wie Arno Strobel es hier gemacht hat.
Dabei fängt natürlich alles ganz harmlos an: Eine Gruppe von Gestressten bzw. sonstwie online Tätigen nimmt das Angebot eines Event-Veranstalters an, für ein paar Tage offline zu gehen. Sie machen einen Ausflug in ein einsames (sehr einsames!
Dezember 6, 2020
Gelesen: Limit von Frank Schätzing
Wie bringt man abenteuerliche Straßenschlachten in slumartigen chinesischen Vororten mit einem Luxusausflug zum Mond sowie ein paar scheinbar verrückt gewordenen Aggressiven zusammen? In genau dieser Kombination, versteht sich. Getreu dem Titel des Buchs bringt Frank Schätzing seine Darsteller ans Limit. Und das macht er sehr detailverliebt.
Da alles in einer – recht nahen – Zukunft spielt, dürfen die Darsteller sich aus einem soliden Arsenal technischen Spielzeugs bedienen. So weicht man dem üblichen Stadtstau am besten durch sogenannte Airbikes aus, mit denen man entweder elegant oder doch lieber waghalsig über die Straßen hinwegfliegt.
November 20, 2020
Vorlesetag, soso
Heute ist also Vorlesetag. Das ist eins von diesen Ereignissen, bei denen man immer so 😳 guckt. Aus zumindest drei Gründen.
Als erstes denkt man sich vielleicht so: Tja, klar, warum nicht. Irgendwas ist ja jeden Tag. Sei es der Tag des Handtuchs, Tag des Biertrinkens, Tag des Schweins, Tag des Küssens und was nicht noch alles. Das ist natürlich eine ganz unsinnige Reaktanz, die sich hier in einem rührt. Denn es mag viel Unsinn geben da draußen, mancher davon wird ja sogar zeitweise zu Präsidenten gewählt, aber dadurch werden sinnvolle Sachen doch nicht weniger toll.
November 3, 2020
Gelesen: Pixeltänzer von Berit Glanz
Vor meinem Fenster fährt die Ringbahn. Ist das jetzt der erste Satz oder bildet diesen nicht eher der vorangestellte Code?
Gibt es Parallelen zwischen Tanzkünstlern aus der Boheme der 20er Jahre (des 19. Jahrhunderts) und Schauplätzen der aktuellen Startupszene?
Und wie nahe können sich eigentlich zwei Menschen werden, die kurz per Zufall in einer App verbunden für drei Minuten miteinander per Telefon sprechen?
Im Pixeltänzer gibt es eine Art Antwort darauf.
Oktober 10, 2020
Gelesen: Erebus von Michael Palin
Was macht ein Monty Python, wenn er keine Sketche mehr dreht oder sonstig vor der Kamera steht? Sich auf jeden Fall nicht langweilen, scheint es. Sondern sich stattdessen halt anderen Leidenschaften hingeben. Dem Forschen nach allem drum und dran rund um zwei Segelboote, die in der späteren ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erst segelten und dann untergingen.
Das klingt wenig prätentiös. Aber das eine Boot hieß Terror und das andere Erebus.
August 29, 2020
Gelesen: Paradise City von Zoë Beck
Paradise City von Zoë Beck liegt hier am Strand. Es ist ein Strand in Rostock und das könnte passender kaum sein. Diese feine Stadt spielt im Buch nämlich eine Rolle. Eine erhebliche Rolle, wenn auch keine sehr schöne.
Aber man sieht ein durchaus denkbares Szenario, wo die Reise wohl hingehen könnte, wenn nicht nur diverse Pandemien, sondern auch ein Anstieg des Meeresspiegels und der Trend zur Abwanderung des Lebens in einige wenige Megacities ihren Weg gegangen sind.
August 13, 2020
Gelesen: Niemand ist bei den Kälbern von Alina Herbing
Christin ist bei den Kälbern. Nicht ganz freiwillig, aber ihr Freund Jan ist Milchbauer und möchte gern den väterlichen Hof übernehmen. Da hat es Sinn, wenn auch mal jemand nach den Kälbern guckt.
Das hat Potenzial für viel ländliche Idylle. Fern vom städtischen Geschwindigkeitswahn, mit frischer Luft, dem Blick über das weite Land, schweifenden Gedanken. Viel gibt’s davon aber nicht, sondern eher genau das Gegenteil. Denn Jan hat sie sich zwar ausgesucht, das Leben auf dem Hof aber eher nicht.
Juli 12, 2020
Gelesen: Perry Rhodan von Andreas Eschbach
Es gibt da so eine Soap Opera, es ist genau genommen eher eine Space Opera, die sich seit erstaunlich langer Zeit erstaunlich gut hält und eine erstaunlich solide Leserschaft erfreut. Was es so alles gibt, man staunt und freut sich. Denn das ist doch eine Art Konstante, die das Leben für viele ganz offensichtlich angenehmer, unterhaltsamer und insgesamt somit schlicht etwas schöner macht. Besser wird’s wohl nicht.
Perry Rhodan heißt die Serie übrigens.
Juni 27, 2020
Gelesen: »Der Wal und das Ende der Welt« von John Ironmonger
Am Anfang gibt’s den Wal und einen nackten Mann. Beide werden am Strand eines entlegenen englischen Dorfes angespült. Beide werden von den Dorfbewohnern gerettet. Der Wal geht zurück ins Meer, der Mann kommt ins Dorf. Der Wal verschwindet quasi bis zum Ende der Geschichte (von wenigen, eher beiläufigen Gastauftritten mal abgesehen), der Mann bleibt.
Er entpuppt sich als Mathematiker, der als Analyst bei einer Londoner Investmentbank arbeitete. Seine Analysemodelle veranschaulichten dabei unter anderem Szenarien der Dramaturgie, die im Falle einer Grippe-Epedemie eintreten können und es sehr wahrscheinlich auch tun.
Juni 12, 2020
Gelesen: A World without Work von Daniel Susskind
Das wird uns nun wirklich schon seit einer Weile versprochen: Technologie soll uns helfen, damit wir weniger arbeiten dürfen und trotzdem am Ende ähnlich viel dabei herauskommt. Jetzt ist Daniel Susskind mit dem Prophezeien dran. Er ist ehemaliger Politikberater und forscht sowie lehrt jetzt an einem der Colleges der Oxford-Universität. Das Ergebnis heißt A World without Work und ist passend voll mit schönen Worten und ordentlichen Theorien.
Im Untertitel steht recht prominent etwas von Technologie und Automation.
Juni 2, 2020
Gelesen: Serpentinen von Bov Bjerg
Manchmal erbt man recht fundamentale Eigenschaften von den Eltern. Oder übernimmt sie ganz unbewusst. Da passt man einmal kurz nicht auf und zack, benimmt man sich genau so, wie man es damals beim eigenen Vater womöglich gar nicht so toll fand. Das ist oft ernüchternd, aber nicht weiter schlimm.
Schlimm wird’s, wenn der Vater Selbstmord begangen hat. Der Großvater ebenfalls. Da entwickelt sich dann schnell eine Familientradition, die nun wahrlich nicht aufrecht erhalten werden muss.
Mai 10, 2020
In the Middle of Nüscht. Oder: Ein Altmark-Reisebuch
Vor einer Weile hatten wir hier eine kleine Referenz an die schöne Altmark. Das ist eine Gegend im flachen Land, irgendwo zwischen Berlin und Hannover. Man könnte auch sagen: In the Middle of Nüscht. Passenderweise heißt ein gut bebildertes Coffeetable-Reisebuch genau so. Es zeigt anhand vieler kleiner Dörfer und nur marginal größerer Städte, warum diese Gegend toll ist und sich ein Besuch lohnt.
Das geht dann schon Vorwort gleich ganz ehrlich zur Sache:
Mai 5, 2020
Gelesen: Zum zweiten Mal tot von Marcus Johanus
Von dem Herrn gab’s hier schon mal etwas. Um tötliche Gedanken ging es dabei. Jetzt sind die Handelnden zum zweiten Mal tot. Es scheint sich ein Muster abzuzeichnen.
Auch hier im Text geht es wieder um Übersinnliches. Aber wirklich nur ein klein wenig. Das erste Mal tot passiert dabei durch einen Unfall, bei dem mehrere Autos von einer Brücke in einen See fallen, die Insassen ertrinken. Anschließend werden sie jedoch gerettet und reanimiert.
April 26, 2020
Vorgelesen: Rumo von Walter Moers
Eine der faszinierenden Sachen, die einem mit Kindern im Haus so unterkommen, ist das Vorlesen. Man kann das natürlich auch ohne Kinder machen, klar. Aber da wird es mit dem Finden des willigen Publikums manchmal schwieriger. Kinder sind da dankbarer. Sehr praktische Sache.
Und das hört keineswegs auf, wenn sie irgendwann in die Schule kommen und selbst Lesen lernen. Zumindest mit ein wenig Glück freuen sie sich dann trotzdem noch, wenn sie zusätzlich zur eigenen Lektüre welche vorgetragen bekommen.
April 25, 2020
Gelesen: Die Kreuzfahrer von Wladimir Kaminer
Das Beste an Kreuzfahrten sind wahrscheinlich die Bücher, die darüber geschrieben werden. Vor einiger Zeit kam hier beispielsweise mal Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich von David Foster Wallace aus dem Regal. Jetzt legt Wladimir Kaminer nach. Der werte Herr hat sich ja kürzlich spontan mit einem Live-Auftritt herangeschlichen. Das hat überzeugt. Zack, Buch mitgenommen. Die Kreuzfahrer heißt es, sehr passend.
Und gut so. Denn entspannt über die Absurditäten des Alltags zu erzählen, kann Señor Kaminer ganz wundervoll.
April 19, 2020
Gelesen: Das Register von Marcel Mellor
Kommen wir zum ersten Buch vom diesjährigen Indiebookday und stellen uns mal etwas vor. Nämlich, dass es eine Technologie gibt, mittels derer man sich Nachrichten in die eigene Vergangenheit schicken kann. Also jetzt nicht die Lottozahlen der nächsten Woche oder für Sportwetten Verwertbares, sondern irgendwas Gehaltvolles.
Das wäre ein wenig wie Zeitreisen ohne durch die Zeit zu reisen. Tolle Idee.
Und das Register von Marcel Mellor benutzt genau das als eine der Prämissen für die Geschichte.
März 21, 2020
Indiebookday 2020
Heute ist nicht nur der 21. März 2020, heute ist vor allem Indiebookday. Dank Virus und Pandemie verlagert sich zwar ein solider Teil des Geschehens in diesem Jahr ins Internet, aber so sei es. Bücher funktionieren auch dort.
Die Ausbeute hier im Haus ist oben zu sehen. Konkret sind es drei (hoffentlich) feine Sachen.
Das Register von Marcel Mellor ist ein Science-Fiction-Roman, der sich um Zeitreisen dreht. Zu haben ist der Text bisher nur beim Autor persönlich, in der öffentlichen Breite erscheint das Stück Anfang April.
März 19, 2020
Gelesen: Das Marsprojekt von Andreas Eschbach
Ordentliche Bücher haben einen ordentlichen Schutzumschlag. So sieht das zumindest der Sohn des Hauses. Darum hatte er für Das Marsprojekt von Andreas Eschbach einen solchen gebastelt, bevor er es mir unter den Weihnachtsbaum gelegt hat. Er hatte sich das Buch vorab schlicht aus dem örtlichen Bücherschrank geholt, es gelesen und beschlossen, das sei auch was für den Papa. Nur halt nicht ohne Schutzumschlag, also wirklich, wo kämen wir da hin. So viel Stil muss sein.
März 15, 2020
Vorgelesen: Die Vampirschwestern von Franziska Gehm
Es gibt Sachen, die sind so schön, man sollte sie sich möglichst nicht nehmen lassen. Das allabendliche Vorlesen zum Beispiel. Das erfreut auch dann noch, wenn die Kinder selbst schon lesen können. Und zwar erfreut es sowohl die Kinder, als auch einen selbst. Wenn man die passende Lektüre wählt, versteht sich.
Da bieten sich die großen Klassiker an. Momo zum Beispiel, Ronja Räubertochter vielleicht (wenn man nicht so emotional dabei wird, dass man nur schwer die Contenance wahren kann), Nils Holgerson ist auch prima.
März 8, 2020
Gelesen: Der Schatten von Melanie Raabe
»Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Mit gutem Grund. Und aus freien Stücken.« Darum geht’s. Das ist die Prophezeiung, welche Norah Richter von einer Bettlerin mitten auf der Straße in Wien erhält. Und die Frage, ob es letztlich genau so kommen wird, ist jene, um welche die Geschichte sich dreht.
Norah ist eine Journalistin, die nach einer langjährigen Beziehung von Berlin nach Wien umzieht, um einen Neuanfang zu starten.
März 1, 2020
Gelesen: Laufen von Isabel Bogdan
Wer kennt das nicht? Reden wir über laufende Menschen, kommt irgendjemand ganz besonders Schlaues um die Ecke und fragt:
»Wovor laufen die nur weg?«
Als erste Reaktion möchte man dabei schlicht ganz beiläufig mit den Augen rollen, sich umdrehen und die gepflegte Konversation mit anderen fortsetzen. Aber vielleicht ist das ein wenig voreilig. Vielleicht sind die Laufenden unter uns wirklich immer ein wenig auf der Flucht, ob vor sich selbst, dem Stress des Alltags oder auch der allgemeinen Stimmungslage.
Januar 28, 2020
Gelesen: So still ruht der See von Elin Svensson und Ana Dee
Ein Schwedenkrimi, das gab‘s hier noch nicht. Glaube ich. Dann wurde es aber mal Zeit.
So still ruht der See von Elin Svensson und Ana Dee kommt also auf das Lesegerät. Und rund um den titelgebenden See tauchen nacheinander diverse Tote auf. Ihnen wurde jeweils der Mund zugenäht, ein Birkenblatt steckt drin. Der Serienmörder wird gesucht. Dabei spielt ein korrupter ehemaliger Kriminalpolizist eine Rolle, generell Männer, die ihre Triebe nicht im Griff haben und ein starker Drang zur Rache bildet die Klammer ums Geschehen.
Januar 21, 2020
Gelesen: Der Club von Takis Würger
Zum Anfang gibt‘s glatt mal wieder ein Bekenntnis: Im Stapel ungelesener Bücher des hiesigen Regals fangen einige Exemplare bereits an, zu vergilben. Man kommt ja zu nix. Wir kennen das sicher alle.
Immerhin habe ich jetzt mal wieder etwas herausgezogen: Der Club von Takis Würger ist dabei freundlicherweise sowohl ein angenehm schlankes Buch, als auch eines, welches an den Buchseiten blau eingefärbt ist. Das vergilbt nicht so leicht. Wie entgegenkommend.
Januar 14, 2020
Gelesen: Schalttagskind von Oliver Driesen
Es gibt Autoren, die gehen im allgemeinen Lärm um neue Bücher manchmal ein wenig unter. Oliver Driesen ist so einer. Mit Wattenstadt hatten wir hier schon sein Debüt in den Fingern. Es hat begeistert.
Jetzt also Schalttagskind. Das ist der an einem 29. Februar geborene Billy Sloman. Mit vier Jahren ist dieser auf der Jungfernfahrt der Titanic mit dabei. Und sieht mit scharfem Blick den wohl berühmtesten Eisberg der Schifffahrtsgeschichte, rechtzeitig, so dass die Mannschaft den Kurs noch korrigieren und dem schwimmenden Ungetüm ausweichen kann.
Januar 12, 2020
Gelesen: Herkunft von Saša Stanišić
Warum den lesenden Teil des Jahres nicht mal mit dem Gewinner des Deutschen Buchpreises aus dem Vorjahr beginnen? Eben, gute Idee. Gedacht, getan. Herkunft von Saša Stanišić also.
Muss man dazu eigentlich noch viel sagen? Dass der Autor schreiben kann, haben wir hier schon mehrfach erleben dürfen. Es bestätigt sich auch hier. So einen Buchpreis gibt’s wohl nicht ganz umsonst.
Inhaltlich muss man sich an dieser Stelle darauf einlassen, dass ein noch recht munterer und erfreulich lebendiger Autor seine Autobiographie abliefert.
November 28, 2019
Gelesen: Nähe und Distanz als 9. Teil der readfy-Originals-Serie
So langsam wird’s ernst. Die 3Hearts2gether steuern auf ihr Finale zu. Zur Hintergrundgeschichte muss ich jetzt nicht mehr viel sagen oder? Dafür haben wir ja bereits acht Teile hinter uns. Irgendwann ist’s auch mal gut und der Erklärzug abgefahren, also wirklich.
Abgefahren wirken hier im Teil jetzt auch endgültig die Typen, welche neben den drei Hauptdarstellerinnen stehen. Da gibt’s den coolen Larry von der Bergwacht, den nun wahrlich nichts erschüttern können sollte.
Oktober 20, 2019
Gelesen: Tante Julia und der Schreibkünstler
Mario Vargas Llosa also. Warum auch nicht? Also vom Cover mal abgesehen. Es wäre ein Grund, dass man das Stück ruhig liegen lassen könnte. Suspekt, welche Dynamiken oder dunklen Mächte da manchmal am Werke zu sein scheinen. Aber Klassiker sind Klassiker, da werfen wir hier ruhig mal einen Blick auf Tante Julia und den Schreibkünstler.
Inhaltlich passiert dabei nicht viel. Der titelgebende Autor verliebt sich in die im Titel benannte Julia.
September 18, 2019
Gelesen: Löwenblut von Monika Pfundmeier
Warum nicht mal etwas Historisches einwerfen? Das hat doch neulich mit dem 20er-Jahre-Stück ganz gut geklappt. Dann könnte doch auch so ein Mittelalterbeitrag passen. Versuch macht klug. Löwenblut von Monika Pfundmeier also.
Darin geht es zum einen um die Geschichte von Konradin, dem letzten aus der Reihe der Staufer. Wie in der ganz realen Historie auch, hätte er im Alter von zwei Jahren bereits König werden sollen. Das hat aber nicht so recht ins allgemeine Schema gepasst, er wurde es nicht.
August 25, 2019
Gelesen: Lebenslauf von Lutz Balschuweit
Beim Buch Lebenslauf von Lutz Balschuweit steht »Kein Wettkampf« groß auf dem Buchcover. Und damit ist alles wesentliche zum Charakter und Thema dieses Laufbuches gesagt.
Kurz zusammenfassend stellen wir fest: Hier läuft jemand jeden Tag. Er ist also ein Streakrunner. Täglichläufer gefällt manchen als Begriff besser, das ist auch hier im Buch so. Nun denn, passt beides. Das macht er, ohne an irgendwelchen offiziellen Wettkämpfen teilzunehmen. Passt natürlich auch. Jeder, wie er mag, zumal dieser Lutz Balschuweit durchaus auf die Zahlen seiner Läufe guckt.
August 8, 2019
Gelesen: Tyll von Daniel Kehlmann
Passende Strandlektüre zu finden ist ja immer nicht ganz einfach. Im Buchladen direkt hinter der Küstenpromenade lag jedoch Tyll von Daniel Kehlmann herum und so eine Gelegenheit kann man ruhig mal nutzen.
Inhaltlich gibt’s in etwa das, was der Titel verspricht: Die Lebensgeschichte von Tyll Uhlenspiegel, dem Gaukler. Und die hat es in sich.
Er fängt als Müllerssohn an. Aber der Papa ist nicht einfach nur ein schlichter Getreidesortierer, sondern ein Welthinterfrager, Denker, Grübler und genau dadurch auch Provokateur im kirchlich geprägten Umfeld des Respektierens der Obrigkeiten.
Juli 16, 2019
Gelesen: Tag der Wahrheit als 8. Teil der readfy-Originals-Serie
Wir lesen hier eine Serie und gern holen wir alle nochmal ein wenig ab, worum es dabei überhaupt geht: Drei junge Damen werden auf einem Skiausflug von einer Lawine überrascht und mit viel Schnee in einer Berghütte eingesperrt. Es wirkt wie ein frühes Ende ihrer Leben und sie versprechen sich, diese gründlich auf den Kopf zu stellen und sinnvoller zu gestalten, wenn sie jemals die Chance erhalten, ihrer ungünstigen Lage zu entkommen.
Juni 23, 2019
Gelesen: Das Palais Reichenbach von Josephine Winter
Das ist ist doch jetzt mal ein interessantes Kapitel in der »Wie finde ich meine Lektüre«-Geschichte: Ich habe nämlich keine Ahnung, wie Das Palais Reichenbach von Josephine Winter in die Lese-App gekommen ist. Werbung? Rezensionsexemplar? Ich kann mich nicht erinnern, es gekauft zu haben. Aber da das Werk dort nunmal herumlag, habe ich es mir angeguckt.
Und was soll ich sagen? Ohne dieses Herumliegen hätte das wohl nicht geklappt. Es handelt sich nämlich um die Geschichte eines Adelshauses in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Juni 17, 2019
Gelesen: 10 Stunden Ewigkeit von Nika Lubitsch
Es ist Zeit für ein Geständnis: Ich gehöre zu jenen, die bei der Auswahl ihres Lesematerials bevorzugt auf schon bekannte Autorinnen zurückgreifen. Habe ich von jemandem schon mal etwas gelesen und gefiel das Gelesene, stehen die Chancen gut, dass ich zum Wiederholungstäter werde. Warum auch nicht? Treue ist schließlich auch etwas wert und ich verschwende meine Zeit auf diesem Weg recht wahrscheinlich nicht mit ungelegenen Texten.
So haben es die 10 Stunden Ewigkeit von Nika Lubitsch auf das Lesegerät geschafft.
Juni 4, 2019
Gelesen: Teufelsgold von Andreas Eschbach
Der Glaube an etwas Großes, gern auch leicht Übernatürliches, das die Welt zusammenhält und beherrschbar macht, scheint Andreas Eschbach sehr zu gefallen. Bei der Billion Dollar ging es um viel Geld, welches die Welt regiert, beim Herr aller Dinge um allmächtige Nanotechnologie, beim aktuellen NSA geht es um die Macht der elektronischen Totalüberwachung und hier beim Teufelsgold geht es um die Chancen der Alchemie, uns Menschen in höhere Sphären bringen zu können.
Mai 30, 2019
Gelesen: Sonst kriegen Sie Ihr Geld zurück von Tomer Gardi
Da haben wir das Indiebook des Jahres. Hier im Haus, versteht sich.
Sonst kriegen Sie Ihr Geld zurück, das ist natürlich ein toller Titel, neugierig macht er, clevere Sache. Im Buch geht es um eine Schriftstellerin, es geht natürlich um Geld, es geht darum, dass diese Schriftstellerin von diesem Geld zu wenig hat. Also geht sie zum Amt, Stempeln. Das mag der Beamte im Amt aber nicht so gern machen. Denn mal im Ernst, Schriftstellerin, das sei ja wohl kein Beruf, also wirklich.
April 21, 2019
Gelesen: Dunkelgrün fast schwarz von Mareike Fallwickl
Vier Menschen liefern die Perspektiven, aus denen eine Geschichte erzählt wird. Es ist vor allem die Geschichte von zwei heranwachsenden Jungen. Einer von beiden steht im Mittelpunkt, der andere stellt sich gern in den Mittelpunkt. Drum herum arrangiert sind ein Mädchen, was natürlich für Trubel sorgt, und die Mutter des ersten Jungen. Es gibt noch ein paar weitere Darsteller, weitere Familienmitglieder vor allem. Aber sie haben eher Statistenrollen.
Konflikte liefern auch diese vier bereits ausreichend viele.
März 31, 2019
Gelesen: Zeit für Veränderungen als 7. Teil der readfy-Originals-Serie
Auf den sechsten Streich folgt Nummer sieben, ganz klar und gleich. Und auch hier im fortgeschrittenen Teil der Serie 3Hearts2gether geht es um drei junge Damen, welche einmal gemeinsam von einer Lawine beim Skifahren überrascht und in einer Berghütte verschüttet waren. Noch immer geht es darum, dass sie sich gegenseitig Challenges geben, mit denen sie jeweils ihr Leben auf Trab und in Ordnung bringen möchten.
Trotzem ist hier etwas anders. Im glückseligen Gleichklang der drei Herzen, die im zueinander passenden Rhythmus schlagen, zieht Unruhe ein.
März 30, 2019
Zum #Indiebookday kriegen Sie Ihr Geld zurück
[][1] Es ist wieder Indiebookday, heute geht man also einfach in eine Buchhandlung, schnappt sich ein Buch aus einem unabhängigen Verlag und verlässt die Buchhandlung damit wieder. Soweit, so gut. Das gab’s hier ja auch in den letzten Jahren schon.
Dieses Mal ist aber doch etwas neu. Dieses Mal habe ich nämlich nicht einfach nur vorher im Buchladen angerufen und sicherheitshalber etwas vorbestellt. Also ich habe durchaus angerufen, man weiß schließlich nie, was so da ist.
März 27, 2019
Aus dem Regal: Happy Running von Andrea Löw
Egal, wie gut es mit dem eigenen Bewegungsdrang gerade so läuft: Über das schöne Laufen anderer kann man ruhig immer wieder mal etwas lesen. Hier gibt es eine wundervolle Gelegenheit dafür. Andrea Löw hat mit Happy Running nämlich ihr erstes Buch über das Laufen vorgelegt.
Und dieses Buch macht genau das, was man sich von so einem Buch wünschen kann: Es unterhält, es regt an, es motiviert und es beeindruckt.
Februar 27, 2019
Liebloser Harry Potter
Im obigen Bild zu sehen sind etwas über 1.000 Seiten Text. Es ist der fünfte Band dieser Harry-Potter-Serie. Denn nachdem ich meinen Spaß mit den ersten drei wohlillustrierten Bilderbüchern der Reihe hatte, war der Sohn so großzügig, mir auch die anderen Bände anzubieten, die er noch so in seinem Regal stehen hat.
Da sich im vierten Teil eine kleine Liebesgeschichte zwischen Harry und Cho Chang abgezeichnet hat, war ich gar nicht abgeneigt und habe mir auch noch den fünften Band gegriffen.
Februar 24, 2019
Gelesen: Kallocain von Karin Boye. Oder: #54ReadsKB
Im kleinen Lesekreis von 54Books gibt es diesen Monat mit Kallocain einen Text der schwedischen Autorin Karin Boye, welches Paul Berf übersetzt hat.
Es ist ein Text über einen durchmilitarisierten Totalitätsstaat, in dem Menschen nur leben, um dem Staat zu dienen und selbst ihre Kinder nur bekommen, um diese dem Staat als gehörige Soldaten zu schenken. Erzählt wird dabei die Geschichte aus der Perspektive eines persönlichen Rückblicks von Leo Kall, welcher als Chemiker eine Wahrheitsdroge entwickelt, die ganz wundervoll die totale Kontrolle des Staates von ihrem Verhalten auch auf ihre Gedanken auszuweiten hilft.
Februar 3, 2019
Gelesen: Höhen und Tiefen als 6. Teil der readfy-Originals-Serie
Unter dem neuen Dach von Legimi hat sich Readfy wohl mittlerweile soweit erholt, dass wieder ein wenig Routine einkehrt. Prompt gibt es nach dem 5. Teil der 3Hearts2gether-Serie eben dort nämlich mit Höhen und Tiefen den nächsten Band.
Das ist doch schön. Also sowohl, dass hier wieder Routine in eins der interessanteren Startups der Buchbranche einzieht und dass die Geschichte um die drei Mädels weitergeht, welche bei einem Skiausflug von einer Lawine überrascht wurden und in stundenlang gefangener Ungewissheit beschlossen, durch gegenseitige Challenges ihr Leben auf den Kopf zu stellen und in neue, aufregende, motivierende, erfüllende Bahnen zu lenken.
Februar 1, 2019
Gelesen: Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt von Maya Angelou. Oder: #54ReadsMA
And now for something completely different, einen Lesekreis.
Ganz im Ernst, wir haben uns hier nicht im Raum-Zeit-Gefüge vertan. Es ist zwar Anfang 2019, aber ohne einen Lesekreis hätte es dieses Buch hier nicht auf das Lesegerät geschafft. Konkret geht es um den Lesekreis von 54Books. Er kommt also aus einem Laden von feinen Menschen, die feine Texte über feine Literatur schreiben. Es ist ein feines Faszinosum. Und wenn aus diesem das Angebot kommt, mal für einen Monat gemeinsam einen Text zu lesen und sich mittels des Hashtags #54ReadsMA auf Twitter darüber zu unterhalten, dann sind wir hier natürlich mit dabei, gar keine Frage.
Januar 6, 2019
Gelesen: Der Circle von Dave Eggers
Wenn etwas unseren Zeitgeist umtreibt, dann die Chancen und Gefahren der modernen Technologie. Die Vernetzung steigt und dringt in viele Lebensbereiche vor. Hierdurch können viele neue Erkenntnisse gewonnen werden. Lose Informationsenden müssen nicht mehr allein und nutzlos herumhängen, sie können sich vereinen und dann viel Gutes für die Menschheit bewirken. Gleichzeitig steigt damit die Gefahr, dass jemand diese ganzen Zusammenhänge für unangebrachte Zwecke auswertet, ausnutzt, misbraucht.
Das birgt Potenzial für viel Reibungsfläche.
Dezember 22, 2018
Gelesen: Warum wir laufen von Ronald Reng
Wir gehen hier gerade mit Riesenschritten auf den Jahreswechsel zu. Das ist die Saison, in der so manche von uns ihre Vorhaben starten, zum Beispiel mal wieder mehr Laufen zu gehen. Nun kann man so ein Vorhaben natürlich jederzeit angehen und nicht nur im Januar. Aber es geht eben auch jetzt, also: nur zu!
Um das Wiedereinsteigen ins Laufen geht’s auch in diesem Buch von Ronald Reng. Er hat es als Jugendlicher schon mal gemacht, war damals wohl auch recht flott unterwegs.
Dezember 10, 2018
Gelesen: Wiedersehen mit Folgen als 5. Teil der readfy-Originals-Serie
Val, Di und Millie – drei Damen, welche sich auf einem Skiausflug kennengelernt haben, in einer Skihütte verschüttet wurden, das Ende ihrer Welt vor sich gesehen haben und sich gemeinsam zu neuem Schwung und Elan in ihren Leben verabredeten. So haben wir sie in den ersten vier Teilen der readfy-Originals-Serie 3Hearts2gether kennengelernt.
Und so geht’s auch in Wiedersehen mit Folgen weiter, dem fünften Teil mit den dreien. Auch hier widmen sie sich jeweils den eigenen Herausforderungen – ähh, Challenges, sorry – und drohen dabei immer erst ein wenig zu scheitern, bevor sie dann doch einen mehr oder weniger glanzvollen Erfolg hinlegen.
Dezember 5, 2018
Gelesen: Böses Kind von Martin Krist
Was für ein unglücklicher Buchtitel. Böses Kind, also wirklich. Aber wir wollen mal nicht voreingenommen sein. Hier bekommt ja jede(r) eine Chance. Auch Martin Krist, gar keine Frage. Er ist ein heimischer Thriller-Autor, wurde hier auf diversen Kanälen bereits mehrfach empfohlen. Da kann man ja ruhig mal einen Blick wagen.
Und was passt besser, als der Auftakt einer Reihe mit einem Ermittler? Kaum etwas, eben. Genau darum geht es hier beim bösen Kind.
Dezember 2, 2018
Die schönen Seiten des Harry Potter
Die Kinder im Haus sorgen für Bildung. So gibt es Bücher, die man endlich mal wieder in die Hand nimmt. Ohne den Nachwuchs hätte man das wohl eher nicht gemacht. Kürzlich haben wir zum Beispiel Nils Holgerson gelesen, also zum Abend vorgelesen. Das kennt man ja kaum noch. Zumindest davon abgesehen, dass ein geschrumpftes Kind mit den Wildgänsen in den Norden fliegt. Aber was da unterwegs passiert: tja, wer weiß. Oder wer kennt noch die Abenteuer von Huckleberry Finn?
November 23, 2018
Gelesen: Schwarzer Rost von Axel Hollmann
Ach guck, Herr Hollmann hat ein neues Buch veröffentlicht. Das ist sehr löblich. Schließlich war er schon mal zu Gast bei der Büchergefahr, dem Podcast des Hauses. Und da die Gäste dort grundsätzlich die feinsten, erlesensten und wundervollsten sind, lohnt sich ein Blick auf neue Texte von ihnen quasi immer.
Das gilt natürlich auch dann, wenn wir hier schonmal etwas an einer Protagonistin eines früheren Romans von ihm auszusetzen hatten. Wir sind hier schließlich gnadenlos und nölen auch bei feinen, erlesenen und wertvollen Autoren herum.
November 17, 2018
Gelesen: Neuromancer von William Gibson
Wie auch immer das passiert ist: Ich habe es in den letzten 30 Jahren geschafft, einen Bogen um dieses Buch zu machen. Das war natürlich keine Absicht, es hat sich einfach so ergeben, wie das Leben halt manchmal so spielt. Ein anderer Text des gleichen Autors war hier durchaus schonmal Thema. Immerhin. Und andere Bücher ähnlicher Couleur kamen hier ebenfalls schon aus dem Regal, Snow Crash und Cryptonomicon von Neal Stephenson zum Beispiel, beide allerdings ohne Kommentar hier.
Oktober 20, 2018
Aus gegebenem Anlass: Hotzenplotztag
Heute wäre Otfried Preußler 95 Jahre alt geworden. So ein Geburtstag ist natürlich Grund zum Feiern. Also lasset ihn hochleben! Im übertragenen Sinne, versteht sich.
Passenderweise ist Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete der vierte Band der Trilogie vor kurzem wieder frisch aufgelegt worden. Das ist natürlich erfreulich und hat prompt seinen Weg ins Haus gefunden. Und da wir heute feiern, sind wir auch nicht traurig, dass die Geschichte etwas sehr prägnant ausfällt, den einen Handlungsstrang geradlinig abspult und nicht dadurch hübsch dramaturgisch aufwertet, dass auch mal etwas schief geht und zwischendurch spannende Momente aufkommen.
Oktober 14, 2018
Vorgelesen: Der zauberhafte Wunschbuchladen von Katja Frixe
Wo ein zauberhafter Eisladen ist, da kann ein zauberhafter Buchladen nicht weit sein. Es ist sogar ein zauberhafter Wunschbuchladen, so viel Zeit muss sein. Und es ist wieder eine ganz famose Geschichte, die sich hervorragend zum Vorlesen eignet.
Die Hauptdarstellerin ist wieder ein Mädchen, wieder geht es zur Schule. Aber dieses Mal ist sie nicht in einer neuen Klasse gelandet. Dieses Mal ist es ihre beste Freundin, die umzieht und auf einmal viel zu weit weg wohnt.
Oktober 7, 2018
Gelesen: Wimmera von Mark Brandi
Wenn man durch Australien fährt, gibt es nicht nur spannend schöne Gegenden mit feinen Stränden, Sehenswürdigkeiten und dazu passenden Lookouts. Es gibt auch ganz ordinär ländliche Örtlichkeiten, in denen einfach nur das Leben stattfindet.
In diesem stattfindenden Leben wachsen beispielsweise zwei Jungen heran. In Wimmera möglicherweise. Hier im Buch von Mark Brandi. Und diese Jungs erleben, was man beim Heranwachsen so erlebt. Die Provinz. Die Menschen darin. Das Mädchen von nebenan.
September 26, 2018
Vorgelesen: Der zauberhafte Eisladen von Heike Eva Schmidt
Wenn man auf Reisen geht, kann man sich ruhig ein wenig vorbereiten. Das gilt zum Beispiel für die Reiselektüre. Und zwar natürlich nicht nur für die eigene, sondern auch jene der Kinder.
Dafür habe ich vor dem Aufbruch nach Australien einfach mal ein wenig in den diversen Empfehlungen für Kinderliteratur gestöbert. Und bin im ganz famosen Blog der Bücherkinder fündig geworden. Damit ist der zauberhafte Eisladen von Heike Eva Schmidt umgehend im Stapel vorzulesender Bücher gelandet.
September 20, 2018
Gelesen: Fahrenheit 451 von Ray Bradbury
Das ist mal eine dramatische Endzeitgeschichte. Entstanden aus mehreren dystopischen Kurzgeschichten hat Ray Bradbury mit Fahrenheit 451 seinen wohl bekanntesten Roman verfasst, der jetzt, nach nur ein paar Jahrzehnten, als wahrer Klassiker gilt.
Das liegt vielleicht daran, dass er eine wundervoll einfache Geschichte erzählt. Sie handelt von einem Feuerwehrmann. Das versteht man. Viele von uns wollten schließlich schon mal Feuerwehrmann werden. Früher, als die Ideale noch in Ordnung waren. Hier im Buch sind sie es jedoch nicht.
Juli 2, 2018
Gelesen: Und dein Leben, dein Leben von Magret Kindermann
Um es gleich vorweg zu sagen: Die Autorin war bereits Gast im Podcast des Hauses. Da ich dort natürlich nur feine Menschen einlade, bin ich jetzt ein wenig befangen. Könnte man zumindest meinen. Aber wir sind hier natürlich aufrichtig kritisch und irgendwas zum Rumnörgeln wird ihr Text sicher hergeben. Da seien wir doch mal zuversichtlich.
Gucken wir uns zum Beispiel die Metaphern im Buch an. Sie wirken auf den ersten Blick nämlich ein wenig gewöhnungsbedürftig, wie aus einer anderen Welt.
Juni 25, 2018
Gelesen: Das Zigarettenmädchen von Ratih Kumala
»Am besten kannst du nachdenken, wenn du dabei rauchst.«
Das liest man heutzutage auch eher seltener. Aber dafür haben wir ja die Literatur: Für die seltenen Momente.
Die Geschichte vom Zigarettenmädchen ist voll davon. Dabei erzählt sie schlicht die Geschehnisse rund um zwei konkurrierende indonesische Zigarettenhersteller und die Familien dahinter. Interessant wird diese Gemengelage durch Irrungen und Wirrungen, die beide Seiten durchziehen und miteinander verweben.
Den Ursprung hat dabei alles in einer alten Freundschaft zwischen zwei Jungs.
Juni 19, 2018
Gelesen: Gute Tage von Roger Willemsen
Mit Roger Willemsen portraitiert hier ein starker Charakter andere starke Charaktere. Das ist sehr faszinierend zu beobachten. Es ist vor allem sein Blick, der dabei spannend bleibt; die Perspektive, die er einnimmt. Diese ist immer ein wenig distanziert und doch charmant ehrlich und nah dran am Gegenüber.
So haben es all jene schwer bei ihm, die sich selbst gern in den Vordergrund rücken oder gar dort stehen sehen. Ob Margaret Thatcher oder Madonna: Sie haben es nicht leicht.
Mai 12, 2018
Gratiscomics
Nach dem ersten Mal kommt das zweite Mal. Das gilt auch für den Gratiscomictag. Die Premiere feierten wir vor etwa zwei Jahren. Den Sohn erfreute das sehr und da er momentan anderweitig unterwegs ist, hat er mir aufgetragen, bitte ein Update zu besorgen. Er hatte den Tag wohl im Kalender stehen, eine Erinnerung poppte hoch, mir war das gar nicht bewusst. Er kannte auch für dieses Jahr das genaue Datum. Auf das Organisationsvermögen der Jugend ist Verlass.
April 25, 2018
Gelesen: Passion Laufen von Rafael Fuchsgruber und Ralf Kerkeling
Raphael Fuchsgruber: Man kennt ihn als den Wüstenläufer, weil es nunmal das ist, was er macht: Durch Wüsten laufen. Und das auch recht erfolgreich. Es gibt wohl kaum einen Ultramarathon in trockenen Gegenden, den er noch nicht mitgelaufen und dabei auch auf einem der vorderen Plätze gelandet ist.
Vielleicht kennt man ihn aber auch einfach als recht wiederkehrenden Gast im FatBoysRun-Podcast. So geht es mir zumindest. Dort habe ich ihn zum ersten Mal gehört, vom Little Desert Runners Club hat er erzählt.
April 17, 2018
Gelesen: Herr aller Dinge von Andreas Eschbach
Ein Mensch möchte die Welt retten. Darunter macht es Andreas Eschbach wohl nicht. Es war bei den Billion Dollar schon so und es ist auch beim Herr aller Dinge wieder das vorherrschende Thema. Dieses Mal soll die Welt jedoch nicht mittels eines Batzens Geld zum Hort des allgegenwärtigen Friedens und wohligen Miteinanders verwandelt werden, sondern die Nanotechnologie soll es richten. Genauso wie beim Geld ist es aber auch hier wieder ein einzelner Mann, welcher die Fäden in der Hand hält.
März 24, 2018
Zum Indiebookday gibt’s Das Zigarettenmädchen von Ratih Kumala
Es ist der 24. März, es ist ein Samstag und das heißt natürlich: Es ist Indiebookday. In guter Tradition spielen wir das hier natürlich wieder mit.
In diesem Jahr ist es das Das Zigarettenmädchen von Ratih Kumala geworden. Es stammt aus dem CulturBooks-Verlag. Da kann man ja eigentlich gar nicht viel falsch machen.
Außerdem geht es – man schaue auf den Titel – um Zigaretten und das Rauchen und somit Themen, die hier fremder kaum sein könnten.
März 21, 2018
Gelesen: Schneepoet von Nika Sachs
Spätestens seit den Momenten der Klarheit von Jackie Thomae wissen wir: Ganz schwer in Mode ist seit einer Weile das episch breite Offenlegen wankelmütiger Seelenzustände von beziehungsunfähigen Großstädtern, welche ihre Gemütszustandsschwächen zwar hochgradig intensiv reflektieren, dabei aber nicht in den Griff bekommen. Es ist eine Unsitte. Klassischerweise wird sie übrigens in Berlin ausgelebt. Damit ist Señora Thomae gar nicht allein. Irre, wie kaputt diese Stadt zu sein scheint. Wenn es auch nur halbwegs einen Realitätsbezug hat, könnte man meinen, dass die Stadt bald ausstirbt.
März 6, 2018
Gelesen: Aus allen Wolken als 4. Teil der readfy-Originals-Serie
Na, das werten wir doch mal als doppelt gute Nachricht: Bei readfy – dem Startup mit der kostenfreien E-Book-Lese-Flatrate – kehrt nach einem Intermezzo der spannenden Unternehmensnachrichten wieder genug Ruhe für das Tagesgeschäft ein und in ihrer ersten exklusiven Serie ist mit Aus allen Wolken der 4. Teil erschienen. Zur Gedächtnisauffrischung verweise ich gern auf die ersten drei Teile. Oder kurz: Es geht um drei junge Damen, welche durch ein Skiunglück zusammengefunden haben und gemeinsam beschließen, ihr Leben jeweils dynamischer und glückseliger zu gestalten.
März 3, 2018
Aus dem Regal: Wer Wind sät von Nele Neuhaus
Das ist doch endlich mal ein Klassiker. Also nicht unbedingt dieses Buch als solches. Sondern der Umstand, dass es von einem Bücherflohmarkt den Weg ins Haus gefunden hat. Das kann man schließlich ruhig mal machen. Endlich mal die Klischees bedienen. Bücher aus Papier: Sie sind so toll, weil man sie schließlich weitergeben kann. Bei den Leselizenzen für die elektronischen Exemplare geht das ja nicht. Moderner Schnickschnack, alles ganz schlimm.
Nun ja, hätten wir das abgehakt.
Januar 22, 2018
Gelesen: Todesplan von Michael Hübner
Nach dem Pakt kommt der Plan. Bei Michael Hübner zumindest. Wir hatten hier kürzlich mit dem Todespakt den ersten Fall seines Ermittlers Chris Bertram. Dort hat er sich mit mittelalterlichen Tyrannen herumgeschlagen.
Im Todesplan setzt er tatsächlich einen drauf. Da wird Genre-konform zwar auch über Leichen gegangen. Aber das Umfeld ist dieses Mal eines, in dem Kinder gehandelt, benutzt und sehr unangemessen behandelt werden. Nun ist so ein Thriller generell nicht das Umfeld für pure Nettigkeiten.
Januar 12, 2018
Gelesen: Eine Billion Dollar von Andreas Eschbach
Das fängt ja unterhaltsam an. Ein kleiner Pizzalieferant in New York bekommt Besuch von ein paar Anwälten aus Florenz, welche ihm eine Erbschaft vermitteln. Sie erzählen ihm etwas von achzigtausend Dollar. Damit sie seine Reaktion vorsichtig antesten können. Sie erhöhen schrittweise auf Millionen, ganz langsam, damit er ihnen zwischendurch nicht mit einem Herzinfarkt in die Quere kommt. Und sie landen schließlich bei einer Billion. Irre viel Geld also. Geld, dass sich aus einem fünfhundert Jahre alten Testament ergibt, welches mit einer bescheideneren Summe begann und danach ein paar Zinsen und Zinseszinsen angesammelt hat.
Januar 3, 2018
Gelesen: Todespakt von Michael Hübner
Na, das Jahr fängt ja gut an. Hier werden die ersten Tage nicht erst sanft gestreichelt und wohlig herumgekuschelt. Hier wird gnadenlos den niederen Instinkten nachgegeben. Und sei es nur bei der Lektüre. So kommt der erste Text der neuen Saison von Michael Hübner. Dieser war vor einer Weile Autor des Monats bei Tolino Media. Da sage doch noch mal jemand, derartige Features in Blogs lohnen sich nicht. Hier haben wir jetzt immerhin ein verkauftes E-Book nur deswegen.
Dezember 27, 2017
Gelesen: Jenseits der blauen Grenze von Dorit Linke
Es gibt ja gemeinhin kaum anstrengendere Texte als jene über die innerdeutsche Wendezeit. Und dabei geht es nicht um ein positives Anstrengend. Es geht um ein eher unangenehmes, nerviges, kitschüberladenes, nostalgisch verklärtes, »es war auch nicht alles schlecht«-schönredendes oder wir-erklären-den-Ossis-mal-die-Welt Anstrengend. Das möchte niemand haben. Zonenkinder war ein Beispiel, ein recht unschönes. Das gab’s hier schon mal in einem Nebensatz. Schlimm ist das. Und Ausnahmen sind selten. Diese Zeit vor momentan knapp dreißig Jahren, sie ist wohl nicht so leicht zu beschreiben.
Dezember 12, 2017
Gelesen: Tippgemeinschaft 2017
Zur Abwechslung gibt es heute mal etwas ganz anderes: Eine Anthologie von Texten, welche Studierende des Deutschen Literaturinstituts Leipzig geschrieben haben. Und ich kann’s kurz auf den Punkt bringen: Das ist durchaus einen Blick wert.
Es geht gleich mit einem feinen Vorwort los. Vorworte sind ja eh toll, dieses hier aber ganz besonders. Es erzählt von Hintergründen, es ordnet ein, es erläutert den Arbeitsstand der Texte und die noch nicht abgeschlossene Ausbildung der Studierenden, ohne sich präventiv zu verteidigen.
Dezember 5, 2017
Gelesen: Tödliche Gedanken von Marcus Johanus
Guck an, das ist jetzt endlich mal ein Text von einem der beiden Schreibdilettanten-Podcaster. Den anderen gab’s hier vor geraumer Zeit auch schon. Und beide zusammen natürlich als Gäste im Büchergefahr-Podcast. Jetzt ist also Marcus Johanus dran. »Tödliche Gedanken« ist sein Debütroman. Eine Fortsetzung sowie unabhängige weitere Texte gibt es auch bereits.
Der Titel ist natürlich Programm. Es handelt sich somit um einen Genretext. Der Autor bezeichnet die Nische selbst als »paranormale All-Age-Thriller«.
November 2, 2017
Gelesen: Der Auftrag von David Baldacci, Deutsch von Uwe Anton
Hier liefert David Baldacci zusammen mit seinem Übersetzer eine ganz klassische Agentengeschichte aus einer Welt, in welcher der U.S.-amerikanische Präsident noch eine unantastbare Institution war, souverän agierte, Respekt durch überlegtes Handeln erreichte und niemand auch nur auf die Idee kam, dass sich die Chance ergeben könnte, eben dieser Präsident würde sich freiwillig der Lächerlichkeit preisgeben. Oder anders gesagt: In dieser Geschichte ist die Welt noch in Ordnung, in Agenten-Ordnung.
Oktober 16, 2017
Gelesen: Schlimmer geht’s immer als 3. Teil der readfy-Originals-Serie
Ballons auf dem Cover. Das ist doch schon mal erheblich erträglicher als die Not, welche es beim Vorgänger zu ertragen galt. Nachdem also im ersten Teil der Pakt geschlossen wird und im zweiten Teil der Start ins neue Leben geschafft ist, stellen wir hier im dritten Teil fest: Schlimmer geht’s immer.
Aber keine Sorge. Die Gemüter werden in diesem Teil der Liebesgeschichte zwar möglicherweise ein wenig erhitzt. Aber die wirklichen großen Dramen bleiben aus.
Oktober 4, 2017
Aus dem Regal: Die Lieferantin von Zoë Beck
Der Trailer zeigt es schon ganz richtig: Hier geht’s um Drogen, um ein Startup, um die Symbiose aus beidem. Womit die Handlung in ihren groben Zügen auch schon recht passabel beschrieben ist.
Ein klein wenig ausführlicher geht es darum, dass Ellie Johnson mit Hilfe von 50 Hochleistungsdrohnen und ein paar sie unterstützenden Menschen Drogen ausliefert. Es sind feine Drogen, erlesene Drogen. Und das bezieht sich vor allem auf die Qualität der Ware.
September 25, 2017
Aus dem Regal: Ein untadeliger Mann von Jane Gardam
Was mag ein untadelig wirkender älterer Herr eigentlich für eine Geschichte haben? Einer, der als Richter und Anwalt im fernen Hong Kong erfolgreich, bekannt und wohlhabend geworden ist? Einer, der Edward Feathers heißt, jedoch respekt- und liebevoll Old Filth genannt wird?
Eine bewegende, ganz klar. Eine Geschichte, die ihm im hohen Alter erst einmal niemand ansieht. So ein erfolgreicher, so ein untadeliger Mann hatte tatsächlich mal eine Kindheit. Und nein, die war wohl eher nicht so, wie man gemeinhin denken könnte.
September 11, 2017
Gelesen: Start ins neue Leben als 2. Teil der readfy-Originals-Serie
Nach dem Pakt kommt der Start ins neue Leben. Vorher muss man nur dieses Cover überwinden. OMG! Das sagt einem wirklich sehr deutlich, dass man wohl nicht zur Zielgruppe gehört. Aber wie das mit dem Marketing und den Ansagen aus selbigem manchmal so ist: Man darf sie auch nicht gar zu ernst nehmen.
Und nachdem der erste Teil dieser Serien-Premiere von readfy durchaus unterhaltsam gestrickt ist, darf man dem zweiten auch eine Chance geben.
September 8, 2017
Aus dem Regal: Heaven’s Gate von Tommy Schmidt
Hier wird gestorben. Was für ein Spaß.
Klingt perfide? Ist es nur bedingt. Es geht nämlich darum, dass im Berlin einer gar nicht mal so fernen Zukunft ein erfolgreicher Entertainment-Unternehmer das Heaven’s Gate baut. Das ist ein Ort zum Sterben, in dem man sich nicht einfach nur hinlegt, ohne wieder aufzustehen. Sondern es ist ein Ort, bei dem man das mit maximal möglichem Unterhaltungsfaktor tut, Entertainment halt. Hier wird zelebriert, inszeniert, aufgeführt und dargestellt.
August 21, 2017
Gelesen: Der Pakt als Auftakt einer Readfy-Originals-Serie
Jetzt wird’s bunt. So viele Herzchen gibt’s hier schließlich selten. Aber neue Formen der Textvermarktung gibt es schließlich auch (viel zu) selten. So gesehen passt das schon. Doch der Reihe nach.
Die Damen Pea Jung, Sina Müller und Tanja Neise haben sich zusammen getan und ein Buch geschrieben. Genau genommen ist es nicht nur ein Buch, sondern der Auftakt einer ganzen Serie. Und diese Serie ist auch wieder der Auftakt.
August 10, 2017
Aus dem Regal: Schiffsmeldungen von Annie Proulx
Bei amerikanischen Texten ist es so, dass man jene, welche größere Preise bekommen haben, recht problemlos lesen kann. Sie sind dort angenehm unkompliziert im Umgang mit der Frage, ob etwas qualitativ hochwertig und trotzdem unterhaltsam sein kann. Das ist sehr bekömmlich. Durchschnittslesern wie hier im Haus kommt das sehr entgegen.
Heute also die Schiffsmeldungen von Annie Proulx. Den Pulitzerpreis hat sie dafür bekommen, 1994 war das wohl. Aber das passt schon, dieses Buch ist heute so aktuell wie damals.
Juli 28, 2017
Aus dem Regal: Spieltrieb von Juli Zeh
Ein Schulroman? Ernsthaft? Ernsthaft.
Dabei geht es streng genommen sogar um nur zwei Schüler. Ganz selten spielen auch andere mal eine Rolle. Diese beiden haben es jedoch in sich. Sie sind fein gezeichnete Charaktere, die so bühnenwirksam und ausdrucksstark daherkommen, dass sie wohl nur auf einem Privatgymnasium zueinander finden können. Um diese beiden geht es in Juli Zehs Spieltrieb.
Passender könnte der Buchtitel auch kaum sein. Denn genau darum geht es: um den Trieb zu einem Spiel, welches beide veranstalten.
Juni 6, 2017
Aus dem Regal: Das Buch der Wunder von Stefan Beuse
So, da ist es wieder, das Buch vom diesjährigen Indiebookday, genauer gesagt: Das Buch der Wunder von Stefan Beuse. Und ich kann es gar nicht anders sagen, als kurz und knapp: Es ist ein wundervolles Buch.
Kurioserweise ist es gar nicht so einfach, genau zu sagen, wo dieses Wundervolle eigentlich herkommt. Ist es die Sprache? Sie ist wirklich sehr schön. Poetisch und doch prägnant. Auf den Punkt und doch ein wenig durch die Geschichte mäandernd.
Mai 22, 2017
Aus dem Regal: Wir waren keine Helden von Candy Bukowski
Es ist Autorinnenzeit – jetzt im Mai widmen wir uns also Autorinnen. Warum auch nicht? Das machen wir zwar auch sonst sehr gern. Aber man kann auch hier und jetzt im Mai einfach mal ein Buch einer Autorin lesen. Das geht durchaus. Bei jedem Text stehen schließlich die Chancen, dass er von einer Frau geschrieben wurde, in etwa bei 50%. Also helfen wir etwas nach, achten mal ein wenig auf die Textschaffende und lesen das Buch einer Autorin.
April 24, 2017
Aus dem Regal: Der Schatten des Unsichtbaren von Torsten Seifert
Was macht eigentlich ein Gesellschaftsreporter? Klatsch und Tratsch verbreiten, ganz klar. Das muss aber gar nicht immer schlecht sein. Das ist manchmal sogar total nützlich. Zum Beispiel, wenn es bei der gnadenlosen Aufklärungsarbeit um einen der großen Schriftsteller unserer Zeit geht. Um B. Traven zum Beispiel. Da weiß ja niemand, wer das eigentlich genau ist, ähh: war. Hat ein paar Bücher geschrieben, der Herr. Das auch recht erfolgreich. Das Totenschiff war wohl das, was man gemeinhin den Durchbruch nennt.
April 17, 2017
Aus dem Regal: Meine geniale Freundin von Elena Ferrante
(Aus dem Italienischen ins Deutsche übersetzt von Karin Krieger.)
Da sage noch einmal jemand, Literatur ist zu anstrengend, um zu unterhalten. Als Literatur zählt dieses Buch wohl. Es wurde in den einschlägigen Kreisen und bei den Kritikern im letzten Jahr angemessen in den Himmel gelobt. Das konnte fast schon abschrecken. So akademisch lesen wir hier im Haus für gewöhnlich nicht. Das verkrampft. Und verkrampfen möchte nun wahrlich niemand. Das muss ja nicht sein.
März 21, 2017
Aus dem Regal: A Thousand Fiendish Angels von J.F. Penn
Kurzgeschichten sind super. Und J.F. Penn mag ich tendenziell auch. Hier gibt es drei kleine Texte von ihr in einem Paket. Besser kann es doch gar nicht laufen.
Oder?
Oder.
Die drei Geschichten sind inspiriert von Dantes Intferno, somit dem ersten Teil seiner Göttlichen Komödie. Es geht also um Geschichte, es geht um Gerechtigkeit. Und es wäre nicht von J.F. Penn, wenn es nicht auch um okkulte Machenschaften ginge. Das ist soweit vollkommen in Ordnung.
Januar 24, 2017
Aus dem Regal: Wattenstadt von Oliver Driesen
Diesen Trailer hatten wir hier schon mal? Jo, stimmt. Sachen gibt’s, man glaubt es kaum. Das liegt aber keineswegs nur daran, dass hier im Haus die Ideen ausgehen. Sondern es liegt in diesem Fall ganz einfach an Wattenstadt, dem feinen Wirtschaftskrimi von Oliver Driesen.
Im Text geht es darum, dass ein testosteronschwangerer Ruhrpottbaron eine gigantische Unterhaltungsanlage im Herzen des unschuldigen Wattenmeeres baut. Alle Widerstände normaldenkender Menschen haben dabei keine Chance. Da werden Beziehungen genutzt, Intrigen geschmiedet, bisher nicht überzeugten Menschen argumentativ ein wenig auf die Sprünge geholfen.
Januar 9, 2017
Aus dem Regal: Und morgen du von Stefan Ahnhem, aus dem Schwedischen von Katrin Frey
Wer geht eigentlich gern und regelmäßig auf Klassentreffen? Na, mal ganz ehrlich? Nun ja. Vielleicht sollten wir da alle unsere Einstellung noch einmal überdenken. Zumindest, wenn wir diesen Text hier zwischendurch in der Hand hatten.
Bei Und morgen du von Stefan Ahnhem geht es nämlich um eine Schulklasse. Genau genommen geht es um eine ehemalige Schulklasse. Und die Mitschüler werden gerade der Reihe nach von einem Serienmörder hingerichtet. Das ist durchaus eine passende Bezeichnung.
Dezember 26, 2016
Aus dem Regal: Born to Run von Christopher McDougall, Deutsch von Werner Roller
Hier geht es ums Laufen. Es geht ums gesunde Laufen. Es geht vor allem ums Barfußlaufen, nachdem uns die ganzen super gedämpften Schuhe über die Jahrzehnte die Füße schwach und kaputt gemacht haben.
Das ist gut. Das ist eine wichtige Botschaft. Und sie wird in diesem Buch klar und deutlich rüber gebracht. Sehr klar und deutlich. Zu klar und deutlich. Es geht hier ganz offensichtlich nicht nur darum, Argumente zu bringen.
November 30, 2016
Aus dem Regal: Day of the Vikings von J. F. Penn
Was macht eine britische Geheimagentin, wenn sie fertig mit dem Fall der ungarischen Nationalisten ist? Genau: Sie widmet sich nordischen Fundamentalisten, die magischen Objekten und Waffen hinterher jagen, um alte Mythen wieder auferstehen zu lassen. Fundamentalisten sind gemeinhin nicht zimperlich. Sie gehen auch schon mal über Leichen. Aber eine geübte Agentin kommt damit klar, sie kommt der Gang auf die Schliche und legt ihnen das Handwerk.
Das fasst in etwa die Handlung des 5.
November 16, 2016
Aus dem Regal: Zwinger von John Alba
Das ist doch mal wieder etwas. Das ist ein Buch von einem der Pseudonyme von Stephan Waldscheidt. Oder ist es nicht doch eher Stephan Müller? Na, es scheint nicht immer einfach, dieses Geschäft mit den Pseudonymen. Aber so sei es. Und da zumindest eines der Alter Egos dieses Herren ein Schreibratgeber ist, lohnt sich ein Blick doch sicher. Hier kann man gucken, wie jemand schreibt, der nach eigener Aussage gute Autoren besser macht.
November 3, 2016
Aus dem Regal: Audrey und Ariane von Jan Fischer
Diese modernen Verlage, man macht mit ihnen was mit. Digitalverlage nannte man sie bis vor Kurzem noch. Dann fingen sie auf einmal an, auch gedruckte Bücher heraus zu bringen. Ein Durcheinander. Passenderweise beschreibt sich einer dieser jetzt schlicht als »digital-first-Verlag für neue Narrative und Texte mit Haltung«. Das kann dann im ganz konkreten Fall zum Beispiel bedeuten, dass eine Vampirnovelle zu haben ist.
Ja, tatsächlich. Eine Vampirnovelle. Das können sie gar nicht ernst meinen, dachte ich mir.
Oktober 27, 2016
Aus dem Regal: Ministerium für öffentliche Erregung von Amanda Lee Koe
Kurzgeschichten sind im Trend. Vor gar nicht allzu langer Zeit gab es einen passenden Nobelpreis dafür. Und der aktuelle ist thematisch auch nicht weit weg.
Aber selbst in der zweiten Reihe tut sich was. Dort, wo nicht gleich der eine wahre Preis verliehen wird. Dort, wo es regionale Preise und Auszeichnungen gibt. Mehrere davon hat dieses Buch bekommen. Die schönste Ehrung dieses Werkes ist sehr sicher, dass es als eins der 10 besten Bücher der letzten 50 Jahre Singapurs gekürt wurde.
Oktober 14, 2016
Aus dem Regal: Das Leben ist ein Erdbeben und ich stehe neben dem Türrahmen von Fabian Neidhardt
Im Podcast des Hauses geht es recht regelmäßig um die Frage, wie man als Leser eigentlich seine Texte findet. Das ist eine sehr spannende Frage. Und sie ist erheblich vielschichtiger als man das gemeinhin erst einmal ganz spontan naiv annehmen könnte. Ohne jetzt viel auf die möglichen Variationen und Spielarten des Entdeckens von Texten eingehen zu wollen, verrate ich so viel: Empfehlungen spielen eine erhebliche Rolle.
Und damit meine ich gar nicht mal ausschließlich die Empfehlungen, die man von guten Freunden gelegentlich bekommt.
Oktober 5, 2016
Aus dem Regal: One Day in Budapest von J.F. Penn
Mit Büchern der werten Autorin hatten wir hier im Blog bereits zweimal das Vergnügen. Damit ist der verfügbare Schatz an übersetzten Texten der Dame jedoch auch erschöpft.
Also habe ich hier jetzt einen Blick in eine englische Originalfassung eines ihrer Texte gewagt. Es handelt sich um One Day in Budapest. Das ist nicht ihr neuestes Werk. Aber es ist von erschreckender Aktualität.
Denn es geht um lokalpatriotischen Rassismus, um es einmal etwas vereinfacht auszudrücken.
September 7, 2016
Aus dem Regal: Tödlicher Gruss von Vincent Voss
Das ist mal eine Überraschung. Ich habe nämlich keine Ahnung, wo dieses Buch herkommt. Es liegt seit geraumer Zeit einfach in der E-Book-App meines Vertrauens herum. Das ist wie mit ganz klassischen Bücherregalen: Wenn man darin stöbert, findet man irgendwelche Überraschungen. Mal gute, mal weniger interessante. Was mal wieder bestätigt, dass es um die Texte geht, nicht so sehr ihr Trägermedium.
Und wovon handelt dieser Text? Ich zitiere mal:
August 20, 2016
Aus dem Regal: Erbsünde von Nika Lubitsch
Für den Urlaub darf es gern ein entspannter Krimi sein, oder? So dachte ich mir das. Also habe ich mir für den Medienmix am Strand einen eben solchen geholt. Die Autorin scheint mir auch recht entspannt zu sein. Eine direkte Webseite – Landingpage nennt man das heutzutage – zum Buch gibt es nicht, stattdessen ist es in einer Sammlung aufgeführt, die schlicht mit Meine Morde überschrieben ist. Sehr lässig. Was soll da schon schief gehen?
August 11, 2016
Aus dem Regal: Die mechanische Frau von Ingvar Ambjørnsen, Deutsch von Gabriele Haefs
Ein Krimi, der in Hamburg spielt, in St. Georg, gar. Die Gegend kennt man. Die Familie ist gern mal da. Gleich um die Ecke habe ich sogar mal gewohnt. Nostalgisch verklärt liest es sich doch am besten, dachte ich mir mal und habe die mechanische Frau von Ingvar Ambjørnsen zum Indiebookday in diesem Jahr geholt.
Wie auch schon im letzten Jahr hat es mit dem Lesen wieder ein wenig gedauert.
Juli 27, 2016
Aus dem Regal: Der Tastenficker von Christian ‚Flake‘ Lorenz
Der Titel, jaja. Er klingt so plump und könnte doch besser kaum passen. Tastenficker sind Keyboarder. In vielen Bands sind sie sehr praktisch. Mit dem Respekt ihnen gegenüber ist es jedoch meist nicht weit her.
Ein prominentes Exemplar aus den guten (?) alten (!) Zeiten der Schrammelbands in einem Land, dass es nicht mehr gibt, ist Christian Flake Lorenz. Man kennt ihn von Feeling B. Wer das nicht tut, hatte eine traurige Jugend.
Juli 14, 2016
Aus dem Regal: Der Pfau von Isabel Bogdan
Das hat ja jetzt eine Weile gedauert. Aber ich habe dann doch tatsächlich das Buch zur Lesung im Vorort gelesen. Das war auch gar nicht schlimm. Es gibt gar keinen Grund, warum das so lange gedauert hat. Außer natürlich, dass ich so furchtbar langsam lese. Schlimm ist das.
Gar nicht schlimm ist hingegen das Buch. Ganz im Gegenteil sogar. Man muss es Isa wirklich lassen: Das mit den Wörtern, das hat sie im Griff.
Juli 7, 2016
Klarer Gewinn durch den Gratiscomictag
Dieser Gratiscomictag wirkt nach. So hat er natürlich nicht nur für mich selbst Beute abgeworfen, sondern auch für den Sohn. Und im Gegensatz zu mir war er auch sehr fix darin, seine neuen Schätze zu sichten und sich anhand derer adäquat weiterzubilden.
So ist ihm klar geworden, dass Lucky Luke schneller zieht als sein Schatten. Das beeindruckt natürlich und der Cowboy ist damit prompt zum Beuteschema für kommende Flohmarktbesucher befördert worden.
Juli 1, 2016
Aus dem Regal: Sherlock Holmes und die Zeitreisenden
Das ist er: ein Teil der Beute des Gratiscomictages.
Von den Abrafaxen in den Mosaikheften in meiner Kindheit und den Asterixheften des Sohnes einmal abgesehen, bin ich bezüglich Comics recht unbelastet. Das ist natürlich sehr großartig. So neutral geht man schließlich selten an eine Lektüre heran.
Nun, ich stelle hiermit ganz objektiv fest: Dieses dünne Heftchen stellt die in letzter Zeit erschienenen Filme des Detektivs tatsächlich in den Schatten. Die Bildsprache ist wirklich noch düsterer, die blanke Gewalt glatt noch deutlicher.
Juni 12, 2016
Aus dem Regal: Nemesis von Philip Roth
Deutsch von Dirk van Gunsteren
Sommer 1944. Das kann ja nicht gut gehen. Es ist Krieg. In Europa, hauptsächlich. Aber auch in Newark, mitten auf dem amerikanischen Festland. Polio ist dort ausgebrochen, die Kinderlähmung. Keiner weiß, woher. Keiner weiß, warum. Aber Menschen sterben. Krieg eben.
Mitten drin steckt ein Mann, Bucky. Seine Brille ist zu stark für den Kampf in Übersee. Sein Körper ist zu stark, um einfach untätig zurück zu bleiben.
Mai 25, 2016
Aus dem Regal: Momente der Klarheit von Jackie Thomae
Großstadtlektüre. Viel mehr muss man dazu eigentlich gar nicht sagen.
Denn es geht in der Tat genau darum: Um Großstädter und ihre Sorgen. Oder besser gesagt: Sörgchen, wenn das denn ein gültiges Wort ist. Denn wahre Dramen sehen anders aus. Ich glaube, die Autorin kommt aus Berlin, alles andere ergäbe zumindest keinen rechten Sinn. Und in Berlin; besser gesagt: in einer Stadt, die etwas auf sich hält; hat man bitte auch keine ernsthaften Sorgen.
April 14, 2016
Aus dem Regal: Simsala und Herr Oküpokü
Simsala Bim und es nimmt kein Ende. Im ersten Teil gab es einen kleinen Zauberer, welcher in die Schule kam und erst einmal ein paar Sachen charmant durcheinander gebracht hat. Ich sage im ersten Teil, weil es sich hier um eine Zauberergeschichte handelt. Und bei dieser ist es, wie es bei Zauberergeschichten wohl zu sein hat: Es gibt zumindest noch einen zweiten Teil. Wahrscheinlich sogar noch viele, viele mehr.
Jetzt ziehen wir also Simsala und Herr Oküpokü aus dem Regal.
April 7, 2016
Aus dem Regal: Ohne Brille kann ich rechts und links nicht unterscheiden von Bov Bjerg
Kurzgeschichten gehen ja immer. Von Bov Bjerg sowieso. Dass dieser Mann erzählen kann, hatten wir hier schon. Zweimal sogar. Es waren beides Romane.
Aber er kann auch Kurzes. 26 mal sogar. Hut ab. Das liegt auch nicht jedem. Und diese Geschichten sind zwar recht unterschiedlich lang, haben aber selbst im Maximum eine ganz passable Länge, um sie mit dem Smartphone auf dem stillen Örtchen, nein, das kommt jetzt sicher falsch an.
März 26, 2016
Ein CulturBook zum IndieBookDay
Heute ist mal wieder Indiebookday. Das ist so ein Tag im Jahr, für den sich die Freunde des mairisch Verlags überlegt haben, dass man sich an ihm ein Buch aus einem unabhängigen Verlag holen kann. Das klappt natürlich auch an jedem anderen Tag im Jahr. Aber derlei Aktionstage sind trotzdem schön. Man kann schließlich irgendwie immer irgendwie alles machen. Keine Frage. Da ist ein wenig gelegentliche Fokussierung gar nicht so schlecht.
März 22, 2016
Aus dem Regal: Simsala – Die Geschichte eines kleinen Zauberers
Wenn ein Zauberer Abra Kadabra Bim heißt und seinen Sohn Simsala nennt, dann droht akute Kalauergefahr. Da ist es erfreulich, wenn man beide in einem durchaus lesenswerten Buch kennenlernt. Noch schöner kann es eigentlich nur werden, wenn auch das Herz des Erst- oder Zweitklässlers im Haus mithüpft. Und so unwahrscheinlich das klingt: Es klappt hier durchaus.
Es liegt vielleicht daran, dass man sich beim (Vor-) Lesen ganz gut mit der Geschichte identifizieren kann.
März 10, 2016
Aus dem Regal: Die Philosophie des Laufens
John Dewey. Wie lange ist das eigentlich schon her? Jahre auf jeden Fall. Viele Jahre. Hier werden Erinnerungen wach. Denn es sind Jahre, vor denen es in einem Seminar um die Erneuerung der Philosophie ging. Ein Thema quasi, das Studenten nachts wach hält. Toll war das. Bewusstseinserweiternd.
Und hier gibt’s ihn wieder: John Dewey in einem Buch über das Laufen, beziehungsweise genauer gesagt: in einem Buch über die Philosophie des Laufens.
Februar 2, 2016
Aus dem Regal: Ein Job ist ein Job von Chris van Harb
Da haben wir wieder einen, so einen Selbstpublizierer. Und er hat einen Text geschrieben. Das ist nicht weiter schlimm. Das machen sie alle so. Aber dieser hier gehört zur Spezies, die ihre Ware offenbar nur exklusiv bei Amazon anbietet. Eine Unsitte ist das. Aber sei’s drum. Immerhin gibt’s die Hörbuchversion an anderer Stelle. Wenn man sie denn findet. Die Homepage des Autoren ist zu dem Thema etwas verwirrend. Oder ich ihr nicht gewachsen.
November 20, 2015
Aus dem Regal: Verletzung von J.F. Penn
Vor einer ganzen Weile hatten wir hier das erste ins Deutsche übersetzte Buch von Joanna Creative Penn. Und es kam gut an. Warum den Spaß also nicht fortsetzen? Mit Verletzung zum Beispiel, dem – Überraschung – zweiten ins Deutsche übersetzte Buch von ihr.
Dabei finde ich das mit den Übersetzungen weiterhin spannend. Denn Señora Penn ist eine britische Selbstpubliziererin. Es gibt also keinen Verlag, der sich um das ganze Übersetzungsbrimborium kümmert.
September 4, 2015
Aus dem Regal: Wie man mit einem Mann glücklich wird von Ruth Herzberg
Schon wieder ein Buch von Mikrotext. Sie kommen hier im Abo rein. Das ist durchaus praktisch.
Dafür ist’s dieses Mal keine Geschichte. Sondern eine Sammlung. Und zwar eine Sammlung von sehr kurzen Beiträgen, Blogpostinglänge jeweils. Das lässt sich immer schnell mal zwischendurch weglesen. Kann man machen.
Inhaltlich geht’s um Betrachtungen einer Frau zu Beziehungsfragen. Da kann man richtig was lernen, denke ich mir anfangs noch. Beim schnellen Lesen mal eben ganz en passant die Frauen verstehen.
September 3, 2015
Aus dem Regal: Auerhaus von Bov Bjerg
Das wurde jetzt aber Zeit. Nach dem sehr großartigen Debüt Deadline vor vielen, vielen Jahren gibt’s jetzt endlich das Buch 2 von Bov Bjerg. Auerhaus heißt es. Und es erzählt von ein paar 18-jährigen, die in eben diesem Auerhaus zusammen wohnen. Auslöser für das Zusammenziehen ist der Suizidversuch von einem aus der Gruppe. Aber irgendeine Kuriosität hat auch jede/r der anderen aufzuweisen.
Und was soll ich sagen? Es ist famos. Im Gegensatz zu Deadline ist dieses Buch sehr ruhig erzählt.
September 2, 2015
Aus dem Regal: Ihr Pixelherz von Jan Fischer
Na endlich. Endlich gibt’s mal ein Buch, das zeigt, wie es aussieht, wenn man nicht nur die Online-Welt betrachtet, sondern auch die Offline-Welt. Also, wenn man sie als getrennte Welten betrachtet. Mit Ihr Pixelherz macht Jan Fischer nämlich genau das: Er schickt seinen ich-erzählenden Protagonisten des Nachts in eine abgewrackte Online-Welt, die den Charme des verblichenen Second-Life hat. Dort verliebt er sich in eine Dame, es ist natürlich eine rein virtuelle.
August 29, 2015
Ein Buch für Kai
Jetzt geht es mal um etwas ganz anderes. Jetzt geht es um ein Buch für Gutmenschen. Es ist ein Buch für Kai. Kai heißt eigentlich Kai-Eric Fitzner und ist der Autor von Willkommen im Meer. Kai hat außerdem vor kurzem einen Schlaganfall erlitten, mitsamt Koma. Das braucht niemand, das gönnt man niemandem, das ist ein großer Mist. Immerhin gab es für Kai eine Online-Unterstützungswelle, die sich gewaschen hat.
Das war eine gute Aktion.
August 27, 2015
Aus dem Regal: Untertan von Joachim Zelter
Das hat jetzt eine Weile gedauert. Aber hier ist es: Das Buch vom letzten Indiebookday. Wie gesagt: Ich lese langsam. Man könnte das als Unsitte bezeichnen. Man kann dem jedoch auch Vorteile abringen. Denn dieses Buch braucht etwas Zeit. Diese Geschichte sollte man lieber nicht in einem Rutsch verschlucken. Besser ist es, sie in kleinen Teilen wohldosiert zu sich zu nehmen.
Dabei geht es nur um eine einzige Person. Eine Person, die erst Stress in der Schule hat, später durch Inselbegabungen feine Arbeiten schreibt, eine Promotion ist sogar dabei.
Juni 13, 2015
Aus dem Regal: In Bedrängnis
Wenn man Urlaub am Meer macht, direkten Blick auf das Wasser hat, es auch mal einen Abend regnet und so stürmt, dass das Haus anfängt zu wackeln, dass der Strand in imponierendem Getöse vorüberzieht; was liest man dann? Genau: Eine Geschichte über Dramen eines in Unwetter geratenen Dampfschiffes, welches gegen den Untergang kämpft.
In Bedrängnis von Richard Hughes ist genau so eine Geschichte. Michael Walter hat sie neu übersetzt. Das gehört sich wohl so, Geschichten alle paar Jahre neu übersetzen zu lassen.
Mai 15, 2015
Aus dem Regal: Brixton Hill von Zoë Beck
Das ist doch mal ein ordentlicher Krimi. Oder Thriller. Oder wie immer es gerade politisch korrekt heißt.
Auf jeden Fall ist das hier spannend. Zoë Beck versteht ihr Handwerk. Hier ist es die Geschichte von Em, Emma Vine, einer Privatbankierserbin, die auf eigenen Beinen steht und der ihr Boden unter den Füßen weggezogen wird. Hier gibt’s Tote. Und das sind nicht irgendwelche, sondern ihre Freundin, ihr Bruder und ein ihr unheimlicher Verehrer.
Mai 9, 2015
Leserunden-Prämiere
Machen wir doch mal etwas ganz anders. Machen wir doch mal eine Leserunde mit. So etwas gibt es regelmäßig auf Lovelybooks. Und während die veranstaltenden Verlage und Autoren darauf hoffen, hier ganz große Leserscharen zu gewinnen und top Rezensionen quasi en passant zu ergattern, dienen diese Veranstaltungen auf der anderen Seite gern dazu, einfach kostengünstig an die Lektüre zu kommen.
Davon sind wir hier natürlich völlig frei. So leicht sind wir nicht zu haben.
Mai 1, 2015
Aus dem Regal: Der Ozean am Ende der Straße
Wenn eine Geschichte von einem Siebenjährigen und einer Elfjährigen erzählt, muss es sich noch lange nicht um ein Kinderbuch handeln. Wenn man kurz darüber nachdenkt, ist das eigentlich eh klar. Aber hier wird es von Neil Gaiman und seinem Übersetzer Hannes Riffel recht deutlich vorgeführt.
Und das ist gut so. Denn wir bekommen eine ganz wundervolle Geschichte, die voller Geheimnissen, übermenschlichen Kräften, Träumen, ehrlich Bösem und rettenden Damen erzählt. Das ist eine Kombination, wie sie vielleicht nur mit Kindern möglich ist.
März 15, 2015
Aus dem Regal: Schwarzblende von Zoë Beck
Endlich mal wieder einen Krimi lesen. Da kann man sich schön im Elend anderer suhlen, Leichen zählen, sich andere drum kümmern lassen und ganz entspannt ein wenig dem Alltag entfliehen. Immer nur Alltagssorgen, Alltagsstress und Alltagsdramen: das kann’s doch nicht sein. Und mit Zoë Beck kommt’s auch noch von einer etablierten deutschsprachigen Autorin. Da muss man sich nicht groß in andere Welten reindenken. Da spielt die Handlung gleich um die Ecke.
Februar 28, 2015
Aus dem Regal: Lady Bag von Liza Cody
Krimimaterial, heute mal anders. Hier gibt’s nicht die übliche Leiche als Intro mit dem Kriminalbeamten, der den Rest der Geschichte den Verursacher für diese sucht. Hier gibt’s stattdessen eine Obdachlose, welche sich durch die Gefahren des Alltags manövriert und entlang des Weges immerhin auch über Leichen und Kriminalbeamte stolpert. Das ist doch mal ein erfrischend alternativer Ansatz. Das tut gut.
Wie bei dieser Hauptdarstellerin zu erwarten, strotzt die Geschichte natürlich vor Schilderungen des Elends der Gesellschaft.
Januar 17, 2015
Aus dem Regal: Von der Notwendigkeit, den Weltraum zu ordnen
Wissenschaftler sind ein wenig gestörte Gestalten, oder? So stellen wir sie uns zumindest vor: intelligent, introvertiert, etwas weltfremd, für den Alltag nicht zu gebrauchen. So in etwa kommen sie auch in den Kurzgeschichten von Pippa Goldschmidt vor. Diese Geschichten hat Zoë Beck übersetzt. Krimis sind das trotzdem nicht.
Es sind Erzählungen über Wissenschaftler. Das ist zumindest ihr wohl kleinster gemeinsamer Nenner. Es sind meist Physiker, Astrophysiker oft, wenn man es richtig genau nehmen möchte.
Dezember 16, 2014
Aus dem Regal: Remember, remember von Zoë Beck
Ein Kalender-Thriller. Hier haben wir die Novemberausgabe aus einer Serie von Krimis, die der Reihe nach monatlich erscheinen. Während man sich im ersten Moment möglicherweise dabei erwischt, kurz zu denken: Meine Güte, jetzt werden die Verlage kreativ und dabei leise vor sich hin seufzt, folgt kurz darauf zum Glück der Folgegedanke: Ein Glück.
Dabei möchte ich mich hier nicht groß über Verlage und ihre Sorgen in der aktuellen Textwelt verlieren. Dafür gibt’s schließlich bereits einen besser geeigneten Kanal.
Dezember 11, 2014
Aus dem Regal: Asphalt von Axel Hollmann
Das ist doch mal was. Das ist ein Roman von einer der beiden Stimmen des Schreibdilletanten-Podcasts. Den höre ich durchaus gern. Die beiden Macher sind recht unterhaltsam. Das ist nicht wenig, denn sie reden über Theorien des besseren Schreibens, um es mal etwas plump zusammenzufassen. Da möchte man doch gern einmal wissen, wie die praktischen Ergebnisse ihrer theoretischen Betrachtungen so aussehen. Also ich möchte das. Und hier gibt’s endlich mal die Gelegenheit.
Oktober 26, 2014
Aus dem Regal: Länger als sonst ist nicht für immer von Pia Ziefle
Was für ein Buch. Was für ein Buch 2. Mit Länger als sonst ist nicht für immer hat Señora Ziefle nach Suna gemacht, wovor die meisten Autoren mit einem derart fulminanten Debüt ein wenig Sorge haben: einen adäquaten Nachfolger abgeliefert. Damit ist dann eigentlich auch schon alles gesagt.
Inhaltlich geht’s ganz einfach um Abschiede. Liebende trennen sich hier oder werden voneinander getrennt. Sei es bei den einen, weil sie aus der DDR in den Westen gehen, sei es bei anderen, weil jemand seinem inneren Ruf zum Weiterziehen folgt.
Oktober 12, 2014
Aus dem Regal: Pentecost von J.F. Penn. Deutsch von Tina Tenneberg
Das ist doch mal eine nette Abwechslung. Pentecost – Ein ARKANE Thriller ist ein selbstpubliziertes Buch von Joanna Penn. Dabei handelt es sich um die Dame hinter dem recht unterhaltsamen Selfpublishing-Podcast The Creative Penn. Und da es immer einen Blick wert ist, zu gucken, wer einem da eigentlich lauter schlaue Tipps ins Ohr flüstert, habe ich mir ihr erstes ins Deutsche übersetzte Buch geholt. Wie es sich für Selbstpublizierer gehört, hat sie für die Übersetzung ein interessantes Modell gewählt.
September 9, 2014
Aus dem Regal: Die Hex ist tot von Monika Geier
Das ist doch tatsächlich das Buch vom diesjährigen Indiebookday. Da kann man mal sehen, wie langsam ich lese. Aber ich verrate Ihnen eins: Schreiben geht tatsächlich noch langsamer. Man mag’s kaum glauben. Es ist aber so. Schlimm. Ich weiß.
Aber zum Glück geht’s hier gar nicht um mich. Es geht um dieses Buch. Und das ist ein Krimi. Die Handlung spielt in Ludwigshafen und ein wenig auch im Mannheim. Das sind beides Vororte der Südstaaten hier.
August 21, 2014
Aus dem Regal: Schlafenszeit von Jim Gaffigan
Hier haben wir ein Buch mit kurzen Geschichten aus dem Alltag eines Vaters. Was es alles gibt. Ich weiß auch nicht, wer sich das mal ausgedacht hat. Aber wenn man als Autor keinen wirklichen Plan hat, dann kann man das wohl mal machen. Wenn es für einen Roman nicht reicht: kurze Geschichten gehen immer. Alltagsbeobachtungen sind auch nicht schwer. Man muss ja nur hingucken. Und Aufschreiben. Irgendwann hat man genug. Dann pappt man zwei Buchdeckel drum herum und denkt sich einen Titel aus.
Juli 6, 2014
Aus dem Regal: Vor dem Fest von Saša Stanišić
Endlich mal wieder ein Buch von jemandem, der Schreiben kann. Richtig gut Schreiben kann. Vor geraumer Zeit haben wir von dem werten Herrn schon mal etwas gehabt. Wie der Soldat das Grammofon repariert hieß es damals. Und das ist schon sehr lange her. Acht Jahre hat sich Saša Stanišić gegönnt bis zum Erscheinen von Vor dem Fest. Acht Jahre, in denen er Sätze wie diesen konstruierte:
Herr Schramm ist ein Mann mit Haltung und Haltungsschaden.
Mai 22, 2014
Aus dem Regal: Eheroman von Katrin Seddig
Eines gleich vorweg: Dieses Buch ist kein Beziehungsratgeber. Ganz im Gegenteil. Es ist ein Drama. Ein Alltagsdrama. Mit einem unmöglichen Titel.
In der Geschichte geht es um Ava, welche sich schon in jugendlichem Alter an einen Mann bindet. Über 25 Jahre begleitet diese Erzählung die beiden. Dabei passiert mit ihnen erstaunlich wenig. Man kann aber trotzdem darüber reden. Man fühlt beim Lesen unweigerlich wieder eine alte Binsenweisheit bestätigt: Das Leben schreibt viele Geschichten.
März 27, 2014
Aus dem Regal: Im falschen Film von Michael Meisheit
Dieses Buch ist tatsächlich mal etwas anderes. Und zwar auf so einige Arten. Gehen wir die doch mal der Reihe nach durch.
So ist es ein E-Book. Oder es kam zumindest hier als ein solches an. Das ist jetzt nicht der ganz große Durchbruch. Davon hatten wir hier schließlich schon so einige. Papierbücher gibt’s hier aber auch noch. Der Stapel der Ungelesenen wächst fortwährend. Es ist eine Plage. E-Books sind für diese jedoch keine Lösung.
Februar 8, 2014
Aus dem Regal: Der goldene Reiter von Michael Weins
Von Michael Weins hatten wir schon einmal, ach was, zweimal ein Buch hier in der Reihe. Der Mann passt offenbar ins Haus. Das lässt sich schwer leugnen. Und mit der neuen Geschichte, dem Goldenen Reiter, sowieso. Es geht nämlich um eine Frau, die langsam aber sicher verrückt wird. Und wo passt das nicht? Verrückt sind wir schließlich alle. Zumindest so ein bißchen. Da machen wir uns mal nichts vor.
Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive ihres Sohnes.
Januar 15, 2014
Aus dem Regal: Hotzenplotz 1-3 von Otfried Preußler
Das letzte Jahr ist bekanntermaßen überstanden. Das war nicht für jeden von uns eine leichte Angelegenheit. So ist der Sohn zum Beispiel ein Dezemberkind. Er musste somit nicht nur Weihnachten ertragen, sondern auch noch einen Geburtstag über sich ergehen lassen. Zweimal Geschenke in einem Monat: irre, was dabei so herauskommt.
Das hier zum Beispiel:
Drei Bücher. Ein Räuber Hotzenplotz. Das macht viel Text. Ordentlich auf Kurzgeschichten aufgeteilt. Es gibt für jede auch ein Bild, aber der Text überwiegt.
Dezember 22, 2013
Aus dem Regal: Grablichter von Eva Almstädt
Was braucht man für einen soliden Krimi? Meistens hilft eine Leiche, drum herum ermittelt entweder ein Exzentriker oder ein Beamtenpaar, welches erst einmal total inkompatibel miteinander ist, sich am Ende aber am liebsten gegenseitig heiraten würde. Dann gibt es bitte noch eine ganz plausible Fährte, welche auch ausreichend breitgetreten wird, die sich aber letztlich als komplett falsch herausstellt.
All das haben wir hier, bei Grablichter von Eva Almstädt. Es gibt eine Leiche.
September 28, 2013
Aus dem Regal: Abgeschnitten von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos
Ein Roman von zwei Autoren also. Warum nicht, kann man alles ruhig mal ausprobieren. Nicht immer nur in ausgefahrenen Bahnen gleiten, nicht immer nur in den üblichen Strukturen denken, nicht immer nur lesen, was es immer schon zu lesen gab. Der Ruhestand kann schließlich noch warten. Also immer her mit den Experimenten.
Aber: Warum musste es unbedingt eine Mischung aus Krimiautor und Rechtsmediziner sein? Und warum hat niemand vorher gesagt, in welcher Art martialischer Metzelei diese Mischung letztendlich münden muss, quasi zwangsläufig?
September 15, 2013
Aus dem Regal: Nullzeit von Juli Zeh
Was macht jemand, der nach dem Studium aus der Heimat auswandert, weil der gelernte Juristenkram wenig sinnvoll erscheint, dafür die Tauchschule auf einer Insel mit schönem Wetter umso verlockender? Er lässt es sich möglicherweise für 14 Jahre auf der Insel gut gehen und dann von der alten Heimat gnadenlos wieder einholen.
So passiert’s hier im Buch Nullzeit von Juli Zeh. Unser ausgestiegener Tauchlehrer heißt Sven. Und Sven hat sich mit seiner Zufallsbeziehung auf die Insel zurück gezogen.
August 28, 2013
Aus dem Regal: Pandämonium – die letzte Gefahr von Alexander Odin
Der Titel sagt alles, oder?
Das ist ein Thriller. Ein richtig klassischer. Nicht einfach nur ein ordinärer Krimi mit ’nem Toten, zu dem laufend herumermittelt wird. Ach was, bei Pandämonium gibt’s massig Tote. Und man ist beim Sterben auch live dabei. Aber was rede ich? Hier wird natürlich nicht einfach gestorben, hier wird gemetzelt. Und zwar martialisch. Blut spritzt, Köpfe rollen, Scheintote taumeln durch die Gegend. Und während der Eine im BMW durch die Stadt rast, schwingt der Andere einen Morgenstern auf alle Umstehenden.
August 24, 2013
Aus dem Regal: Die Wand von Marlen Haushofer
Es gibt so Geschichten, die jeder kennt. Oder meint, zu kennen. Die von Robinson auf seiner Insel zum Beispiel. Auf der er gestrandet ist, umgeben von Wasser, ohne Chance auf ein Entrinnen. Oder gelang ihm am Ende etwa doch die Flucht? Tja, ganz genau: Das ist die Frage, an der manche von uns letztlich scheitern, auf die sie nur dann mit Sicherheit eine Antwort wissen, wenn sie noch einmal nachlesen – sei es im vollständigen Titel des Buches, im Originaltext oder einfach in der Wikipedia.
Juli 25, 2013
Aus dem Regal: Und alle so yeah von Rebecca Martin
Eins gleich mal vorweg: Aus dem Regal stimmt natürlich nicht die Bohne. Den Text gibt’s hier als Datei auf dem Mobilgerät, welche ich beim unkontrollierten Herumgrabschen entdeckt habe. Das ist übrigens nur insofern relevant, dass ich nicht gar nicht mehr sagen kann, wie es auf eben dieses Gerät gekommen ist. Denn für gewöhnlich kommt die Lektüre hier auf Empfehlung ins Haus. Das kann ich mir in diesem Fall jedoch nicht so recht vorstellen.
Mai 24, 2013
Aus dem Regal: Wüstensand, Wolkenkratzer und der ganz normale Wahnsinn von Anne Harenberg
Sachen gibt’s, die glaubt man kaum. Jetzt hat doch tatsächlich eine Bloggerin ausgewählte Beiträge aus ihrem eigenen Repertoire genommen und ein Buch daraus gemacht: Wüstensand, Wolkenkratzer und der ganz normale Wahnsinn. Verrückt ist das.
Und interessant ist das. Denn bei der Dame handelt es sich um jene, welche bekanntermaßen seit einiger Zeit in Dubai abhängt und somit ausreichend Geschichten von dort zu erzählen hat. Genau das macht sie hier im Buch.
April 21, 2013
Aus dem Regal: Extrem von Norman Bücher
Was sagt sich wohl jemand, der gerade dabei ist, rund um den Mont Blanc zu laufen und bei Kilometer 122 eine kleine Pause einlegt? Das hier zum Beispiel:
“Nur” noch ein Marathon mit 3.000 Höhenmetern liegt vor mir, denke ich. Das klingt doch beruhigend. So schreibt es Norman Bücher in seinem Buch Extrem. Und dabei soll’s nicht bleiben. Die Sache mit der Runde um den Mont Blanc erwähnt er zwar (gefühlt) noch weitere Dreihundertmal im Rest des Buches.
April 10, 2013
Aus dem Regal: Schattenmorellen von Sigrid Hunold-Reime
Ich wollte ja endlich mal wieder einen Krimi lesen. Bei Schattenmorellen steht Kriminalroman außen dran. Das passt also. Dachte ich. Endlich mal feine Leichen am Anfang des Buches, nach deren karrierefördernden Mitstreitern den Rest der Seiten über gesucht wird. Erwartete ich. Endlich mal Schluss mit den üblichen literarisch selbstgefälligen Verwirrungen. Hoffte ich.
Und was habe ich bekommen? Eine Geschichte aus dem Krankenhaus. In diesem liegt die in etwa siebzigjährige Protagonistin und erzählt anhand von aktuellen Geschehnissen eine Rückblende ihres Lebens.
April 2, 2013
Aus dem Regal: Secret Agency von Alper Canıgüz
(aus dem Türkischen von Monika Demirel)
Geh zum Indiebookday, hieß es. Da erlebst Du was, hieß es. Bücher, hieß es. Aus unabhängigen Verlagen. Neues entdecken. Geschichten erzählt bekommen.
Also ging ich hin. Und was war? Secret Agency war. Aus dem binooki-Verlag. Das Haus ist spezialisiert auf türkische Gegenwartsliteratur.
Wer jetzt mit den Augen rollt, dem sei gesagt: Das ist gar nicht so schlimm. Also das mit der türkischen Gegenwartsliteratur. Ich lese diese zugegebenermaßen auch nicht so oft.
März 29, 2013
Die Lieblingsbücher der Tochter
Eine Dame hat damit vorgelegt, die fünf Lieblingsbücher des Nachwuchses im Haus vorzustellen. Mitlerweile haben andere nachgezogen. Und wie das so ist mit den Massenphänomenen: Sie sind nicht immer totaler Unfug. Also haben wir hier: die fünf derzeitigen Lieblingsbücher der Tochter:
Mit den Begründungen ist das schon schwerer. Ich habe sie gefragt und sie hat bei jedem Buch gesagt: Ist meins! Dank fragendem Blick ergänzte sie immerhin: Ist gut! Die Tochter macht halt nicht immer viele Worte um alles.
Februar 23, 2013
Aus dem Regal: Netzgemüse von Tanja und Johnny Haeusler
Was für ein charmanter Name für den Nachwuchs, welcher als Digital Native groß wird: Netzgemüse. Und als sei das noch nicht genug, haben Tanja und Johnny ‚Spreeblick‚ Haeusler gleich ein ganzes Buch dazu geschrieben. Bei dem es genau darum geht: wie der Nachwuchs in der heutigen Zeit groß wird und mit vernetzten Rechengeräten ganz natürlich umgeht. Gleichzeitig geht’s in dem Buch darum, dass viele Ältere unter uns – nennen wir sie: Eltern – damit nicht immer ganz so natürlich umgehen können, ja manchmal regelrecht thematische Schwächen oder zumindest Berührungsängste haben.
Februar 9, 2013
Aus dem Regal: Apachenfreiheit von Philip Meinhold
Das mit der Wahl der Bücher, die man so liest, ist ja immer so eine Sache. Wenn einen jemand fragt, greift man natürlich nur zu den guten, schweren, anspruchsvollen, repräsentablen Titeln. Das sind die, die auch ins Buchregal gehören. Ganz klar: wenn Besuch kommt, soll er ja ruhig etwas zu gucken haben. So war das früher zumindest. Zum Glück entspannt sich diese Lage so langsam ein wenig. Obendrein hat irgendjemand cleveres auch noch das elektronische Lesegerät erfunden.
November 25, 2012
Aus dem Regal: Tschick von Wolfgang Herrndorf
Darauf bin ich jetzt tatsächlich rein zufällig gestoßen, auf dieses Buch. Bei Goodreads war das. Schlimm, wenn man sich schon auf solche Sachen verlassen soll. Modernes Zeugs. Also wirklich. So geht’s doch nicht. Beschwert habe ich mich. Laut. So für meine Verhältnisse zumindest. Zum Trost haben mich einige dann darauf hingewiesen, dass sie sehr wohl etwas gesagt hätten. Zu diesem Buch. Empfehlenderweise. Vor einer Weile schon. Ich hätt’s wohl nur ignoriert.
November 3, 2012
Aus dem Regal: Schlaraffenland von Stevan Paul
<img decoding=“async” loading=“lazy” src=“http://papaswort.de/wp-content/uploads/2012/11/cover_schlaraffenland.png” width=“247” height=“330” alt=“Cover Schlaraffenland” align=“right” </> Er hat’s schon wieder getan: Nach seinem großartigen Monsieur, der Hummer und ich hat Stevan Paul schon wieder ein Buch mit Kurzgeschichten vollgepackt. Dieses Mal ist auch der Titel eingängiger. Schlaraffenland heißt es einfach. Und was soll ich sagen: Das passt auch so. Denn natürlich geht’s um Essen in den Geschichten. Ums Kochen vor allem, davon versteht der Autor etwas. Um Genüsse geht’s natürlich, um Leidenschaft.
Oktober 7, 2012
Aus dem Regal: Dickhäuter von Oliver Koch
Bei dem Titel ist das Buch ganz klar eines über Elefanten. Genau genommen nur einen Elefanten. Markus heißt er und ist natürlich gar kein Tier. Er ist ein Künstler, der im ganz normalen Wahn des Angestelltendaseins gefangen ist. Wie ein tollpatschiger Vierbeiner stolpert er dabei durch den Alltag. Scherben gibt’s dabei viele und er tritt in alle rein.
Die Geschichte ist wirklich ein kleines Drama. Eigentlich schlimme Sachen passieren gar nicht.
September 18, 2012
Aus dem Regal: Unfug von Ute Weber
Haben Sie schon mal versucht, jemandem Twitter zu erklären? Dabei meine ich jetzt nicht die ganzen aktuellen Geschichten über API-Änderungen, 3rd-Party-Apps und ähnliches. Ich meine »Twitter« wie in »140-Zeichen Kurznachrichtendienst als soziales Netzwerk für Nachrichten, Links, Infos und Unterhaltsames.« Wenn nicht, dann versuchen Sie es ruhig einmal. Viel Spaß.
Ein beliebter Ansatz ist, quasi gleich aufzugeben und dem Gegenüber klar zu machen, dass es sich eh nicht sinnvoll erklären lassen kann, sondern man es schlicht ausprobieren soll.
September 2, 2012
Aus dem Regal: Der schöne Schatten von Peter Henning
„Meeresnovelle“ steht vorn dran. Was will man sonst machen mit diesem Buch, als es im Urlub zu lesen? Eben. Es spielt sogar direkt am Stand. Das ist fast schon zu schön, um wahr zu sein. Aber immerhin ist’s der Strand von Zandvoort und das liegt nicht an der Ostsee. Das hilft. Letztlich sogar, Abstand zu wahren. Vor dieser leicht verstörenden Geschichte.
In der Max, der Held, Mia kennenlernt. Mia Brouwers, um genau zu sein.
August 28, 2012
Aus dem Regal: Mama, jetzt nicht! von Daniel Glattauer
Guck an, noch ein österreichischer Autor. Man will ja nicht voreingenommen sein. Aber immerhin ist’s dieses Mal kein Krimi. Sondern eine Kolumnensammlung. Ich mag Kolumnen. Deren Autoren sind immer so furchtbar schlau und beobachten alles ganz genau.
So auch Señor Glattauer. Guckt ganz genau hin, der Bursche. Ich freue mich also, dass sich hier beispielsweise jemand über die Unsitte wundert, wenn Servietten in öffentlichen Gastronomieeinrichtungen auf dem Teller drapiert werden und nicht daneben.
August 22, 2012
Aus dem Regal: Der Brenner und der liebe Gott von Wolf Haas
Krimis muss man lesen. Es werden viel zu wenig Krimis auf dieser Welt gelesen. Soviel steht auf jeden Fall fest. Also ab, Krimi geholt. Auf Empfehlung sogar. Da kann ja kaum noch etwas schief gehen.
Außer natürlich man erwischt ausgerechnet einen österreichischen Autoren. Aber warum eigentlich nicht mal einen Autor aus Österreich ausprobieren? Man muss auch mal etwas wagen. Nicht immer nur in eingefahrenen Strukturen lesen. Nicht immer nur Hamburger Autoren wegblättern.
August 15, 2012
Aus dem Regal: Sachen machen von Isabel Bogdan
Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal auf einer Party und haben dort schüchtern in der Ecke gesessen, dabei innigst hoffend, dass niemand Sie anspricht und vielleicht fragt, was Sie so für ein aufregendes Leben führen? Das ist schon länger her? Echt? Dann sind wir doch mal ehrlich: es liegt nur daran, dass Sie gar nicht mehr zu Partys gehen. Es könnte schließlich jemand kommen und fragen. Und wenn wir schon mal so ehrlich zueinander sind, gebe ich zu: Ich schreibe hier nur deswegen “Sie”, weil das “ich” irgendwie zu hart wäre.
August 1, 2012
Aus dem Regal: Kochbücherei
Örtliche Besucher mögen es kaum glauben, aber auch hier im Haus gibt es Kochbücher. Diverse sogar. Seit langem schon. Aber jetzt verrate ich Ihnen einmal etwas: Es musste erst Herr ‚NutriCulinary‚ Paulsen anfangen, nicht nur schöne Bilder zu machen, sondern gleich ganze Bücher zu schreiben, bis selbige endlich nicht nur zur Deko hier herumliegen, sondern ab und an sogar mal aufgeschlagen werden. Was sich lohnt, denn Herr Paulsen ist ein Künstler.
April 9, 2012
Aus dem Regal: Suna von Pia Ziefle
Nachdem offenbar schon alle dieses Buch gelesen und darüber geschrieben haben, sagte ich zum Sohn: Sohn, sagte ich, Sohn, geh mal bitte zum Regal und hole dieses Buch heraus. Das lesen wir jetzt auch. Er hat’s dann geholt, aber da erstaunlich wenig Bilder drin sind (gar keine!), durfte ich es für mich behalten. Und hab’s gelesen.
Es ist die Geschichte einer Familie. Einer fremden Familie, die man stückweise kennenlernt. Das Erste, was aber gleich mal passiert ist, dass man sich fragt: Warum?
März 26, 2012
Aus dem Regal: Marmelade im Zonenrandgebiet von Maximilian Buddenbohm
Im normalen Leben schreibt der Herr Buddenbohm ein Blog. Herzdamengeschichten steht draußen dran. Drin gibt’s jedoch meist etwas über zwei Kinder. Als wär‘ das nicht per se schon schlimm genug, nimmt er diese Texte manchmal, schleift noch ein wenig daran herum, presst sie schließlich zwischen zwei Deckel und nennt das Ergebnis: Buch. Wiederholt. Unerhört.
Denn sind wir doch mal ganz ehrlich: Wer will schon immer nur Geschichten über Kinder lesen?
Februar 21, 2012
Aus dem Regal
Heute: 1Q84 von Haruki Murakami, Deutsch von Ursula Gräfe
Von Señor Murakami kann man viel halten. Muss man aber nicht. Manch‘ hanseatische Textexpertin macht das zum Beispiel nicht. Aber sie begründet ihre Meinung auch ganz dick mit der Rezension eines selbstreferenziellen Sachbuches. Das passt natürlich nicht. Denn das Ego des japanischen Herren scheint recht ausgeprägt zu sein. Vielleicht, weil ihm zu oft jemand gesagt hat, dass seine Romane gelungene Konstrukte sind.
Dezember 30, 2011
Aus dem Regal
Heute: Lazyboy von Michael Weins
Irgendeine Neurose hat ja jeder. Manche haben zum Beispiel ein Problem mit Türen. Der Protagonist hier im Buch zum Beispiel. Er sieht eine Tür, er geht durch die Tür und er ist plötzlich ganz woanders. Also nicht einfach nur auf der anderen Seite der Tür. Sondern wirklich woanders. Anderer Ort. Vielleicht sogar andere Zeit, das weiß man manchmal nicht so genau, aber es scheint nicht wirklich so.
Dezember 19, 2011
Aus dem Regal
Heute: Aufbruch in die Nacht von Stephen Wright, Deutsch von Peter Torberg
Es soll Leute geben, die fanden Jonathan Franzens Korrekturen ein aufregendes Buch. Das war es nicht. Es war nur eine nett erzählte Geschichte von quasi Durchschnittsamerikanern auf deutlich mehr Seiten als notwendig.
So in etwa sieht es mit diesem Buch auch aus. Es geht um einen Durchschnittsamerikaner, der gemäß des bedeutungsschwangeren Titels los zieht, um eine Art persönlichen Aufbruchs zu erleben.
Oktober 18, 2011
Aus dem Regal
Heute: Die Frau, für die ich den Computer erfand von Friedrich Christian Delius
Hier geht’s um Konrad Zuse. Nicht irgendeinen kleinen Erfinderamateuer, nein, es geht um Konrad Zuse. Also um den Mann, der den Computer erfunden hat. Und wie der Titel so schön verrät, geht’s darum, wie er das eigentlich angestellt hat, das mit dem Erfinden des Computers.
Das verrät er übrigens wirklich. Also nicht nur inhaltlich. Dieser Teil ist mit dem Titel quasi schon verraten.
August 27, 2011
Aus dem Regal
Heute: Die Untreue der Grönländer von Kim Leine, aus dem Dänischen von Ursel Allenstein
Urlaub haben heißt: Zeit haben. Und was kann man mit Zeit schon sinnvolleres anfangen, als Texte zu lesen? Texte aus Büchern zum Beispiel? Eben. Und so kommt es, dass bei einer Fahrt an die Küste meist ein Marebuch zur Urlaubsbeute gehört.
Dieses Mal also eines über Grönland. Oder besser: Grönländer. Oder genauer: ein Buch über Jesper, der gar kein Grönländer ist, sondern Däne.
Juli 26, 2011
Aus dem Regal
Heute: Das Rosinenbrötchen von Maximilian Buddenbohm
Wer schon mal Musik gehört hat, hat vielleicht auch schon mal Jazz gehört. So ein wenig zumindest. Jazz ist etwas Feines. Jazz ist Kunst. Kunst wegen Können und so. Wenn man genau hin hört, dann kann man nicht nur hören, welche Instrumente an einem Stück beteiligt sind, man hört auch, wer diese Instrumente jeweils spielt. Und was man auch hört, ist die Struktur der Songs.
Juli 2, 2011
Aus dem Regal
Heute: Die Mütter-Mafia und Friends von Kerstin Gier (Hg.), mit Buddenbohm-Beteiligung
Was bekommt man, wenn man 13 Frauen und zwei Männer zwischen zwei Buchdeckel presst? Genau: ein rosa Cover.
Und es ist genau das, wonach es aussieht: Strandlektüre. Und wer gar keinen vernünftigen Strand hat, wie wir hier in den Südstaaten, der darf das halt nicht lesen. Und wer das trotzdem macht, wird halt von den Nachbarn schief angeguckt. Von wegen rosa Cover, fehlendem Strand und den Südstaaten.
Juni 20, 2011
Aus dem Regal
Heute: Moskauer Eis von Annett Gröschner
Es gibt Leute, die behaupten, der gemeine Wenderoman hätte sich komplett überlebt. Er sei nichts anderes als eine skurrile Erscheinung der 90er Jahre. Alt. Verstaubt. Nostalgisch verklärt. Ostzone bewundernd. Kitsch.
Was natürlich alles stimmt.
Mit Ausnahme von Señora Gröschners Moskauer Eis. Das spielt zwar im Osten. Zur Wendezeit. Mit quasi nostalgischem Blick in die DDR-Vergangenheit. Aber es passt trotzdem. Denn zum einen liegt der Osten in Magdeburg.
Mai 19, 2011
Aus dem Regal
Heute: Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein von Maximilian Buddenbohm
Beim Blognachbarn, dem Herrn Buddenbohm mit seinen Herzdamengeschichten, gab’s mal so Texte, das ist schon eine Weile her, bei denen ging es gar nicht um die Herzdame. Und auch nicht um die Söhne. Bei denen ging’s statt dessen um Jugend, um Mädchen, um ein Mädchen ganz besonders, mit wilden Geschichten über Beziehungen, die gar keine waren; alles in einem Provinzkaff, immerhin an der Küste.
April 27, 2011
Aus dem Regal
Die Enden der Welt von Roger Willemsen
Bekanntermaßen macht der Sohn gerade mit seiner Schwester Urlaub. Freundlicherweise haben sie uns Eltern auch mitgenommen. Sie brauchten wohl Fahrer und Leute, die den Essensnachschub sicher stellen. Alles andere bekommen sie auch gut allein geregelt.
Wenn wir jetzt aber schon mal so charmant zum Abhängen verdonnert sind, können wir auch wieder mal ins Regal greifen. Irgendwo muss man schließlich hingucken, vor allem, wenn gerade mal kein Boot vorbei kommt, um bewundert zu werden.
September 26, 2010
Aus dem Regal
Deadline von Bov Bjerg
Im Frühjahr gab’s in Hamburg eine Lesung, auf der weder der Sohn noch ich waren. Vier Blogger haben dort gelesen. Also Leute, die in das Internet schreiben. Alle vier haben jedoch auch ihre Hände im Buchgeschäft. Schlimm, dieser Klüngel.
Einer von ihnen ist Bov Bjerg. Und neben diversen Buchbeteiligungen gibt es auch einen Roman von ihm. Deadline heißt der. Ein überwiegend grünes Cover hat er. Und erzählt aus der Perspektive einer Dame, welche Übersetzerin ist.
August 3, 2010
Aus dem Regal
Pierre und Jean von Guy de Maupassant, aus dem Französischen von Ernst Weiß
versus
Ich bin Charlotte Simmons von Tom Wolfe, aus dem amerikanischen Englisch von Walter Ahlers
Es gibt Zeiten im Leben einer Familie, da ist der korrekte Griff in das Regal ganz furchtbar wichtig. In der Schwangerschaft zum Beispiel. Denn da wird vorgelesen.
Britische Spannung hatten wir beim letzten Mal. Das wollten wir nicht einfach wiederholen. Also musste eine Alternative her.
Januar 24, 2010
Aus dem Regal
Zwei, drei, vier: Wie ich eine Familie wurde von Maximilian Buddenbohm
Es soll ja Leute geben, die schreiben nicht nur in das Internet, sondern auch zwischen zwei Buchdeckel. Erst kürzlich hatten wir so ein Exemplar. Jetzt ist sein Nachbar dran: der Herr hinter den Herzdamengeschichten. Welcher übrigens nicht im mairisch verlag veröffentlicht, wie man naiv annehmen könnte, sondern in dem Haus, dem auch der Papst seine Texte anvertraut. Was soll da also schief gehen?
Januar 4, 2010
Aus dem Regal
Schrecklich amüsant – aber in Zukunft ohne mich von David Foster Wallace, aus dem Amerikanischen von Marcus Ingendaay
Was macht man eigentlich im Urlaub? Verreisen? Ein Buch lesen? Warum nicht mal ein Buch über das Verreisen lesen? Dieses hier von David Foster Wallace zum Beispiel.
Darin geht’s um eine Kreuzfahrt. Und ihre Reize. Und Überreize. Und Feinheiten. Und Details. Wie diese hier bei der Beschreibung des stillen Örtchens der Kajüte an Bord:
Dezember 30, 2009
Aus dem Regal
Delfinarium von Michael Weins
Es ist mal wieder ein Buch aus dem mairisch-Verlag. Das ist ja fast schon ein Qualitätsmerkmal per se. Selbst wenn es diesmal nur um einen spätpubertierenden Jüngling geht, der auf der Suche nach sich selbst fast seine Freundin verschleißt und nonchalant die verheiratete Frau eines anderen, nein: zweier anderen, entführt.
Das reicht auch schon so grob zum Inhalt. In dessen Verlauf sich schleichend ein Verdacht bezüglich des Zusammenspiels der diversen Charaktere einschleicht.
November 6, 2009
Aus dem Regal
Ich schlage vor, dass wir uns küssen von Rayk Wieland
Streng genommen ist die DDR als Romanthema stinkelangweilig. Aber nach der Sache mit dem Roster kürzlich, musste das jetzt trotzdem sein: Ein DDR-Buch. Also eines über die DDR, nicht eines aus dieser. Immerhin ist es kein Wenderoman. Spätestens seit Moskauer Eis sollte es davon eh keine neuen mehr geben. Und das erschien schon vor mehreren Jahren.
Hier geht es um einen unterdrückten Untergrunddichter, der eigentlich gar keiner war.
Oktober 21, 2009
Aus dem Regal
Monsieur, der Hummer und ich von Stevan Paul
Eigentlich kennt man Stevan Paul gar nicht. Man kennt vielleicht Herrn Paulsen. Der hatte mal ein tolles Blog und er hatte auch mal eine tolle Lesereihe, wenn man so etwas wie eine Lesereihe denn überhaupt haben kann.
Jetzt hat Herr Paulsen ein neues Blog und mit Monsieur, der Hummer und ich ein Buch auf dem Markt. Beides, Blog und Buch, erzählen Geschichten vom Essen, rund ums Essen, zum Kochen, vom Erleben, aus der Küche, von unterwegs.
Oktober 2, 2009
Aus dem Regal
Diabolus von Dan Brown, Deutsch von Peter A. Schmidt
Es gibt ein paar von jenen, die auf der einen Seite die sprachliche Theorie lehren und sie auf der anderen Seite beim Schreiben von Büchern anwenden, die sich nachher passabel verkaufen. Umberto Eco ist so einer. Dan Brown ein anderer. Und bei einem kürzlichen Bookcrossing-Streifzug gab’s Diabolus. Ich hab’s dann auch gelesen.
Krimi. NSA. Jagt nach geheimem Code. Übereifer. Eifersucht. Happy End.
September 21, 2009
Aus dem Regal
Wie der Soldat das Grammofon repariert von Saša Stanišić
Was kann man von einem Buch erwarten, welches in den Danksagungen unter anderem hiermit aufwartet:
Dank an das Künstlerhaus Lukas in Ahrenshoop für die Ruhe, den Schutzraum und die Dünen.
Nur das Beste, versteht sich. Denn Ahrenshoop ist wirklich recht fein, die Dünen dort gar prächtig. Und so entstand ein Roman, welcher nicht nur eine Strandszene auf dem Buchumschlag vorweisen kann, sondern auch noch so kunstvoll, elegant, kurzweilig und ansprechend geschrieben ist, dass einem fast schon die Angst kommt.
August 12, 2009
Aus dem Regal
Corpus Delicti von Juli Zeh
Es gibt derzeit so einen gewissen Hype um deutschsprachige Frauen, die nicht nur schreiben, sondern offenbar auch noch als jung genug gelten, um damit aufzufallen. Judith Hermann, Nora Bossong, Juli Zeh. Alle toll. Findet auch der Sohn und hat mir neulich Juli Zehs Corpus Delicti vor die Füße geworfen.
Es ist natürlich ein Justizroman. Und natürlich einer, in dem Drogen eine Rolle spielen. Eine ganz beiläufige, versteht sich.
Juli 11, 2009
Aus dem Regal
Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution von Bora Cosic, aus dem Serbischen übersetzt von Mirjana und Klaus Wittmann
Was passiert, wenn man eine Familie von Hauptdarstellern in einem Zimmer unterbringt, das Zimmer nach Belgrad steckt, in die vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts und über den gesamten Kosmos, der dieses Zimmer streift, vom Kind der Familie erzählen lässt? Beispielsweise das hier:
Die rotbackige Genossin in Stiefeln wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab und rief aus: »Wir werden für Brüderlichkeit unter den Menschen, dem Viehzeug und der übrigen Menschheit kämpfen, ausschließlich mit Mitteln der Überzeugung!
Mai 10, 2009
Aus dem Regal
Heimweg von Harald Martenstein
Hier haben wir doch wieder einen Roman. Ganz anders als beim Steffen Möller neulich. Noch ist es zwar kein Klassiker, aber dafür ist der Autor durch seine Kolumnen bekannt geworden, immerhin, auf eine Art recht ähnlich zum Herrn Möller.
Worum es geht? Um einen Kriegsheimkehrer. Und seine Frau. Und ihre Verehrer. Und ihre Schwester. Und deren Rotlichtkneipe. Und ihren Mann. Und um viele Gäste. Und um einen Enkel.
April 24, 2009
Aus dem Regal
Novecento von Alessandro Baricco
Kleine Bücher sind etwas für den kleinen Mann. Das könnte man zumindest meinen, wenn man dieses Exemplar aus der Reihe Books to go vor sich hat. Knapp 90 Seiten in kleinem Format mit verhältnismäßig großer Schrift. Das ist greifbar.
Und lesbar:
Jelly Roll machte ein Gesicht, als hätten sie ihm die Weihnachtsgeschenke geklaut. Er blitzte Novecento aus zwei Wolfsaugen an und setzte sich wieder ans Klavier. Er legte einen Blues hin, der selbst einen deutschen Maschinisten zu Tränen gerührt hätte, es klang, als wäre die gesamte Baumwolle sämtlicher Schwarzer der Welt darin enthalten und als würde er sie mit diesen Tönen ernten.
April 14, 2009
Aus dem Regal
Viva Polonia von Steffen Möller
Teil zwei unserer kleinen Serie über Bücher, die der Sohn zwar zum Lesen aus dem Regal holt, die er eigentlich aber gar nicht anfassen soll, ist gar kein Buch aus toten Bäumen, sondern eins aus kleinen elektronischen Dingen, die klingen. Ein Hörbuch also. Was für ein fulminanter Start. Aber immerhin gibt’s das Werk auch gedruckt.
Das Buch besteht nicht nur aus einer einzigen sondern aus ganz vielen Geschichten.
März 25, 2009
Aus dem Regal
Lagerfeuer von Julia Franck
Eines der Lieblingsbücher des Sohnes beim Griff in das häusliche Regal ist Moskauer Eis von Annett Gröschner. Großartig. Das zeugt von Stil.
Was er schon lange nicht mehr heraus geholt hat: Zonenkinder. Gut so. Lohnt sich nämlich eh nicht. Wenn ich es mir recht überlege, habe ich das Stück auch schon eine Weile selbst nicht mehr gesehen. Möglicherweise hat der Sohn es heimlich um die Ecke gebracht, damit sich niemand die Finger daran schmutzig macht.
März 24, 2009
Aus dem Regal
Der Sohn ist ein großer Freund der häuslichen Regale. Dabei lotet er entweder seine DJ-Fähigkeiten am CD-Regal aus oder er lässt sich im Bücherregal für mögliche Berufswünsche inspirieren.
Da die Wahl des Sohnes natürlich nicht willkürlich ist, sondern stets wohl durchdacht, werde ich sie zumindest auszugsweise dokumentieren. Genau hier, versteht sich. Allerdings vorerst nur dann, wenn es um Bücher geht. Denn über seine CD-Auswahl muss ich erst noch mal ein ernstes Wort mit ihm reden.
Mai 12, 2008
Wisdom of Crowds
What do you get when you cross the question of guessing a bull’s weight, theories about why secret services are not really doing their jobs, and a quote from Reservoir Dogs?
Maybe a book.
And if that’s the case it’s likely that you hit James Surowiecki’s The Wisdom of Crowds. Which is an entertaining read about the single idea that even though masses may consist of more or less dumb blokes, summing up the dumbies may result in some smart blob that can rightfully decide a hell out of nowhere.
Category: ziele
Januar 1, 2023
100 Liegestütze fürs neue Jahr
Vor gut einem Jahr kam hier so eine Idee um die Ecke:
Man könnte ja mal ein paar Liegestütze machen. Liegestütze sind super. Man braucht keine tolle Ausrüstung, man braucht nicht viel Zeit, man braucht eigentlich nur die eigene Körperlänge als freien Platz auf dem Boden. Prima.
Fragt sich nur: Wieviel, wie oft, wie lange?
Anfang Januar ist zumindest die letzte Frage leicht beantwortet: ein Jahr lang.
Damit scheidet die siebenwöchige 100-Pushups-Challenge schon mal aus.
Januar 2, 2017
#50K2017. Oder: Ein Vorsatz zum neuen Jahr.
Die Sache mit den Vorsätzen und dem Jahresanfang ist eine trickreiche. Ist ja alles Unfug, streng genommen wissen wir das auch. Das ist hier schließlich ein aufgeklärtes Blog, zumindest tut es manchmal so.
Das macht aber nichts. Für Unfug sind wir trotzdem zu haben. Meistens äußert sich dieser in diversen Laufspäßen. Zu viel Monotonie ist aber gar nicht gut. Also besinnen wir uns doch mal auf das, was wir hier eigentlich so machen.
Category: podcast
Dezember 5, 2021
Bei der Büchergefahr übernehmen jetzt künstliche Stimmen
Im Podcast des Hauses gab es für ein gutes Jahr Sendepause. Es war gesagt, was zu sagen war. Es gab (und gibt) schlicht andere Aktivitäten, die hier in der persönlichen Gunst und Wertschätzung weiter oben stehen. Die Luft war raus, der Charme war weg. Das ist auch nicht schlimm, sondern sogar sehr gut so. Zeiten ändern sich schließlich.
Und dann kamen plötzlich Lara und Tom vorbei, um den Kanal zu übernehmen.
Dezember 17, 2020
Die Sache mit den Podcast-Abos
Hier im Haus betreiben wir einen Podcast-Kanal. Da könnte man meinen, dass unsereins dieses Format in all seinen Zügen ganz wundervoll für unterstützenswert und quasi als die großartigste Erfindung aus dem ganzen irgendwas-mit-Medien-Lager hält. Dem ist aber nicht (mehr) so.
Die Büchergefahr gibt es seit 2014. Vor kurzem ist die 91. Ausgabe erschienen. In und mit dieser stelle ich mal ganz frei fest: Zumindest die Idee mit dem konsequenten Durch- und Nachhören ganzer Podcast-Abos hat sich überholt.
September 20, 2020
Ambiguitätstoleranz bei der Büchergefahr
Es gibt Diskussionen, die nutzen sich so schnell nicht ab. Die Preise von Büchern sind so eines. Dabei bietet sich zum Beispiel immer dann Gelegenheit für eine weitere Runde des Diskurses, wenn die lieben Selbstpublizierenden unter uns mit dabei sind.
Genau das ist bei der aktuellen Ausgabe No. 89 des Büchergefahr-Podcasts der Fall und sie kritisiert kräftig an einem Beitrag im selfpublisher-Magazin herum. Aus gutem Grund, versteht sich.
Am Ende gibt’s – wenig überraschend – ein Plädoyer für ein ordentliches Maß an gesundem Menschenverstand und vor allem eins: Ambiguitätstoleranz.
August 14, 2020
Wo holt und hört Ihr Eure Hörbücher?
Drüben – im Podcast der Büchergefahr – ist gerade eine neue Folge erschienen. Neben diversen anderen Themen geht es darin auch um ein Whitepaper der Frankfurter Buchmesse, welches sich dem aktuellen Marktgeschehen rund um Hörbücher widmet.
Nach der Feststellung, dass Streaming derzeit eine noch recht lächerlich kleine Rolle spielt, kam die Frage auf, wo wir uns eigentlich alle so mit Hörbüchern versorgen. Meine naive Annahme war, dass es die üblichen verdächtigen Streamingkanäle sind: Audible, BookBeat, Deezer, Spotify, Storytel.
Juli 30, 2020
Bei der Büchergefahr wird eine Betaphase geöffnet
Im Podcast des Hauses gehen wir mutig voran und thematisieren etwas, das manche von uns lieber heimlich unter den Tisch kehren möchten. Es ist ein hochsensibles Thema, brisant förmlich. In unserem lieben Internet und dort vor allem den feinen Social-Media-Kanälen werden so manche Sorgen und Nöte nämlich nicht immer mit der ihnen eigentlich zustehenden Contenance und Gelassenheit behandelt.
Das liebe Gendern ist so ein Fall. Da kann man ganz wahnsinnig viel falsch machen und dann mit wenig Eleganz durch den fabrizierten Scherbenhaufen stampfen.
Juli 7, 2020
Zahlen. Daten. Fakten. Unfug.
Das habe ich hier glatt noch nicht erwähnt (man kommt ja zu nix): Im Podcast der Büchergefahr ist kürzlich eine neue Folge erschienen. In dieser wundert der Rechthaber des Hauses ein wenig über die möglichen Spielarten der im Herbst kommenden Frankfurter Buchmesse herum. Und als Bonus kommt er auch noch mit Klugscheißerbitten daher:
Überlegt Euch, was wirklich zählt und trackt nicht einfach alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen ist.
Mai 30, 2020
Corinna vs. Yvonne. Oder: Bei der Büchergefahr geht’s um Charaktere.
In Zeiten wie diesen. Endlich konnte ich das mal loswerden. Das wollte ich jetzt schon eine Weile. Aber wofür hat man einen eigenen Podcastkanal, wenn man sich da nicht austoben könnte? Eben.
Neben platten Sprüchen gibt es in der aktuellen Folge 85 der Büchergefahr natürlich noch mehr grandiosen Content auf die Ohren. (Und wer beim Wort Content jetzt nicht wenigstens kurz zuckte, darf eh nicht zuhören.) So geht es mit dem ersten Selfpublishing-Buchpreis und dem tolino media Newcomerpreis um gleich zwei neue Ideen, wie wir mit Schwung und Elan statt purer Tristesse durch die Pandemie kommen können.
April 29, 2020
Die Büchergefahr verabschiedet sich von ihren Wurzeln
Manchmal muss man einfach zugeben, dass eine Idee eher nicht die beste ist. Normalerweise ist das kein Problem, Ideen gibt’s schließlich wie Sand am Meer. Ideas are Dime a Dozen, wie es so schön heißt.
Ungünstig ist es natürlich, wenn man mit so einer Idee, die letztlich gar nicht so prächtig ist, trotzdem schon etwas gemacht hat. Also Zeit und Lust und Energie und Herzschmerz und Aufwand und was man noch so hat in die Idee investierte.
März 27, 2020
Auch in der Krise kann man Sachen machen
Die Büchergefahr liefert den Podcast des Hauses und in der aktuellen Folge des Kanals stellen wir fest: Es gibt sie noch, die neuen Dinge.
So ist zum Beispiel ein ganz neuer Verlag auf die Bühne getreten, Kirschbuch heißt er und macht ein paar Sachen ein wenig anders als viele andere. Neu, neu. Toll, toll.
Oder gucken wir in den Spiegel und stellen fest: selbst dort gibt’s was Neues. Ein Hörbuch ist es, eine Kurzgeschichte erzählt es, kann somit locker zwischendurch in der Länge einer typischen, hiesigen Podcastfolge unterhalten.
März 11, 2020
Die Büchergefahr schlägt vor, die Zeit der abgesagten Leipziger Buchmesse kreativ zu nutzen
Die Leipziger Buchmesse sollte in dieser Woche stattfinden, ist jedoch abgesagt. Debatten über die Eigenschaften, Wirkungen und Gefahrenpotenziale des verantwortlichen Virus überlassen wir lieber jenen, die Ahnung davon haben. Aber die Frage, was wir denn jetzt mit der freigewordenen Messezeit anstellen, passt hier durchaus.
Und da gibt es immerhin beruhigende Nachrichten. Wir müssen zumindest nicht zwingend paralysiert in der Ecke sitzen und passiv der Welt beim Untergehen zugucken. Statt dessen können wir uns von Neil Gaiman inspirieren lassen, wenn er sagt: Make good art!
Februar 20, 2020
Bei der Büchergefahr geht der Lektomat in die Beta-Phase
Es ist der 20.02.2020 und bei der Büchergefahr ist glatt eine neue Podcastfolge erschienen. Gelegenheiten wollen schließlich genutzt werden und da wir Zahlenspiele nunmal gern spielen, ist sie passenderweise genau 13:13 Minuten lang.
Inhaltlich geht’s in der Episode darum, dass mit dem Lektomat das Textanalysetool des Hauses ab sofort in eine quasi-öffentliche Betaphase geht. Was das genau heißt, worum es bei diesem Tool überhaupt geht und wie man da gegebenfalls herankommt: Das gibt’s alles im Podcast zu hören, ganz klar.
Februar 9, 2020
Bei der Büchergefahr startet eine neue Staffel
Wenn man sich beim Klick durch die Brancheninfos nur so mittelmäßige Mühe gibt, sieht man fix: Es herrscht ganz großes Drama, alles geht total den Bach runter, (Buch-) Verkäufe nehmen ab, sogar vom Selfpublishing kann man nicht mehr einfach so leben. Alles schlimm.
Was macht man da am besten? Genau: eine neue Staffel im Podcast des Hauses starten. Am besten eine, bei der man einen Gang zurückschaltet, sich etwas weniger mit Hätte, mit Könnte und mit Wollte beschäftigt, stattdessen mehr ins Lager des Konkreten wechselt.
Januar 11, 2020
Die Büchergefahr spielt sich zahlenfreudig ins neue Jahr
Der Podcast des Hauses macht nur Quatsch. Jetzt kam dort jemand glatt auf die gloreiche Idee, am 10.01.2020 die Jahresauftaktfolge aufzunehmen. Feste soll man schließlich feiern, wie sie fallen. Und Zahlen soll man zelebrieren, wie sie aussehen. Oder so.
Passend dazu verkündet die aktuelle Episode No. 79 (zum Glück nicht auch noch eine Schnapszahl), dass die Büchergefahr mit dem Malerdorflauf eine Veranstalgung sponsort, die ausgerechnet am 2.2.2020 von 11:11 Uhr bis 13:33 Uhr ihre Premiere feiert.
Dezember 13, 2019
Der Podcast verrät: Hier gibt’s jetzt auch das erste Hörbuch
Jetzt wird es endlich Zeit, mal gnadenlos ehrlich zu sein. Geschwindelt wird hier natürlich auch sonst nicht. Aber vielleicht bleibt ja das eine oder andere Detail elegant unter dem Teppich. Wer weiß das schon? Kann ja alles sein.
Aber ein Geheimnis lüften wir ruhig: Ich rede gern und das sogar dann, wenn ein Mikrofon vorhanden ist. So, jetzt ist es raus. Aufmerksame Beobachter haben sich so etwas spätestens seit der Eröffnung des Podcasts hier im Haus möglicherweise gedacht.
Dezember 7, 2019
Das Alter verwalten
Noch ein Zitat. Das ist doch ein schönes Spiel. Und diese ganzen Podcasts da draußen werden zum Teil ja auch immer interessanter oder laden sich zumindest die richtigen Themen und Gäste in ihre Sendungen.
Simone Buchholz zum Beispiel. Sehr interessante Dame. Sie ist Autorin, hat in diesem Jahr mit ihrem Buch Mexikoring den deutschen Krimipreis gewonnen und unterhält sich jetzt beim durch-die-Gegend-Laufen mit Christian Möller über das Schreiben, über die Mafia, über den Hamburger Hafen.
November 26, 2019
Neil Gaiman auf die Ohren. In einem Podcast.
Die Sache mit diesen Podcasts ist durchaus eine schwierige. Einige betrachten sie als große auditive Umweltverschmutzung, andere halten sie für eine feine Form der Unterhaltung, die manchmal sogar informativ ist. Beide Seiten sind verständlich und nachvollziehbar. Auf welcher ich stehe, erkennt man vielleicht daran, dass ich selbst so einen Kanal betreibe.
Aber selbst wenn man den Podcast als solchen als akzeptable Medienform respektiert, bleibt es kompliziert. Wie das so ist: Wir sind ja alle meinungsstark, wissen jeweils, was richtig ist und alle anderen haben entweder keine Ahnung oder sind nur schlecht informiert.
November 23, 2019
Fünf Jahre Büchergefahr. Cheers!
Wenn auf den Tag genau vor fünf Jahren die erste Ausgabe des Büchergefahr-Podcasts erschienen ist, heißt das genau eins: Partytime!
Heute wird also gefeiert. Und wie könnte man das besser machen, als mit einer neuen Folge? Eben. Passend zum Jubiläum gibt’s mit Nummer 77 auch glatt eine Schnapszahl. Als wäre es Absicht.
Ein großer Dank geht zuallererst an Martin als Hebamme des Kanals, aber natürlich ebenso an alle Gästinnen und Gäste, die bisher mit dabei waren und alle, die über die Jahre immer mal reingehört haben und dem Kanal treu geblieben sind.
November 1, 2019
Audio-first bei der Büchergefahr
Jetzt sind wir mal ganz ehrlich: Wir drehen uns im Kreis.
Gucken wir zum Beispiel auf so etwas ganz Banales wie das Geschichtenerzählen. Das gibt’s nun wirklich schon eine ganze Weile. Und wie haben wir es früher gemacht? Also in jenem Früher, bei dem einige von uns noch nackig mit der Keule durch den Busch gelaufen sind, um sich das Frühstück einzufangen. Genau: Wir haben uns die Geschichten erzählt. Mündlich. Von Angesicht zu Angesicht.
Oktober 16, 2019
Folge 75 des Büchergefahr-Podcasts
Was haben künstliche Intelligenz und Kindererziehung gemeinsam? Tja, gute Frage, was? Macht aber nichts, denn in der aktuellen Folge 75 des Büchergefahr-Podcasts verrate ich genau das.
Damit lohnt es sich doch quasi schon, einzuschalten.
Aber es gibt noch mehr feine Gründe. Denn ich muss ganz ehrlich zugeben: Es ist eine Folge voller hochtrabend klingender, aber letztlich doch recht sinnfreier Sprüche geworden. Ein paar Beispiele sind:
»Großes Scheitern ist einfach. Aber kleine Erfolge sind Arbeit.
August 31, 2019
Folge 74 des Büchergefahr-Podcasts meint: Auch ein Text hat Gefühle
Wovon Texte so alles leben: Da möchte eine Geschichte erzählt werden, da möchten die handelnen Personen gepflegt werden. Und dann soll es auch noch ein Auf und Ab der Emotionen geben. Yin und Yang quasi. Das ist doch alles etwas viel verlangt, oder?
Oder.
Denn natürlich gibt es all das. Und sogar noch mehr. Aber das da oben ist schon mal ein guter Anfang. In der aktuellen Folge des Büchergefahr-Podcasts reden wir daher mal über die ersten bescheidenen Ansätze des elektronischen Blicks auf die Gefühle in einem Text.
Juli 26, 2019
Folge 73 der Büchergefahr stellt kurz vor: der Lektomat
Im Podcast des Hauses reden wir momentan gern und viel über künstliche Intelligenz für Autorinnen. Dabei ging es bisher unter anderem um Fragen der ethischen Betrachtung dessen aus Sicht derer, die entsprechende Systeme gestalten.
Aber es gibt auch noch eine andere Sicht: Die von außen auf eben diese Systeme. Um diese Sicht geht es in der aktuellen Folge 73 der Büchergefahr.
Und es geht auch kurz darum, ein neues System schon mal vorzustellen: den Lektomat, welcher ab sofort mit zur Büchergefahr gehört.
Juni 15, 2019
In Folge 72 des Büchergefahr-Podcasts spannen wir den Bogen vom KI-Ohrwurm zum Digitalverlag
Es soll Hörerinnen unseres Büchergefahr-Podcasts geben, die sich nur mäßig für die darin momentan gern verwendete Schrammelmusik begeistern können. Das ist natürlich eine vollkommen absurde Vorstellung, denn dieser Soundtrack passt ganz wundervoll zu dem Kanal.
Aber wir sind hier durchaus sensibel für die Gefühle unserer Freunde. Daher gibt es in der aktuellen Folge eine kleine Ergänzung auf die Ohren. Es ist ein sehr bezaubernder Ohrwurm, welcher mit Hilfe einer KI auf Basis von Beiträgen zum Eurovision Song Contest erschaffen wurde.
Mai 2, 2019
In Folge 71 des Büchergefahr-Podcasts ist Daniel Beskos zu Gast
Wer von uns hat in letzter Zeit nicht gern mal Facebook und/oder Twitter verflucht? Das ist doch schade, also das Verfluchen. Viel schöner ist vielleicht eine Alternative. Sie heißt literatur.social und ist zumindest mal einen Blick wert.
Alles neu macht bekanntermaßen der Mai. Bei tolino media ist es gleich die ganze Plattform, welche in frischem Glanz erstrahlt.
Und von der Leipziger Buchmesse haben wir hier noch ein Gespräch mitgebracht. Darin ist Daniel Beskos zu Gast, welcher einer der Gründer und Verleger bei mairisch ist.
April 9, 2019
In Folge 70 des Büchergefahr-Podcasts ist Andrea Löw zu Gast
Was hat die Stavangar-Erklärung (PDF) mit dem Laufen zu tun? Vordergründig vielleicht nicht viel. Aber wenn wir genauer hingucken, durchaus eine Menge. Beide verbindet zum Beispiel das Schreiben. Denn bei der besagten Erklärung geht es um das Lesen. Ohne Schreiben klappt das jedoch nur schlecht.
Und über das Laufen kann man natürlich ebenfalls schreiben. Andrea Löw hat das zum Beispiel gemacht. Kürzlich erst war ihr Buch Happy Running hier im Blog vertreten.
März 15, 2019
Folge 69 des Büchergefahr-Podcasts lädt ein zum Spielen
Drüben beim Podcast des Hauses wird jetzt gespielt. Und zwar mit Kunst. Diese besteht wahlweise aus Bildern oder aus Gedichten. Beiden gemeinsam ist jedoch, dass sie zumindest teilweise künstlich erstellt sind. Und das Spielerische liegt dabei darin, zu erkennen, was nun künstlich und was handgemacht ist. Also zumindest ist das bei den Gedichten so.
Aber was rede ich so viel? Mit nur einem Klick kommt Ihr rüber zur Show und könnt sie Euch bei der Gelegenheit sogar anhören.
Dezember 17, 2018
Auf die Ohren: Folge 67 der Büchergefahr mit Fragen an eine KI
Kleiner Hinweis in eigener Sache: Im Podcast des Hauses ist die Folge 67 erschienen und überlegt, welche Fragen wir sinnvollerweise beim Entwurf der Unterstützung durch eine künstliche Intelligenz stellen können. Denn nur, wenn wir vorher überlegen, was wir nachher vielleicht haben möchten, können wir dann überlegen, ob wir zumindest etwas ähnliches bekommen haben.
Oder so ähnlich. Erstmal zu überlegen schadet auf jeden Fall selten. Und genau das machen wir hier. Also: Viel Spaß beim Hören.
Oktober 31, 2018
Folge 65 des Büchergefahr-Podcasts verrät etwas über neuronale Netze für Autorinnen
Jetzt haben wir mit dem Thema angefangen, jetzt ziehen wir das auch durch: Künstliche Intelligenz für Autorinnen. Das ist nämlich nicht nur hip, sondern glatt wirklich interessant, spannend, aufregend und macht Spaß. Wirklich wahr.
Und das gilt auch dann, wenn wir zwischendurch mal etwas technischer werden. Das gehört bei dem Thema dazu. Aber wir versuchen hier durchaus, anschaulich, praktisch und verständlich zu bleiben. Ob das klappt? Nun, hört und beurteilt doch selbst.
Oktober 2, 2018
Folge 65 des Büchergefahr-Podcasts steigt ein in KI-Begriffsdefinitionen
Der Podcast des Hauses macht sich langsam aber sicher breit in seiner kleinen Nische des Grabens nach dem Sinn und Unsinn von künstlicher Intelligenz für Autorinnen und Autoren. In der gerade frisch erschienenen Folge 65 geht es somit glatt um erste Begriffsdefinitionen.
Alle, denen das so pur auf die Ohren irgendwie zu trocken ist, sind herzlich eingeladen, zur thematisch passenden Session auf der Frankfurter Buchmesse zu kommen: Freitag, 12. Oktober 2018, von 11:00 – 12:00 Uhr bei tolino media in Halle 3.
September 10, 2018
And now for something completely different: Eine neue Folge der Büchergefahr
Beim Podcast des Hauses gibt es eine neue Folge. Es ist eine ganz kleine. Sie kündet einfach nur an. Im Kanal gibt’s nämlich etwas Neues: eine Staffel. Es wird also für ein paar Folgen um mehr oder weniger ein und dasselbe Thema gehen.
Welches das ist und wie der Plan dafür aussieht, kann man sich anhören. Drüben auf der Podcastseite →
März 14, 2018
In Folge 63 des Büchergefahr-Podcasts geht es um Empathie für die Zielgruppe
Wie sieht es eigentlich aus mit der Zielgruppenorientierung von den (Klein)Verlegern und Selbstpublizierern unter uns? Da stimmt alles, oder? Bei beiden werden Texte sorgfältig geplant, mit Leidenschaft geschrieben, gründlich revidiert, ordentlich lektoriert, mit hochqualitativen Covern versehen. Da wird wirklich alles für die Leser getan.
Oder?
Wie sieht es denn zum Beispiel mit dem Anbieten der Texte aus? Wie finden sie überhaupt den Weg zum Leser? Über alle Kanäle, auf denen Leser so am liebsten nach ihren Texten suchen?
Februar 15, 2018
In Folge 62 des Büchergefahr-Podcasts geht es um die Schreibnacht
Schreibnacht? Jede Nacht ist doch Schreibnacht, oder? Mitnichten. Denn nicht in jeder Nacht hat man einen Special Guest, den man mit Fragen löchern kann, nicht in jeder Nacht gibt es Writing Prompts, die einem helfen, auch mal ein wenig quer zu denken und nicht in jeder Nacht gibt es dedizierte 50-Minuten-Sprints, die einen genau das machen lassen: Denken und Schreiben.
Bei der Schreibnacht hingegen gibt es all das. Und genau darüber reden wir in der aktuellen Ausgabe des Büchergefahr-Podcasts mit der Gründerin Jennifer Jäger.
Dezember 7, 2017
In Folge 61 des Büchergefahr-Podcasts geht es um emotionale Stärke
Wer kennt es nicht: Dieses Gefühl, dass man als Autor/in sowohl gute Zeiten erlebt als auch noch bessere Zeiten? Manchmal ist *gut* halt nicht gut genug. Manchmal steckt man fest. Man möchte das Schreiben neu gestalten und formen. Manchmal möchte man aber vielleicht auch durch das Schreiben sich selbst und das Umfeld neu gestalten und formen.
In Folge 61 des Podcasts Büchergefahr haben wir Magret Kindermann zu Gast. Sie ist Autorin des Romans »Zwei Königinnen« sowie der Novelle »Tulpologie«.
November 21, 2017
In Folge 60 des Büchergefahr-Podcasts geht es um das Schreiben im Team
Es ist immer wieder faszinierend, wie andere arbeiten. Das gilt natürlich auch für andere Autoren. Und Autorinnen, eh klar. Vor allem, wenn diese sich zusammentun, können interessante Projekte und Texte entstehen.
Jetzt hat mit den originals readfy zum ersten Mal exklusive E-Books im Programm. Den Auftakt macht hierbei eine zehnteilige Serie. Und diese wird von einem Autorinnentrio geschrieben: Pea Jung, Sina Müller und Tanja Neise. Alle drei sind in Folge 60 des Büchergefahr-Podcasts zu Gast und erzählen von der Idee zum Projekt, ein paar Hintergründen und ihren Erfahrungen beim Schreiben im Team.
November 9, 2017
In Folge 59 des Büchergefahr-Podcasts geht es mit Benjamin Spang um Abfallprodukte des Schreibens
Reden wir doch mal über das Schreiben. Reden wir über das Plotten. Reden wir über Zielgruppenansprache. Und reden wir darüber, ob sich Schreiben und Marketing wirklich immer kategorisch unterscheiden und strikt voneinander trennen lassen. Oder ob Material für das Marketing nicht ganz nebenbei beim Schreiben mit anfällt und man es einfach nur aufmerksam mitbekommen muss. Denn das, was da ganz en passant entsteht, ist sehr wahrscheinlich eher kein Müll.
Oktober 26, 2017
In Folge 58 des Büchergefahr-Podcasts geht es mit Jurenka Jurk um die 1. Online-Autorenmesse
Schreiben kann jede(r). Glaubt man gemeinhin. Gute, lesbare und erfolgreiche Romane zu schreiben ist jedoch eine nur bedingt verbreitete Fähigkeit.
Schreibcoachings, Schreibschulen und jetzt auch die 1. Online-Autorenmesse helfen möglicherweise, das zu ändern oder zumindest, daran zu arbeiten. Hier lässt sich das Handwerk lernen, damit die Kunst sich von der Muße angemessen inspirieren und treiben lassen kann.
In der aktuellen Ausgabe Numero 58 des Büchergefahr-Podcasts ist Jurenka Jurk von der Romanschule Schreibfluss zu Gast.
Oktober 6, 2017
In Folge 57 des Büchergefahr-Podcasts erzählt Tatjana Kruse aus ihrem Autorenleben
Vom Schreiben kann man nicht leben. Wie oft haben wir das zumindest schon gehört? Sehr wahrscheinlich oft genug. Dabei gibt es selbstverständlich Autoren, die offenbar auch leben können. Ist es für diese immer einfach? Sicher nicht. Kostet es Arbeit? Das ist wohl anzunehmen.
Aber reden wir doch am besten mit jemandem darüber, die es wissen muss: einer Vollzeitautorin. Konkret haben wir in Folge 57 des Büchergefahr-Podcasts Tatjana Kruse zu Gast, damit sie Einblicke in ihren Autorenalltag gibt.
September 22, 2017
In Folge 56 des Büchergefahr-Podcasts reden wir über Bärte
Mit wem könnte man wohl besser über Bärte reden, als mit einer Frau? Denn auch Frauen lieben Bärte. Also manche Frauen. Und manche Bärte. Aber selbst, falls man selbst vielleicht keine Bärte mag, dann kann man ja immer noch Texte mögen, selbst jene, die von Menschen mit Bärten geschrieben wurden. Oder von Bartsympathisanten.
Aber bevor wir hier jetzt übermäßig komplex werden, schnappen wir uns den Podcast des Hauses und reden über Bärte.
September 4, 2017
In Folge 55 der Büchergefahr klären wir über den Alltag einer Autorin auf
Aufklärung ist wichtig. Nicht nur die Eltern unter uns können das sicher bestätigen.
Also fragen wir uns doch einfach mal, was eine (selbstpublizierende) Autorin eigentlich so alles macht. Konzentriert sie sich vollends auf ihre Texte und lagert alles andere aus? Oder kümmert sie sich auch um ihr Marketing? Und wenn, ist das eine gute Idee? Und wie sieht es überhaupt mit politischen Meinungen aus, darf sie diese äußern? Sollte sie sogar?
September 1, 2017
In Folge 54 der Büchergefahr reden wir über starke Texte von starken Frauen
Ist es wichtig, ob Literatur von Frauen oder Männern geschrieben wird? Tja, theoretisch nicht. Aber wie das so ist: Praktisch durchaus.
Also laden wir uns doch mal eine Literaturwissenschaftlerin in den Podcast des Hauses ein. In dessen aktueller Folge 54 ist Julia Schönborn zu Gast. Wir haben auf dem zweiten Literaturcamp in Heidelberg miteinander gesprochen. Und weil Julia eine sehr fundierte, sachliche und doch leidenschaftliche Verfechterin der adäquaten Berücksichtigung und Würdigung von Frauen (auch) im Literaturbetrieb ist, haben wir genau das zum Thema gemacht.
August 23, 2017
In Folge 53 der Büchergefahr reden wir über Social-Media-Aktivitäten für Autoren
Das Laufen an der Küste und Social-Media-Aktivitäten für Autoren: Wenn man genau hinguckt, sind die Gemeinsamkeiten größer als es intuitiv erst einmal den Anschein haben mag.
Um diese These zu untermauern haben wir uns Benjamin Spang eingeladen (lies: haben ihn auf dem Literaturcamp einfach abgefangen). Er ist Autor und gleichzeitig auf den diversen Social-Media-Kanälen recht aktiv. Insbesondere Twitter hat es ihm dabei angetan. Herausgekommen ist ein Gespräch über Gründe und Wege, um sozial-medial aktiv zu sein.
August 17, 2017
Podcastempfehlung: Tod eines Stasiagenten
Podcasts sind eine feine Sache und es gibt sie in den unterschiedlichsten Spielarten. Gemeinhin üblich sind sie als fortlaufende Dauerberieselung, bei welcher mit mehr oder weniger Regelmäßigkeit quasi bis in alle Unendlichkeit neue Folgen erscheinen. Es gibt aber auch die in sich abgeschlossenen Features. Das sind Produktionen mit einer endlichen Anzahl von Episoden, die sich einem Thema widmen und nach Vollendung uns keine weiteren Folgen auf die Ohren geben.
Ein solches Feature ist Tod eines Stasiagenten von Lisbeth Jessen und Johannes Nichelmann, produziert vom WDR und Danmarks Radio.
August 3, 2017
In Folge 52 der Büchergefahr reden wir über Schreibtrainings
In der aktuellen Folge des Büchergefahr-Podcasts ist wieder eine Expertin zu Gast. Es handelt sich um die Schreibtrainerin Anette Huesmann.
Das passt. Denn die Qualität von Texten ist ein komplexes Thema. Neben anderen Aspekten ist es unter anderem eine Frage des Handwerks. Gute Texte machen Arbeit und fallen nicht vom Himmel. Bei dieser Arbeit kann halt ein Schreibtraining hilfreich sein. Wir reden in der Folge 52 der Büchergefahr somit über mögliche Formen dieses Trainings ebenso wie über die unterschiedlichen Beweggründe für unterschiedliche Trainings für unterschiedliche Autoren.
Juli 24, 2017
In Folge 51 der Büchergefahr geht es um Qualität (nicht nur) im Selfpublishing
Den Podcast des Hauses habe ich ursprünglich ja nur gegründet, um meinem höchst eigenen Darstellungsdrang ein kleines Ventil zu bieten. Das ist auf der einen Seite eh klar und auf der anderen Seite natürlich überhaupt nicht so aufgegangen, wie es gedacht war. Und das ist gut so. So sind in letzter Zeit recht regelmäßig diverse Expertinnen und Experten in der Sendung zu Gast. Und werten den Kanal dadurch erheblich auf.
Juli 23, 2017
Sonntagslinks
Na, wer hat schon einmal bei diesen Sicherheitshinweispräsentationen im Flugzeug latent ignorant mit den Augen gerollt? Gebt’s ruhig zu, wir sind ja hier unter uns. Und bei British Airways gibt’s das Ganze zum Auffrischen des verpassten Know-hows in unterhaltsam. Wundervoll.
Die Politik lebt vom mündigen Bürger und nicht nur vom meinungsfreien Mittelmaß, stellt die NZZ fest. Und das ist gut so, auch wenn es eigentlich eh klar sein sollte. Man kann es nicht oft genug betonen.
Juli 18, 2017
Jubiläum: Folge 50 der Büchergefahr präsentiert textrovertiertes Vorlesen
Jetzt wird es schön. Der Podcast des Hauses wird 50! Oder genauer genommen: Er ist gerade 50 geworden, denn die Jubiläumsausgabe ist erschienen.
Worin geht es darin? Um eine der schönsten Dinge, die man mit Texten machen kann. Das Vorlesen, ganz genau. Oder konkreter: Es geht um das textrovertierte Vorlesen. Was das sein soll, verrät Fabian Neidhardt, welcher zur Feier des Tages als erster Gast zum zweiten Mal zu Besuch auf dem Kanal ist.
Juli 3, 2017
Folge 49 der Büchergefahr über die wohl erfolgreichste Science-Fiction-Serie
Frisch vom Literaturcamp Heidelberg gibt es im Podcast des Hauses eine neue Episode, in welcher Klaus Frick zu Gast ist. Er ist Chefredakteur bei Perry Rhodan und kennt sich somit prächtig aus bei den Hintergründen des Verlagsgeschehens und den Strategien, um ins Autorenteam aufgenommen zu werden.
Wir reden sowohl darüber als auch über den Unterschied zwischen Büchern und Zeitschriften. Ergänzt wird das Gespräch durch einen Blick auf E-Book-Verkaufs-Marktdaten und die Frage, was das alles miteinander zu tun hat.
Juni 2, 2017
Folge 48 der Büchergefahr über Innovationen auf der Buchmesse
Auf den Buchmessen dieser Welt gibt es nicht nur Bücher zu bewundern. Man mag es kaum glauben, aber selbst Technik gibt es dort. Und das ist auch sehr gut so. Wir haben es zum Beispiel mit Booktype und Isle Audio in den Folgen 42 bzw. 47 der Büchergefahr gehört.
Aber: Wie kommt es dazu? Wer kommt auf die Idee, Technologie-Startups auf eine Buchmesse zu holen? Und wer wählt diese wie aus?
Mai 26, 2017
Folge 47 der Büchergefahr über ambientes Vertonen von Büchern
Wie ist das eigentlich mit den Möglichkeiten und Problemen beim Vertonen von Texten? Vor allem, wenn wir uns von der Vorstellung der Hörbuch- oder Hörspielproduktion trennen und hingehen zum Sound, der das Lesen begleitet? Auf einmal eröffnen sich vollkommen neue Welten.
Eine solche Welt bietet Isle Audio. Das ist ein Startup, welches ambiente Soundkulissen für Bücher erschafft. Co-Gründer David Hill erklärt in Folge 47 der Büchergefahr die Prinzipien dahinter, die Schwierigkeiten damit und die Visionen davon.
Mai 19, 2017
Folge 46 der Büchergefahr über kostenloses Lesen
Im Podcast des Hauses reden wir gemeinhin über das Schreiben und Veröffentlichen. Manchmal geht es dort jedoch auch um das Lesen. Wir denken hier Sachen schließlich gern bis zum gnadenlosen Ende. So ist es ja nicht. Und wenn wir schon mal dabei sind, maßlos zu übertreiben, dann gehen wir auch noch den nächsten Schritt. Und werfen einen Blick auf Möglichkeiten zum kostenlosen Lesen von Büchern. Genau darum geht es nämlich in der neuen Episode.
Mai 13, 2017
Büchergefahr: Folge 45 über ein Literaturblog und den Blogbuster-Preis
Wieviel Flausch verträgt eigentlich die Buchblogszene? Und gibt’s das überhaupt, so etwas wie die Buchblogszene?
Genau das thematisieren wir zusammen mit Tilmann Winterling von 54 Books im Podcast des Hauses. Er ist dort in der aktuellen Folge zu Gast. Außerdem reden wir über die Textauswahl für sein Blog, über die Sozialisierung des eigenen Lesens und natürlich den Blogbuster-Preis, für welchen unser Gast einen Kandidaten ins Rennen geschickt hat, um den Hauptpreis abzuräumen.
Mai 5, 2017
Büchergefahr: Folge 44 über Fachinformationen
Autor(inn)en leben nicht im luftleeren Raum. Und so komplex, wie die Welt nunmal ist, lebt und arbeitet es sich doch gleich viel einfacher, wenn man die nötigen Infos rund um alles, was das Schreiben und Publizieren betrifft, zur Verfügung hat. Und diese Infos kommen zum Beispiel von einem Fachinformationsverlag.
In Folge 44 der Büchergefahr haben wir mit Sandra Uschtrin gesprochen. Sie ist Gründerin des gleichnamigen Verlages, welcher Bücher, Zeitschriften und Newsletter für Autorinnen und Autoren herausbringt.
April 28, 2017
Folge 43 der Büchergefahr über das Literaturbloggen
Warum sollten wir bei der Büchergefahr immer nur über das Schreiben reden? Oder besser gesagt: Warum nicht auch mal einen Blick auf das Lesen und das Schreiben über das Lesen werfen?
Genau das machen wir in unserer 43. Folge. Dafür haben wir Juliane und Stefan von Poesierausch als Gäste. Wir sprechen natürlich über ihr Literaturblog, aber auch über den Indiebookday, über schöne Verlage und feine Texte, über Literaturpreise und über die Menge von unabhängigen Buchläden in einer Provinzstadt im Vergleich zur überschaubaren Menge der potenziellen Kundschaft.
April 21, 2017
Büchergefahr: Folge 42 über das Erstellen von Büchern
Was hat der Abspann von Büchern mit ihrem Erstellen zu tun? Und überhaupt: Bücher erstellen – wie funktioniert das eigentlich? Wie kann man es dabei eigentlich in den Griff bekommen, nicht nur ein Buch für den Druck zu erstellen, sondern auch noch diverse elektronische Varianten?
Genau darum geht es in der 42. Folge des Büchergefahr-Podcasts. Dafür haben wir uns auf der Leipziger Buchmesse mit Julian Sorge unterhalten. Es geht primär um Booktype, einem Tool, welches den Prozess des Erstellens von Büchern in all ihrer Vielseitigkeit unterstützt.
April 13, 2017
Büchergefahr: Folge 41 über das phantastische Leben in der Genre-Nische
Für den Podcast des Hauses waren wir in der Lounge des PAN e.v. bei der Leipziger Buchmesse zu Gast. Wir haben uns dort gefragt, wie es sich eigentlich mit dem Autorenleben in einer Genre-Nische verhält, wie es mit den Vorurteilen aussieht, ob sich diese mit der Realität decken, ob der Alltag für die Autoren hermeneutisch abgeriegelt ist oder ob es nicht vielleicht doch immer wieder überraschende Querbezüge gibt, selbst zu aktuellpolitischen Themen.
April 6, 2017
Büchergefahr: Folge 40 über Plots und Charakterentwicklung
Der Podcast des Hauses fragt sich: Was fasziniert uns eigentlich an einer gut erzählten Geschichte? Ist es die Sprache? Sind es die handelnden Personen? Ist es ein mitreißender Plot?
Wahrscheinlich ist es eine Melange aus all dem. Mal mit der Betonung in die eine Richtung, mal mit einem besonderen Augenmerk auf dem anderen Aspekt, mal mit der geschickt arrangierten Mischung aus allem. Und beim Schreiben all dessen können wir uns unterstützen lassen.
Februar 28, 2017
Büchergefahr: Folge 37 über eine (digitale) Schattenwirtschaft
Hier werden nicht nur Links gepostet, hier werden Links auch eingesprochen. So in etwa hat es sich wohl der Podcast des Hauses gedacht und zack, gibt es dort eine neue Folge.
Darin geht es ein wenig um die Ankündigung der blogger:sessions auf der Leipziger Buchmesse, es geht um eine ganz wundervolle Infografik über die Zeit, die es brauchte, um ein paar großartige Bücher in der Geschichte des Romans zu verfassen.
Januar 27, 2017
Büchergefahr: Folge 36 über (Literatur-)Wettbewerbe
Für alle, die das neue Jahr schon wieder abgeschrieben haben, gibt es einen kleinen Trost: Wir haben noch Januar. Nicht mehr lange, aber immerhin. Wir können die quasi jungfräuliche Frische des Jahres somit ruhig nutzen und noch ein wenig nach vorn gucken.
So passiert es auch in der neuen Folge des Büchergefahr-Podcasts. Dort geht es um Vorsätze für den Rest des Jahres und es geht vor allem darum, wie Literaturwettbewerbe dabei helfen können, um diese Vorsätze ein wenig zu unterstützen.
Dezember 28, 2016
Büchergefahr: Folge 35 über Dembelo als Literaturplattform
Frisch nach den Weihnachtsfeiertagen gibt es Besuch im Haus der Büchergefahr. Es ist Damenbesuch: Dahlia von Dohlenburg und Tina Giesler erzählen interessante Details und Aspekte von neuen Literaturplattformen, von geändertem Leseverhalten, von vernetzten Textstrukturen und von neuen Möglichkeiten, Texte zu entdecken.
Beide sind auch Teil eines Teams, welches mit Dembelo eine genau solche Plattform aufbaut. Alle Beispiele und Theorien sind somit sehr konkret und direkt greifbar. Zumindest, sobald die Betaphase dieser Plattform verfügbar ist.
November 28, 2016
Büchergefahr: Folge 34 über Podcasting für Selfpublisher
Ist der Podcast des Hauses nur ein Akt der Selbstbefriedigung? Worüber spricht man auf so einem Kanal eigentlich? Und zu wem? Und warum? Und ist das nicht irre kompliziert?
Genau um diese Fragen geht es in der aktuellen Folge. Sie ist dabei nichts anderes, als ein plumper Mitschnitt meines Auftritts bei der Frankfurter Buchmesse. Aber ich empfehle das jetzt einfach trotzdem, so ist es ja nun auch wieder nicht.
November 14, 2016
Büchergefahr: Folge 33 im Gespräch mit Fabian Neidhardt
Der Podcast des Hauses hat ein weiteres Gespräch von der Frankfurter Buchmesse mitgebracht. Zu Gast ist Fabian Neidhardt. Er ist Poetry Slammer, Autor, Redakteur beim Radio, Hörbuchsprecher und recht kreativ im Umgang mit Texten, die unter Creative Commons stehen. Entsprechend vielfältig sind die Themen, über die wir reden.
Viel Spaß beim Hören!
November 7, 2016
Büchergefahr: Folge 32 im Gespräch mit Zoë Beck von CulturBooks
Der Podcast des Hauses hat ein paar Gespräche von der Frankfurter Buchmesse mitgebracht. Die gibt es natürlich der Reihe nach auf eben diesem Kanal zu hören. Und den Anfang macht die ganz wunderbare Zoë Beck.
Sie ist nicht nur Verlegerin bei CulturBooks, sondern auch selbst Autorin und Übersetzerin. Außerdem ist sie auch neben dem reinen Publizieren sehr meinungsstark vor allem im Netz vertreten. Entsprechend vielschichtig, abwechslungsreich, interessant und unterhaltsam sind Gespräche mit ihr.
Oktober 22, 2016
Büchergefahr: Folge 31 zum Tausch Buch gegen Daten
Frisch von der Frankfurter Buchmesse gibt es in der aktuellen Folge des heimischen Podcasts ein erstes Update mit neuen Trends und Modeströmungen von eben dort. Konkret geht es hier um die Reader Analytics von Readfy, dem Anbieter einer kostenfreien E-Book-Flatrate.
Mit diesen Reader Analytics werden Daten über das Leseverhalten von Kunden gesammelt und obendrein mit Verlagen geteilt. Ist das eine gute Idee? Ist das neu? Kommt das überraschend?
Genau darum geht es in dieser Folge.
September 30, 2016
Büchergefahr: Folge 30 zu Events für Autoren
Es gibt Autoren, die verlassen gelegentlich das Haus. Es ist eine verrückte Vorstellung, ich weiß. Aber der Wahnsinn hat hier sprichwörtlich Methode. Somit habe ich glatt zugesagt, als Patricia von Tolino Media den Podcast des Hauses auf die Frankfurter Buchmesse eingeladen hat.
Das ist natürlich auch ein willkommener Anlass, auf dem Audio-Kanal hier nebenan den heutigen #PodcastDay zu nutzen und ein wenig darüber zu schwadronieren, ob diese Sache mit den Events für Autoren eine gute Idee ist.
August 15, 2016
Büchergefahr: Folge 29 zu Vorablesen.de
Bereits seit der ersten Folge gibt es ein Dauerbrenner-Thema bei der Büchergefahr: Die Text-Discoverability. Dem bleiben wir treu und gucken heute mal wieder auf eine Plattform, die sich genau diesem Thema verschrieben hat – Vorablesen.de.
Den Download dieser Episode sowie Links zum Abonnieren und die Shownotes gibt es unter http://buechergefahr.de/29/.
Viel Spaß beim Hören!
Juli 20, 2016
Büchergefahr: Folge 28 mit einem Interview zu AuthorWing
In Folge 23 habe ich noch theoretisch über AuthorWing schwadroniert. Damit ist jetzt Schluss.
Jetzt ist Jana zu Gast und berichtet von ihren konkreten Erfahrungen mit der Plattform. Außerdem stellt sie ihre aktuellen Projekte vor und verrät sogar etwas zu den geplanten Veröffentlichungsterminen. Das könnten glatt Exklusivinfos sein!
Den Download dieser Episode sowie Links zum Abonnieren und die Shownotes mit Links zu Jana und ihren Texten gibt es unter http://buechergefahr.
Juli 12, 2016
Büchergefahr: Folge 27 mit einer kleinen Bitte an die Selfpublisher unter uns
Wo passiert eigentlich noch das Neue, das Mutige, die Experimente? Eher im Verlag oder doch eher im Selfpublishing? Die Meinungen gehen auseinander, ganz klar.
Aber die Selfpublisher haben es im Zweifelsfall selbst in der Hand. Sie haben immer die Wahl. Sie können immer etwas wagen und ausprobieren. Im Podcast des Hauses gibt es in der aktuellen Folge mal wieder ein kleines Plädoyer, genau das auch zu tun.
Den Download dieser Episode sowie Links zum Abonnieren und die Shownotes gibt es unter http://buechergefahr.
Juli 5, 2016
Büchergefahr: Folge 26 im Gespräch mit Michael Reutter über E-Commerce im Buchhandel
Wenn ein Buchladen mal etwas nicht auf Vorrat hat, sondern es zum nächsten Tag bestellt, dann kommen Grossisten ins Spiel. Sie sind es, die im Hintergrund den Laden am Laufen halten.
Aber wie sieht es mit den Online-Shops aus? Wer beliefert die? Von wem kommen die ganzen Daten? Das macht nicht jeder Buchladen selbst. Auch hier unterstützen Grossisten. Mit Michael Reutter als E-Commerce-Experten von Umbreit haben wir auf dem 1.
Juni 27, 2016
Büchergefahr: Folge 25 im Gespräch mit Andre Kuhn als Tagesdichter
Der Podcast des Hauses hat ein weiteres Gespräch vom 1. Literaturcamp mitgebracht. Zu Gast in der aktuellen Ausgabe ist Andre Kuhn, der Tagesdichter. Er verrät, wie er sich zum täglichen Schreiben motiviert. Außerdem präsentiert er eine charmante Idee, wie man seine eigenen Texte bewertet und darüber entscheiden kann, wann sie reif für die Veröffentlichung sind.
Viel Spaß beim Hören.
Juni 17, 2016
Büchergefahr: Folge 24 im Gespräch mit Su Steiger über Social Media in Verlagen
Der Podcast des Hauses hat sich herumgetrieben. Er war auf dem 1. Literaturcamp in Heidelberg. Und er hat dort ein paar Gespräche geführt. Das erste gibt es in Folge 24 des Kanals zu hören.
Die Gästin in dieser Sendung ist Su Steiger von ApropoSmedia. Und sie spricht über Verlage, über soziale Medien in Verlagen und über Plattformen, auf denen Literatur thematisiert wird.
Ich finde, es ist ein schönes Gespräch. Und auch, wenn ich dabei naturgemäß nicht ganz objektiv bin, wünsche ich viel Spaß beim Hören.
Mai 20, 2016
Büchergefahr: Folge 23 über AuthorWings
Dieses Mal geht es um AuthorWing – eine Plattform zum Finden von Coaches beziehungsweise Schützlingen rund um das Thema Schreiben und Veröffentlichen von Texten. Es scheint ganz so, als ob das auf den Untertitel des heimischen Podcast-Kanals maßgeschneidert ist. Der lautet schließlich:
Der Podcast zu Trends, Tipps und Modeströmungen rund um das Schreiben und Veröffentlichen von Texten.
Diese Plattform können wir hier somit gar nicht ignorieren. Geht nicht. Wir probieren es also einfach mal aus.
Mai 4, 2016
Büchergefahr: Interview mit Henri Apell vom Selfpublisher-Podcast
Im Podcast des Hauses gibt es ganz aktuell ein Interview. Henri Apell ist zu Besuch. Er ist der Gastgeber des Selfpublisher-Podcasts, dem wohl einschlägigen deutschsprachigen Kanal mit Interviews rund um das eigenverantwortliche Veröffentlichen von Texten.
Wir sprechen über die Hintergründe seines Podcasts, über Rezensionen bzw. das Fehlen eben dieser und darüber, wie man trotzdem am Ball bleibt. Henri berichtet außerdem von einem Teil seiner vielen Projekte und zeigt anschaulich, dass Ausprobieren und Durchhaltevermögen zwei prima Antriebsfedern sein können.
April 29, 2016
Auf die Ohren: Folge 21 der Büchergefahr spannt den Bogen von einer Studie bis zu Marshall McLuhan
Wir lesen alle viel weniger, oder? Es gibt immer wieder Studien, die meinen, das belegen zu können. Aktuell haben wir jetzt eine, welche ausgerechnet die Jugend als leseträge Generation beschreibt. Und den Trend zur Lektüre elektronischer Texte macht der Nachwuchs schon gar nicht mit.
Aber stimmt das so? Ist es wirklich so einfach? Und stellen wir uns damit überhaupt die richtigen Fragen?
In einer kurzen Folge ist genau das Thema beim Podcast des Hauses.
April 12, 2016
Auf die Ohren: Folge 20 der Büchergefahr mit einem feinen Interview
Heute gibt es nicht einfach nur eine neue Folge des hauseigenen Podcasts auf die Ohren. Heute wird es noch viel besser. Heute gibt es nämlich einen Gast: Ines Zimzinski von den Höragenten. Und da Podcasts noch nicht das auditive Ende der Fahnenstange sind, geht es passenderweise um Hörbücher. Genau genommen geht es natürlich um das Produzieren von Hörbüchern, aber das ist ja eh klar.
Daher empfehle ich konsequenterweise: Reinhören, bitte, in Folge 20 der Büchergefahr – Die Hörbuch-Crowd.
April 5, 2016
Auf die Ohren: Folge 19 des Büchergefahr-Podcasts
Wer ein Buch anfängt, der liest es auch zu Ende, oder? Nun, es sieht nicht so aus. Wenn man sich Studien zum Leseverhalten anguckt, scheint es gegebenenfalls sogar weniger als die Hälfte der Leser tatsächlich bis zum Ende jedes Buches zu schaffen.
Um diese Zahlen und die – gar nicht mal sehr abwegigen – Gründe für dieses Abbrechen geht es in Folge 19 des Büchergefahr-Podcasts.
Den Download der Episode, Links zum Abonnieren und die Shownotes gibt es auf der Homepage des Kanals.
März 19, 2016
Auf die Ohren: Folge 18 des Büchergefahr-Podcasts
Die Ergebnisse der diesjährigen Selfpublishing-Studie von Books on Demand sind draußen. Das lassen wir hier natürlich nicht unkommentiert. Das thematisieren wir glatt im Podcast des Hauses. Und passenderweise gibt es auch gleich noch eine kleine Fremdkanalempfehlung dazu.
Wenn das nichts ist. Viel Spaß beim Hören.
Januar 31, 2016
Auf die Ohren: Folge 17 des Büchergefahr-Podcasts
Diese Woche gibt es keine Sonntagslinks. Diese Woche gibt es dafür eine neue Folge der Büchergefahr auf die Ohren. Im Podcast des Hauses geht es hierbei um ein Weihnachtsgeschenk von mir. Und es geht um eine Reihe von Erfolgs- und Motivationspunkten für das Schreiben.
Nur gut, dass diese Episode noch hübsch im Januar erscheint. Das ist gerade noch rechtzeitig, um all die guten Vorsätze für das Jahr vor ihrer vollkommenen Vergessenheit zu retten.
Dezember 19, 2015
Auf die Ohren: Folge 16 der Büchergefahr
Kurz vor den Feiertagen geht es auch im Podcast des Hauses sehr besinnlich zu.
Ganz konkret sieht das so aus, dass ich mich etwas launisch über den aktuellen Zustand der Nachrichtenlage und unreflektierten Berichterstattung auslasse. Das ist natürlich alles sehr dramatisch, vor allem, wenn es um die Welt des Veröffentlichens von Texten geht, also um die Welt der Dichter und Denker. Manchmal scheint das Dichten darin schöner als das Denken.
Oktober 16, 2015
Auf die Ohren: Folge 15 der Büchergefahr
Der Podcast des Hauses äußert sich zur derzeit laufenden Frankfurter Buchmesse, ohne diese auch nur ein einziges Mal zu erwähnen. Das ist Kunst. Oder Ahnungslosigkeit.
Auf jeden Fall geht es dieses Mal um Verlage, um innovative. Es geht darum, dass diese gern totgeredet werden, auch hier auf dem Kanal. Und es geht darum, dass sie trotzdem recht lebendig sind. Und dass das gut so ist.
Bitte hier entlang →
September 22, 2015
Auf die Ohren: Folge 14 der Büchergefahr
Der Podcast des Hauses ist jetzt auch endlich aus dem Sommerurlaub zurück. In gewohnt knapper Art und Weise geht es in dieser Folge darum, die Gedanken ruhig mal wieder etwas weiter schweifen zu lassen und dem Alltagstrott mit seinen Ängsten und Sorgen nicht zu viel Spielraum zu geben.
Und wer sich das trotz der gebotenen Kürze nicht anhören möchte, kann von mir aus auch in Ruhe auf die Links in den Shownotes klicken.
Juli 29, 2015
Auf die Ohren: Folge 13 der Büchergefahr
Im Podcast des Hauses wird jetzt Geschichte geschrieben. Denn mal im Ernst: Wer hat schon einmal davon gehört, dass jemand aufgrund eines Kommentars im Internet seine Meinung geändert hat? Eben.
Aber hier ist es passiert. Noch in der letzten Folge habe ich das Crowdfunding für Bücher belächelt. Aber ich habe mich eines besseren belehren lassen. Kiki Thaerigen ist nicht nur eine feine Illustratorin und Designerin, sie ist auch noch rhetorisch so geschickt, dass sie mich informiert, aufgeklärt, belehrt und überzeugt hat, dass es durchaus valide Anwendungsfälle für so ein Crowdfunding von Texten geben kann.
Category: social media
Februar 21, 2021
Tweet-o-Rasa. Oder: Alte Tweets einfach mal löschen
Social Media. Konkret: Twitter. Der Platz, an dem man spontane Sprüche los wird; bei dem man an einer großen, langen Theke abhängt, um mit anderen über den Sinn des Lebens zu philosophieren oder das Geschehen der Umwelt ein wenig abzulästern; manchmal auch der Platz, bei dem man sich angemessen über das jeweilige Aufregerthema des Tages echauffiert, um zu zeigen, wie moralisch überlegen man ist, ganz ohne eigene Lösungsansätze aufzeigen oder gar wirklich etwas Sinnvolles machen zu müssen.
Category: autodidakt
September 5, 2020
Gelesen: Leere Herzen von Juli Zeh
Was macht man mit einem Typen, den man bei der täglichen Laufrunde deprimiert an einer Brücke stehen sieht? Ganz klar: Man bittet ihn irgendwann, endlich zu springen. Alternativ gründet man mit ihm eine Heilpraxis, in der die Kunden entweder von ihren Suizidgedanken befreit oder an Terrororganisationen vermittelt werden, damit das große Ende wenigstens für einen guten Zweck zur Geltung kommt.
Das ist doch mal eine edle Geschäftsidee.
»Wir sind’s keine Terroristen, wir sind Dienstleister«, bringt es Babak – der Mann von der Brücke – einmal prägnant auf den Punkt.
Dezember 26, 2015
Der gemeine Kalauer als Evolutionsstufe
Seit einer Weile geht der Sohn zu Schule. Und es macht sich bezahlt. Man merkt quasi täglich glasklare Leistungsschübe. Wann kann man eigentlich jemals wieder so viel lernen wie in jungen Schuljahren? Es ist faszinierend.
So kam der Sohn zum Beispiel vor kurzem mit kleinen, rhetorischen Frage-Kalauern nach Hause.
Was läuft über den Rasen und brennt?
– Es ist ein Kaminchen. Das ist super. Das ist großartig, sehr großartig sogar. Wir sind endlich angekommen in der Welt der Wortwitze.
August 3, 2014
Die Neuentdeckung des Archimedischen Prinzips
Es ist Sommer. Da sind viele Sachen etwas einfacher. Oder zumindest verhalten sie sich anders als im eher kalten Teil des Jahres. So laufen die Kinder zum Beispiel viel mehr draußen herum. Sie spielen im Hof, treffen sich mit den Nachbarskindern, amüsieren sich. So soll das sein. So gehört sich das. Und so sehen sie meistens auch aus. Es ist fast schon egal, aus welchem Grund sie nach Hause kommen, warum sie zufällig gerade in die Wohnung möchten und nicht weiter draußen bleiben.
März 16, 2014
Vorschülerei
Woran merkt man eigentlich, dass die Zeit nur so dahin fliegt und die Kinder immer größer werden? Zum Beispiel daran, dass auf einmal ein Vorschüler mit im Haus wohnt.
Dieser sitzt dann ganz unschuldig am Tisch, zählt erst die vorhandenen Stückchen Kuchen vor sich durch und anschließend die Personen um sich herum. Er stellt fest: 6 Stück Kuchen, 4 Personen. Der Sohn fängt an zu rechnen. Jeder bekommt erst mal ein Stück ab.
März 20, 2012
Wichtige Entscheidungen
Es gibt Tage, die sind lang. Viel länger als andere. Zumindest gefühlt ist das so. Da war es wohl sehr anstrengend, was den ganzen Tag über so passiert ist. Ermüdend, quasi. Und so sitzt die Familie am Tisch mit dem Abendmahl und alle gucken sich eher ruhig, recht träge und mit glasigen Blicken an.
Wirklich alle? Nun, ein kleiner Mann leistet Widerstand gegen den allgemeinen Trend. Der Sohn hat in einem Wahn von vorausahnender Cleverness als einziger im Haus einen ausgiebigen Mittagsschlaf gehalten.
Oktober 12, 2011
Verkehrsästhetik
Die Erziehung der Kinder ist wohl eine der Aufgaben, die niemals enden wird. Ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung sozusagen. Dabei ist es natürlich keineswegs so, dass man viel vorgeben könnte. Wer zum Beispiel glaubt, dass man einfach mal sagt: Kind, mach‘ bitte dieses und nicht jenes! und dann erwartet, dass das Kind fortan immer dieses und ganz sicher niemals jenes machen würde, irrt natürlich. Gewaltig. Es ist eher so, dass man mal einen Hinweis hier gibt, einen Impuls dort setzt und das perfekte Verhalten einfach vorlebt.
Mai 27, 2011
Voll nachhaltig
Das Fahrrad ist eine ganz hervorragende Erfindung. Und das nicht nur, weil sein Schöpfer im gleichen Dorf geboren wurde wie der Sohn. Sondern weil es natürlich ein taugliches Fortbewegungsmittel auch für Kinder ist, der physischen Ertüchtigung zuträglich, ohne bemerkenswerte Abgase und Lärmbelästigung. Es ist halt nachhaltig und so.
Und es wird Zeit, dass der Sohn lernt, Fahrrad zu fahren. Das ist schließlich heutzutage ganz einfach geworden. Ich erinnere mich noch düster an meine eigenen Anfänge.
Oktober 17, 2010
Eins, zwei, drei, viele
Die Zeiten sind hart. Vor allem für Heranwachsende mit all ihren Forderungen, Förderungen, dem frühen Lernen, den ambitionierten Eltern. Da wird gelernt und frühgefördert, auf dass die tägliche Arbeit später aussieht wie banales Kinderspielen. Da gibt’s Musikerziehung für Einjährige, die erste Fremdsprache ab zwei, Voltigieren ab drei, Judo ab vier, kreatives Schreiben ab fünf, Uniabschluss mit sechs. Oder so.
Dem stehen wir natürlich in nichts nach. Auch hier im Haus gehen die Kinder durch eine harte Schule.
Oktober 3, 2010
Der Assistent im Haus
Das Leben besteht nicht immer nur aus den ganz großen Höhepunkten. Manchmal gibt es einfach nur Alltag. Voll mit profanen Dingen, die es zu erledigen gilt. Wie zum Beispiel diesem ganzen Papierkram. Den holt man erst aus dem Briefkasten, dann sortiert man die ganze Werbung aus, macht Ablage und entscheidet laufend zwischen den beiden. Wie gesagt: purer, langweiliger Alltag. Den gibt es übrigens auch, wenn man Kinder hat. Mit dem kleinen Unterschied, dass besagte Kinder einem derlei Arbeiten nicht nur abnehmen, sondern das auch noch gern erledigen.
August 20, 2010
Für das Leben lernen
Vor einer Weile hat der Sohn einen Ausflug gemacht. Er ist nicht einfach zu dem Spielplatz gegangen, zu dem er sonst immer geht. Er ist auch nicht zu dem anderen Spielplatz gegangen, den er manchmal noch benutzt. Nein, er ist zu einem komplett anderen, für ihn: neuen, Spielplatz gegangen. Wer jetzt denkt «Na und? Sand zum Buddeln und ein Gerät zum Klettern haben sie doch alle.» irrt natürlich gewaltig. Kein Spielplatz gleicht dem anderen.
April 7, 2010
Gerecht geteilt
Das mit der Großzügigkeit des Sohnes, seinem Gerechtigkeitssinn und sich daraus ableitenden Berufswünschen hatten wir erst kürzlich.
Und was soll ich sagen? Es bestätigt sich immer wieder. Denn was ist wohl eine der größten Herausforderungen eines langen, österlichen Wochenendes?
Genau: der Liebe zum Schokohasen nicht allein nachzugeben, sondern sich die passende Gesellschaft zu suchen. Getreu dem Motto «geteilte Liebe ist doppelte Liebe» werden die Schokohasen dann gemeinsam erlegt. So sieht es auch der Sohn.
Mai 5, 2009
Im Automobil
Der kleine Mann ist ein Narr. Ein Autonarr. „Auto!“ ist das Wort der Wahl, wenn er etwas Bewegtes auf Rädern sieht. „Auto!“ – sagt er auch, wenn er etwas brummen hört und recht sicher weiß, dass ich es nicht bin. Auto. Auto. Auto. Sie sind überall. Der Weg zur Kita ist voll davon. Der Weg zum Spielplatz eigentlich nicht. Macht aber nichts. Der Sohn findet trotzdem welche.
Wenn wirklich gar nichts anderes in Sichtweite ist, bleibt sein Blick sogar einmal an einem Fahrrad hängen.
März 27, 2009
Abnabelei
Früher, also ganz früher, war die Welt noch einfach.
Wenn der Sohn ins Bett gehen sollte, gab’s keine Zweifel, wer ihm dabei hilft. Die Frau Mama war es. Sohn geschnappt. Sich selbst obenrum frei gemacht. Sohn angedockt. Gestillt. Sohn schläft. Das war alles eins. Und der Herr Papa des Hauses konnte derweil nicht viel mehr tun, als sich apathisch in die Ecke zu verkriechen und den Sinn seiner Existenz zu hinterfragen.
Februar 21, 2009
Applaus, Applaus, Applaus
Der Sohn mag Applaus. Großartiges zu tun ist schließlich nur eine Sache. Ein adäquates Maß an Anerkennung eine andere. Da er offenbar der Meinung ist, dass sein Umfeld ihn nicht ausreichend würdigt, spendet er sich gelegentlich seinen Applaus einfach selbst.
Er spielt mit seiner neuen Sortierbox? Kommt dabei auf die Idee, diese einfach umzudrehen, den großen Entnahmeschacht zu öffnen und alles einzuwerfen? Frenetischer Applaus!
Er füttert beim Essen erfolgreich den Papa mit Banane statt immer nur selbst alles eingetrichtert zu bekommen: Applaus.
Februar 1, 2009
Slow Food
Wenn man dem Sohn beim Essen zuschaut, dann stellt sich die Frage, ob es wirklich nur die Liebe ist, die durch den Magen geht. Oder ob nicht viel eher das ganze Leben eigentlich nur ein einziger kulinarischer Genuss ist. Welcher schon vor dem eigentlichen Essen beginnt.
Viele Köche verderben den Brei? Stimmt nämlich gar nicht. Nur ein Elternteil ganz allein kann gar kein vernünftiges Essen zubereiten. Ganz unmöglich. Da muss der Chef persönlich ran.
Januar 1, 2009
Zeitgefühl
Wie wir derzeit beobachten, ist der kleine Mann fleißig am Erlernen der Überlebenstechniken für den Alltag. Er meint wohl, es könnte nicht schaden, im Leben zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um bei den richtigen Leuten den richtigen Eindruck zu machen.
So sei es.
Zumal er das mit den richtigen Leuten schon ganz gut heraus hat. Und für den richtigen Eindruck schleift er auch bereits an seinen Tischsitten. Das mit dem richtigen Zeitpunkt wird offenbar auch langsam.
Dezember 29, 2008
Cheers
Der kleine Mann wächst und gedeiht. Täglich hat man das Gefühl, als wäre er einen Meter größer geworden, hätte seinen IQ um mehrere hundert Punkte gesteigert und wäre irgendwie noch charmanter als er es gestern schon war.
Das kommt wohl nicht von ungefähr. Zum einen ist dem Sohn natürlich ein gesundes Maß an Großartigkeit von Natur aus mitgegeben worden. Zum anderen tut er aber auch alles, was er kann, um seine Grundlagen optimal auszubauen: so hält er sich auf der einen Seite physisch fit und hat auf der anderen Seite mittlerweile eine sehr gesunde Beobachtungsgabe entwickelt, die ihm dabei hilft, neue Ideen für den Alltag zu erkennen.
Dezember 17, 2008
Die neue Gelassenheit
Es ist noch gar nicht so lange her, da hat der kleine Mann angefangen, so etwas ähnliches wie feste Nahrung zu sich zu nehmen. Die kam zwar Anfangs immer aus dem Glas. Aber als moderner Mann von heute passt man ja auf, dass diese absolut sortenrein gefüllt sind und der pure Geschmack der reinen Natur unverfälscht zu den Rezeptoren des Sohnes vordringen kann.
Ein Höhepunkt war mehrere Wochen lang der Genuss des ersten wirklichen Nachtisches: Apfel pur.
November 24, 2008
Der kleine Charmeur
Bekanntermaßen ist das Leben nicht immer einfach. Manchmal liegt schlicht hier und da ein Stein im Weg. Besonders trickreich wird es bei solchen Gelegenheiten immer dann, wenn andere Personen mit im Spiel sind. Leicht entstehen dabei Situationen, die nur mit viel Fingerspitzengefühl angefasst werden dürfen. Ein gesundes Maß an Lebenserfahrung kann helfen, dieses zu entwickeln.
Wenn ich mir den kleinen Mann so ansehe, staune ich, wie viel er davon offenbar schon aufgenommen hat.
Oktober 6, 2008
Vorbilder
Vorbilder sind ganz furchtbar wichtig, um Orientierung zu spenden und Inspirationen zu bekommen. Sie können anregen, erregen, aufregen, aber auch beruhigen, besänftigen, besinnlich stimmen.
Bedeutend sind sie auf jeden Fall.
Sich die richtigen Vorbilder zu suchen, ist also eine enorm schwierige, aber gleichzeitig lohnende Angelegenheit.
Der Sohn hat jemand Würdiges gefunden:
Der Amerikaner Ken Bannister sammelte 17 000 Objekte, die mit Bananen zu tun haben. – aus dem Blurb einer Archivausgabe der brand eins
September 23, 2008
Wenn, wenn, wenn
Wenn der Sohn wie aus einer spontanen Laune heraus zielstrebig aus dem Zimmer krabbelt, um sich die Werkzeugkiste in der Abstellkammer zu schnappen und die Rolle des Chefs im Handwerkerladen zu spielen;
wenn der Sohn sich als nächstes ganz selbständig zum Kinderwagen begibt, um zu sehen, was sich daran vielleicht tunen lässt;
wenn der Sohn Lust auf ein passiv zu genießendes Unterhaltungsprogramm verspürt und sich deswegen ins Bad begibt, um sich vor die Waschmaschine zu setzen und ihr beim Wäschedrehen zuzugucken;
September 8, 2008
Klare Ansage
Der moderne Mann von heute sollte lernen, mit dem Auf und Ab des Alltags souverän umzugehen. Denn auch, wenn es eigentlich absehbar war: Der lockere Umgangston, den der Nachwuchs bisher exklusiv mit seinem Herrn Papa gepflegt hat, schlägt früher oder später um in einen klaren Imperativ. Und das geschieht keineswegs erst in der frühpubertären Phase der sinnstiftenden Selbstfindung des kleinen Mannes.
Nein, der Protest und die Ansage kommen schon viel früher, aber nicht weniger deutlich.
September 2, 2008
Du Papa
Es gibt wohl noch immer Leute, die sich ernsthaft fragen, wofür so etwas wie Elternzeit eigentlich gut sein soll. Gerade für die Männer in der Familie (Kinder nicht mit einbezogen).
Dabei ist das doch ganz einfach. Es hat etwas mit den Hormonen zu tun. Die haben ja nicht nur die Frauen. Sondern auch die Männer, somit Väter. Und positiv stimuliert werden sie. Die Hormone. Und damit auch die Männer, also Väter.
Juli 15, 2008
Die erste große Liebe. Oder: der Traum von der verwunschenen Ente
Der kleine Mann ist ein sensorisch hungriges Wesen. Was es mit den Sinnen zu erfassen gibt, das möchte er haben. Dabei ist er ein ganz besonders großer Freund haptischer Erlebnisse. Da wird der zielsichere Griff in Papas Nase mit einem fast noch größeren freudigen Lachen begleitet als der wohl platzierte Tritt in den Bauch des alten Herren beim morgendlichen Windelnwechseln.
Aber zu wahrer Höchstform läuft der kleine Mann mit seiner Begeisterungsfähigkeit für orale Sensationen auf.
Category: wort zum sonntag
Januar 26, 2020
Wort zum Sonntag: Wokeness
Am Anfang hieß unser neuer Spielplatz, auf dem wir uns alle in den Armen lagen noch Social Media. Wir übten uns in bis zu 140 Zeichen langen Tweets der Kunst der Aphorismen, wir reduzierten Elaborate auf ihre Kernaussagen herunter und hatten trotzdem noch Platz für Emojis, wir spielten auf kulturhistorische Erlebnisse an und kritisierten dabei Neuerscheinungen im Plattenregal, ohne diese auch nur beim Namen nennen zu müssen.
Und dann kam die Moral.
September 23, 2018
Wort zum Sonntag: Minecraft
Na, das geht ja gut los. Direkt nach dem Auftakt kommen wir hier mit einem Wort um die Ecke, das nun wahrlich keiner Erklärung bedarf: Minecraft.
Aber natürlich geht’s nicht darum, dass es sich hier um ein Computerspiel handelt. Es geht eher darum, was das Spiel macht, was es ermöglicht und warum es für die Prä-Teenager unter unseren Kindern so faszinierend ist.
Die New York Times hat dazu ein paar charmante Worte.
September 16, 2018
Wort zum Sonntag: Ambiguität
Die hier allseits beliebte (lies: mehr oder weniger ignorierte) Rubrik der Sonntagslinks wandeln wir jetzt ein wenig um. Denn mal ganz ehrlich: So viel lese ich gar nicht, dass ich hier dauerhaft mehrere Links pro Woche kommentieren könnte. Dafür bin ich viel zu langsam. Man kommt ja bekanntermaßen zu nichts. Das Gefühl kennen wir sicher alle.
Stattdessen gibt es nur einen Link. Zu einem Wort, Begriff oder Thema. Und das auch nur, wenn mir in der jeweiligen Woche gerade danach ist.
Category: termine
Januar 19, 2020
Am 2.2. ab 11:11 Uhr ist Malerdorflauf
Es hilft ja alles nichts: Gelegenheiten sind dafür da, ergriffen zu werden. Und wenn jemand im Jahr 2020 am 2.2. ab 11:11 Uhr einen Lauf veranstaltet, dann ist unsereins natürlich dabei.
Der Spaß steigt in Grötzingen, das ist hier in den Südstaaten gleich um die Ecke. Sehr praktisch. Das habe ich glatt ausgenutzt und bin heute zu einer Proberunde genau dorthin (gelaufen, eh klar) und habe nicht nur die Strecke, sondern auch den Veranstalter persönlich kennengelernt.
Januar 9, 2020
Ein spontaner Wladimir Kaminer
Wie die Zufälle so spielen, flog hier überraschend eine Karte für die Lesung von Wladimir Kaminer ins Haus. Also genau genommen flogen sogar zwei Karten, aber verlieren wir uns mal nicht in Details. Gelegenheiten wollen einfach genutzt werden. Dafür sind sie schließlich da.
Das war somit die erste Lesung eines Autors, von dem ich vorher noch nichts selbst durchgeblättert habe. Was für eine Premiere.
Und was kommt? Ein Mensch, der von seinem erwachsenen Sohn erzählt, der sich momentan noch selbst sucht, wenn auch zu Hause zwischen Küche und Laptop.
Juli 7, 2019
Termin: Die Büchergefahr macht Feierabend bei #nmfka
Nach dem Termin ist vor dem Termin, oder? Wer also heute die Büchergefahr bei 7×7 verpasst hat, ist herzlich eingeladen, diesen Kanal des Hauses am jetzt kommenden Dienstag live zu erleben.
Dann gibt es nämlich W-Lamm Code, welches eine Ausgabe der feinen Eventserie netzstrategen / machen / feierabend (oder kurz: #nmfka) ist. Das Ereignis findet also bei den gastfreundlichen Netzstrategen auf dem recht edlen Gelände des Alten Schlachthofs hier in den Kalrsruher Südstaaten statt.
Juli 2, 2019
Termin: 7×7 am 7.7.
Kleiner Hinweis in eigener Sache: Die Büchergefahr gibt es am jetzt kommenden Wochenende kurz live zu erleben. Auf dem Wissenschaftsfestival EFFEKTE „KI – Karlsruher Innovationen“ präsentiert K³ am 7.7. gegen 7 Uhr die Veranstaltung 7×7 und Nummer zwei von sieben ist die Büchergefahr.
Hier ist der Trailer:
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Oktober 5, 2018
Büchergefahr auf der Frankfurter Buchmesse 2018: KI für Autorinnen
In der kommenden Woche gibt es wieder eine Ausgabe der Frankfurter Buchmesse. Wie lebendig alles rund um das Thema Buch so ist, erkennen wir unter anderem daran, dass sich kein Hype zu fein ist, um nicht dort vorbeizuschauen. Das gilt selbstverständlich auch für die Künstliche Intelligenz.
Natürlich überlassen wir dieses Thema nicht einfach jenen, die hier die endgültige Offenbarung für eine gloreiche Zukunft des geschriebenen Wortes wittern. Und ebenso natürlich überlassen wir dieses Thema auch nicht jenen, die das Abendland mal wieder untergehen sehen.
Oktober 2, 2017
Terminankündigung: Session am Freitag der Frankfurter Buchmesse
Geschichten gehen immer. Geschichten erzählen wir uns schon, seit wir nackig mit der Keule durch den Busch gelaufen sind und uns gegenseitig auf die Köpfe geklopft haben. Warum sollten wir jetzt auf einmal damit aufhören? Also mit dem Erzählen von Geschichten, nicht dem Auf-die-Köpfe-Klopfen. Aus keinem brauchbar guten Grund, versteht sich. Also erzählen wir weiter, ganz klar.
Und wir reden natürlich auch über das Erzählen. Eine passende Gelegenheit bietet sich zum Beispiel auf der Frankfurter Buchmesse in der nächsten Woche.
März 16, 2017
Terminankündiging: Leipziger Buchmesse
Viele Veranstaltungen und ähnliche Aktivitäten haben eines gemeinsam: Während so einige Menschen im vollen Fieber der Vorfreude sind, bekommen es (viele) andere überhaupt rein gar nicht mit. Das gilt für sehr vieles. Die Interessen sind halt verschieden. Es ist faszinierend. Wo man auch hinguckt: Überall ist etwas los. Überall passieren aufregende Sachen. Überall kann man etwas erleben. Und das meiste davon ist den meisten von uns die meiste Zeit recht gleichgültig.
Oktober 12, 2016
Terminankündigung: Die Büchergefahr kommt zur Frankfurter Buchmesse
Aufmerksamen Lesern und Hörern wird es vielleicht schon aufgefallen sein: In Folge 30 des hauseigenen Podcasts gibt es die Ankündigung eines Panels zu Podcasts für Selfpublisher auf der Frankfurter Buchmesse. Die lieben Kollegen von Tolino Media haben mich eingeladen. Das bedeutet: Ich werde am Donnerstag der Buchmesse ab 13:30 Uhr auf der Bühne der Selfpublishing-Area stehen und darüber berichten, was so toll daran ist, einen Podcast zu machen, warum genau das vielleicht auch nicht so toll ist, wofür das gut sein könnte, wofür wiederum nicht, wie das mit der Zielgruppe ist, ob und was man an Technik braucht und wie das mit dem Zeitaufwand ist.
April 19, 2015
1976. Oder: Eine Lesung von Pia Ziefle
Sachen gibt’s, man mag sie kaum für möglich halten. So hat beispielsweise Pia Ziefle bereits zwei Romane geschrieben, beide sind großartig, und es hat bisher noch niemand die Dame zum Lesen in die Karlsruher Südstaaten eingeladen.
So geht das natürlich nicht.
Also haben wir unsere Kalender gezückt, einen Termin gefunden, ein wundervolles Café zum Lesen obendrein und haben beides öffentlich angekündigt. Eine charmante lokale Buchhandlung hat sich dazu gesellt und einen Büchertisch spendiert, ein Förderverein hat als Sponsor das Drumherum ein wenig vereinfacht und ein paar Gäste haben dem schönen Wetter getrotzt und sind auch dazu gestoßen.
April 6, 2015
Terminankündigung: Pia Ziefle liest am 18. April in Karlsruhe!
Es ist mir eine große Freude: Pia Ziefle kommt nach Karlsruhe und liest vor. Pia hat zwei Bücher geschrieben und von beiden bin ich sehr angetan. Ob Suna oder länger als sonst ist nicht für immer: Es sind ganz feine Texte. Und ihre Lesungen sind das auch, sie gibt sich richtig Mühe mit diesen. Darum freue ich mich auf den 18. April im Café Wohnzimmer:
Das wird großartig. Kommt alle! Wer möchte, kann sich sogar anmelden.
November 16, 2014
Untertage-Marathon. Oder: Mit dem Laufen geht’s bergab.
Es hält ein Zug in Sondershausen. Warum hier nicht ruhig mal aussteigen? Es ist schließlich ein idyllisches Kleinstädtchen, mitten in Thüringen, hat ein Schloss und vor allem auch: ein Bergwerk.
Warum das so interessant ist? In genau diesem Bergwerk findet ein Untertage-Marathon statt. Oder besser gesagt: fand statt. Denn gerade jetzt am Wochenende gab es den Spaß zum letzten Mal.
Mancher mag beim Wort Marathon nur müde gähnen und diesen Tweetklassiker aus dem Hut ziehen:
Juli 3, 2014
Terminerinnerung: Lesung am Samstag
Kleine Erinnerung für die Leser aus den Südstaaten: Jetzt am Samstag gibt es eine Lesung mit Señor-Beteiligung.
Wir sehen uns dort, ja?
März 10, 2014
Terminsache
Für alle, die gern rechtzeitig planen: am 5. Juli 2014 wird es eine Lesung hier mitten in den Südstaaten geben. Mit dabei sind:
Heidi Schulitz Horst Koch und ich. Es moderiert Eveline von Pfeil vom Künstlernetzwerk-SW.
Sie merken sich das schon mal vor, ja? Es wird bestimmt ein großer Spaß.
Februar 17, 2014
Leserei
Wer denkt, der Tag mit Kindern endet, wenn diese im Bett sind, täuscht sich natürlich gründlich. Denn auch, wenn das gesamte Abendprogramm bereits abgespult ist, wenn die Mäuler gestopft, die Zähne geputzt, die Schlafsachen angezogen und die Gutenachtgeschichten gelesen sind, ist noch nicht Schluss. Nein, ganz kurz vor dem letzten Küsschen, kurz bevor man das Licht ausschalten und den Raum verlassen darf, fragt beispielsweise der Sohn noch in ganz unschuldigem Ton: “Papa, musst Du heute Abend eigentlich noch Arbeiten?
Dezember 5, 2013
Mordslesung
Bücher sind etwas Feines. Oder besser gesagt: Geschichten sind etwas Feines. Denn wer schon mal meine Kommentare zum Thema ertragen genießen durfte, weiß, dass ich bezüglich der rosigen Zukunft des gemeinen Verlagswesens eher zurückhaltend bin. Aber um diese großen Themen geht’s heute gar nicht. Heute geht’s um die kleinen Veranstaltungen.
Es ist noch gar nicht so lange her, da habe ich ein paar der Veranstaltungslebenszeichen am literarischen Himmel der Südstaaten entdeckt.
Oktober 31, 2013
Bücherbüffet
Das Leben in den Südstaaten, es ist nicht immer ein Leichtes. So prangere ich beispielsweise mit beharrlicher Ausdauer an, dass viele der textsicheren ins-Internet-Schreiber eher nördlich der Fischkoppgrenze wohnen als hier im südlichen Binnenland. Von der fabelhaften Frau Ziefle einmal abgesehen. Jetzt mal unter uns: So geht das doch nicht! Wen soll ich denn da anhimmeln? Vor wem soll ich denn da bewundernd auf die Knie fallen? Eben. Es ist eine Unsitte.
März 19, 2010
Werbepause
Hier ein kurzer Werbeblock für die Leser aus dem schönen Norden:
Mit Herrn Buddenbohm, dem Blognachbarn. Mit den Damen Percanta und Isabo. Sowie mit dem mir bisher vollkommen unbekannten Herrn Bjerg, von dem es sogar heißt, dass er bereits ganze Dings, ähh Bücher, geschrieben hat.
Category: feiertage
Dezember 31, 2019
Auf ins Jahr 2020
Im Bild zu sehen: Eine Forschungsstation. Mit Laboranlagen im Vordergrund, Raketenstartplatz im Hintergrund inkl. Raum zum Auffangen der vier äußeren Antriebsausstöße, Rampe zum Anfahren des Gefährts und auch inklusive eines Verbindungsgangs für die Wege zwischen dem Geschehen.
Alles von einem der Kinder des Hauses recht en passant in den Strandsand gesetzt. Es ist schließlich Silvester, da gibt’s ja ebenfalls Raketen, wenn auch profanere.
Mit dieser zukunftsgewandten Metaphorik verabschieden wir uns aus diesem Jahr und wünschen allen Mitlesenden einen frohen, angenehmen, unterhaltsamen, anregenden sowie inspirierenden Jahreswechsel.
März 30, 2019
Zum #Indiebookday kriegen Sie Ihr Geld zurück
[][1] Es ist wieder Indiebookday, heute geht man also einfach in eine Buchhandlung, schnappt sich ein Buch aus einem unabhängigen Verlag und verlässt die Buchhandlung damit wieder. Soweit, so gut. Das gab’s hier ja auch in den letzten Jahren schon.
Dieses Mal ist aber doch etwas neu. Dieses Mal habe ich nämlich nicht einfach nur vorher im Buchladen angerufen und sicherheitshalber etwas vorbestellt. Also ich habe durchaus angerufen, man weiß schließlich nie, was so da ist.
Dezember 17, 2016
Wie man einen Weihnachtsbaum kauft
Die Sache mit den Traditionen, sie ist eine Crux. So ist es doch quasi jedes Jahr das Gleiche: Mitten im feinen, nicht-weißen, vorweihnachtlichen Dezember stellt man fest, dass in der Wohnung keine Bäume wachsen, dass es so nicht weiter geht, dass einer von der Sorte jetzt mal besorgt gehört. Also macht man sich auf den Weg, einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Idealerweise hat man die ganze Familie dabei. Herr Blognachbar hat das recht passend begründet:
Dezember 8, 2016
9
Was heißt es eigentlich, wenn sich der Sohn am frühen Morgen quer auf den Boden legt und einen auffordert, sein Alter zu schätzen? Nun, zwei Sachen:
Er ist ein Schulkind mit Freude an Sach- und Rechenaufgaben. Die richtige Antwort ist: unendlich. Er ist nämlich 8, liegt aber quer, ergo: ∞. Aber damit ist jetzt Schluss. Ab heute zieht hier wieder der Ernst des Lebens ein. Heute wird der Herr 9 Jahre alt.
September 6, 2016
42
Manchmal altert man so dahin. Manchmal fühlt man sich sogar schon richtig steinzeitlich. Manchmal erlebt man sich selbst noch als total jung.
Manchmal fragt man sich, wie die eigenen Kinder schon so groß sein können, man ist doch selbst noch gar nicht so weit. Manchmal wird man hingegen alt und weise. Wobei ich mich von letzterem mal lieber distanziere.
Aber manchmal hat man die Chance, quasi die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest zu repräsentieren.
Dezember 10, 2015
Von den Großen lernen
Man lernt im Leben nie aus. Das ist eine alte Binsenweisheit. Und doch ist viel dran. Man sieht es zum Beispiel sehr gut dann bestätigt, wenn man Kinder mit im Haus wohnen hat.
Die Lektion dieser Woche steht zum Beispiel jetzt schon fest: Man muss gar nicht jeden Tag Arbeiten gehen. Man kann auch einfach mal einen Tag lang Geburtstag feiern. Praktischerweise ist der Sohn kürzlich acht geworden. Was für ein Anlass.
September 17, 2015
Stadtgeburtstag? Schlosslichtspiele!
Die Südstaaten, das junge Ding, haben Geburtstag und sind gerade 300 Jahre alt geworden. Das ist immerhin eine runde Zahl. Da ist es Zeit für nette Partyspäße. Wie zum Beispiel charmante Projektionen auf das örtliche Schloss. Es ist ein schönes Schloss, von außen zumindest. Für Videoprojektionen auf die Fassade passt das. Sehr gut sogar. Man mag das gar nicht glauben, wenn man sich das Gebäude bei ordinärem Tageslicht anschaut. Am Abend ist es derzeit kaum wiederzuerkennen.
April 3, 2015
Die Sache mit dem Empörungsfasten
Was ist eigentlich aus dem großartigen Fastenplan geworden, dem Empörungsfasten? Es ging darum, sich einfach mal eine Zeit lang weniger aufzuregen und nicht jede Kuh zu reiten, die durch’s Dorf getrieben wird.
Nun, im Zeugnis würde wohl stehen: er hat sich stets bemüht.
Die Dramen der Tagesthemen habe ich ganz gut im Griff. Und ich teile meine Erfahrungen durchaus gern: Es hilft wahnsinnig, einfach mal genug zu tun zu haben. Dann bekommt man nämlich gleich viel weniger vom allgemeinen Medienzirkus mit.
März 21, 2015
Indiebookday
Heute ist Indiebookday! Das bedeutet: Man gehe in eine lokale Buchhandlung, kaufe sich ein Buch aus einem unabhängigen Verlag und berichte darüber. Auf der Webseite heißt es:
Wenn Ihr die Aktion gut findet, erzählt davon.
Was soll ich sagen? Ich finde die Aktion gut. Was ich hingegen eher mäßig gut finde, ist die Sache mit dem lokalen Buchhandel. Unser Verhältnis, es ist kompliziert. Ich vertiefe das hier jetzt lieber nicht. Aber ich verrate eins: Zum physischen Buchhandel hier vor Ort bin ich heute nicht gekommen.
Februar 18, 2015
Empörungsfasten? Dabei.
Aschermittwoch. Der Spaß ist vorbei. Jetzt wird Enthaltung geübt. So ist’s zumindest gedacht. Obwohl ich es die letzten paar Jahrzehnte gekonnt ignoriert habe. Aber jetzt ist Schluss! Jetzt werde ich aktiv. Aktiv inaktiv, um genau zu sein. Ich schließe mich Johannes Korten an. Er hat im letzten Jahr die Idee des Empörungsfastens öffentlich formuliert. Dabei geht es darum, sich einfach mal sieben Wochen weniger aufzuregen, einfach mal sieben Wochen lang nicht jede neue Kuh mit durch’s Dorf zu jagen, einfach mal sieben Wochen lang ignoranter und gelassener zu werden.
Januar 1, 2015
Auf einen feinen Start ins neue Jahr
So ein neues Jahr möchte angemessen begrüßt werden. Es ist schließlich noch jung, gerade erst zur Welt gekommen. Da kann man nicht gleich mit dem Hammer draufhauen. Das muss man sanft behandeln, süß quasi. Für den Anfang könnte das doch glatt so aussehen:
Die Fortsetzung liegt auf der Hand, oder? Es gibt sie in drei Teilen:
Das Ergebnis folgt ebenfalls logisch. Und für alle, denen es nicht auf den ersten Blick klar ist, zeigt der Sohn, dass es aus drei Ecken besteht:
Dezember 25, 2014
Der kleine Weltfrieden
Was macht man eigentlich als moderne Familie, wenn auf einmal ein Stapel Feiertage ansteht? Im normalen Alltag haben alle tagsüber etwas Gelegenheit, sich gegenseitig aus dem Weg zu gehen, um des Abends in trauter Gemeinsamkeit dem Familiensinn zu frönen. Die eine ist in der Kita, der nächste geht in die Schule, die Eltern spielen jeweils im Büro. Das inspiriert, das regt an und selbst das gelegentliche Agressionspotenzial lässt sich an diesen Orten recht brauchbar ventilieren.
Dezember 24, 2014
Saisonale Wünsche
Wir haben einen Baum gekauft. Wie sich das gehört. Der gesamte Familienclan war gemeinsam unterwegs. Traditionen wollen erschaffen werden. So sind wir losgezogen zum großen Platz, der sonst den lokalen Flohmarkt beherbergt. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. Die Bäume wirkten immerhin erstaunlich frisch und unbenutzt.
So zogen wir durch die Reihen, an jedem Baum ging ich in Position, stand stramm, streckte die Arme und stand Modell. Denn das war das Maß.
Dezember 8, 2014
7
Gestern Abend hat der Sohn beim Schlafengehen noch mit mir zusammen überlegt: Ist er jetzt einfach nur sechs Jahre alt? Oder doch schon kurz vor sieben? Mehr als halb sieben doch wohl bestimmt. Ist er vielleicht einfach dreiviertel sieben? Nein, mehr als das. Man könnte doch auch schon sieben sagen, was macht die eine Nacht schon? Seine Uhr geht doch auch nicht immer ganz genau, stellt er fest.
Einfach mal fünf gerade sein lassen, das klingt doch nach einer brauchbaren Idee.
April 27, 2014
The winner is…
…Christina Horn. Herzlichen Glückwunsch! Sie hat bei unserer kleinen Aktion zum Welttag des Buches tatsächlich ein Buch gewonnen.
Und jetzt kann ich endlich auch mal diesen Satz sagen, den ich immer schon mal sagen wollte: Die Gewinnerin wurde bereits benachrichtigt, um das weitere Procedere zu klären.
Das war toll und hat Spaß gemacht. Ich danke auch den anderen Damen, die mit ihren Antworten sehr zur häuslichen Erheiterung beigetragen haben.
Gerne wieder.
April 23, 2014
Eine kleine Buchverlosung
William Shakespeare und Miguel de Cervantes: sie teilen sich eine Gemeinsamkeit, eine skurrile. Sie sind beide an einem 23. April gestorben. Auch wenn sich das jetzt fast zum 400sten Mal jährt: Ein Grund zum Feiern sieht anders aus. Aber Jahrestag ist Jahrestag. Und prompt begehen wir den Welttag des Buches.
Das ist wiederum ein Grund zum Feiern. Also machen wir hier vom Blogteam munter mit und verlosen ein Buch. Und zwar eines aus der Kategorie aus dem Regal, die es hier seit einiger Zeit schon gibt.
April 20, 2014
Frohe Ostern!
Jetzt heißt es wieder: Auf die Eier, fertig, los!
Und wenn die Ostereiersuche heute morgen bei Ihnen ähnlich stimmungsvoll war wie hier im Haus, dann liegt der Hase jetzt um.
Aber mit etwas mehr Glück als wir es haben, ist auch vom Osterkuchen noch etwas da.
Frohes Fest!
Januar 1, 2014
Happy 2014
Allen Lesern ein frohes neues Jahr!
Und bitte keine Sorgen machen, wenn im Laufe des Jahres das Eine oder Andere passieren sollte. Das muss so sein. Das gehört dazu. Es bleibt 2014, keine Angst.
Dezember 31, 2013
Würdevoll ins neue Jahr
Manchmal braucht man gar nicht groß zu überlegen, wie die Dinge gerade stehen und ob es aktuell eher bergauf geht oder ob man quasi über dem Abgrund schwebt. Es ist auch nicht immer notwendig, für diesen Zweck massenweise andere Leute nach ihrer neutralen Einschätzung zu befragen. Es reicht stattdessen aus, einfach mal dem eigenen Nachwuchs zuzuhören.
So meinte die Tochter kürzlich, als ich gemeinsam mit den Kindern das Haus verließ, dass ihr meine Hose wirklich sehr gefällt.
Dezember 26, 2013
Festlicher Ausklang
Weihnachtszeit ist Familienzeit. Da wird sich gegenseitig besucht. Da wird geschenkt, gespielt, gegessen. Und ehe man sich’s versieht, ist’s auch schon wieder vorbei.
Der Sohn wünscht in seiner ihm ganz eigenen Deutlichkeit und mit Hilfe seines Fotoapparates als neuestem Elektronikgadget allen besuchenden Weihnachtsfeiernden unter den Lesern einen guten Heimweg. Fahrt vorsichtig, mit der Liebe des Festes hinter dem Steuer und kommt heile an!
Die nächste Feier kommt bestimmt.
Dezember 11, 2013
Lässigkeitsfaktor
Wir haben also Kindergeburtstag gefeiert. Mit einer Altersgruppe irgendwo im Zwischenraum von durchgeknallten Kleinkindern und wilden Teenagerpunks. Das ist jetzt sicher die Zeit der wohl friedlichsten Geburtstagsfeiern des Nachwuchses. Ever. Als Erziehungsberechtigte genießen wir das natürlich, sitzen daneben und schauen uns das Schauspiel an.
Zuhören sollte man jedoch lieber nicht. Denn macht man das versehentlich doch für einen Moment, merkt man schnell: es geht quasi nur um Wettrüsten. Das immerhin auf erstaunlich vielfältige Weise.
Dezember 8, 2013
6
Saisonal passend wohnen hier auf einmal diverse Familien auf den Tischen. Ja, auf den Tischen. Das sieht in etwa so aus:
Und wer jetzt glaubt, dass die Zuordnung dieser einzelnen Personen zu den realen Bewohnern hier im Haus glasklar ist und selbstverständlich auf der Hand liegt, irrt natürlich gewaltig. Seit heute ist hier nämlich jemand groß geworden. Alt? Auch. Ab jetzt reichen nicht mehr die Finger einer Hand, ab jetzt brauchen wir zusätzlich jene der zweiten, um mit den Jahren des Sohnes durch die Gegend zu zeigen.
März 31, 2013
Frohe Ostern!
Damit haben wir hoffentlich endgültig die Frage geklärt, ob es wirklich nur einen Osterhasen gibt. Das ist natürlich eine romantisch verklärte Wunschvorstellung. In Wahrheit ist das saisonale Gehopse knallharte Teamarbeit.
Ein Lob auf die Höchstleistungen der Hasen aus der zweiten Reihe!
In diesem Sinne: Frohes Eiersuchen!
Dezember 31, 2012
Gerechte Wünsche
Kinder groß zu ziehen heißt auch, Werte zu vermitteln. Und ob man dabei erfolgreich ist oder nicht, merkt man am besten durch Beobachtung. Fragen Sie bloß nicht den Nachwuchs, was er von seinem eigenen Werteverständnis hält. Mit den Antworten könnten Sie eh nichts anfangen. Glauben Sie mir. Also gucken Sie einfach hin und hören Sie zu. Und Sie werden zum Beispiel so etwas sehen und hören, wie den Sohn hier im Haus.
Dezember 24, 2012
Natürliche Schönheit
Traditionen sind ein schwieriges Geschäft. Es gibt sie schon seit langem. Man erlebt sie immer wieder. Manche gibt’s glatt jedes Jahr. Das reicht, damit sie nicht in Vergessenheit geraten. Es liegt aber normalerweise auch genug Zeit zwischen ihnen, so dass sie nicht gleich anfangen zu nerven.
Weihnachten ist zum Beispiel ein gern genommener Anlass. Da gibt’s Traditionen im Überfluss. Wenn man genau hinguckt, sind’s gar so viele, dass man das Ganze tatsächlich nicht viel öfter als einmal pro Jahr verkraften würde.
Dezember 23, 2012
Frohes Fest
So, ab morgen herrscht hier Halligalli. Dann sind wir alle verhext.
Allen Lesern wünscht der ganze Clan hier ein frohes Fest!
Und ein kleiner Tipp, falls Ihnen jemand ein Krippenspiel vorführt: Zählen Sie die Darsteller durch. Nicht, dass jemand einen der Heiligen vernascht hat.
Dezember 8, 2012
Entern!
Gleich kommt der Rest der Meute. Falls es hier demnächst keine weiteren Beiträge geben sollte, wissen Sie, was passiert ist.
November 12, 2012
Beziehungsstatus: Ich gehe mit meiner Laterne
OK, eines gebe ich gleich mal zu: Der Titel ist geklaut. Von hier. Klicken Sie ruhig. Es lohnt sich. Dann ist auch alles klar. Sparen Sie sich das Weiterlesen.
Für alle anderen: Wir haben heute den Heiligen Martin gefeiert, oder von mir aus auch Hallamati, wie die Söhne hanseatischer Blognachbarn den Sport nennen.
Heute erst? Viel zu spät! — sagen einige.
Ich weiß. – sage ich.
Das macht aber nichts. Denn ich sag’s mal so: Was an diesem Fest wirklich wichtig ist lernt man mal wieder von den Kindern.
September 9, 2012
Heiraten
Wir machen nicht nur Urlaub. Nein, wir feiern auch. Hochzeiten zum Beispiel. Gern die von guten Freunden. So auch kürzlich. Dabei hilft’s natürlich enorm, wenn alle Beteiligten wissen, worum es geht und worauf sie sich da einlassen. Das ist nicht immer ganz einfach. Denn selbst sind wir hier im Haus eine recht klassisch gestaltete Familie. Wir haben erst einmal geheiratet und danach gab’s dann irgendwann die Kinder. Manche mögen das langweilig finden.
April 8, 2012
Osterhasi
Wer seinen Kindern immer noch Märchen erzählt, wer ihnen sozusagen einen Hasen aufbindet und sagt: Osterhase? Gibt’s nicht. Das hat sich alles nur jemand ausgedacht. Keine Ahnung, was der Quatsch soll. – der sei eines besseren belehrt. Denn selbstverständlich gibt’s den Osterhasen. Und wenn man mal so richtig früh aufsteht, dann kann man ihn auch sehen. Hier zum Beispiel:
Damit ist das Thema hoffentlich geklärt, ja?
Frohe Ostern!
März 21, 2012
Weltpoesietag
Heute war Weltpoesietag. Das muss man sich mal vorstellen: Ein ganzer Tag für die Poesie. Das ist natürlich Provokation pur. Aber mit zwei Kindern im Sprachlernalter schrecken wir hier natürlich vor keiner Herausforderung zurück und reimen uns den Tag zusammen (Die Reihenfolge ist verkehrt, was hoffentlich keinen Leser stört.):
Auf Twitter war das und wurde auch gelesen, die Antwort kam prompt, quasi mit ’nem Besen:
Und für jene, die jetzt noch sagen: Was soll’n die Schweine, darf ich das fragen?
Dezember 31, 2011
Cheerio
<img decoding=“async” loading=“lazy” src=“http://www.23hq.com/23666/7543971_261c14b5d1efec5227b9f0dacfa79526_large.jpg” height=“504” width=“756” “Cheers!” />
Cheers 2011! Und einen satten Start ins neue Jahr!
Dezember 24, 2011
Frohes Fest!
Wenn der Sohn seit Tagen nur noch von alten Männern mit grauen Bärten und farbenfrohen weiten Mänteln träumt;
Wenn die Tochter ein riesiges Stück Löffelbiskuit davor rettet, in Amaretto und Espresso getunkt zu werden;
Wenn die gesamte Familie einen Tag lang so träge ist, dass selbst ein dekadenter Mittagsschlaf nicht hilft, um wieder sinnig munter zu werden;
Wenn der Sohn plötzlich in der Kirche fragt, wann der Mann dort vorn endlich mit dem Geschichtenerzählen aufhört;
Juli 7, 2011
Den Küssenden die Welt
Wenn man an einem ganz normalen Wochentag schon am frühen Morgen frisch und munter aufsteht und die Kinder herzt;
Wenn man im Laufe des allgemeinen Morgenrituals den Sohn dazu bringt, sich freiwillig die Zähne zu putzen, nur damit er sich mal in Ruhe gelassen fühlen kann;
Wenn man im Laufe des weiteren Tages auf Twitter die eine oder andere verstörte Reaktion erntet, nur weil man dezent auf möglicherweise mangelnde Zuneigung zwischen den Leuten hinweist;
März 3, 2011
Knallgrün
Wir haben einen Frosch im Haus. Sitzt mitten im Wohnzimmer. Ist knallgrün. Und ruft fortwährend: Applaus! Applaus! Applaus!
Direkt daneben sitzt die Tochter. Macht große Augen. Fühlt vorsichtig, ob man den Frosch auch anfassen kann. Man kann. Sie stupst. Der Frosch lacht. Sie versucht, ihm in den Froschschenkel zu beißen. Er ruft nur: Applaus! Applaus! Applaus! Sie guckt hoch, macht noch größere Augen, setzt sich wieder vernünftig hin und folgt schlicht den Anweisungen des Froschs: sie klatscht.
Januar 1, 2011
Frohes neues Jahr!
Der Sohn sagt: Frohes neues Jahr! Die Tochter lacht.
Da kann doch gar nichts mehr schief gehen.
Dezember 10, 2010
Feiertagerei
Es gibt Tage, an denen kommt man nach Hause und denkt sich nichts böses. Schließlich hat man den ganzen Tag fleißig mit den Kollegen gespielt und sich gegenseitig die Kaffeetassen zugeschoben. Das ist hartes Training. Danach erschüttert einen nichts mehr.
Bis zur Wohnungstür. Welche kaum aufgeht, weil dahinter eine Horde wild gewordener Kleinkinder herumlungert. Von denen ein Teil sofort wild auf einen einredet, ein weiterer Teil einem wild an den Sachen zieht und ein dritter Teil enthusiastisch die aktuelle Beute vom Raubzug durch das Spielzeugreservoir im Kinderzimmer vorführt.
Juni 6, 2010
Campingromantik
Die Wohnlage hier in den Südstaaten des Landes hat auch ihre Vorteile. Fronleichnam ist schließlich nicht überall Feiertag. Hier schon. Das Wochenende war somit lang. Das Wetter gut. Zeit zur Erholung. Zeit für einen kleinen Urlaub zu Hause. Freunde besuchen. Die Gegend erkunden. Abhängen und den Strand erkunden.
So sieht’s zumindest der Sohn, welcher wesentliche Teile eines häuslichen Urlaubstages damit verbringt, nackt über den Balkon zu springen, Sand aus dem Sandkasten auf diverse Laster zu laden, diese in seiner bereit gestellten Badewanne durch die Waschanlage zu fahren und nebenbei die Steine des örtlichen Springbrunnens neu zu sortieren.
April 4, 2010
Hasenzeit
Hasenzeit ist Eierzeit.
Sagt der Sohn und ist bereit.
Sucht im Garten, sucht auch drinnen.
Da wünsch‘ ich ihm recht viel Gelingen.
Der Appetit ist groß.
Die Geschenke famos.
Drum wünschen wir allen.
Zu Ostern viele Eier.
Dezember 24, 2009
Heiligabend
Kleiner Tipp für alle, die während eines großartigen Tages vielleicht nicht ganz mitbekommen haben, was die ganze Zeit so passiert ist: abends einfach den Sohn ins Bett bringen. Kurz vor dem Einschlafen ist schließlich die beste Zeit, um das Erlebte des Tages noch einmal Revue passieren zu lassen. Das klingt beim Sohn dann so: Eiertauschen gehen! Schlitten fahren! Katze gucken! Kirche gehen, Zug fahren! Mann kommt! Essen! Bauch dick! Keller gehen!
Category: andernorts
November 26, 2019
Neil Gaiman auf die Ohren. In einem Podcast.
Die Sache mit diesen Podcasts ist durchaus eine schwierige. Einige betrachten sie als große auditive Umweltverschmutzung, andere halten sie für eine feine Form der Unterhaltung, die manchmal sogar informativ ist. Beide Seiten sind verständlich und nachvollziehbar. Auf welcher ich stehe, erkennt man vielleicht daran, dass ich selbst so einen Kanal betreibe.
Aber selbst wenn man den Podcast als solchen als akzeptable Medienform respektiert, bleibt es kompliziert. Wie das so ist: Wir sind ja alle meinungsstark, wissen jeweils, was richtig ist und alle anderen haben entweder keine Ahnung oder sind nur schlecht informiert.
November 22, 2019
Unsere deutsche Gründlichkeit ist zu langsam. Oder: Die Rechte von KI-Übersetzungen bleiben bei der Autorin
Reden wir über die liebe deutsche Gründlichkeit und was sie so anrichten kann. Das machen wir natürlich ganz entspannt, indem wir uns erstmal einen Podcast auf die Ohren legen. Konkret empfehle ich die aktuelle Folge der Vienna Writerin, bei der Joanna Penn zu Gast ist.
Joanna ist eine Autorin von spannender Belletristik und von Sachbüchern. Lässt sie ihre Bücher jetzt ins Deutsche übersetzen, liegt das Copyright dafür bei der jeweiligen Übersetzerin.
April 4, 2019
Mastodon für Bücherfreunde
Vor kurzem hat der hier sehr geschätzte Herr Thomas Dentaku Renger ein Gefühl sehr schön auf den Punkt gebracht:
Vielleicht sind zwölf Jahre auf Twitter ja auch genug. Genau, vielleicht ist das wirklich so, zumindest so ein klein wenig. Als potenziell alternativen oder zumindest ergänzenden Kanal führt auch gleich etwas auf: Mastodon. Das ist zum einen wohl eine üble Schrammelband, die viel Krach macht; zum anderen ist es aber ein Social-Media-Dingens, das nicht von einer zentralen Instanz geführt wird, sondern das sich aus vielen einzelnen Knoten zusammensetzt, die miteinander verdrahtet sind und damit ein ganz wundervolles Netz ergeben.
Dezember 14, 2018
In eigener Sache: KI für Selfpublisher
Wer vom momentanen Themenschwerpunkt im Podcast des Hauses noch nicht genug hat, kann jetzt auch zur aktuellen Dezember-Ausgabe der Zeitschrift »der selfpublisher« greifen. Darin gibt es unter anderem den Beitrag »Künstliche Intelligenz für Selfpublisher«, den ich natürlich ganz und gar und vollumfänglich und euphorisch empfehlen kann.
Also, wenn man sich für das Thema irgendwie erwärmen kann, versteht sich. Ansonsten lohnt sich die Ausgabe jedoch selbstverständlich ebenfalls, wie man dem Inhaltsverzeichnis sehr gut entnehmen kann.
Oktober 31, 2017
Mein Beitrag bei den stimmfarben von junaimnetz
Nebenan, bei junaimnetz erscheinen momentan die einzelnen Teile ihres stimmfarben-Projekts. Dabei handelt es sich um kurze prosaische Texte, welche sie von anderen hat einlesen lassen. Es wächst hierbei somit ein kleiner literarischer Podcast heran, welcher nach Erscheinen aller Folgen als in sich geschlossenes Werk besteht.
Das ist nicht nur interessant und faszinierend, aufgrund der ganz unterschiedlichen Stimmen ist es auch abwechslungsreich und unterhaltsam. Das gilt trotz der nicht immer so ganz hellmunteren Texte.
Oktober 11, 2017
Die Gewinnerinnen des Deutschen-Selfpublishing-Preises
Nach der Long- und nach der Shortlist kann es nur eines geben: einen Gewinner. Na, vielleicht auch eine Gewinnerin. Oder vielleicht gibt’s sogar zwei Gewinnerinnen. Beim ersten Deutschen-Selfpublishing-Preis ist das zum Beispiel der Fall.
Gewonnen hat diesen nämlich Medeleine Puljic mit ihrem Buch »Noras Welten / Durch den Nimbus«. Und da Bücher nicht nur von Jurys gelesen werden, sondern auch von vollkommen normalsterblichen Menschen, gibt’s auch noch einen Publikumspreis. Diesen hat Monika Pfundmeier mit ihrem Buch »Blutföhre« bekommen.
September 28, 2017
Die Shortlist des Deutschen-Selfpublishing-Preises
Wir hatten es kürzlich hier: In diesem Jahr wird erstmalig der deutsche Selfpublishing-Preis verliehen. Aus der Vielzahl der eingereichten Titel gab es zuerst eine Longlist mit 22 Büchern. Jetzt ist die Shortlist mit den 10 verbleibenden Kandidaten für den Preis verkündet:
»Der Schwur der Schlange« von Barbara Drucker »Viereinhalb Minuten« von Kathrin Hövekamp »This New World« von Laura Newman »Was du nicht siehst« von Leonie Haubrich »Noras Welten / Durch den Nimbus« von Madeleine Puljic »Blutföhre« von Monika Pfundmeier »Der stille Feind« von Saskia Calden »Dornröschen hatte es leichter« von Vanessa Mansini »Zur Hölle mit der Kohle« von Stefan Mühlfried »… also nachm Regenbogen um sechs Uhr abends« von Victoria Suffrage Es sind somit rein belletristische Texte noch im Rennen.
August 29, 2017
Die Longlist des Deutschen-Selfpublishing-Preises
Die Zeit ist reif, um die Perlen des Selfpublishings ein wenig zu würdigen. Dafür gibt es in diesem Jahr erstmalig den zugehörigen Preis, passenderweise Selfpublishing-Preis genannt. Bei diesem geht es darum, aus den Veröffentlichungen des letzten Jahres jene Texte herauszusuchen, welche angemessen in der Buchhandlung um die Ecke präsentiert werden können.
Für diesen Preis ist heute die Longlist erschienen. Sie sieht — sortiert nach den Vornamen der Autoren — so aus:
Juli 31, 2017
Reden über Geld und starke Egos. Oder: Zu Gast im Heidelberger DEZERNAT 16
Beim zweiten Literaturcamp in Heidelberg vor gar nicht allzu langer Zeit kamen so einige Menschen zusammen und haben Gespräche geführt. Das passt. Dafür ist so eine Veranstaltung schließlich da. Schön ist es irgendwie auch, dass ein Teil davon nicht nur für den Moment lebt. So landen ein paar Themen naturgemäß beim Podcast des Hauses, der Büchergefahr. Eines hatten wir schon, eines steht kurz vor der Veröffentlichung und ein paar weitere möchte ich mal lieber nicht ausschließen.
Juli 11, 2017
Zu Gast im Running-Podcast No. 71
Kleiner Hinweis für all jene, die Podcasts nicht nur zu Themen rund um das Schreiben und Veröffentlichen von Texten hören: Der von mir sehr geschätzte Running-Podcast steckt nicht nur hier in der Blogroll, sondern hat mich für die aktuelle Folge No. 71 glatt als Gast eingeladen. Wir reden natürlich über das Laufen ganz allgemein sowie sehr schöne Marathone im Speziellen.
Und so richtig fein wird es durch die gute Gesellschaft, wie Robert, der Ultras in Norwegen und Island gelaufen ist und Jan, welcher DEN Marathon überhaupt absolviert hat: den Lauf nach Athen.
Juni 9, 2017
Von Frauen, ihren Beinen und dem feinen Leben
In einem Gespräch, welches Wolfgang Tischer und Fabian Neidhardt mit Jörg Thadeusz geführt haben, sagt letzterer:
Ich kenne so viele Frauen, die sagen: »Meine Beine sind häßlich, meine Nase ist zu lang, mein Rücken gefällt mir nicht, mein Busen müsste anders sein.«
Und wenn die jetzt nicht meckern würden, wenn die nicht hingehen würden und sagen: »Ich mache jetzt zwei Wochen Selleriediät oder tue mir eine andere Gewalt an«; sondern wenn die hingehen und sagen würden: »Ich lerne Malen und male mir schöne Beine, dann habe ich sie vor mir, wenn ich zu Hause sitze; male mir eine schöne Nase.
Dezember 21, 2016
Auf die Ohren: Elmar Sprink im Running Podcast
Um mal einen altbekannten Spruch ein wenig abzuwandeln: Höre Podcasts, da erlebst du was. So erinnert einen Ausgabe 53 des Running-Podcasts zum Beispiel ein Stück weit an das Verhalten kleiner Kinder.
Diese gehen nämlich an quasi alles, was sie tun, erst einmal hochmotiviert heran und probieren Sachen einfach aus. In der besagten Podcastfolge ist nun Elmar Sprink zu Gast. Dieser Herr ist thematisch passend natürlich Sportler. Er läuft sogar nicht nur, sondern schwimmt und radelt auch.
Oktober 24, 2016
Podcasts für Selfpublisher. Oder: Die Vortragsfolien von der Frankfurter Buchmesse
Der Podcast des Hauses war bekanntermaßen auf der Frankfurter Buchmesse. Dort gab’s einen thematisch passenden Vortrag zum Thema Podcasts für Selfpublisher. Und die Folien hierzu gibt es genau hier:
Das gesprochene Wort dazu wird es sehr wahrscheinlich demnächst direkt drüben auf dem Kanal geben.
März 4, 2016
Happiness auf Deutsch
Dieses Happiness-Studium, es läuft noch. Also, falls sich das jemand gefragt haben sollte. Man weiß ja nie. Gerade in diesen modernen Internetzeiten werden ja gern mal Sachen angefangen und dann klammheimlich wieder fallen gelassen. Ruck zuck geht das. Es ist wie mit den Kühen, die laufend durch das Dorf getrieben werden und über welche wir uns empören: Täglich gibt’s ein neues heißes Ding und das Teil von gestern interessiert quasi niemanden mehr.
Februar 5, 2016
Onesie? Ach, Schlafanzug!
Guck an. Diese Ganzkörperschlafanzüge für die Kinder, welche im hauseigenen Atelier munter vom Band laufen, obwohl darüber leider gar nicht mehr in alter Regelmäßigkeit berichtet wird, also diese vollkommen lässigen Teile haben einen eigenen Namen? Einen vollkommen unsinnig wirkenden, sich nicht intuitiv erschließenden gar?
Onesie. Soso.
Das ist interessant. Und wenn ich so ein wenig darüber nachdenke, finde ich das auch sehr angemessen. Es wird den Teilen durchaus gerecht. Sie haben ein eigenes Fremdwort verdient.
Oktober 24, 2015
Vom (fehlenden) Mut zum Positiven
In den Sonntagslinks gab es hier kürzlich einen Hinweis auf Positive Daily. Das ist ein Projekt, welches sich einem positiven Blick auf die täglichen Nachrichten widmet. Ich finde das nicht nur löblich, ich finde das quasi essenziell. Darauf haben wir in der Tat gewartet.
Die Idee zu diesem Projekt zeigt Mut bei den Machern. Sie möchten nicht einfach nur im Mainstream mitschwimmen und hoffen, vom großen Allgemeinkuchen ein Stück abzubekommen. Das könnte ja jeder.
Oktober 4, 2015
Sonntagslinks
In einer immer komplexer werdenden Welt machen wir hier mal etwas ganz neues: Wir vereinfachen. So ziehen die gelegentlichen Linksammlungen aus einem der anderen Blogs des Hauses einfach hierher um. Ob der andere Kanal deswegen gleich ganz schließt, wird sich zeigen. Aber erst einmal ist alles ein klein wenig einfacher strukturiert. Das ist gut. So bleibt mehr Zeit zum Lesen.
Wenn auch vielleicht nicht mehr bei den Krautreportern, zumindest argumentieren ix und Volker König recht passend.
Oktober 3, 2015
Der macht was: Jan Essig
Kinder sind bekanntermaßen vielseitig interessiert. Die beiden Exemplare hier im Haus bilden da keine Ausnahme. So verwundert es sicher wenig, dass sie nicht nur bei Wind und Wetter draußen spielen, sondern sich bei Gelegenheit auch gern drinnen beschäftigen. Und was sie da machen, entspricht wohl in etwa dem, was andere in dem Alter auch veranstalten: Sie malen, bauen, zerlegen. Gelegentlich streiten sie sogar miteinander. Es ist wohl alles so, wie es sein sollte.
August 14, 2015
Väter
Hier liegt ein Link vor mir. Er steht in meinem Instapaper und ich gebe es zu: Ich weiß nicht mehr, wer mir diesen Link in die Timeline gespült hat. Aber eines weiß ich: Es war garantiert keine angemessene Warnung dabei.
Der Text hinter dem Link heißt When I’m Gone. Es ist die Geschichte eines Vaters, der in fast noch jugendlichen Jahren an Krebs stirbt und seinem Sohn kleine Briefe hinterlässt. In verschiedenen Situationen des Lebens zu öffnen: Beim ersten Kuss, bei einem Streit mit der Mutter, zur Hochzeit, wenn das eigene Ende bevor steht.
Juni 28, 2015
Auf die Ohren: Folge 12 der Büchergefahr
Steintafeln, Papierbögen, Lettern, Druckerpressen und E-Books: Um all das geht es in der aktuellen Folge des Podcasts aus diesem Haus.
In gewohntem Stil ist die Folge weniger als zehn Minuten lang. Und wer bis zum Ende durchhält bekommt knallharte Selbstkritik von mir am Mikrofon. Wenn sich das nicht lohnt.
Mai 28, 2015
Auf die Ohren: Folge 11 der Büchergefahr mit Hörerinfeedback
Es gibt wieder Neues im hauseigenen Podcast: Folge 11 – Textempfehlungen.
Darin geht es quasi ausschließlich um eine Hörerinrückmeldung. Von wem diese ist, wer da also was genau zurückgemeldet hat, das kann man sich in gerade einmal neun Minuten anhören.
Viel Spaß!
Mai 7, 2015
Produktives Prokrastinieren
Wer kennt das nicht? Man fühlt sich dynamisch als ambitionierter Autor, setzt sich vor das leere Blatt Papier oder den ganz freien Bildschirm und bekommt spontan eine Menge Ideen, was man genau in diesem Moment eigentlich sonst noch alles machen könnte. Sei es das Umsortieren des Bücherregals, sei es das Suchen von Staubkörnern auf den frisch geputzten Fenstern oder sei es Angucken der neuen angesagten Serie auf Netflix, bevor sie dort wieder aus dem Programm genommen wird.
April 28, 2015
Auf die Ohren: Folge 10 der Büchergefahr mit Pia Ziefle als Gast
Es ist mir eine Freude, dass wir für die 10. Folge unseres Podcasts einen ganz besonderen Gast haben: Pia Ziefle hat sich mit uns über Lesungen unterhalten. Sie hat es passenderweise direkt nach der Lesung hier vor Ort in den Südstaaten getan.
Wir reden über gut besuchte Lesungen, über Authentizität, über die verschiedenen Arten, auf welche sich Lesungen lohnen und den Unterschied zwischen dem Halten von Lesungen und dem Einsprechen von Hörbüchern.
April 25, 2015
Die Sache mit den Medien
Medien, diese neumodischen Dinger: man hat’s mit ihnen nicht leicht. Das war damals beim Gutenberg mit seinem Hipster-Buchdruck so, das war vor 30 Jahren mit dem Fernsehen so, mit welchem wir uns zu Tode amüsierten und es ist auch heute noch so. Mittlerweile hat sich einfach so das Internet ausgebreitet und es scheint, als ob niemand vorher die Eltern um Erlaubnis gefragt hat.
Das erzeugt bei einigen von uns Stirnrunzeln. Und das, obwohl die Spreeblicker vor einer Weile mit ihrem Netzgemüse aufgeklärt haben.
April 8, 2015
Folge 9 der Büchergefahr: E-Book-Apps
In dieser Folge des hauseigenen Podcasts geht es um E-Book-Apps. Dafür geht es kaum um Kamine, nur bedingt um Ohrensessel und durchaus ein wenig um Sachen, die hier nachts im Bett passieren.
Ich kann die Folge trotzdem empfehlen, so ist’s ja nicht. Bitte hier entlang.
April 5, 2015
Kinder? Karriere? Meine Güte.
Gerade erst haben wir hier Neil Postman erwähnt und somit etwas Medienkritik ganz beiläufig eingestreut, da kommt auch schon der nächste Streich. Ich zitiere mal:
Ihr habt einen Alltag, der aus spannender, erfüllender Arbeit, Weinabenden mit Freunden, der Vorbereitung für den Halbmarathon und dann und wann einem Kurztrip zur Entspannung besteht? Mit Kindern ist das alles vorbei! Da stelle ich spontan fest: Mist, warum hat mir das niemand vorher gesagt? Ich könnte mir so einige Stunden Lauferei ersparen.
März 4, 2015
Pulp. Oder: Folge 8 der Büchergefahr
In der neuen Folge unseres Podcasts zu Trends, Tipps und Mödeströmungen rund um das Veröffentlichen von Texten haben wir wieder einen Gast: Es ist Cora Buhlert. Im Gegensatz zu Langsamschreibern wie mir hat sie bisher bereits 69 E-Books veröffentlicht. Und das haben wir natürlich thematisiert. Außerdem geht es um Vorbilder, das Auswerten von Zahlen und ein Familienwappen kommt auch vor.
Klingt interessant? Ist es auch.
Bitte hier entlang.
Februar 23, 2015
Auf die Ohren: Folge 7 der Büchergefahr
In der aktuellen Folge unseres Podcasts reden Martin und ich über Hörbücher. In deutlich unter 10 Minuten klären wir, ob diese überhaupt einen Sinn haben, betrachten sie nicht nur von Hörer- sondern auch auch Produzentenseite, stellen Möglichkeiten zum Erstellen vor und werfen einen Blick auf das aktuelle Marktgeschehen.
Da weiß ich gar nicht, was ich noch sagen soll. Außer: Glasklare Hörempfehlung!
Februar 17, 2015
Auf die Ohren: Das Hörbuch zum 1. Teil meiner Serie
Es gibt Leute, die lesen nicht gern Bücher. Auch ganz kurze mögen sie nicht. Aneinandergereihte Wörter sind einfach nicht ihr Ding. Es ist auch vollkommen egal, ob wir dabei von E-Books oder Büchern aus Papier reden. Es ist schlicht nicht ihr Medium.
Da wir hier ein verständnisvolles Haus sind, nehmen wir natürlich Rücksicht. Und so gibt es diese Kurzgeschichte jetzt auch als Hörbuch. Man kann es sich einfach als MP3-Datei holen und diese dann am Rechner, Smartphone oder wie auch immer auf die Ohren geben.
Februar 7, 2015
Folge 6 der Büchergefahr: DRM mit unserem ersten Gast
Wir haben unseren ersten Gast im Podcast! Und es ist auch nicht irgendjemand, sondern Steffen Meier, also ein wahrer Kenner der Textszene und E-Buchlandschaft.
Wir reden über DRM, etwas Historie und die Zukunft, die natürlich ganz, ganz toll wird. Und das alles in unter 30 Minuten. Bitte hier entlang.
Januar 29, 2015
Auf die Ohren: Folge 5 der Büchergefahr
In der 5. Folge der Büchergefahr geht es in guten sechs Minuten um aktuelle Nachrichten und ein kleines Fazit, welches sich vor allem (aber: sicher nicht nur) für Indie-Autoren daraus ziehen lässt.
Viel Spaß!
Januar 19, 2015
Auf die Ohren: Folge 4 der Büchergefahr
Es gibt wieder etwas zu hören bei der Büchergefahr: Folge 4 – Persönliches. Wie der Name schon sagt, stellen sich die beiden Typen dahinter einfach mal vor. Da es gewisse Überschneidungen mit dem Autor dieses Blogs hier gibt, kann ich das natürlich sehr empfehlen.
Und wie heißt es so schön am Ende der Shownotes? Beim nächsten Mal gibt es wieder spannendere Themen. Versprochen!
Na dann.
Januar 7, 2015
Auf die Ohren: Folge 3 der Büchergefahr
Auf eins folgt nicht nur zwei sondern auch: drei, ganz klar.
Diese aktuelle Ausgabe dauert 20:55 Minuten und dreht sich vor allem rund um Kindle Unlimited und die Dramen, die deswegen gerade durch die Gegend geisterten. Ich echauffiere mich somit über das Echauffieren der anderen. Wenn das nichts ist.
Viel Spaß!
Dezember 23, 2014
Auf die Ohren: Folge 2 der Büchergefahr
Was kommt nach einer ersten Folge? Richtig, Numero zwei:
In gerade 13:44 Minuten suche ich weiter nach Texten und liefere immerhin einen ersten Ansatz einer Erklärung, warum ich zu ungeschickt bin, sie auch zu finden.
Viel Spaß!
Dezember 15, 2014
Andernorts: Folge eins der Büchergefahr
Werbung geht doch immer, oder? Ich fasse mich auch kurz: Folge eins des Büchergefahr-Podcasts ist erschienen!
In nur 7:40 Minuten geht es um das Finden von Texten und darum, dass genau das ruhig noch einfacher sein könnte als es derzeit ist.
Viel Spaß!
Dezember 1, 2014
Andernorts: Tausend Tode schreiben
Jetzt geht’s zur Abwechslung mal um den Tod.
Das klingt dramatisch, oder? Aber mal im Ernst: Der Tod gehört zum Leben. Ohne ihn geht’s nicht. Und während viele von uns durchaus ein Problem damit haben, viel über ihn zu reden, ich nehme mich da gar nicht aus, ist es für Kinder noch herrlich unbeschwert. Sie wissen ganz genau: Leben, das hat etwas mit der Geburt zu tun, mit dem Tod und mit vielen Abenteuern dazwischen.
Juni 24, 2014
Was macht der da?
Zwischendurch ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Nach dem Helgolandmarathon wurde ich vom Team Bogdan & Buddenbohm für ihr famoses Interview-Magazin Was machen die da? befragt.
Das Ergebnis ist gerade erschienen. Bitte hier entlang…
Oktober 19, 2013
Leseempfehlung: Pia Ziefle zur Eventisierung der Kindheit
Nur selten gebe ich ich hier Linkempfehlungen. Nur selten sage ich: “Guckt mal dort, jener Text ist lesenswert, geht da mal hin.” Denn zum einen können das andere besser und zum anderen bin ich mir sicher, dass Ihr die guten Texte eh schon kennt und meist sogar deutlich vor mir gesehen habt.
Heute gibt’s trotzdem mal eine Ausnahme. Heute geht Ihr bitte alle mal zu Frau Ziefle, welche in einem Rant die omnipräsente Eventisierung der Kindheit an den Pranger stellt.
März 18, 2013
Eine Frage der Perspektive
Im ZDF gab es kürzlich einen Bericht mit dem Titel: Was kostet ein Kind? Es ist wohl viel Geld. Ungeheuerlich. Schlimm muss das sein, sich Kinder anzuschaffen.
Oder?
So hat Tina ‚swissmiss‚ Roth Eisenberg in der Big Web Show kürzlich gesagt:
I also believe that I wouldn’t be where I am if I didn’t have my kids. […] My kids have been the biggest carrier catalysts ever. Es ist wohl eine Frage der Perspektive.
März 9, 2013
Baumkuchen in der freien Wirtschaft
Zum Thema Baumkuchen haben wir hier kürzlich alles Wesentliche gesagt. Jetzt hat sich aber auch noch ein Wirtschaftsmagazin des Themas angenommen. Das klingt dann u.a. so:
Die Anleitung, nach der seine Leute heute arbeiten, orientiere sich an der sogenannten Salzwedeler Art. Das sachsen-anhaltinische Städtchen ist einer von mehreren Orten, die den um einen langen Pfahl – den „Baum“ – herumgedrehten Kuchen erfunden haben wollen. Ich verstehe den leicht zweifelnden Unterton hier zwar nicht, aber der Text ist ansonsten sehr lesbar.
November 16, 2012
Südlich der Elbe
Oben im Norden passieren gerade mysteriöse Sachen. Da schreiben auf einmal alle ins gleiche Blog. Oder zumindest über das gleiche Thema, Hamburger Stadtteile nämlich, welches natürlich in genau diesem Blog da angefangen hat. Wir kennen das: die Hamburger Blogmafia zieht ihre Kreise. Damit will man natürlich nichts zu tun haben. Davon hält man sich lieber fern. Ich meine: Hamburg, also wirklich. Das wahre Leben findet natürlich südlich der Elbe statt. So in etwa steht das jetzt auch in meinem Gastbeitrag dort.
November 6, 2011
Bücher
Die Zeiten ändern sich. Der Wandel ist quasi allgegenwärtig. Wer davon noch nichts mitbekommen hat, sollte sich einfach mal Kinder anschaffen. Niemand zeigt die laufende Veränderung direkter, ehrlicher, offener und mit einer größeren Selbstverständlichkeit.
Der Sohn liest seit einer Woche zum Beispiel keine Bilderbücher mehr. Diese dünnen Dinger mit ihrem beschränkten Wortschatz kann sich gern die kleine Schwester reinziehen. Er ist hier der große Bruder. Schon richtig alt, zumindest, wenn man ihn fragt.
Category: unterwegs
Januar 2, 2019
Saisonal passender Start in das Jahr
Wer den Jahreswechsel verbringt an der See,
erlebt den Wind, ob in Luv oder Lee. Auch ohne Regen wird’s dann schon mal nass,
der Strand überflutet, vorbei mit dem Spaß. Lass uns Bernsteine suchen! Doch wie soll das denn geh’n?
Wasser ist überall, ob auf Sand oder Weg’n. Die Fähre fährt nicht, zu hoch sind die Wellen.
Es soll schließlich niemand am Wasser zerschellen. Die Natur so pur zu erleben ist schön,
Oktober 13, 2018
Welche Apps helfen beim Campen in Australien?
Reisen ist ja auch nicht mehr, was es mal war. Früher hätte man einfach seinen Lonely Planet dabei und das war’s. Heute darf ruhig eine kleine Armada aus Smartphones und Tablets mit. Über das mobile Internet sprachen wir ja bereits. Aber was macht man damit eigentlich?
Nun, es gibt einen glasklaren Favoriten: WikiCamps. Hier gibt es eine feine Übersicht über Campingplätze, deren Ausstattungen, OpenStreetMap-basierte Karten und Bewertungen sowie Kommentare zu allem von der Crowd.
September 30, 2018
Wie ist eigentlich so der Kaffee in Australien?
Erstaunlich gut.
Während zum Teil selbst etwas höherpreisige Restaurants in Deutschland es für vollkommen akzeptabel halten, ihren Gästen Heißgetränke aus dem Vollautomaten zu servieren, steht sogar in mobilen Straßenverkaufsständen Australiens eine solide Espressomaschine. Die italienischen Einwanderer haben sich dort wohl besser in den wirklich wichtigen Punkten des Alltags durchsetzen können, als es in unseren heimischen Gefilden der Fall ist. Schade eigentlich, also für die Heimat.
Wenn man im Wohnmobil unterwegs ist, kann es jedoch auch in Australien nicht schaden, die eigene Bialetti mit dabei zu haben.
September 18, 2018
Sunshine Coast Marathon
Wenn man in Australien mit dem Camper unterwegs ist, fragt man gelegentlich bei dem einen oder anderen Campingplatz nach einem freien Stellplatz. Das ist gemeinhin auch kein Problem. Man steht dort schließlich nur so herum. So einen Platz gibt es für gewöhnlich recht problemlos.
Nur manchmal scheint es etwas schwieriger zu sein. Dann kommt man plötzlich an einen Ort, bei dem alles voll zu sein scheint. Fragt man nach, woran das wohl liegt, kann sich durchaus herausstellen, dass doch »dieser Marathon jetzt sei, also in zwei Tagen«.
September 14, 2018
Die Sache mit dem ÖPNV in Sydney. Oder: Das klappt ganz ohne kompliziertes Waben-Chaos.
Wer kennt es nicht: Dieses Drama mit dem ÖPNV und seinen Tarifsystemen in den diversen Kleinstgemeinden dieses Landes. Jedes Dorf erfindet ein neues Konzept beliebiger Komplexität, das gern protzt mit diversen Bausteinen aus der Welt der Ringe, Waben, Zonen und was auch immer es sonst noch so gibt.
Dabei geht es auch viel einfacher. In Sydney und Umgebung kann man es prima erleben. Statt einzelner Fahrscheine holt man sich dort eine sogenannte OPAL-Karte.
September 8, 2018
Wie kommt man in Australien ins Internet?
Australien ist weit weg. Aber das mit dem Internet funktioniert quasi exakt genauso, wie bei uns auch: Am besten erledigt man es mobil über das Smartphone oder Tablett. Vielleicht hat der heimische Anbieter ja ein passendes Roaming mit im Angebot. Das scheint gemeinhin jedoch eher unüblich zu sein.
Also holt man sich eine passende SIM in Australien mit einem angemessenen Prepaid-Tarif dazu. Die Karten gibt es quasi überall. Die erste wird einem zum Beispiel gleich am Flughafen in die Hand gedrückt.
September 7, 2018
Ein kleines Reisemärchen
Es war einmal eine Familie mit zwei Kindern. Sie liebten es sehr, ihren Urlaub an heimischen Küsten zu verbringen. Kurze Wege und schöne Strände können schließlich faszinieren. Und das Buddeln im Sand, das (beinahe!) Entdecken von Bernsteinschätzen, das Zählen vorbeifahrender Boote sowie das Suchen nach Küsschenwachen haben wirklich traumhafte Erinnerungen geschaffen.
Doch plötzlich zog es sie in die Ferne. »Warum nicht einmal weiter weg? Fern von zu Hause ist es vielleicht doch auch ganz nett«, sprachen sie.
August 15, 2018
Wie kommt man hoch zum Leuchtturm in Byron Bay?
In Australien gibt es so einige sehenswerte Sachen. Und dazu zählt tatsächlich mehr als nur ein roter Felsen irgendwo im Hinterland und ein Opernhaus in Sydney. So gibt es zum Beispiel den stärksten Leuchtturm des Landes. Dieser steht in Byron Bay, dem östlichsten Punkt von Kontinental-Australien. Man muss das so genau sagen, denn irgendeine Insel liegt natürlich immer noch weiter draußen. Man kennt das ja.
Dieser Leuchtturm ist auf jeden Fall etwas besonderes.
August 12, 2017
Mit dem Eisbrecher auf der Hanse Sail
Nach der Marathonnacht ist vor der Hanse Sail. Das im letzten Jahr so. Und das gilt auch in diesem.
Wer sagt aber eigentlich, dass man auf so einer Veranstaltung nur mit Segelbooten zu tun hat? Dem ist nämlich gar nicht so. Dampfende Eisbrecher gibt es ebenfalls. Die Hamburger Stettin zum Beispiel. Das ist ein gut 85 Jahre altes Stück Eisen, welches recht imposant durch ein paar Ostseehäfen schippert, um neugierigen Touristen zu zeigen, was man beim Verheizen von einer Tonne Kohle pro Stunde so alles bewegen kann.
Januar 5, 2017
Von Sturmfluten und Strandschätzen
Es gibt Gegenden, die sind quasi immer schön. Egal, zu welcher Jahreszeit man sie sich anschaut: Irgendwas ist immer toll. Die Ostsee gehört zum Beispiel dazu. Das ist so ein Gewässer, an das man nicht einfach nur fährt, um die Füße ins Wasser stecken zu können. Da kann man auch außerhalb der Saison ganz wundervoll abhängen. Das geht ganz prächtig.
Momentan ist dort zum Beispiel ganz und gar keine saisonal übliche Besuchszeit.
Dezember 13, 2016
Müde
Wir waren unterwegs. Es ist jetzt schon fast wieder eine Weile her. Aber wie heißt es so schön? Geh auf Reisen, dann hast du Erinnerungen. Und bei denen geht es tatsächlich nicht nur um Hipster-Cafés.
Sondern es gibt da zum Beispiel diesen Papá im Bus. Nicht mich, einen anderen. Und es ist in einem Linienbus, einem ganz gewöhnlichen. An einem sonnigen Nachmittag, mitten in Barcelona. Und der besagte Herr ist nicht allein unterwegs, er hat ganz offensichtlich seinen Sohn dabei.
Dezember 2, 2016
Besser Reisen mit OpenStreetMap
Gehen wir auf Reisen, haben wir ein gewisses Grundgerüst an Ausstattung dabei. Auf dem Smartphone gehört zum Beispiel PocketEarth dazu. Das ist eine App, welche Karten anzeigt und hilft, die eine oder andere Sehenswürdigkeit darin zu lokalisieren.
Das können andere Apps auch, gar keine Frage. Aber bei dieser hier gibt es die aus OpenStreetMap stammenden Karten wahlweise auch in einer offline-Fassung und die Örtlichkeiten sowie Infos zu diesen werden nicht etwa von einer dubiosen Redaktion zusammengestellt, sondern stammen schlicht aus Wikivoyage und der Wikipedia.
November 8, 2016
No tengo tiempo
Kaum sind Ferien, kann man glatt mal einen Familienausflug nach Barcelona machen. Dort ist schließlich auch im Herbst noch Sommer. Ostseesommer, aber immerhin. Diverse Strände gibt es vor Ort ebenfalls. Schöner kann es doch kaum werden.
Passenderweise besuchen wir einen dieser Strände ganz regelmäßig, täglich gar. Es sind diese Momente am Tag, von denen alle wissen, dass sie gar nicht anders als vollkommen lässig sein können. Am Strand abhängen: Das ist per Definition die pure Entspannung.
Oktober 16, 2016
Jean Michel Jarre eröffnet in Frankfurt den lokalen Teil der Electronica World Tour
Dieser Mann ist Rammstein auf Synthesizern, wenn ich das mal so profan sagen darf. Und damit meine ich nicht, dass er diese imitiert oder ihnen anderweitig nacheifert. Es könnte absurder schließlich nicht sein. Und doch passt der Vergleich insofern, dass beide ihren jeweils ganz eigenen Stil pflegen, ihn perfektioniert haben und im Ergebnis eine recht beeindruckende Show liefern. Die ist in beiden Fällen nichts für jedermann. Und das ist auch sehr gut so.
Oktober 9, 2016
Der Herbst beginnt auf der Streuobstwiese
Das war ein recht passabler Sommer in diesem Jahr, oder? Nicht nur in den diversen Timelines gab es das eine oder andere Jammern über die unsäglichen Temperaturen, klar. So soll es sein. Man stelle sich nur vor, es wäre anders gekommen. Wir hätten solide über die Temperaturen geschimpft, wir hätten die vor Regen triefende Nässe durch unsere Tränen noch verstärkt, da der Weltuntergang quasi vor der Tür gestanden hätte.
So war es aber nicht.
September 15, 2016
Über das Einschlafen auf der Autobahn
Noch vor kurzem gab es hier Ferien. Es war die große Sommerpause. Und es war ein großer Sommer. Das war somit eine ganz wundervolle Zeit für Ausflüge. Wir waren prompt dabei. Mittendrin. Wir haben Ausflüge gemacht. Zu Fuß, mit dem Rad und zum Teil auch mit viel Gepäck und Tamtam im motorisierten Familiengefährt. Das ist nicht weiter schlimm. Der Nachwuchs hier im Haus ist Autos gegenüber durchaus aufgeschlossen. Das macht das Fahren doch erheblich einfacher als es in anderen Familien wohl der Fall ist.
August 29, 2016
Hirschhoffest in den Südstaaten
Manchmal ergeben sich glatt Gelegenheiten. Manchmal haben wir hier im Haus an einem Abend zum Beispiel glatt noch nichts vor. Und schon schwirrt die Info über ein Hirschhoffest herein. Das ist nichts anderes als eine Sammlung von Versorgungsstationen in einem Hinterhof. Aber wie gesagt: Wir haben nichts vor, also warum sollte man sich das nicht ruhig mal angucken?
Viel schief gehen kann nicht. Denn selbst, wenn sonst nichts gehen würde, die Musik läuft:
August 18, 2016
Vom Lesen am Strand und der Zukunft der Verlage
Wenn man am Strand abhängt, kann man nicht einfach nur die ganze Zeit Hochzeitspaare beobachten. Das heißt: Man könnte das natürlich durchaus machen, es laufen jedoch tatsächlich nicht genug davon vorbei.
Also guckt man sich alternativ einfach ein paar Texte an. Ich pendle dafür schlicht zwischen meiner Zeitschrift und einem E-Book auf dem Smartphone hin und her. Wenn ich vor dem Gang zum Strand daran denke, es einzupacken, ist auch ein Taschenbuch dabei.
August 17, 2016
Verbales Fotobombing
Immer wieder schön an der Küste ist die Kulisse. Man gucke sich nur mal auf den diversen Social-Media-Kanälen um: Der Anteil der Profilbilder mit irgendeiner Art von Wasser, Küste und Strand im Hintergrund ist beachtlich. Dieses Gefühl von Weite, Ruhe, Ausgeglichenheit, Entspanntheit und Sicherheit für eine glorreiche Zukunft passt quasi immer.
Und das passt selbstverständlich auch ganz hervorragend für Hochzeiten und die passenden Bilder dazu. Auch das sieht man immer wieder.
August 16, 2016
Industrie-Chic im Hafen
Es gibt ganz wundervolle Möglichkeiten, sich einen Hafen von der Wasserseite aus anzusehen, es ist faszinierend. Der Klassiker ist sicher eine Hafenrundfahrt. Es gibt aber auch Städte, dort kann man mit einer solchen zum Startpunkt des örtlichen Halbmarathons kommen. Oder man fährt mit einem Haikutter auf die Ostsee raus, da kommt man auch am Hafen und den zugehörigen Industrieanlagen vorbei.
Und was soll ich sagen? Das lohnt sich. Immer wieder aufs Neue.
August 12, 2016
Mit dem Haikutter auf der Hanse Sail
Wenn man schon mal an der Küste ist und dort durch die Gegend läuft, dann kann man auch gleich noch ein paar Tage bleiben, um sich der Hanse Sail hinzugeben. Das ist nicht nur ein großer Spaß, sondern das wohl größte jährliche Volksfest in Rostock. Und thematisch so wundervoll zu einer Hansestadt passend.
Wir ignorieren somit den ländlichen Rummelgaudi weitestmöglich und begeben uns auf ein Boot. Nicht irgendein Boot, versteht sich, sondern auf die Hansine, einen der letzten verbleibenden Haikutter, der noch schwimmend unterwegs ist.
August 4, 2016
Über die Aufgabenverteilung am Strand
Die Kinder sitzen am Tisch und schmieden Urlaubspläne. Man könnte glatt meinen, die gerade begonnenen Ferien würden schon langweilig. Aber ich glaube, das ist es nicht. Sie erinnern sich einfach nur gern. Sie erfreuen sich an dem, was schon mal war. Sie sind stolz darauf, dass sie sich erinnern können. Und sie genießen es, diese Erinnerungen ein wenig aufzuhübschen, auszugestalten und in etwas zu formen, das vielleicht einmal sein könnte.
Juni 15, 2016
Versteckte Verse auf dem Literaturcamp
Das nenne ich mal eine Gelegenheit. Am letzten Wochenende gab es das erste Literaturcamp. Das war in Heidelberg, also gleich um die Ecke von den Südstaaten hier.
Praktischerweise waren ein paar interessante Leute dort. Thematisch passend haben sie alle irgendwas mit Wörtern gemacht. So gehört sich das. So soll es sein. Davon gibt’s ja viel zu wenig: Von Leuten, die schöne Sachen mit Wörtern machen.
Eine dieser Leute ist Alex, gemeinhin als das A&O bekannt.
Juni 2, 2016
Künstler on Tour
Geh auf Reisen, heißt es. Da erlebst du was, heißt es.
Nun denn, auf nach Brügge. Auch wenn es zu dem Ort gar nicht viel zu sagen gibt. Er liegt in Belgien. Recht schnell hat man somit seine Waffeln gegessen, seine Schokolade verkostet und vielleicht auch sein draftiges Bier getrunken. Hier kann man obendrein zum Ausgleich zwischendurch ein wenig Pferdekutschen gucken und andere Touristen bestaunen, das war es dann aber auch schon.
April 27, 2016
Ein Pfau in Waldbronn
Es gibt Orte, an denen war ich tatsächlich noch nie. Waldbronn ist so einer. Und ich kann gar nicht genau sagen, woran dieses Erlebnis bisher gescheitert ist. Dem Hörensagen nach gibt es eine ganz feine Therme dort, ein Sternerestaurant wohl auch und die Leute sind natürlich auch dort ganz überaus charmant und gastfreundlich. Darauf kann man sich doch glatt mal einlassen.
Passenderweise hat die örtliche Buchhandlung zu einer Lesung eingeladen. Als wäre das noch nicht verlockend genug, haben sie Isa aus Hamburg als Lesende anreisen lassen.
März 29, 2016
Ostsee? Aber immer.
Wer kennt sie nicht, diese Phrasen im Büro, kurz vor irgendwelchen Feiertagen.
Einer fragt zum Beispiel garantiert: »Und, fahrt Ihr irgendwo hin?«
Man antwortet natürlich souverän: »Klar, an die Ostsee.«
Je nach aktueller Saison ist auch der weitere Gesprächsverlauf vorhersehbar. Zu Ostern ist meist irgendwas dabei mit »Ach, das geht?« oder »Baden kann man da doch aber gar nicht?!« und »Da seid Ihr aber komplett allein, was?«
Tja, was soll ich sagen, außer: ja, nein und: leider nicht so ganz.
Januar 30, 2016
Wer braucht schon Schnee zum Skifahren?
»Etwa neun Jahre.«
»Zwanzig Jahre bestimmt schon.«
»Locker dreißig Jahre.«
Diese Zahlenspielereien, die man mit fortschreitendem Alter so erlebt, werden auch immer surrealer. Im hier vorliegenden Fall geht es darum, wie lange es her ist, dass man zum letzten Mal auf Skiern gestanden hat. Denn wir haben die Gunst der Stunde genutzt und den Charme der Südstaaten gelebt. Nach nur wenig Fahrzeit kommt man von hier aus bis hoch auf die Berge des Schwarzwaldes.
Januar 15, 2016
Bloß nicht anschwärzen lassen
Lernen im Alltag – was könnte es schöneres geben? Damit meine ich jetzt nicht das explizite Studieren in einem geordneten Kurs, wobei auch das nicht verkehrt ist. Nein, ich meine vielmehr das Lernen durch die bewusste Wahrnehmung der eigenen Umgebung. Denn wenn man nur aufmerksam genug durch die Gegend mäandert, stößt man auf so dermaßen viele anregende Inspirationen, dass einem ganz schwindelig werden kann. Es ist total verrückt. Und es klappt sogar bei den langweiligsten Alltagsbeschäftigungen.
Januar 8, 2016
Exklusive Privat-Bahn
Es gibt Tage, an denen ist man einfach passend vorbereitet und kann vorbeikommende Gelegenheiten adäquat nutzen. Vielleicht hat man keine Kamera dabei, um das entsprechende Ereignis für die Nachwelt festzuhalten. Vielleicht hat auch gerade niemand ein Smartphone in der Tasche. Es gibt Tage, es gibt Momente, es gibt Gelegenheiten, bei denen kommt so etwas tatsächlich vor. Irre, ich weiß.
Vielleicht passiert das, was man da erlebt, aber trotzdem. Zum Beispiel, weil wie zufällig Leute vorbei kommen und einen dabei beobachten.
Dezember 4, 2015
Aufs Eis gegangen
Wenn jemand erstmal Kinder hat, so kann er was erleben.
– alte Weisheit So ging doch der Spruch, oder? Nun, selbst wenn nicht, dann ist dieser Versuch sicher nah dran. Denn machen wir uns mal nichts vor: Es stimmt ganz sicher, was da oben steht. Manchmal sogar viel mehr, als man das meist zugeben möchte.
So würde ich in meinem Leben zum Beispiel niemals Schlittschuh-Laufen. Was soll dieser Unfug auch?
Oktober 10, 2015
Obstwiese
Was macht man eigentlich an einem wohltemperierten Herbstanfangstag am sinnvollsten? Nun, man kann sich zum Beispiel mit ein paar Klassenkameraden auf der Streuobstwiese des Vertrauens treffen und ein wenig in den Bäumen herumstochern.
Das ist gar nicht so unsinnig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Denn nach ein paar beherzten Schüttelaktionen in so einem Obstbaum kann man zwei Sachen ganz schnell lernen: Entweder bekommt man reife Äpfel auf den Kopf oder man hat sich clever in Deckung begeben und kann das Obst direkt vom Boden auflesen.
Mai 17, 2015
Süßer die Glocken, sie klingen
Die Kinder, sie werden immer größer. Die Eltern unter uns wissen, was ich meine. Das ist auch nichts überraschendes. Es zeigt sich nur immer wieder von seinen faszinierendsten Seiten.
So hat der Sohn des Hauses zum Beispiel seine ganz eigenen Beziehungen, wenn es darum geht, auch mal etwas anderes zu machen, als immer nur das eigene Zimmer zu verunstalten und wieder aufzuräumen. Auf die Eltern ist da nicht unbedingt Verlass. Die haben wohl genug mit ihrem eigenen Chaos zu tun.
April 13, 2015
Wiener Stadtrundgang
Es gibt Orte, die locken einem mit strahlend blauem Himmel und laden zu einem Stadtrundgang ein. Hier haben wir einen solchen. Fairerweise steht sogar dran, wie er heißt. Das trifft sich gut.
Nach Wien kommen wir gern. Weite Teile der Familie waren nämlich noch nie dort, mich eingeschlossen. Da sollte man die Gelegenheit beim Schopfe greifen. Selbst wenn es sich bei der Gelegenheit nicht explizit darum handelt, auf historischen Pfaden zu wandeln.
März 8, 2015
Los, Schotte, dranbleiben!
Saisonauftakt! So nennt man das wohl. Genau zu diesem Zweck gibt es den sogenannten Bienwald Marathon hier ganz um die Ecke der Südstaaten. Man nennt die Gegend auch Pfalz. Dort ist Platz, dort gibt’s Wald und obendrein viel flaches Land. Alles zusammen ergibt einen der ersten Marathonspäße des Jahres. Davor kann man sich entweder in der Halle amüsieren oder gern auch längere Strecken absolvieren. Aber hier im Haus ist für dieses Jahr Entspannung angesagt.
Januar 30, 2015
Lobbyarbeit für den Untertage-Marathon in Sondershausen
Heute erinnern wir uns bitte kurz an die guten alten Zeiten. Ich rede vom letzten Jahr. Es begab sich im November, da hatten wir hier einen Untertage-Marathon. Es sollte der letzte dieser Art an diesem Ort gewesen sein. Aber wer glaubt schon heute noch den Gerüchten von gestern? Eben.
So kam vor ein paar Tagen eine Bitte um Unterstützung bei der Argumentation für das Weiterführen der Veranstaltung. Und zwar in Form einer Mail an einen Herrn in einer Art von Amt.
Januar 6, 2015
Vom Generationenwechsel bei der Küsschenwache
Wir waren zum Jahreswechsel an der Ostsee. Es ist ein ruhiger Ort zur Kontemplation und Besinnung; somit hervorragend geeignet, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen und das neue Jahr angemessen gedenkvoll einzuleiten.
Gleichzeitig ist es ein Ort, um Traditionen zu pflegen. So werfen wir einen Blick über die Mole, betrachten die vorbeiziehenden Boote und erzählen uns alte Geschichten. Es sind die gleichen Geschichten, wie jedes Mal, wenn wir dort sind.
November 26, 2014
Das Video zum Untertage-Marathon in Sondershausen
Bilder sind ja schön und gut. Worte auch. Aber wie sieht das eigentlich wirklich aus, wenn man untertage einen Marathon läuft? Krabbelt man durch enge Schächte? Wird man von einem Fachkundigen in großen Hallen an die Hand genommen? Sieht man überhaupt etwas? Bewegen sich alle brav in einer Reihe oder kann jeder seinen eigenen Laufstil entfalten?
Es ist alles ganz einfach. Ich habe es mal festgehalten:
November 16, 2014
Untertage-Marathon. Oder: Mit dem Laufen geht’s bergab.
Es hält ein Zug in Sondershausen. Warum hier nicht ruhig mal aussteigen? Es ist schließlich ein idyllisches Kleinstädtchen, mitten in Thüringen, hat ein Schloss und vor allem auch: ein Bergwerk.
Warum das so interessant ist? In genau diesem Bergwerk findet ein Untertage-Marathon statt. Oder besser gesagt: fand statt. Denn gerade jetzt am Wochenende gab es den Spaß zum letzten Mal.
Mancher mag beim Wort Marathon nur müde gähnen und diesen Tweetklassiker aus dem Hut ziehen:
November 7, 2014
Küsschenwache, revised
Wir sind gerade wieder für ein paar Tage draußen gewesen, frische Luft tanken, im Norden, am Wasser. Einfach mal durchpusten lassen. Das ist gut für den Kopf. Einfach mal in Ruhe Boote zählen. Das schadet meist auch nicht. Mittendrin im derart vollgepackten Aktivurlaub stellt der Sohn auf einmal recht trocken fest, dass er glaubt, die Küsschenwache heißt wohl eigentlich gar nicht so. Das hätte ich ihm nur eingeredet. Da steht streng genommen etwas ganz anderes dran, an den Booten.
Oktober 31, 2014
Ganz unten
Das ist ein Tunnel. Oder besser gesagt: Das sind ein paar Platten, die demnächst möglicherweise zu einem Tunnel mit verbaut werden. Und ich hoffe sehr, dass das jetzt politisch korrekt genug ausgedrückt ist. Nicht, dass die Platten mir sonst auf’s Dach steigen, weil ich ihre enorme Bedeutung nicht adäquat wiedergegeben habe. Heutzutage weiß man ja nie.
Aber wie dem auch sei. Hier vor Ort in den Südstaaten wird tatsächlich gerade an einem Tunnel gebaut.
September 25, 2014
Es gibt zu wenig Tiere in den Museen
Vor noch gar nicht langer Zeit waren wir im Urlaub. Und bei aller feinen Abhängerei am Strand läuft so etwas nicht vollkommen kulturlos ab. Wir waren schließlich in Dänemark. Das Mindeste, was man dort machen kann, ist, sich ein paar Designwerke anzuschauen. Also sind wir in Museen, Ausstellungen und ganz ordinäre Möbelläden gegangen. Wobei das ordinär nach dänischen Verhältnissen ein ganz anderes ist als man das landläufig so meinen könnte; aber ich möchte das hier gar nicht im Detail vertiefen.
September 21, 2014
Fünf Finger machen aus einem halben Marathon gefühlt einen Ganzen
Es ist wieder diese Zeit im Jahr, in der hier in den Südtstaaten die Straßen abgesperrt werden, damit die Fußgänger auch mal freie Bahn haben. Wir nennen das Badenmarathon. Ich erwähnte es im letzten Jahr schon einmal.
Bei einem so kurzen Anreiseweg kann man sich den Spaß ruhig in der Wiederholung gönnen. Ergo habe ich mich erneut angemeldet, bin gelaufen und habe mir eine Medaille abgeholt. Man suche jedoch den Fehler in folgendem Bild:
September 20, 2014
Was man von einem Poetry Slam lernen kann
Die Zeiten sind hart geworden. So kann man beispielsweise bei quasi jedem beliebigen Stammtisch nachfragen und erfährt dort, dass die Kinder in der Schule heutzutage nichts mehr lernen. Also zumindest lernen sie nichts brauchbares mehr. Korrektes Schreiben, zum Beispiel, ging früher nach einem Monat Schule direkt ins Blut. Ab dem zweiten Monat konnten wir alle Romane schreiben. Möglicherweise nur nach Diktat, das aber fehlerfrei. Heute hingegen dürfen die Kinder in der Schule machen, was sie wollen, Hauptsache, es sieht entfernt nach Buchstaben, Worten und ganzen Sätzen aus.
September 16, 2014
Altern in Würde
Eine schwarze Halle, eine große Leinwand mit minimalistischem Inhalt, davor vier Herren, nur schwach zu erkennen, sie bewegen sich auch kaum. Oder nennen wir die Szene ruhig beim Namen: es sind Kraftwerk live im ZKM. Da kommt zusammen, was zusammen gehört. Und als jemand, der gerade einen runden Geburtstag erlebt hat, welcher zeigt, dass auch die 80er Jahre noch zum Bewusstsein zählen, kann man da ruhig mal hingehen. Gedacht, getan.
September 11, 2014
So ein Volkslauf ist für alle da
Es war einmal vor langer Zeit, das ist jetzt bestimmt schon ein paar Tage her, da hat mich die Dame des Hauses auf eine Laufrunde in den nahegelegenen Wald entführt. Dass ich immer nur allein dort herumturne, dass wird ihr dann doch zu bunt. Wer weiß, welche Pausen ich da immer heimlich einlege, um mich zwischendurch adäquat auszuruhen? Das kann man ruhig mal kontrollieren. Also sind wir zusammen los. Und sie hat prompt eine neue Kilometerbestzeit provoziert, mit lächerlichen viereinhalb Minuten.
September 5, 2014
Von Booten und ihrem Nutzen
Wie gesagt, wir sind im Urlaub und gucken Boote. Es sind Kreuzfahrer dabei, Segelboote, Ruderboote, Paddelboote, bestimmt ist irgendwo auch ein Kanu mittendrin. Es gibt viel zu sehen. Und alles hat seinen Zweck.
Bis der Sohn ein Militärboot entdeckt, so ein graues. Wofür das denn gut sei, möchte er wissen.
Tja, gute Frage.
Segel hat es schon mal keine. Spaß schließen wir also aus.
Es fängt Räuber! Meint der Sohn. Das ist immerhin eine Theorie.
August 29, 2014
Wahnsinn
Es ist Sommer. Auf den ersten Blick erkennt man es kaum. Der Himmel ist bedeckt, nur sporadisch guckt die Sonne durch. Der Blick auf den Kalender ist aber eindeutig. Wir lassen uns also nicht beirren. Wir nehmen den Moment, wie er ist. Wir genießen den Augenblick und harren der Dinge.
Es ist an der Zeit, die Seele baumeln zu lassen. Der Alltagsstress kann ruhig mal bleiben, wo er hingehört: irgendwo anders; an einem Ort, an dem wir gerade nicht sind.
Juli 7, 2014
Was man auf einer Lesung lernen kann
Lesungen sind ein drolliges Geschäft. Da kommen Leute zusammen, um gemeinsam einem aus der Runde zuzuhören, der aus einem Text vorliest, welcher gemeinhin dafür gemacht ist, dass man sich ihm allein und in aller Ruhe widmet. Warum machen die das? Die Frage wird ja wohl erlaubt sein. Vor allem, wenn die ausgewählte Örtlichkeit ausverkauft scheint und nicht nur alle Plätze belegt sind, sondern auch noch kreativ in der Gegend herumgestanden wird.
Mai 10, 2014
Ein Helgolandmarathon
Einen Marathon zu laufen ist eine reichlich sinnlose Angelegenheit. Ich sage das lieber gleich vorweg. Damit haben wir das geklärt. Ein paar Details dazu gab’s beim ersten Mal schon. Das müssen wir jetzt nicht alles wiederholen, oder?
Und wenn wir die Grundlagen schon mal geklärt haben, wird auch alles gleich viel klarer. Wenn man die Unsinnigkeit erst einmal akzeptiert, wird der ganze große Rest drumherum quasi vollkommen logisch. Wie zum Beispiel die Vielzahl und der Variantenreichtum bei den auf dem Markt verfügbaren Laufveranstaltungen.
Mai 9, 2014
Schlafzimmerblick
Hamburg City. Am Morgen vor der Fahrt auf eine der vorgelagerten Inseln. Ich werde berichten, keine Angst. Das ist ein anderes Thema. Heute morgen suche ich erst einmal den Weg zum Boot. Ich verabschiede mich von meinem Übernachtungsgastgeber, er empfiehlt mir eine szenisch sehenswerte Strecke zum Hafen. Nicht einfach die breite Hauptstraße herunterlaufen. Nein, das wäre langweilig. Lieber einen kleinen Umweg machen und die Landungsbrücken entlang flanieren. Das würde sich viel mehr lohnen.
März 21, 2014
Ausgeflogen
Selbst in gut geführten Haushalten kommt es manchmal vor: Sachen passieren, die hat man so nicht eingeplant. Zum Beispiel stehen auf einmal Geräte auf dem Fußboden, die dort originär nicht hingehören:
Aber das macht ja nichts. Spontan, wie unsereins mit der Zeit so geworden ist, nutzen wir die Gelegenheit natürlich. Wenn das Gerät schonmal herumsteht, kann man es auch benutzen und damit durch die Gegend fahren. Und Kram draufpacken. Und wenn der Enthusiasmus plötzlich mit einem durchgeht, dann hat man plötzlich alle Sachen aus der Wohnung gefahren.
Januar 6, 2014
Tschüss
Wir waren im Urlaub. Wer sowas auch schon mal gemacht hat, weiß um ein Dilemma, welches es dabei meist gibt: Er geht zu Ende, der Urlaub. Unweigerlich. Manchmal vorhersehbar, manchmal zumindest gefühlt ganz überraschend. Das kann man bedauern, es wäre sicher verständlich. Oder man kann es einbauen in den Urlaub, quasi ein kleines Erlebnis daraus machen. Oder zumindest eine Routine entwickeln. Diese kann helfen, über das eigentliche Drama hinweg zu kommen.
November 5, 2013
Schöne Dinge
Da war noch was, neulich, als man uns einfach vorzeitig von der Insel verwies und wir anschließend in dieser Hansestadt herumhingen, in dieser Stadt, welche zumindest in Teilen sogar nördlich der Elbe liegt.
Aber das macht ja nichts. Wir reden hier schließlich von Hamburg. Und in Hamburg ist etwas los. Ganz viel sogar. Da wird einem nicht langweilig. Hamburg geht immer. Und in Hamburg geht immer was. Da bleibt nur die Frage: Was von all dem machen wir jetzt bloß?
Oktober 29, 2013
Schaukelware zur Klassenfahrt
Wir waren also auf Klassenfahrt. Nach Helgoland ging’s. Das ist eine Insel. Man fährt für gewöhnlich mit dem Boot dorthin. Das möchte gut vorbereitet sein. Klassenfahrtprofis wissen das natürlich. Ergo waren wir bekanntermaßen schon am Tag vorher in Hamburg. Das Erreichen der Fähre war somit quasi gewährleistet. Den eher ungeschickten Teil meiner Navigationskünste habe ich auch vorausschauenderweise bereits an der U-Bahn auf dem Festland abgewetzt. Besser geht’s doch gar nicht. Da konnte nur noch das Wetter verrückt spielen.
Oktober 28, 2013
Knieper
Früher war mehr Hummer. Da machen wir uns mal nichts vor. Das letzte Mal Hummerschlemmen: wie lange ist das wohl her? Na? Jetzt komme mir niemand mit “Letzte Woche. Heute ist schließlich erst Montag.” Das glaube ich Euch eh nicht. Und das liegt ausnahmsweise nicht nur an meiner zweifelnden Ignoranz. Sondern ganz schlicht an den knallharten Fakten.
Früher gab’s nämlich tatsächlich mehr Hummer. Zumindest in den uns nahegelegenen Krebswohngegenden. Rund um Helgoland zum Beispiel.
Oktober 25, 2013
Zur Lesung am Abend vor der Klassenfahrt
Einmal im Jahr geht’s los. Einmal im Jahr geht’s auf Klassenfahrt. Das war schon in der Schule so. Warum soll das auf einmal aufhören, nur weil man etwas älter geworden ist? Dafür gibt’s überhaupt keinen Grund. Ganz genau. Also suchen wir uns eine neue Klasse und los geht’s. Ab auf die Insel. Helgoland, um genau zu sein. Man will es sich ja auch nicht zu einfach machen. In guter alter Tradition sind wir jetzt schon zum zweiten Mal mit dabei.
Oktober 1, 2013
Stille
Das Leben mit Kindern, es ist kein Leises. Am Anfang schreien sie den ganzen Tag laut rum oder schlafen. Mit etwas Pech schnarchen sie dabei. Später fangen sie dann an zu reden. Man versteht sich dadurch zwar besser, es wird aber nicht unbedingt leiser. Wer schon mal ein Kind erlebt hat, welches zwingend, sofort und mit Nachdruck etwas mitteilen wollte, wird der Redewendung des sich-in-etwas-Reinsteigerns eine vollkommen neue Bedeutung zuschreiben. Obendrein lernt der Nachwuchs irgendwann auch noch Laufen.
September 22, 2013
Ein Badenmarathon
Früher, als die Welt noch in Ordnung war, lief Señor Pheidippides durch ein Stück von Griechenland, rief “Wir haben gesiegt!” und fiel tot um.
Heute gehen wir das ganze etwas zivilisierter an. Heute laufen wir nicht durch die Gegend, um eine Botschaft zu überbringen. Heute gestalten wir ein Volksfest und irgendwann währenddessen wird sich auch ein wenig bewegt. Normalerweise fällt dabei niemand tot um und das Ganze läuft in relativ geordneten Bahnen ab.
August 7, 2013
Ein Kaff
Wir waren kürzlich unterwegs. Mit dem Auto auf der Autobahn in Richtung alte Heimat. Wie es sich gehört, haben wir dabei die familiäre Rollenverteilung hübsch aufrecht gehalten. Das heißt: Die Dame ist gefahren und ich saß daneben, um hochqualifiziert ein angemessenes Nickerchen zu halten.
Irgendwann ist aber auch der schönste Reiseschlaf vorbei. Ich weiß gar nicht, warum das immer passiert. Manchmal sogar deutlich vor dem Ziel. Was für eine Verschwendung. Wahrscheinlich liegt’s nur daran, dass ich Stimmen höre.
Mai 16, 2013
Saisonal gekleidet
Das Wetter ist doch etwas Feines. Man kann quasi immer darüber reden. Es geht nie aus. Es ändert sich ab und an. Es ist spannend. Es bleibt spannend. Und man kann mehr oder weniger Glück mit ihm haben.
Das mit dem Glück ist natürlich schon eher so eine Sache. Dem muss man bekanntermaßen manchmal etwas nachhelfen. Mit der Wahl des Wohnortes zum Beispiel. Bei aller Vorliebe für den coolen Norden steht dabei ganz klar fest: Er ist eben genau das – cool.
Mai 6, 2013
Berge
Reise mit Kindern und Du wirst etwas erleben. Das geht schon bei der Wahl des Hotels los. Wir hatten das schon mal. Lage, Farbe, Kategorie, überhaupt: alles schwierig. Zum Glück gibt’s immerhin die Sterne, an denen man klar erkennt, ob eine Herberge wirklich standesgemäß ist.
Oder?
Wenn die Lobby zum Beispiel nicht mit Loungesessel aufwarten kann, ist das schlecht für’s Sterne-Karma:
Wenn dann auch noch aus besagter Lobby nur eine schnöde Holztreppe weiter nach oben führt:
November 4, 2012
Resümee
Wir waren im Urlaub. So zwischendurch für eine Woche an der Ostsee. Das kann man ruhig mal machen. Das lohnt sich eigentlich immer.
Auf der Rückfahrt hat die Dame den Nachwuchs gefragt, was denn am besten war.
Antwort des Sohnes: Alles!
Der Mann ist gleichzeitig bescheiden und leidenschaftlich. Zwar offenbar leicht zufrieden zu stellen, aber trotzdem offen und sehr dankbar für alles Schöne, was ihm das Leben so bietet. Er kommt wirklich ganz nach mir.
September 13, 2012
Weichteile
Wir waren kürzlich auf einem Schloss. Und es war natürlich ein richtiges Ritterschloss. Keine Burg, nein, ein Schloss. Und da kann man nicht nur heiraten, sondern zum Beispiel auch eine akkurate Ritterrüstung bestaunen. Selbige steht dort einfach so im Treppenhaus herum und ist nicht zu verfehlen. Einfach zur Tür herein, links die Treppe hoch und auf dem ersten Absatz steht: die Ritterrüstung.
Das hat auch der Sohn relativ schnell bemerkt und war 30 Sekunden nach Ankunft quasi verschwunden.
September 4, 2012
Teambildung
Wir waren mal wieder am Strand. Dieses Mal sind wir mitten in einen dieser Teambildungsworkshops geraten, den ein benachbartes Konferenzhotel dort veranstaltet. Hier werden Bogen gespannt und Pfeile fliegen. Die Leute gucken ernst, es geht wohl darum, knallhartes Konkurrenzverhalten zu trainieren. Da steckt man nicht immer drin, in der Logik dieser Workshops. Das sieht die Tochter ähnlich. Nur einen kurzen Blick wirft sie auf die verbitterten Gestalten und ihr Verhalten. Mittendrin im Gemenge setzt sie sich einfach hin und füllt erst einmal ihre Schaufel mit Strandsand.
August 31, 2012
Nachtruhe
Manchmal sind wir unterwegs. Das kommt in den besten Familien vor. Also wahrscheinlich auch bei Ihnen. Daher ein Tipp von mir: Haben Sie keine Angst und buchen Sie ein gemeinsames Schlafzimmer für die gesamte Familie. Ich weiß, das ist heutzutage unüblich geworden. Man ist schließlich auf Reisen, also unterwegs, hat Urlaub, niemand arbeitet, den ganzen Tag gemeinsame Aktivitäten. Da gönnt man sich was. Und seien es nur getrennte Schlafzimmer. Ich verstehe das auch.
August 20, 2012
Männer, die auf Wasser starren
Wir machen einen Ausflug. Und damit es nicht langweilig wird, hatte der Sohn die Idee, auch die beiden Damen des Hauses mitzunehmen. Verrückt, der Junge. Aber acht Augen sehen bekanntermaßen mehr als vier. Also ist das eine weise Entscheidung.
Wir zählen dann jetzt mal Boote.
April 15, 2012
Von Zimmern und Farben
Papa, fragt der Sohn, wohnen wir jetzt wirklich alle in diesem Zimmer?
Ich: Ja, mein Sohn. Wir sind hier in einem Hotel. Da ist das durchaus üblich so.
Er: Cool.
Als sorgender Elter fragt man sich dan dieser Stelle natürlich, was genau dieses Cool jetzt wohl bezeichnet. Aber fragen lohnt sich nicht. Der Sohn würde es eh nicht auflösen. Ich spreche da aus Erfahrung. Versuchen Sie mal, die Hintergründe einzelner Phasen von sprachlichen Exzessen eines Vierjährigen aufzudröseln.
April 14, 2012
Apart auf Helgoland
Wenn man früh am Morgen mal so richtig hemmunglos alle verfügbaren Gummibärchen auf dem Boden einer Fähre verteilt und wenn man spät am Abend eine Pfeffermühle mit Schmackes auf einen Windbeutel wirft, dann ist man wohl auf Klassenfahrt.
Señora Bogdan und Señor Buddenbohm haben als Klassenlehrer einen Ausflug nach Helgoland organisiert und einen Stapel Schüler eingeladen, die während des Unterrichts sonst in das Internet schreiben. Auch wenn nicht alle davon unkontrolliert mit Süßigkeiten und Gewürzwerkzeugen um sich werfen, ist das erwartungsgemäß ein Haufen, den man nur schwer zügeln und zusammenhalten kann.
Oktober 26, 2011
Lokalnachrichten
Wer kennt sie nicht, diese Frage: Schatz, wie war Dein Tag? Sie ist quasi ein Familienritual. Denn natürlich stellt man die Frage nicht nur der besseren Hälfte, das würde nämlich eintönig mit der Zeit. Nein, man stellt sie auch den Kindern. Die haben schließlich einen ganzen Arbeitstag hinter sich. Und somit viel zu berichten. Denn wer glaubt, dass die Kleinen in ihrer Kita den ganzen Tag einfach nur seelenruhig vor sich hin spielen und zwischendurch lediglich kurze Essenspausen einlegen, irrt natürlich gewaltig.
August 25, 2011
Versteckte Gefahren
Wir waren im Urlaub. An der Küste. Das ist nicht ohne. Man ist ja oft leichtsinnig und naiv. Man denkt in solchen Momenten: Einfache Sache. Was soll an einem Urlaub an der Küste schon dran sein? Das ist harmlos. Ein bisschen Sonne, bisschen Strand, bisschen Abhängen, Urlaub geschafft.
Netter Plan.
Wenn nicht gerade Hanse Sail wäre. Und man selbst quasi mittendrin. Denn dann gibt es nicht nur Sonne, Strand und Abhängen sondern auch: Boote.
August 4, 2011
Vom Wetter
Urlaubszeit, Küstenzeit. Wir fahren genau dort hin, wo in den letzten Wochen quasi Weltuntergang herrschte. Geregnet hat’s. Gestürmt noch dazu. Überschwemmt war alles. Das Wasser war nicht nur vorn, hinter dem Strand, wo es hin gehört. Es war auch links und rechts und hinten, es war oben, es war unten.
Zur Einstimmung machen wir auf dem Weg in diese Gegend des feuchtfröhlichen Wahnsinns einen Zwischenstopp in Hamburg. Das ist ja bekanntermaßen das Mekka des schlechten Wetters.
Mai 15, 2011
Freunde
Der Sohn ist ein routinierter Autofahrer. Geht es darum, so ein Gefährt zu benutzen, um irgendwo hin zu gelangen, diskutiert er nicht lange. Er steigt einfach ein, setzt sich hin, schnallt sich an, sorgt für Musik und erklärt allen anderen, was sie zu tun und zu lassen haben, damit es endlich los geht. Am besten gleich rauf auf die Autobahn. Man möchte schließlich irgendwo hin. Was soll man sich da groß mit Landstraßen und ähnlichen Schleichwegen abgeben?
April 23, 2011
Küsschenwache
Wir sitzen hier. Wir gucken Boote. Wir genießen die Ruhe. Wir werden wach gerüttelt vom Sohn, der wieder eines seiner absoluten Lieblingsboote entdeckt hat, plötzlich aufspringt und laut Küsschenwache! brüllt.
Etwas weniger laut, aber mit nicht weniger Nachdruck, läuft er anschließend einmal reihum und verpasst jedem möglichst feuchte Schmatzer. Die bitte sofort an alle anderen weiter zu geben sind. Küsschen hier, Küsschen da. Küsschen dort. Es ist ein wahrer Exzess.
April 21, 2011
Zwischenstopp
Man will ja auch nicht über die Maßen gestresst im Urlaub ankommen. Also gab’s einen Zwischenstopp. Zum Auftanken, auch der Erinnerungen. Und schon mal ein wenig Binnenwasser gucken bevor die große Ostsee kommt.
April 20, 2011
Außer Haus
Mit Kindern zu verreisen ist immer so eine Sache. Besonders, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Da gibt es gern Überraschungen. Nicht immer die besten, wie man so hört. Aber das gilt nicht für den Sohn. Er ist da recht pflegeleicht. Man sagt ihm einfach: Sohn, sagt man da, also: Sohn, wir wollen mal weg. Allerdings fahren wir dafür eine Weile mit dem Auto. OK?
Sohn: Auf der Autobahn?
September 19, 2010
Urlaub
Der Sohn und ich, wir gehen spazieren. Nicht irgendwo. Sondern immer schön hinter dem Deich entlang. Denn oben auf dem Wall stehen die Angler. Und wenn der Sohn erst einmal anfängt, mit den Anglern gemeinsam sein Latein aufzufrischen, ist der Tag gelaufen. Also bleiben wir unten. Boote kann man von hier ebenfalls gucken. Und den Möwen zuzuwinken, das klappt auch.
Wir machen eine Pause. Der Wind weht, man könnte es fast eine steife Brise nennen.
September 10, 2008
Nordische Gastfreundschaft
Noch vor gar nicht allzu langer, langer Zeit herrschte Sommer im Lande. Selbst im hohen Norden des Landes. Wie der Zufall es so will, waren wir auch just dann in just dieser Gegend, also hoch im Norden.
Als die Sonne schön schien und das Meer ruhig Meer war, meinte der kleine Mann zum modernen Herrn Papa:
Du Papa, warum machen wir zu dieser schönen Zeit nicht einen schönen Ausflug durch das schöne Land an der schönen Küste und gucken uns die schöne Gegend einmal an?
Category: schule
Dezember 9, 2018
Die lieben Kinder sollen lieber nicht alle programmieren lernen
Es ist Advent. Diese besinnliche Zeit können wir doch gern mal wieder benutzen, um ganz in Ruhe einen Blick auf die diversen Aufregerthemen unseres Alltags zu werfen. Beliebt ist dabei zum Beispiel immer wieder der Ruf nach der Ausstattung von Schulen mit allen möglichen elektronischen Gadgets. Ohne Rechner, Smartphones und Tabletts möglichst schon in der Grundschule droht schließlich das Abendland unterzugehen. Wenn die lieben Kinder nicht schon direkt zusammen mit dem Lesen, dem Schreiben und dem Erlernen der Grundrechenarten auch anständig das Programmieren eingetrichtert bekommen, dann können wir unsere Zukunftsaussichten auch gleich komplett abschreiben.
Oktober 3, 2014
Der Ganztag, dieses neumodische Ding
Unter uns Schreibtischtätern hat es sich in letzter Zeit eingebürgert, das sehr feine, hochwertige, ehrenwerte und hart erkämpfte Recht auf demokratische Mitbestimmung durch das Ankreuzen des korrekten Feldes in Online-Petitionen nicht nur wahrzunehmen, sondern bis an sein maximal mögliches Limit zu treiben. Das ist natürlich etwas ganz Feines. Denn mal ganz ehrlich: In der Vielzahl der Themen, Probleme und Dramen, die tagtäglich auf uns einprasseln ist allein die pure Meinungsäußerung manchmal schon das meistmöglich Machbare.
September 20, 2014
Was man von einem Poetry Slam lernen kann
Die Zeiten sind hart geworden. So kann man beispielsweise bei quasi jedem beliebigen Stammtisch nachfragen und erfährt dort, dass die Kinder in der Schule heutzutage nichts mehr lernen. Also zumindest lernen sie nichts brauchbares mehr. Korrektes Schreiben, zum Beispiel, ging früher nach einem Monat Schule direkt ins Blut. Ab dem zweiten Monat konnten wir alle Romane schreiben. Möglicherweise nur nach Diktat, das aber fehlerfrei. Heute hingegen dürfen die Kinder in der Schule machen, was sie wollen, Hauptsache, es sieht entfernt nach Buchstaben, Worten und ganzen Sätzen aus.
September 19, 2014
Lernen im Akkord
Der Sohn wurde in dieser Woche eingeschult. Wir hatten das hier ja schon. Und was soll ich sagen? Es waren bereits ein paar aufregende Tage. Obwohl bisher alles noch relativ ruhig ist. Alle gewöhnen sich aneinander. Also die Kinder an die Schule. Umgekehrt aber ebenfalls. Da kann man nicht gleich mit vollem Tempo einsteigen. So gab’s am ersten Tag neben etwas Schulerkundung nur etwas Probeunterricht zum Kennenlernen. Der Sohn hat das im Nachhinein recht prägnant zusammengefasst: “War gut.
September 12, 2014
Zwischen den Zeiten
Der Sohn hat sich aus der Kita verabschiedet. Der Freitag vor dem Urlaub war sein letzter Tag. Erhobenen Hauptes hat er das langjährige Haus der Tagesunterhaltung verlassen, um nur zum gelegentlichen Abholen seiner kleinen Schwester wieder dorthin zurückzukehren.
Bei einem Glas irgendeines feinen Kaltgetränks frage ich ihn während des Urlaubs, was er denn jetzt ist. Ein echter Vorschüler, oder?
Das sei natürlich eine vollkommen absurde Annahme, klärt er mich auf. Er hätte schließlich vor einiger Zeit die Übernachtung in der Kita mitgemacht.
Category: vorlesen
Oktober 20, 2018
Aus gegebenem Anlass: Hotzenplotztag
Heute wäre Otfried Preußler 95 Jahre alt geworden. So ein Geburtstag ist natürlich Grund zum Feiern. Also lasset ihn hochleben! Im übertragenen Sinne, versteht sich.
Passenderweise ist Der Räuber Hotzenplotz und die Mondrakete der vierte Band der Trilogie vor kurzem wieder frisch aufgelegt worden. Das ist natürlich erfreulich und hat prompt seinen Weg ins Haus gefunden. Und da wir heute feiern, sind wir auch nicht traurig, dass die Geschichte etwas sehr prägnant ausfällt, den einen Handlungsstrang geradlinig abspult und nicht dadurch hübsch dramaturgisch aufwertet, dass auch mal etwas schief geht und zwischendurch spannende Momente aufkommen.
Oktober 14, 2018
Vorgelesen: Der zauberhafte Wunschbuchladen von Katja Frixe
Wo ein zauberhafter Eisladen ist, da kann ein zauberhafter Buchladen nicht weit sein. Es ist sogar ein zauberhafter Wunschbuchladen, so viel Zeit muss sein. Und es ist wieder eine ganz famose Geschichte, die sich hervorragend zum Vorlesen eignet.
Die Hauptdarstellerin ist wieder ein Mädchen, wieder geht es zur Schule. Aber dieses Mal ist sie nicht in einer neuen Klasse gelandet. Dieses Mal ist es ihre beste Freundin, die umzieht und auf einmal viel zu weit weg wohnt.
November 23, 2014
Die wahren Probleme beim Vorlesen
Die Kinder, sie werden immer größer. Das muss wohl so sein. Man kann auch gar nicht viel dagegen tun. Muss man auch nicht. Stattdessen freut man sich als moderner Mann von heute über die unterschiedlichen Phasen, die der Nachwuchs dabei so durchmacht. Das ist durchaus ernst gemeint, denn entgegen manch landläufiger Meinung bestehen diese Phasen keineswegs nur aus unterschiedlichen Ausprägungen des nächtlichen Aufwachens und Störens des wohlverdienten elterlichen Schlafes. Ganz im Gegenteil, aber darum geht es heute gar nicht.
August 3, 2010
Aus dem Regal
Pierre und Jean von Guy de Maupassant, aus dem Französischen von Ernst Weiß
versus
Ich bin Charlotte Simmons von Tom Wolfe, aus dem amerikanischen Englisch von Walter Ahlers
Es gibt Zeiten im Leben einer Familie, da ist der korrekte Griff in das Regal ganz furchtbar wichtig. In der Schwangerschaft zum Beispiel. Denn da wird vorgelesen.
Britische Spannung hatten wir beim letzten Mal. Das wollten wir nicht einfach wiederholen. Also musste eine Alternative her.
April 4, 2008
Dichterduell in Ettlingen
Falls jemand tatsächlich des Papas Wort auch mal hören (und sehen!) und nicht nur lesen möchte, hat jetzt eine Chance dafür. Denn Olli Gassner veranstaltet mal wieder:
Dichterduell
Kleine Bühne Ettlingen
Samstag, 5. April 2008
ab 20.00 Uhr Und wer mir dort vor Ort weismacht, diesen Hinweis hier vorher gelesen zu haben, bekommt bestimmt einen ausgegeben. Entweder vom kleinen Mann oder von mir persönlich!
Januar 26, 2008
Richard Feynman als Erziehungsratgeber
Dass Lesen eine feine Sache ist, haben wir hier schon einmal festgestellt. Und für alle, die es sich noch nicht selbst geben können, ist Vorlesen ein ganz passabler Ersatz. Das einzig Dumme daran ist nur, dass man auf die Wahl der Lektüre nicht immer den ganz großen Einfluss hat. Das kann somit schon mal schief gehen.
Unser Herr Nachwuchs braucht sich in dieser Hinsicht natürlich überhaupt keine Sorgen zu machen. Hier gibt’s nur das Beste.
Januar 1, 2008
Vorlesen schon in der Schwangerschaft
Vorlesen rockt. Ob es nun ganz Deutschland macht oder ob schlicht wir es tun, zählt dabei wohl nicht so viel. Und das Schöne ist, dass man noch nicht mal unbedingt eine dieser öffentlichkeitswirksamen Aktionen mitzumachen braucht. Es reicht, wo immer man ist für genug Licht zu sorgen und sich einen Text zum Vorlesen zu nehmen. Gern ein Buch.
Und natürlich kann man gar nicht früh genug anfangen. Ganz im Gegenteil. Das mit dem Vorlesen klappt sogar schon vor der Geburt.
Category: auf dem tablett
Oktober 13, 2018
Welche Apps helfen beim Campen in Australien?
Reisen ist ja auch nicht mehr, was es mal war. Früher hätte man einfach seinen Lonely Planet dabei und das war’s. Heute darf ruhig eine kleine Armada aus Smartphones und Tablets mit. Über das mobile Internet sprachen wir ja bereits. Aber was macht man damit eigentlich?
Nun, es gibt einen glasklaren Favoriten: WikiCamps. Hier gibt es eine feine Übersicht über Campingplätze, deren Ausstattungen, OpenStreetMap-basierte Karten und Bewertungen sowie Kommentare zu allem von der Crowd.
Oktober 7, 2016
Auf dem Tablett: Litsy
Das wurde doch mal wieder Zeit. Endlich gibt es ein neues Social Network. Von der Sorte haben wir schließlich eine Weile keine neue Kuh durch das Dorf laufen gesehen. Jetzt hat Señora Papiergeflüster jedoch etwas empfohlen. Jetzt gibt es Litsy. Und vom etwas albern verniedlichenden Titel einmal abgesehen, hat dieses Teil einen ganz besonderen Charme: Es ist auf Buchleser beschränkt. Wer keine Bücher liest, braucht hier schlicht nicht mitzuspielen. Das nenne ich mal eine fokussierte Nische.
Juni 23, 2016
Versteckte Verse auf Snapchat
Wir leben hier mit großen Vorbildern. Man lässt sich schließlich gern inspirieren. Und eine Dame, die man getrost in vielen Lebenslagen als Vorbild nehmen kann, ist Pia Ziefle, wir hatten das ja schon mal. Das Schöne ist, dass sie einem tatsächlich bei den wirklich großen Dramen des Alltags helfen kann. So mäandert zum Beispiel seit geraumer Zeit ein snapchattender Geist durch das digitale Dorf. Es ist ein Jammer. Bald ist der Geist wieder weg und noch immer konnte ich nichts mit ihm anfangen.
September 7, 2015
Something für den Urlaub
Beim Hamburger Blognachbarn hab’s vor einiger Zeit einen Tipp für eine App. Something heißt sie. Und es handelt sich dabei um genau die App, die man gern mit in den Urlaub nimmt.
Wie kommt das? Nun, es ist ganz einfach. Im Urlaub geht’s unter anderem darum, den Alltag einfach mal hinter sich zu lassen. Ruhig mal etwas anderes zu machen. Und auch ruhig mal ein paar der sonst üblichen Gewohnheiten sein zu lassen.
April 13, 2014
Auf dem Tablett: Feiertag von Jan Essig
Ein kleiner Protipp für alle Feiertagsbanausen, die es noch nicht mitbekommen haben: in Kürze ist Ostern! Und Ostern ist toll. Wenn man Glück und clever geheiratet hat, wird die heimatliche Bude hübsch dekoriert. Es gibt nicht ganz so einen überkandidelten Geschenkewahn, wie er zu Weihnachten üblich geworden ist. Und es gibt schon im Vorfeld ordentlich etwas zu Essen, so dass man nicht erst zu den Feiertagen selbst in sein Foodkoma fällt.
Oktober 8, 2013
Auf dem Tablett: Real Racing 2 HD
Autos gehen immer. Wir sind hier schließlich in den Südstaaten. Hier wurden die Gefährte vor einer Weile erfunden. Hier verstopfen sie heute noch die Städte und Autobahnen. Autos gehören schlicht dazu. Das kann man für den Moment einfach mal so akzeptieren. Die Kinder machen es schließlich auch. Sie gucken Autos, sie fahren Autos, sie spielen mit Autos – sowohl ganz real, als auch auf dem Tablett. Wir hatten das schonmal zur Eröffnung dieser kleinen Serie.
Mai 2, 2013
Auf dem Tablett: Fruit Ninja
OK, wer nach dem Auftakt jetzt meint, dass es hier im Haus nur harmlose Spiele über das Tanken, Reparieren und Putzen von Autos gibt, irrt natürlich gewaltig. Denn bei allem Pazifismus bleibt doch eines ganz klar: nur in der wahren Metzelei liegt die Kraft. Säbel müssen rasseln, Klingen das Fleisch zerteilen und fette Spritzer die Umgebung verschönern. Knallen muss es. Die Fetzen sollen fliegen.
Wie bei Fruit Ninja. Dort zerteilen wir Obst, lassen die Klinge durch Fruchtfleisch gleiten und Obstsaft an die Holzwand spritzen.
März 3, 2013
Auf dem Tablett: Miny Moe Car
In den Südstaaten scheint die Frühjahrssonne. Es ist somit wieder Ordnung eingezogen in das allgemeine Weltgefüge. Zeit für eine neue Rubrik im Blog: Auf dem Tablett. Hier reden wir in loser Folge einfach mal über mehr oder weniger sinnvolle Anwendungen für glasbeschichtete Rechengeräte, bei denen wir uns leidenschaftlich dem haptischen Genuss des Streichelns hingeben. Dem iPad also. In Haushalten mit Kindern ist das ein durchaus sinnvoller Einrichtungsgegenstand. Da kann man somit ruhig mal drüber reden.
Category: sonntagslinks
Juli 29, 2018
Sonntagslinks
Wofür ist Literatur eigentlich gut? Warum lesen wir Bücher? Oben gibt’s ein paar Antworten, nicht alle naheliegend.
So holen wir uns das Internet zurück heißt ein Posting, welches uns zur Nutzung dezentraler Social-Media-Plattformen statt der bekannten zentralen Platzhirsche Facebook und Twitter motivieren möchte. Der Beitrag enthält dabei auch ein paar gute Punkte, sachliche Infos gar. Aber: Die Sprache ist so dermaßen stocksteif verkopft, dass einem die Haare steil vom Körper abstehen und man erst einmal auf einem der beiden genannten bösen Kanäle zur Entspannung Luft holen möchte.
Juli 22, 2018
Sonntagslinks
THE WHY heißt ein Film über das Laufen von 160km-Ultramarathons. Dabei geht es erstaunlich viel um das eigentliche Laufen und respektabel wenig um den gemeinhin üblichen Pathos, welcher sich bei Filmen dieser Art gern einschleicht. Sehr angenehm, auch wenn sich hier im Haus statt des Why momentan eher die Frage des How stellt, aber irgendwas ist ja immer.
Gegen die Nachrichtenflaute im Sommerloch haben wir Amazon. Sie sind wirklich immer für eine Schlagzeile gut.
Juli 8, 2018
Sonntagslinks
Pixar versteht etwas vom Geschichtenerzählen. Und sie möchten uns etwas davon beibringen. Mit einem Kurs bei der Khan-Academy. Wie hübsch.
Für jene unter uns, die glauben, alles schon gesehen zu haben: Die CIA hat jetzt ein eigenes Literaturmagazin.
Wie man chic mit Zahlen spielt. Am Beispiel von Fahrradunfällen.
Ebenfalls um Zahlen geht es beim Fernsehen und den Streamingdiensten. Dort sind es halt Zuschauerzahlen, die natürlich damals (Fernsehen) wie heute (Streaming) solide erfasst werden.
Juli 1, 2018
Sonntagslinks
Na, überrascht? Keine Sorge, wir werden hier auch weiterhin er wenig Blicke auf Beauty-Tuber/innen werfen. Aber über den Europäischen Literaturpreis kann man auch mit solide aufgetragenem Lippenstift hervorragend erzählen. Doch, doch, das geht. Und es ist jeweils ein Buch von mare sowie eines von Kein & Aber mit dabei. Passt.
Überhaupt: Bücher. Da lässt sich ja viel drüber reden. Ebenso, wie über Serien. Und über den Vergleich der beiden; über die Frage, wer denn nun die spannendere Erzählweisen hat; wer uns länger fesseln, unterhalten und faszinieren kann.
Juni 24, 2018
Sonntagslinks
Der Western-States-Ultramarathon über 100 Meilen lief gerade wieder. Oben gibt’s ein wenig Inspiration dafür, dass das zwar reichlich verrückt, aber trotzdem recht faszinierend ist.
Ebenfalls faszinierend sind die aktuellen Entwicklungen rund um das maschinelle Lernen. Und ja, das ist gut so. Zum Beispiel für die Netflix-Guckenden unter uns. Für die nämlich auf genau dem Weg das Ausfallrisikos dieses kleinen Streamingdienstes minimiert wird.
Frau Nessy schwimmt und ist müde. Dabei ist sie gar nicht vom Schwimmen müde, sondern von medialen Trivialitäten.
Juni 17, 2018
Sonntagslinks
Soziale Netzwerke sind letzten Endes recht unsozial, hört man oft. Da spielen harte Egos gegeneinander, werden negative Emotionen hochgeschaukelt. Das stimmt so natürlich nur sehr bedingt. Strava hat zum Beispiel #GiveKudos ins Leben gerufen und es ist ganz wundervoll.
Unschuldig sind wir an zwischenzeitlichen negativen Stimmungslagen natürlich alle nicht so recht. Auch hier war vor einer Woche der Aufregung um die angeblich unnatürlich übertriebene Zerstörung von Neuware bei Amazon Teil der Aufregung.
Juni 10, 2018
Sonntagslinks
So schöne Herzen gibt es hier natürlich nicht umsonst. Denn bei den Kebabträumen handelt es sich um nichts anderes als das legendäre »Militürk«. Und wer jetzt sagt, dass es sich dabei nur um in die Jahre gekommenen Krach handelt, liegt zwar nicht vollkommen falsch, lässt sich aber vielleicht auch vorschnell eine ganz wundervolle (wenn auch ebenfalls nicht mehr ganz frische) Abhandlung über die Kulturhistorie des Stückes und seiner Interpretationen entgehen.
Juni 3, 2018
Sonntagslinks
A drummer gone mad. Oder: 2Cellos liefern hier eine wirklich elegante Version von Nirvanas Smells like Teen Spirit.
Frau Nessy war beim Zumba. Diese Erfahrung war wohl ein wenig durchwachsen. Aber das liest sich immerhin ganz wunderbar.
Falls sich hier jemand fragt, wie eigentlich Texte entstehen: Mühselig. In der NZZ gab es neulich ein schönes Beispiel dafür. Bei dem es nur um einen einzigen Satz geht. Tja.
Dazu passt die (in ihrer Antwort eher deprimierende) Frage, was ein Autor überhaupt sei.
Mai 27, 2018
Sonntagslinks
Aus gegebenem Anlass gibt es mal wieder einen Lauf-Film hier oben. Das ist schon recht hübsch anzusehen. Und ganz en passant auch lehrreich. Auch wenn das mit den landschaftlich beeindruckenden Gegenden gar nicht immer sein muss. Aber dazu vielleicht später mehr.
Der Schluppen-Chris hat’s getan: Er ist über 160 Kilometer lang die TorTour de Ruhr 2018 gelaufen. Dabei wurde er von ein paar enthusiastischen Freunden des Laufens begleitet. Bei schnellebeine-Eric gibt es eine schöne Zusammenfassung des Ganzen.
Mai 20, 2018
Sonntagslinks
Poetry Slams sind hier ja selten vertreten. Was sehr bedauerlich ist. Denn dort werden mitunter wahre Textperlen ganz wundervoll vorgetragen. Oben gibt es ein solches Beispiel von Hazel Brugger mit wirklich ganz feinen Betiehungstipps, direkt aus dem Leben gegriffen und ohne Abzulesen vorgetragen. Wer mehr von ihr hören möchte, kann das übrigens in Folge 25 des Durch-die-Gegend-Podcasts tun. Auch sehr kurzweilig.
Ausgerechnet in der Wired gibt’s einen Standpunkt dazu, welches Gefährt wohl am zukunftsfähigsten für unsere futuristische Welt sein mag.
Mai 13, 2018
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Die Läufer unter uns kennen es: Stabitraining ist elementar. Das Dilemma ist nur: Wie bitte soll man sich zu diesem Rumgewackel motivieren? Durch etwas Virtual-Reality-Training vielleicht. In der obigen Vision gibt’s eine Inspiration dazu. Neben ein paar ernsteren Themen, versteht sich. Und von den Machern gibt es sogar noch mehr. Wie fein.
Weniger fein sind so manche »Studien« zum Verhalten und der Einstellung von Läufern. Und das gilt selbst dann, wenn diese vordergründig total positiv wirken.
April 29, 2018
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Was ist eigentlich Harmonie in der Musik? Hier erklärt es der Musiker Jacob Collier und hat dafür unter anderem Herbie Hancock zu Gast.
Zur Abwechslung haben wir heute tatsächlich mal Amazon-Links. Der Kanal wird hier ansonsten mit einer gesunden Ignoranz behandelt. Man gönnt sich ja sonst so wenig. Aber wenn Jeff Bezos als Chef des Hauses seinen jährlichen Brief an die Shareholder veröffentlicht, dann lohnt sich tatsächlich ein Blick. Der ist nämlich aufschlussreich.
April 22, 2018
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Wer von den hier Mitlesenden hat eigentlich jemals in einer WG gewohnt? Und: Gab’s bei Euch auch so schöne Enten im Bad? Nein? Schade.
So eine WG ist ein soziales Gefüge. Facebook irgendwie auch. Obwohl wir das ja gerade alle in Scharen verlassen. Oder? Oder. Das Metcalfesche Gesetz ist Schuld.
Wer passend dazu glaubt, dass in der Wirtschaft heute alles nur noch moralisch den Bach runter geht, darf sich kurz darüber wundern, dass es noch Browser(hersteller) mit einer klaren Meinung gibt.
April 15, 2018
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Passend dazu gibt es zum großartigen @InternetOfShit-Twitteraccount jetzt auch ein maßgeschneidertes Blog. Wahrscheinlich auf einem Toaster oder einer Glühlampe gehostet.
Wird es immer Bücher geben? Die Bibliothekarin Gabriele Beger und der Betriebswirtschaftler Michel Clement diskutieren im Abendblatt, eine Zusammenfassung gibt es beim Buchreport.
Und wird es immer Buchläden geben? Nun, Pia Ziefle (bekannt als Autorin zweier hervorragender Romane sowie als Gästin in Folge 10 des Büchergefahr-Podcasts) eröffnet demnächst einen ganz neuen.
April 8, 2018
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»Ich kann Euer blödes Gejammer nicht mehr hören«, sagt Dietmar Wischmeyer im Video oben und man wünscht sich glatt, er wäre wirklich unser Präsident.
Spotify ist an die Börse gegangen und bei der Gelegenheit lohnt sich mal wieder ein Blick darauf, wieviel von dem, was die Nutzer dort so einzahlen letztendlich bei den Musikern landet. Die New York Times hat das mal aufbereitet und es sind zwischen 18 und respektablen 64 Prozent.
März 25, 2018
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Wie kann man eigentlich ordentlich Musik machen, ohne gleich eine Bigband zur Hand haben zu müssen? Iterativ, versteht sich.
Ganz passend nehmen wir uns vor, doch mal wieder ein wenig zu spielen. Mit dem Pulseboy zum Beispiel. Da gibt es 8-Bit-Sounds und -Samples ohne Ende.
Ein wenig verbreitet sich derzeit die Vorstellung davon, dass dieses ganze Social-Media-Gedöns blöd macht. Aber das muss natürlich gar nicht so sein. Das kann man auch ganz anders sehen.
März 11, 2018
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Nichts kann man heutzutage noch wirklich selbst reparieren. Nicht mal seinen Trecker. Bis auf einmal ein paar Bauern eine Art Reperaturcafé gründen. Was nicht nur auf Gegenliebe stößt.
Koma-Saufen? Online-Lesen? Ist quasi das selbe. Wie chic. Also eher nicht-chic, versteht sich.
Das Loslassen ist schwer in Mode, zumindest in der Welt des Zurückeroberns der eigenen Zeit, ganz allgemein im Wahn zum Lifestyle-Minimalismus oder schlicht in unserem Faible für östliche Philosphie. Wer es gern ein wenig mehr in den Kontext gerückt sehen möchte, kann das in in einem Gespräch zwischen Silke Kirch von info3 und dem Philosophen Nicolas Dierks tun.
Februar 25, 2018
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Wie klingt eigentlich dünnes Eis, über das man mit Schlittschuhen gleitet? Faszinierend, versteht sich.
Wenn es um Podcasterinnen und Hörerinnen geht, ist Nele Heise die Expertin der Wahl. Im Gespräch mit der wohl christlich orientierten Eule stellt sie fest: Frauen reden und hören weniger als wir Männer es wohl tun. Und ich bin prompt verwirrt. Beim Kanal des Hauses sind mir die Gesprächspartner und Rückmeldungen doch recht feminin.
Wer kennt es nicht, dieses Dilemma mit den quietschenden Schuhen.
Februar 18, 2018
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Zum Einstieg gucken wir zurück. Electrica Salsa, das waren noch Zeiten.
Wie heißt es im Sport immer wieder so schön? Der Weg sei das Ziel. Haha, wie lächerlich. Das Ziel ist natürlich das Ziel. Frau Schmitt hat das kürzlich zum Jahreswechsel mal recht anschaulich erklärt.
Auch sehr beliebt: Der Darm müsste wie so ein Ofenrohr mal anständig freigespült werden, sonst blieben da irgendwelche Schlacken im Körper zurück. Das ist natürlich Unsinn.
Februar 11, 2018
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Die Präsentation einer fast schon eleganten Lösung für eine smarte Brille macht gerade die Runde und einer der schönsten Sätze in darin ist: »Intel is very aware that you think it’s awefull.« Na dann. (Und klar: Zeiss arbeitet zusammen mit der Deutschen Telekom an einem Gegenstück, eh klar.)
Andreas Kurth von der Krimi-Couch hat mit Zoë Beck gesprochen. Und sie erzählt angenehm entspannt vom wohl ausbleibenden Untergang des Lesens und passablen Wegen, wie man im Wust der Neuerscheinungen als Leser/in nicht untergeht.
Februar 4, 2018
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It’s not just about the gear. Man muss schon auch etwas damit anzufangen wissen. Diese Dame weiß.
Im Archiv von Poesierausch gibt es etwas zum Vorlesen und es stellt sich unweigerlich die Frage: Hört Ihr mit dem Vorlesen auf, wenn die Kinder soweit sind, auch selbst zu Lesen? Hier im Haus findet tatsächlich beides statt und mich beschleicht das Gefühl, dass wir hier (meine) Marotten pflegen.
Wenn man möglichst versteckte Militärstützpunkte in fernen Ländern sucht, wirft man am besten einen Blick auf Google Maps, oder?
Januar 28, 2018
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Wem das mit der Netzneutralität alles ein wenig zu abstrakt ist, kann sich vielleicht am Whopper-Synonym erfreuen. Sehr schön ist dabei auch, zu sehen, wie emotional unausgeglichen man wegen eines simplen Brötchens so sein kann.
Nicolas Freund plädiert in der SZ für mehr Entspannung bei der momentan beliebten Debatte über Bücher vs. Serien. Guter Punkt, Entspannung hilft schließlich in vielen Lebenslagen.
Für die Entspannung hilft es wiederum, einfach mal auszuschlafen. Das wirkt sich ganz nebenbei auch positiv auf das Lernen, das Wohlbefinden und das angenehme Leben aus.
Januar 21, 2018
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Visual Poem stand da irgendwo dran. Und so sieht es auch aus.
Wie könnte eigentlich die Zukunft des Lesens aussehen? Welchen Einfluß haben wir zum Beispiel auf eben diese, wenn wir unsere Lektüreeindrücke online teilen? Interessante Aspekte dessen gibt es in einem Gespräch zwischen Julia Karnick und Karla Paul.
Seitdem das Selfpublishing in Mode gekommen ist, reden wir alle wieder viel mehr über Lektoren und den Wert ihrer Arbeit. Ein Lektorat macht einen Text schließlich besser.
Januar 14, 2018
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Jetzt sind wir doch mal ganz ehrlich: So richtig klar ist das mit den Bitcoins den meisten von uns nicht. Das müsste endlich mal jemand in klar verständlichen Worten erläutern. Oben ist eine recht brauchbare Version dessen.
Wer hat eigentlich damals die ganzen Volksmärchen erzählt, welche die Gebrüder Grimm letztendlich zusammengetragen haben? Alte Bäuerinnen, oder? Na, vielleicht waren es doch eher gebildete Töchter aus feinem Hause mit französischen Vorfahren. Also machen wir aus den Volksmärchen vielleicht lieber Hausmärchen.
Dezember 24, 2017
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Zu den Feiertagen konzentrieren wir uns mal auf die guten Dinge. Im Bewegtbild oben gibt es zum Beispiel einen Vorgeschmack auf 15 Stunden der John-Peel-Sessions mit insgesamt 255 Tracks. Für alle, die auf der Suche nach einer sinnvollen Beschallung in der Post-Wham-Saison sind.
In einem Berliner Mietshaus drohte ein Kollateraleffekt durch Gentrifizierung. Das muss nicht immer schlecht sein, hätte in diesem Fall aber nicht gepasst. Statt jetzt traurig die Köpfe in den Sand zu stecken und der Larmoyanz zu fröhnen, haben die Mieter in die Hände gespuckt und eine Lösung gefunden.
Dezember 17, 2017
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Okay, das da oben ist jetzt etwas länger. Das kann man sich jedoch ruhig dann mal anhören, wenn man sich fragt, ob irgendwelche visuellen Elemente bei Podcasts überhaupt relevant sind. Spoiler: Klar, sind sie.
Der Mitgründer – ich nenne ihn gern: Sponsor – vom Podcast des Hauses hat mal wieder gebloggt und dabei ein paar feine Perlen untergebracht. Lektion somit: Für mehr Bloggen! Und das gilt nicht nur für Podcast-Initiatoren.
Dezember 10, 2017
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Warum sollten wir an dieser Stelle eigentlich immer komplett jugendfrei einsteigen? Warum stattdessen nicht einfach mal die Frage stellen, was Mathematik für gute Ehen und guten Sex tun kann? Eben.
Jugendliche erkennen wohl gut gemachte Werbung in so manchen Medienformen nicht und was machen wir? Rufen nach den Lehrplänen in unseren Schulen. So kann man Medienkompetenz natürlich auch angehen. Und so braucht man sich auch nicht selbst zu fragen, wie man als Eltern eigentlich bei einem solchen Test abschneiden würde.
Dezember 3, 2017
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Genug mit diesen ganzen Podcasts! Es gibt nun wirklich genug davon, echtjetztmal. (Der hauseigene Kanal läuft hemmungslos weiter, glasklar.)
Mitte der letzten 80er Jahre erschien ein Buch von Neil Postman. Es heißt Wir amüsieren uns zu Tode und schildert u.a., dass tagesaktuelle Nachrichten eine relativ neue Erfindung sind, welche uns wenig hilft, dabei aber viel Stress verursacht. Diesen Tagesrhythmus in der Berichterstattung haben wir mittlerweile locker durchbrochen. Jetzt geht es um Minuten, Sekunden gar.
November 26, 2017
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Wie ist das eigentlich mit dem Geschmack, vor allem dem guten? Gar nicht so einfach, versteht sich. Oben gibt’s immerhin einen kleinen Erklärungsversuch zum 100. Geburtstag des Designers Ward Bennett.
In der aktuellen Folge von Was machen die da geht es um einen Luxusschreibgerätehersteller. Und ganz unabhängig davon, ob man sich persönlich für Füllhalter und ähnliche Geräte begeistern kann, stellt das ganz wundervoll die Frage, welche Art von Luxus man selbst für sich als sinnvoll, wünschenswert und lebensbereichernd ansieht.
November 19, 2017
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Musikalisch gibt es heute Cupidos, eines der Stücke von Sandows Album Entfernte Welten. Es ist ein ganz wundervolles Konzeptalbum, welches die Band u.a. per Crowdfunding auf die Beine gestellt hat. Und das ist gut so. Diese Combo, welche vor Äonen von den damals 13jährigen gegründet wurde, im epischen Rockreport Flüstern und Schreien essenziell mit dabei waren, hat es auch jetzt, im fortgeschrittenen Alter und Reifestadium geschafft, nicht greifbar zu sein. Es ist ganz wundervoll.
November 12, 2017
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Die Niederländer mal wieder. Erfinden glatt eine Maschine, mit welcher sich Straßenpflaster verlegen lässt, als sei es Pizzateig. Herrlich entspannt. Dafür lieben wir unsere feinen Nachbarn.
Die Woche der unabhängigen Buchhandlungen haben wir gerade hinter uns gelassen. Es war somit eine Woche des Einzelhandels, also eines Teil des Einzelhandels, eines emotional überfrachteten Teil des Einzelhandels. Was sich zum Beispiel durch 99 Stimmen für den unabhängigen Buchhandel zeigt, welche Karla Paul zusammengetragen hat.
November 5, 2017
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Werbung, die berührt – dass es das noch gibt. Saturn bringt die Zuschauer zum Weinen, die Produkte rücken in den Hintergrund. Was sie natürlich nicht wirklich tun, aber das ist trotzdem mal solide gemacht.
Walter Moers ist charmant zurückhaltend in seinem Darstellungsdrang. Als ob das noch nicht genug ist, hat er auch noch eine sehr überzeugende Vorstellung von der Bedeutung und dem Zusammenspiel seiner ganzen Werke. Es seien alles Teile eines großen Puzzles, verrät er in einem Interview mit der SZ.
Oktober 29, 2017
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Bei welchen Gelegenheiten kann man eigentlich am besten Podcasts hören? Quasi immer, eh klar. Mit dem Beispiel des Forschergeist ist das in obigem Beispiel hübsch anschaulich gezeigt.
Von einer irgendwie ganz wundervollen Enttäuschung beim Lesenlernen berichtet der Kaffeehaussitzer. Und ja: Vorlesen ist toll, nicht nur für die Kinder.
Zur aktuell durch das soziale Mediendorf ziehenden Sexismus-Debatte hat die ZEIT ein passendes Ping-Pong-Spiel, also einen Beitrag einer Frau und einen Beitrag eines Mannes.
Oktober 22, 2017
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So schön wie Paulus Müller hat sich lange niemand mehr über das Echauffieren echauffiert. Und jetzt lassen wir alle mal ganz entspannt die anderen auf dem Radweg falsch parken. Wenigstens eine Woche lang.
Was hält die nachwachsende Autorengeneration eigentlich davon, so wundervoll über einen Kamm geschert zu werden? Gar nicht so viel, wie überraschend.
Vor kurzem war Buchmesse und natürlich gab’s eine dazu passende Debatte über das Buchbloggen. Wie sollte es anders sein?
Oktober 15, 2017
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Wie testet man als Hersteller von Fahrradteilen eben diese am besten auf Robustheid? Man lässt Danny MacAskill auf sie los. Nicht ungefährlich, aber garantiert unterhaltsam.
Wir haben nichts zu verbergen. Oder? Wenn wir mal ganz ehrlich sind, haben wir das sehr wohl. Wir alle. Beim Deutschlandfunk gibt es einen guten Beitrag dazu, zum Lesen und Anhören.
Podcasts sind eine ehrliche Sache, sie gehen direkt in die Ohren. Das ist deutlich intimer, als z.
Oktober 8, 2017
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Woher machen es Atlethen eigentlich mit der Zeit für ihr Training? Tja, am besten integrieren sie diese direkt in ihren Alltag. Oben im Video gibt Jan Frodeno ein paar anschauliche Beispiele. Wie praktisch.
Was lesen eigentlich Literaturnobelpreisträger? Nun, der gerade frisch Prämierte hat das vor zweieinhalb Jahren mal in der NY Times verraten. Und ja: Es sind Western dabei.
Ein schönes Stück Wirtschaftsjournalismus hat in dieser Woche die Runde gemacht: Die Morgenpost erklärt, wie Kopierer Guttenberg in seiner Briefkastenfirma sitzt.
Oktober 1, 2017
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Okay, dieser Life in a Day Film über den Western States 100-Meilen-Ultramarathon-Lauf ist in etwa eine Stunde lang. Das ist mehr, als hier normalerweise so verlinkt wird. Ultra halt. Und recht inspirierend, versteht sich. Der Film ist übrigens eine Empfehlung aus Folge 96 des FatboysRun-Podcasts. Den ich so ganz nebenbei für den gelegentlichen Marsch über die heimische Laufstrecke auch empfehlen kann.
Ebenfalls ein wenig Ultra ist Auch ein Land der Dichterinnen und Denkerinnen, ein sportlich umfangreicher Beitrag von Katharina Herrmann bei 54books.
September 24, 2017
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Hier oben gibt es ein Beispiel für eins der Abenteuer, die Kilian Jornet so absolviert hat. Das ist nicht nur sehenswert, sondern hochgradig beeindruckend und die eigenen Grenzen relativierend, auch, weil es hier mal ein wenig ums Scheitern geht. Und das Weitermachen. Wer bei dieser Gelegenheit ein paar Anmerkungen zur Motivation des Trailrunnings möchte, kann sich das Gespräch mit Hendrik Auf’mkolk im bevegt-Podcast No. 76 anhören. Dort erfährt man auch, in welchem Land Kilian quasi als Nationalheld gilt.
September 17, 2017
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Aus gegebenem Anlass gibt es im Bewegtbild oben einen Streckenflug des lokalen Marathons hier vor Ort. Ich sag mal so: Wish me luck!
Den Rest des Sonntags könnte man theoretisch mit etwas Lesen verbringen. Warum nicht zum Beispiel mit dem Lesen von unabhängigen Autoren, gern Selfpublisher genannt? Nun, weil der gemeine Selfpublishing-Titel schlicht minderwertiger Schund ist, meint zumindest Michael Kozlowski beim Good-E-Reader. Und zumindest dieser Text ist hochgradig unterhaltsam.
Also sinnieren wir vielleicht lieber ein wenig über das Leben.
September 10, 2017
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Das ist jetzt zwar Werbung, aber das immerhin für einen Buchladen mit Ambitionen. Und es zeigt auf partiell wundervoll verstörende Art und Weise, was Bücher so mit uns machen können.
Jammern ist kein Geschäftsmodell und warum es in der Buchbranche überhaupt noch Nachwuchs gibt, ist »auch so ein Thema«. Das sagt Steffen Meier in einem Sonntagsgespräch und läuft dabei wirklich zur Höchstform auf.
In einem anderen Gespräch erklärt Nicolas Dierks bei der Triodos-Bank, warum Philosophie etwas sehr lebensnahes ist.
September 3, 2017
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Wieviel Leute können wohl auf die Idee kommen, einen Ultramarathon rund um den Mt. Blanc zu laufen? So einige, wie man sehen kann. Der UTMB ist jedoch mit seinen über 170 Kilometern und so einigem bergauf und bergab auch das größte Trail-Rennen weltweit.
Bei der Läuferin Frau Schmitt gibt es einen schönen Text über die Entspanntheit des Bloggens und wie sie so manchem abhanden gekommen ist, obwohl doch gar keine Not dafür besteht.
August 27, 2017
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Die Sache mit den Autos wird derzeit recht rege diskutiert. Da ist es doch mal ganz charmant, einen Blick darauf zu werfen, wie eine Stadt, die gemeinhin ein recht solides Verkehrsaufkommen hat, mal mit vollkommen leeren Straßen zu beobachten. Sehenswert.
Was passiert eigentlich bei Verhandlungen und Abstimmungen, die hinter verschlossenen Türen stattfinden? Dirk Knipphals erklärt es uns mal am Beispiel einer Literaturpreis-Jury. Aber das gilt für andere Zusammenkünfte ganz ähnlich.
August 13, 2017
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Was passiert, wenn man Menschen, die noch nie auf einem 10-Meter-Turm standen, ein paar Mark dafür gibt, es doch mal zu versuchen? Interessantes Experiment.
Es scheint Eltern zu geben, die ihre Kinder in die ersten Vorlesungen begleiten. Unendliche Freude.
Irgendwie passend gibt ausgerechnet Business Insider den Tipp, Kinder im Kindergarten schlicht spielen zu lassen, anstatt sie bereits perfekt auf liniengetreues Verhalten zu trainieren. Klingt pervers, ist es auch. Womit jetzt nicht das Spielen gemeint ist.
August 6, 2017
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Zum Einstieg gibt es ein wenig Straßenmusik. Vor der ich erheblichen Respekt habe.
Weiter geht es mit Kultur. Textkultur. Und der Frage, ob Literatur nicht auch im Zeitalter von Handy & Co als Fortsetzungsroman funktionieren könnte. An dieser Stelle verweise ich auch mal auf Folge 35 des Podcasts des Hauses. Dabei ging’s nämlich um etwas ganz ähnliches.
Ebenfalls thematisch passend ist die Frage: Von wem leben eigentlich die Verlage? Von ambitionierten Viellesern, die sich gedankenreich an die Auswahl ihrer Lektüre machen.
Juli 16, 2017
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Wie ist das eigentlich mit der Fantasy-Literatur? Bekommt sie die ihr angemessene Wertschätzung und Öffentlichkeit? Nun, gemäß obiger Dokumentation über den Sinn, den Wert und die Wahrnehmung von Phantastik in der Literatur eher nicht. Die Aussagen darin werden natürlich kritisch aufgefasst, Marcus Johanus stört sich zum Beispiel am Duktus. Das ist gut, also nicht der Duktus und das sich-daran-Stoßen, sondern der Umstand, dass wir es diskutieren. Das haben wir übrigens mit einer der Expertinnen, welche in der Dokumentation zu Wort kommen getan.
Juli 9, 2017
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How to remain calm with people – Das ist tatsächlich manchmal eine gute Frage. Auch, selbst und besonders an diesem Wochenende.
Worum geht es eigentlich beim G20-Gipfel in Hamburg? Also: inhaltlich? Man bekommt es kaum mit. Berichtet wird nämlich hauptsächlich von Ereignissen drum herum. Und ausgerechnet die Berliner Zeitung liefert zu diesen einen der ausgewogeneren Beiträge. (Ansonsten hat die taz zum Beispiel etwas Inhaltliches, dass trotz der beteiligten Personen glatt als gute Nachricht durchgeht.
Juli 2, 2017
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Musikvideos sind nicht tot. Ganz im Gegenteil, sie können sehr, sehr schön sein.
Harry Potter ist 20 geworden, der alte Haudegen. (Genau genommen wäre er natürlich glatt noch älter, schon klar.) Spannend ist dabei unter anderem ein Blick darauf, was man bei Harry Potter alles über die Gesellschaft und die Digitalisierung lernen kann, wenn man nur möchte.
Sprache darf und sollte nicht immer nur politisch korrekt sein. Sonst spülen wir im nächsten Schritt nicht nur diese, sondern auch unsere Meinungen weich.
Juni 25, 2017
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Der zweite Teil dieses Literaturcamps aus dem Video läuft gerade in Heidelberg. Der Podcast des Hauses war gestern mit dabei. Wir werden an dieser Stelle somit ganz bestimmt noch berichten.
Die Sache mit dem Arbeiten in Büros oder doch lieber an anderen Orten hatten wir hier in letzter Zeit schon ein paar Mal. Komisch eigentlich. Denn so schwer ist das mit dem Office-Design eigentlich gar nicht. Man muss es allerdings trotzdem tun.
Juni 18, 2017
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Wer sagt eigentlich, dass nur Danny MacAskill sehenswert Mountainbike fahren kann? Cam McCaul kann das auch.
Amazon eröffnet bekanntermaßen der Reihe nach ein paar Buchläden, also diese physischen Geschäfte, da draußen, in den Einkaufsstraßen. Bei den Kunden kommt das meist gut an. Nur der Feuilleton reagiert erwartungsgemäß zurückhaltend, um es einmal höflich zu formulieren. Die FAS bringt ein wundervolles Beispiel. Nun ja.
Tja, dieses politisch korrekte Einkaufen, es ist nicht einfach.
Juni 11, 2017
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Ein wenig Paradox of Choice, ein wenig Perfektionsangst und zack, ist er dahin, unser Traum von der Inspiration. Immerhin gibt’s oben ein hübsch anzusehendes Filmchen, welches das Dilemma bewusst macht und damit auch quasi schon wieder löst.
Gerüchte besagen, dass wir total uninspiriert wieder zurückkehren zum klassischen Arbeitsmodell der gut-überwachten-Büro-Bienen, die für jeweils mindestens acht Stunden der fünf-Tage-Woche fröhnen. Stimmt aber gar nicht. Oder genauer gesagt: Es gibt mindestens acht Unternehmen, die erfolgreich das Gegenteil leben.
Juni 4, 2017
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Dieser Marathon entlang der chinesischen Mauer: Immer wieder schön anzusehen, auch wenn man gar nicht selbst mitläuft.
Nicht unbedingt beim Laufen, eher so ganz allgemein wird ja momentan die Kunst des Scheiterns gern gefeiert. Außerhalb des Silicon Valley ist das Machen von Fehlern jedoch nur bedingt sexy, man mag es dann doch kaum glauben. Am Beispiel von profanen Zahnbürsten in noch profaneren Gegenden lässt sich das jedoch hervorragend veranschaulichen.
Sehr erfreulich: Auf der Shortlist des diesjährigen Internationalen Literaturpreises steht unter anderem Amanda Lee Koe.
Mai 28, 2017
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Das mit der Kunst ist doch alles surreal, oder? Die in Bildern gemalten Personen haben doch mit echten Personen überhaupt nichts gemeinsam, oder? ODER?
Und überhaupt: Kunst, was kann die schon? Nun, zeigen, was wir unter dem Strich wirklich in Syrien erreicht haben, zum Beispiel. Es ist immerhin technisch beeindruckend. Also, dieses Online-Kunstwerk.
Kommen wir zu anderen wichtigen Dingen und lassen uns von Till Raether erklären, warum Radfahrer besseren Sex (als z.
Mai 21, 2017
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Moritz Netenjakob präsentiert: Hänsel und Gretel, erzählt von einem Fußballreporter. So wird dieser Sport glatt doch noch sympathisch.
Die Arbeitswelten ändern sich derzeit recht massiv. Die Sache mit der allgegenwärtigen Automatisierung kommt jetzt richtig in Schwung. Wir sehen es zum Beispiel an den immer ernster werdenden Debatten um das bedingungslose Grundeinkommen. Und in der ZEIT können wir nachlesen: Deutsche Erwerbstätige arbeiten immer mehr. Verrückte Welt.
In der NZZ lesen wir ein Lob der Melancholie, begründet mit einem Blick in ein paar Textklassiker.
Mai 14, 2017
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Einer der Top-Kommentare unter diesem kleinen feinen Musikvideo lautet: »What am I doing with my life«. Und das bringt es tatsächlich prägnant auf den Punkt.
Thomas Pynchon wird 80 und es ist eine prima Gelegenheit, uns zu fragen, welchen Fußabdruck wir eigentlich selbst so hinterlassen. Mit 80 Jahren. Aber vielleicht auch vorher schon, also auf dem Weg dorthin.
Die ganze Blogs-vs-Feuilleton-Diskussion wird beherrscht von eher polemischen Plattitüden. Von beiden Seiten. Da macht der etwas ausgewogene Beitrag von Katharina Herrmann bei 54 Books mal richtig Freude.
Mai 7, 2017
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Meditativer wird es heute nicht als bei der Wisdom of Cows.
Für manche ist der Schritt von den Kühen bis zum Essen nur ein kleiner. Ein deutlich größerer ist jener zu den sogenannten Superfoods. In der taz gibt es eine kleine Bewertung eben dieser, bei der nicht nur die Überschrift sehr großartig ist.
An Theorien und Bestätigungen darüber, dass unser liebgewordener Hang zur ständigen Ablenkung und Oberflächlichkeit letztlich auch nur genau diese Oberflächlichkeit hervorbringt, mangelt es derzeit nicht.
April 30, 2017
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Harald Lesch hatten wir hier schon einmal als Erklärbär. Er kann das wirklich gut. Auch zum Thema Atommüll.
Thematisch passend stellen wir fest: Im Wald mit der örtlichen Laufstrecke steht eine Halle mit lauter Kisten voller Geschenke. Unerwünschter. Vielleicht sollte ich mal die Daten meiner Laufuhr auswerten, ob ich in dem Bereich immer etwas schneller bin als gewöhnlich. Das wäre ja wenigstens etwas.
Es ist ein wenig tröstlich, dass an anderen Teilen der örtlichen Laufstrecken erfreulichere Neuigkeiten die Runde machen: Am Fuße des kleinen Turmbergs hier vor der Haustür kann man sich jetzt zum Beispiel ein Ticket ziehen, um oben angekommen, die Zeit des Bergsprints erfassen zu lassen.
April 23, 2017
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Laufen ist ein sehr einsamer Sport. Es geht dabei lediglicht um die Natur, die eigenen Füße, etwas eisernen Willen, das Durchhalten, das Spiel mit dem Selbst. Oder halt mit einem Haufen anderer Verrückter, welche z.B. 50 Meilen um einen See herum laufen. Und dass Frauen tatsächlich bei Laufveranstaltungen vor noch gar nicht so langer Zeit überhaupt nicht vorgesehen waren, wird hier gleich noch anschaulicher ad absurdum geführt, als es eh schon ist.
April 16, 2017
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Zum Osterfest gibt es einen Klassiker. Feiertage sind schließlich Lesetage.
Ein Ultraläufer spricht mit anderen und wir erfahren, was es braucht, um 250 km durch die Wüste laufen zu können.
Selbstbeherrschung gehört mit dazu. Das tut sie sicher auch bei der Entscheidung, eine Zeit lang die totale Enthaltung zu zelebrieren. Interessant, was die Jugend von heute so als Sport betreibt.
Frauen machen da mal wieder die sinnvolleren Sachen. Gefühle zu verkaufen beispielsweise.
April 9, 2017
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Das ist ein Interview mit Nina George bei der Leipziger Buchmesse. Dieses Gespräch hat somit zwei potenziell dominierende Themen: illegale Textkopien und die Unterdrückung von Frauen in der Textkultur. Nina ist bei beiden Themen recht meinungsstark, beides bringt sie auch hier wieder unter. Diese Meinung muss man dabei gar nicht immer so unbedingt und vollumfänglich teilen. Aber respektieren kann man sie, vor allem, weil sie so konsequent, so deutlich und durchaus auch argumentativ untermauert daher kommt.
April 2, 2017
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Wie ist das eigentlich mit den ganzen feinen Kunstwerken unserer Kinder? Nun, wertschätzen. Das geht übrigens auch ohne, dass man sie sich alle ins Büro hängt, wie obiger Film vermuten lassen könnte.
In der taz gibt der Leiter des Verbrecher-Verlags ein Plädoyer für die Verlage. Man solle sie nicht kollektiv an den Pranger stellen, nur weil vereinzelt schwarze Schafe unterwegs sind. Das macht sich so ganz generell als Motto übrigens nicht schlecht.
März 26, 2017
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Was meinte Marshall McLuhan eigentlich mit seinem The medium is the message? Der Film oben bringt es in zwei Minuten mal prägnant auf den Punkt. Wie praktisch.
Vom Medium zu den Medien ist es ein kurzer Weg. Eins der letzteren ist Musik. Und die ZEIT hat einen kleinen Text über Michiko Ogawa, welche nicht nur Jazz spielt, sondern auch Chefin von Technics ist. Und dieses Chefin gehört betont. So üblich ist das in Japan wohl noch nicht.
März 19, 2017
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Wie ist das eigentlich mit unseren Schulen und den Werten, um die es dort geht? In obigem Video wird die Frage gestellt. Und wer mit Waldorf nichts anfangen kann, darf trotzdem reingucken. Bis 2:05 Minuten geht es um die eigentlichen Fragen, danach erst um mögliche Antworten aus dem Waldorfkontext.
Gehen wir über zum freundlichen Umgang miteinander. Auch online, versteht sich. So versucht es aktuell ein Schwabe mit einem Facebook in freundlich.
März 12, 2017
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Was hat Zoë Beck vor einer Weile mal recht treffend gesagt? Richtig: Jeder Text ist politisch. Das klappt zum Beispiel dadurch, dass die Charaktere darin Rollen spielen und diese Rollen etwas aussagen. Es macht halt einen Unterschied, ob eine Krankenhausszene von einem Chefarzt und der Schwester handelt oder von einer Chefärztin und dem Pfleger. Ganz ähnlich wird auch im Film oben argumentiert. Und zwar sehr anschaulich. Obwohl es ein Werbevideo ist.
März 5, 2017
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The Secret of Happiness – in 60 Seconds. Oder: Irgendwie sind wir alle verrückt. Das nenne ich mal beruhigend.
Julia Eisele ist ebenfalls ein wenig verrückt. Das ist auch sehr gut so. Denn sie macht, was momentan eher wenige erwarten: einen neuen Verlag gründen. Und sie bezieht dabei klar Stellung: Es geht (ihr) nicht um die hohe Literatur vs. Unterhaltungsschund. Es geht um beides, es geht um sowohl-als-auch, es geht um Texte, nicht um Schubladen.
Februar 26, 2017
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Und ich Nase trage immer ein T-Shirt zum Kilt. So wird das nichts. Hätten wir das endlich geklärt.
In der allgemeinen politischen Gemengelage könnte man den Eindruck bekommen, dass die intellektuell weniger Begabten komplett das Zepter zu übernehmen scheinen. So ganz brauchen wir die Hoffnung jedoch noch nicht aufzugeben. Bei den französischen Nachbarn scheint es zum Beispiel einen Hoffnungsschimmer zu geben. Immerhin, ein Trost.
Gar kein Trost ist es, dass die Politik noch immer recht stark von uns Männern dominiert wird.
Februar 19, 2017
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Das mit der regelmäßigen Sammlung der Links, welche mir so im Laufe der jeweiligen Woche unter die Finger gekommen sind, wird langsam schwierig. Ich finde derzeit tatsächlich recht wenig, was es wert wäre, hier Erwähnung zu finden. Wo man auch hinguckt, gibt es derzeit vor allem Kommentare zu diesem unsäglichen Präsidenten in diesem anderen Land da. Das ist nicht alles Mist. Es sind gute Texte dabei, unterhaltsame auch. Aber meine Reaktanz schlägt da leider gnadenlos zu.
Februar 12, 2017
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Was soll das mit dem Laufen eigentlich alles? Also außer den schönen Landschaften, dem Setzen und Erreichen von Zielen, dem sich-selbst-Motivieren und sogar dem Erkennen, dass Scheitern durchaus eine Option ist, wenn man wahrhaft Ehrgeiziges angeht? Tja, keine Ahnung.
Zur Laufmotivation sagt Norman Bücher: »Allein zu sein ist einer der am meist unterschätzten Erfolgsfaktoren.« Genau so ist es.
Gar nicht so passend, aber: Dystopien liegen im Trend. Wie das nur kommt.
Februar 5, 2017
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Jazz ist dieser Krach mit analogen Instrumenten, oder? Nun, Herbie Hancock hat schon 1983 in der Sesamstraße gezeigt, dass auch der gemeine Synthesizer spannend sein kann.
Aber nicht nur in der Musik, sondern auch in den profansten Jobs gibt es spannende Abenteuer zu entdecken. Meist sind sie gut getarnt und wohl versteckt. Ein schönes Beispiel sind die psychologischen Analysemöglichkeiten beim Verhökern von Bose-Anlagen. Oder dem »Besitzen« eines neuen Typen. Es ist irgendwie fast das gleiche.
Januar 29, 2017
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Es ist die wohl einzig sinnvolle Reaktion auf diesen skurrilen neuen Präsidenten da auf der anderen Seite des von den Niederländern extra gebauten Ozeans. Was eigentlich auch schon fast alles hier mögliche zum Thema sagt.
Wenn wir heute schon mal in der Politikschüssel rühren: Diese Gewerkschaften, sie sind doch dafür da, jenen zu helfen, die es selbst nicht schaffen, oder? Sie vertreten die eher Schwächeren, bündeln die Kräfte, setzen sich für das Gute ein?
Januar 22, 2017
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Das ist doch irgendwie mal eine charmante Idee. Ich meine: Wer kennt diesen Spruch nicht? Die Jugend von heute liest nicht mehr. Was für ein Unfug. Grober Unfug! Die anderthalb Minuten da oben fassen die Geschichte aus ein paar Wochen Lesezeit zusammen, in welchen der Sohn des Hauses von zögerlichen Worterfassungen zu einem recht flüssigen Lesestil gefunden hat. Dass es diese Zauberergeschichte u.a. in einer ganz wundervoll aufbereiteten illustrierten Fassung gibt, macht die Sache gleich noch schöner.
Januar 15, 2017
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Was macht man eigentlich mit dem Müll, der so liegenbleibt? Auf Laufveranstaltungen zum Beispiel. Da gibt es nämlich die skurrilsten Sachen. Und es sind nicht nur die obligatorischen Trinkbecher, die viele naturverliebte Läufer mit erstaunlicher Leichtigkeit einfach um sich werfen. Nein, es sind manchmal auch ganze Gepäckstücke, die einfach liegen bleiben. Tja, was kann man mit denen wohl machen? Einen neuen Lauf veranstalten, ganz klar. Bei dem sich jeder einen solchen Rucksack schnappt und den Inhalt benutzt.
Januar 8, 2017
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Ausdauer, Durchhalten, raus in die Natur: Das, was Jim Walmsley hier antreibt, passt doch ganz gut in die aktuelle Saison der guten Vorsätze. Auch, wenn man keine Ultras läuft.
Es gibt eine Sucht, bei der heißen die Abhängigen Bookaholics und das ist irgendwie ganz wunderbar. Einige Betroffene berichten.
YOLO, Jobben, Werteverfall, Beziehungen, Ängste und Vorsätze: Was haben sie alle gemeinsam? Mehr, als man naiv so meinen könnte.
Ganz ähnlich gelagert ist die Frage, wer sich eigentlich all die Selfies anguckt, die wir ständig machen und Posten (Spoiler: quasi niemand) und ob die Idee der Filterblase wirklich so neu ist (Nein).
Januar 1, 2017
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Frisch vorbei ist dieses 2016. Man hört viel Gutes darüber, also über das Vorbeisein. Aber: War das Jahr wirklich so furchtbar, wie es gern behauptet wurde? Geht wirklich alles den Bach runter? Macht niemand mehr etwas Sinnvolles? Sterben nur noch alle bekannten Prominenzen? Nun, solange die Jugend zeigt, dass Hoffnung besteht, kann es doch gar nicht so verkehrt sein. Oben im Bewegtbild gibt es z.B. zwei Damen, die direkt nach ihrem Abitur auf recht einfachen Fahrrädern in 90 Tagen gute 3000 Kilometer vom Bodensee bis nach Portugal geradelt sind.
Dezember 25, 2016
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Die Feiertage sind da. Und sie kommen mit ihrem ganz eigenen Soundtrack. Das hier oben ist das wohl schönste Weihnachtsmusikvideo überhaupt. Isa hat es ausgegraben.
Es gibt ein paar Diskussionen rund um die Textlandschaft, sie werden wohl nie enden. Eine davon ist die Frage, ob man sich nun lieber der höheren Literatur oder doch der Unterhaltungslektüre widmen sollte. Was bei der Frage wirklich gut tut und entspannt? Aussagen, dass die Fragestellung streng genommen reichlich egal ist.
Dezember 18, 2016
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Klare Ansage von Harald Lesch: Unser Schulsystem ist Mist. Vor allem, weil wir uns mit eben diesem nicht genug Zeit nehmen. Hätten wir das endlich mal geklärt.
Buchhandlungen schließen alle? Nun, einige machen auch neu auf. In diesem Beispiel ist es in Rüsselsheim. Aber hier in den Südstaaten haben wir auch so einen Fall. Mit denen müssen wir vielleicht mal reden.
Wann spüren wir unsere eigene Endlichkeit am besten? Wenn wir so richtig müde sin, ganz klar.
Dezember 11, 2016
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Heute steigen wir mit dem vollen Bildungsauftrag ein. In satten zwei Minuten wird da oben die Sache mit der Blogchain mal erklärt. Ist gar nicht so schlimm. Ist vielleicht sogar total nützlich. Für Mode zum Beispiel. Wer hätte das gedacht?
Juli Zeh bedankt sich für den Else Mayer Preis und es ist irgendwie sehr meta, nicht wirklich neu und trotzdem offenbar noch immer nötig gesagt zu werden. Es ist wohl kompliziert.
Dezember 4, 2016
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Das ist von Stefan Papst und dieser Herr zeichnet Sachen, die respektabel wenig danach aussehen, nur auf dem Papier zu bestehen. Im Interview-Artikel zum Video verrät er etwas zu seiner Motivation und zeigt noch ein paar Bilder.
Respektable Leistungen können andere natürlich ebenfalls abliefern. Wie wäre es z.B. mit Christian Hottas? Dieser Mann läuft heute seinen 2500. Marathon. Wie gesagt: Respekt.
Kommen wir zur Textarbeit. Und stellen fest: Büchermachen ist Sprachemachen.
November 27, 2016
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Reden wir doch mal über German Direktheit. Oder besser gesagt: Lassen wir Fabian Neidhardt darüber reden. Das sind 13 Minuten, die man sich tatsächlich angucken kann. Ganz konkret. Auf jeden Fall. Ohne Zweifel. Und sei es nur zur kleinen Rekalibrierung für zwischendurch. Denn mal ganz im Ernst: Eine eigene Meinung sollte man nicht nur haben, sondern auch die Kunst entwickeln, sie klar, deutlich und trotzdem für andere akzeptabel zu äußern. Oder wie Fabian es ausdrückt: Einfach mal verbindlich sein.
November 20, 2016
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Das ist ein kleines Werbevideo. Und es ist trotzdem ganz wundervoll.
Passend dazu fragt auch Neil Gaiman, warum wir eigentlich lesen. Und wie das mit den Bibliotheken so ist. Und Print vs. Digital bzw. die Verbindung zwischen beiden. Und das Vorlesen. Und überhaupt sehr empfehlenswert.
Und wenn wir lesen, dann bekommen wir die Empfehlungen dafür von der charmanten Buchhändlerin im Laden um die Ecke, oder? Na, vielleicht eher nicht so. Und ich kann das aus persönlicher Erfahrung bestätigen.
November 6, 2016
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Da sage noch einmal jemand, die Zeiten der klassischen Handarbeit seien vorbei. Gar nichts ist vorbei. Das wird alles sogar immer größer. Sprichwörtlich.
Bleiben wir für heute beim Machen von Sachen. Beim Schreiben zum Beispiel. Fabian Neidhardt prangert dabei das Anprangern an. Wider dem kollektiven Gejammere. Gerade Autoren empfiehlt er, schlicht daran zu arbeiten, wenn einen etwas stört. Es ist einfach wundervoll.
Wann könnte das übrigens besser klappen als im November?
Oktober 23, 2016
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Für wen ist das mit dem Lesen eigentlich geeignet? Kai Lüftner hat da einen Vorschlag, oder besser gesagt: mehrere.
Ronny von Rönne sinniert über die weiterhin total billigen Algorithmen unser Freunde von der Online-Werbung. Das ist alles sehr schade. Aber immerhin ist es hier mal ganz nett zu lesen. Wenn auch leider in der Welt. Aber irgendwas ist ja immer.
In dieser Woche fand wieder die Frankfurter Buchmesse statt. Die ZEIT hat zu diesem Anlass einen ganz wundervollen historischen Abriss dieser Veranstaltung parat.
Oktober 16, 2016
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Aus gegebenem Anlass gibt es heute zum Einstieg einen kleinen Konzertausschnitt. Es geht um Jean Michel Jarre und ein Instrument, welches er selbst erfunden hat und welches bei einem seiner Konzerte glatt nicht funktioniert. Und es geht vor allem darum, wie er die Contenance wahrt und sowohl stil- als auch rücksichtsvoll mit der Lage umgeht. Immer wieder beruhigend, so etwas zu sehen.
Falls jemand den kindischen Enthüllungsjournalismusunfug rund um Elena Ferrante tatsächlich nicht mitbekommen haben sollte: Die ZEIT hat eine ganz brauchbare Zusammenfassung.
Oktober 2, 2016
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Was ist eigentlich Hygge? Nun, etwas sehr erstrebenswertes, scheint es. Über Happiness hatten wir hier schließlich viel zu lange nichts.
Was ebenfalls glücklich(er) macht: Bewegen. Auch im Büro. Wer hätte das gedacht.
Die Sache mit der Körperhygiene, sie scheint nicht einfach, wobei das ja auch für die Zeit im Büro nicht unerheblich ist. Dabei gebe ich zu: Die Sache mit dem Deo hat mich tatsächlich überrascht. Das mache ich auch anders, als (hier) gedacht.
September 18, 2016
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Elizabeth Gilbert ist die Autorin von Eat Pray Love. In ihrem TED-Talk Your elusive creative genius spricht sie über den Wahnsinn des Schreibens, die Sorgen dahinter und warum es trotzdem eine feine Sache ist. Irgendwie beruhigend.
Was Autoren sonst so machen: Lesen, auch mal Vorlesen. Das können sie nicht immer gut. Aber es hat Tradition. Nun ja.
Oder sie arbeiten ganz simpel am Schreiben von Texten. Zum Beispiel als Freiberufler, mit all seinen Nebenwirkungen.
September 11, 2016
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Herr Trailgrip-Bert ist vor kurzem den Ultramarathon rund um den Mont Blanc mitgelaufen. Und er berichtet über das, was bleibt. Das ist nicht nur wundervoll zu lesen, das ist inspirierend, anregend und aufbauend. Auch wenn man dieses Abenteuer nicht selbst auf seiner Agenda hat.
In einer ebenfalls schönen Landschaft – nämlich: Island – werden Elfen nicht nur respektiert, sondern auch beschützt. Gemütlich, irgendwie.
Und wenn wir schon bei Elfen sind, sind Prinzessinnen nicht weit.
September 4, 2016
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Wie diskutieren wir eigentlich heutzutage? Hauen wir uns nur ungepflegt die Köpfe ein oder liefert auch noch jemand rhetorisch geschickt eine klare Meinung, eventuell gar mit Argumenten unterlegt? Nun, Philipp Möller serviert Religionskritik in etwa vier Minuten – argumentativ auf den Punkt gebracht.
Auf der anderen Seite gibt es für wirklich jede noch so unsinnige Aussage eine Studie, die sie belegt. Aus dieser Reihe haben wir heute: Dumm trainiert gut. Meine Güte.
August 28, 2016
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Das ist ein Klassiker: Sir Ken Robinson mit seinem TED-Talk Do schools kill creativity? Das ist 10 Jahre alt. Das kann man jedoch auch weiterhin ruhig ab und an mal gucken. Es erfrischt immer wieder aufs Neue.
Und irgendwie themenverwandt stellen wir fest: Der Beruf von Lehrerinnen hat ein recht bescheidenes Image, so ist es gerade wieder in der ZEIT nachzulesen. Immerhin mit einem Plädoyer dafür, dass es sich eigentlich ganz anders verhält, Lehrerin zu sein etwas sehr schönes ist.
August 21, 2016
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Momentan ist Sommer, ich weiß. Aber die Zeiten ändern sich auch wieder. Und sie werden kommen: Die Herbst- und vor allem auch Winterläufe. Und wer sich immer schon mal gefragt hat, warum einige von uns das machen, den Winter durchzulaufen: Vielleicht wegen so wundervoll anmutenden Veranstaltungen wie dem Spitsbergen Marathon. Das sieht klein aus, das sieht charmant aus und in Norwegen war ich noch gar nicht. Nanu.
Apropos Marathonlauf. Da gab es in dieser Woche ja einige Aufregerei, nachdem die Hahner-Zwillinge diesen bei den Olympischen Spielen gemeistert haben.
August 14, 2016
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Es ist ein Werbevideo. Aber es ist trotzdem schön. Und zeigt: Aufgeben hat wenig Sinn und Durchhalten führt zum Erfolg. Nicht nur für Michael Phelps.
Wenn man sich selbst oder jemanden für simple Leichtathletik begeistern möchte, hilft diese Präsentation der Künste von Simone Biles vielleicht weiter. Faszinierend.
Wer übrigens bei ordinärem Sport wie dem klassischen Langlauf nicht recht entspannen kann, sollte vielleicht noch eins draufsetzen. Der Jakobsweg wird dafür zum Beispiel gern empfohlen.
August 7, 2016
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Ich kann gar nicht sagen, warum genau, aber die Kinder und ich: Wir hatten einen großen Spaß, diesen zwei Händen da oben beim Spielen von Axel F zuzugucken.
Apropos Kinder: Wer diese Links hier zum Frühstück durchklickt, sollte den Ersten lieber erst einmal beiseite legen, es könnte sonst nicht mehr schmecken. Denn der Anteil von Kinderarbeit in den Haselnüssen unserer Nutella, er ist nicht witzig. Und aus welchem Land die Nüsse kommen, erwähne ich lieber nicht.
Juli 31, 2016
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Ich habe keine Ahnung, warum dieses Video da oben steht. Außer natürlich, dass ich bei der Aktion mit dabei war. (Und: Nein, ich habe keine Ahnung, wer der Herr im TEAM-Shirt ist.)
Ansonsten ist das Thema der Woche ganz klar: Depression, bis hin zum Suizid. Hintergrund ist natürlich der Abschied von Johannes Korten. Juna hat die entsprechend emotionalen Reaktionen einmal zusammengetragen. Aber auch zum eigentlichen Thema, der Depression und dem Suizid, wird plötzlich mehr als sonst gesagt.
Juli 24, 2016
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Das ist doch mal was: Ein Roman von Oliver Driesen. Der Mann ist gut, der Mann kann schreiben, der Mann ist jedoch ein Wirtschaftsjournalist. Macht aber nichts. Jetzt hat er nämlich einen Roman herausgebracht. Wattenstadt heißt der. Und auf YouTube kann man ihn sich kapitelweise anhören, vom Autor selbst eingelesen noch dazu.
Lesen kann man Romane allerdings auch selbst, so ist das ja nicht. Und das ist nicht nur per se eine feine Sache, sondern macht uns generell zu besseren Menschen, Empathie sei Dank.
Juli 17, 2016
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David Nathan und Simon Jäger lesen den Chilitester. Und es ist sehr großartig. Zum Nachahmen kann ich das jedoch trotzdem nur bedingt empfehlen. Also nicht das mit dem Lesen sondern eher das mit dem Chilitesten. Gerade kürzlich erst habe ich zum Beispiel eine neue Sorte Chilisauce geöffnet und in homöopatischer Dosis der Grillsauce beigegeben. Auf dem Flakon mit der Chilisauce steht nicht nur etwas von Scoville, sondern von recht vielen davon.
Juli 10, 2016
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You gonna be fine. So einfach kann’s sein. Aber hier geht es nicht nur um die kitschig motivierende Botschaft. Es geht auch um die Art der Darstellung. Dieser pure, offenbar ungeschnittene Vortragsstil wirkt ehrlich, gekonnt, gut vorbereitet, sauber umgesetzt, ohne Firlefanz und genau dadurch letztlich beeindruckend und inspirierend. Formal korrekt, um inhaltlich frei zu werden – hier stimmt beides.
Sehr interessant: Intelligent(er)e Frauen wirken offenbar auf viele von uns Männern unattraktiv.
Juli 3, 2016
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Letzte Woche hatten wir hier Harald Lesch zu Bildungsthemen. Heute gibt es Hagen Rether mit ein paar ähnlichen und doch wieder ganz anders gelagerten Kommentaren zur Schule, den Ferien und dem Spaß, den wir mit Urlaub haben. Oder eben auch nicht. Es ist unterhaltsam. Und trotzdem anregend.
Ebenfalls anregend ist die Sache mit dem Laufen. Wir thematisieren das hier ja mit fast schon so etwas wie Regelmäßigkeit. Aber trotzdem noch lange nicht so gelungen wie Frau Schmitt.
Juni 26, 2016
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Das hier oben ist Harald Lesch mit einem kleinen Monolog über unser absurdes Bildungssystem. Was für ein passender Einstieg.
An anderem Ort regt Frau Meike sich auf. Irgendwie auch über Bildung. Genauer über unsere Vorstellung, dass die nachwachsenden Digital Natives alle hochbewusst und kompetent durch das Netz navigieren. Da ist nicht viel dran, sagt sie. Woran wiederum durchaus etwas dran ist. Dabei teile ich ihre Kapitalismuskritik keineswegs. Aber anzunehmen, dass Medienkompetenz für die Kinder einfach vom Himmel fällt, ohne dass wir Eltern dafür etwas tun müssen, nur weil die Jugend ja damit aufwächst, ist naiv.
Juni 19, 2016
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It’s Just Running. Wenn auch über 72 Kilometer. Aber man beachte den roten Teppich beim Zieleinlauf. Er scheint nur etwa drei Meter lang zu sein. Aber die Geste ist wirklich sehr, sehr wundervoll.
Was macht man gemeinhin nach dem Laufen? Duschen zum Beispiel. Das ist auch gut so. Der Umwelt zuliebe. Aus recht ähnlichen Gründen sollte man es mit den sonstigen Duschaktivitäten aber vielleicht auch wieder nicht übertreiben. Manch einer gibt’s zum Beispiel ganz auf, was jetzt vielleicht auch ein wenig überregiert ist.
Juni 5, 2016
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Markus Stockhausen macht Musik. Und der Name verpflichtet natürlich. Aber er lässt sich nicht beeindrucken, sondern beeindruckt eher selbst. Ganz analog an der Trompete. Auch eine Art, sich von normverderbenden Elektronik-Vorfahren abzugrenzen.
Eine Nachricht wurde kürzlich durch das digitale Dorf getrieben: Die reichsten Familien in Florenz sind die gleichen wie schon vor 600 Jahren. Und es schwang ein latent empörter Unterton durch. Was sehr kurios ist, vor allem, wenn wir einmal darauf gucken, was Geld sehr gut kann: Dinge ermöglichen.
Mai 29, 2016
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Jetzt müssen wir alle mal ganz mutig sein. Und uns vorstellen, wie das wohl war, als es noch keine Streamingdienste gab. Und als trotzdem jemand Musik verbreiten wollte. Irre Vorstellung, ich weiß. Aber es sah u.a. so aus, dass Leute zu Piraten wurden und von Booten vor der Küste aus sendeten. Sehr schön zu sehen am Beispiel von Radio Caroline.
Wenn wir schon mal bei den musischen Talenten sind: Sie sind nützlicher, als manche von uns gemeinhin so denken.
Mai 22, 2016
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An dieser Stelle muss ich jetzt mal ganz ehrlich bekennen: Ich mag ja Kitsch. Motivierend gedachten Laufvideokitsch wie jenen hier zumindest. Irgendeine Schwäche hat jeder, was?
Irgendwie auch mit Sport hat die Frage zu tun, was eigentlich ein Fahrraddieb so macht. Oder besser: Warum er das macht? Ein Ehemaliger erzählt.
Noch einer, der erzählt, ist Tim Berners-Lee. Ja, genau der. Und er schwärmt mal wieder und hat Interoperabilitäts-Visionen. Dieses Mal beziehen Sie sich auf E-Books.
Mai 15, 2016
Hörtipp: 3 Podcast-Episoden
Statt der hier sonst üblichen Sonntagslinks gibt es heute zwei Hörtipps. Immerhin mit Links zu den Sendungen. Somit passt das durchaus.
Es geht um Podcasts. Diese sind ja derzeit schwer angesagt. So prinzipiell zumindest. Schwierig ist es hingegen, hörbares Material zu finden. Es gibt zwar sehr viel da draußen, aber ein sehr solider Teil darf auch ruhig dort liegen bleiben. Um es mal vorsichtig auszudrücken.
Gelegentlich gibt es trotzdem recht hörbare Überraschungen.
Mai 8, 2016
Sonntagslinks
Das ist mal ein fast schon klassisches Werbefilmchen. Aber es ist ein schönes, zeugt durchaus auch von der heilen Welt des German Engineering und liefert ein Beispiel für feinen Luxus, bei dem wir aufpassen sollten, dass er uns nicht ganz verlässt.
Eine andere Art von Luxus liegt in der Gestaltung einer Zukunft, die für uns als Gesellschaft sinnvoll ist. Das schließt ein plausibles Verkehrskonzept mit ein. Von dem wir wohl noch ein wenig entfernt sind, scheint es.
Mai 1, 2016
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Es ist wohl eine der natürlichsten Sachen der Welt. Und doch tun wir uns irre schwer damit. Wie surreal.
Sobald wir wieder aufrecht stehen, kommen wir zur nächsten natürlichen Sache: dem Laufen. Das Schöne daran: Man kann es echt eine Weile machen. Wie man sieht, sogar erfolgreich. Hut ab.
Auf der anderen Seite des Spektrums sehen wir: Man kann auch recht früh damit anfangen. Also von den ganz normalen Laufversuchen im Kleinkindalter einmal abgesehen.
April 24, 2016
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Wer sind eigentlich all diese Massen um uns herum? All diese Typen, die wir sehen, wenn wir den Blick kurz vom Smartphonedisplay heben? Es ist verrückt, die sind wirklich da. Und manchmal glatt einen Blick wert. Und sei es nur in einem Zwei-Minuten-Kurzfilm.
Wenn wir schon mal bei anderen Menschen und ihren unsichtbaren Schicksalen sind: beim Fall Carlota möchte man am liebsten Aussteigen. Das ist Unglück pur. Nach diesem Text ist das Wochenende quasi gelaufen.
April 17, 2016
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Es gibt ganz wundervoll verrückte Laufveranstaltungen. Man kann zum Beispiel einfach mal neben einer Röhre über 2.700 Stufen den Berg hochlaufen. Herrlich irre.
Spannend ist jedoch nicht nur die Welt der Laufevents, sondern auch die Wirtschaft. Tatsächlich wahr. Immer wieder aufs Neue. Zum Beispiel, wenn es um eines der wohl ältesten Gewerbe der Welt geht. Den Handel, ganz genau. Aktuell berichten die Krautreporter zum Beispiel sehr lesenswert, wie Aldi sein eigenes Konzept auf den Kopf stellt.
April 10, 2016
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Zur Zubereitung von Tee scheint noch nicht alles gesagt. Jetzt aber immerhin ein wenig mehr. Oder so.
Was macht man am besten beim Tee trinken? Nun, Lesen zum Beispiel. Hoffentlich jedoch keine Kommentare in Blogs, das sind bekanntermaßen die Klowände des Internets. Oder? Nun, nicht immer. Ich zitiere hier zum Beispiel mal einen sehr schönen solchen (man darf ein wenig Scrollen, um ihn zu finden): Einfach die Dinge gelassener sehen. Hach.
April 3, 2016
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Heute starten wir mit einem kleinen Klugscheißerfilmchen. Aber es ist sehr charmant gemacht und es hat neben einer gesunden Portion Gesellschaftskritik auch einen soliden Teil Happiness als Thema. Und das läuft hier im Blog in letzter Zeit doch ganz gut. Das passt somit.
Ist unser Konsumwahn auch am Untergang der Antiquitätenhändler Schuld? Oder waren diese zu ihren besten Zeiten nur in einer ganz eigenen, übermäßig aufgepumpten Blase gefangen? Nun, zumindest der Biedermeier hat es derzeit wohl schwer, die 1950er und 60er Jahre gehen aber wohl noch ganz gut.
März 27, 2016
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Das Leben als Kaffee-Hipster, wie könnte es schöner sein?
Ebenfalls recht hip hat die ganz allgemein sehr großartige Frau Karla Paul im Rahmen der Leipziger Buchmesse in der Eröffnungsrede zu einer Veranstaltung über Literaturblogs treffenderweise recht korrekt festgestellt, dass die Diskussion über Literatur schon vor Jahren im Netz eingezogen ist. Und tatsächlich scheint das noch immer für Verwunderung zu sorgen. Das wiederum verwundert doch sehr.
Immerhin gibt es noch andere beliebte Debatten.
März 20, 2016
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Man kann mit einem Flugzeug von A nach B fliegen. Man kann mit diesem Flugzeug ebenso zwischendurch schöne Formen in der GPS-Aufzeichnung hinterlassen. So geht Ästhetik. Das hat Stil.
Ebenfalls Stil hat ein Tag des Glücks. Und heute ist prompt Internationaler Tag des Glücks. Das ist so großartig, dass spontan sowohl die deutschsprachige als auch die englischsprachige Seite jeweils nicht verfügbar ist. Das ist jetzt weniger stilvoll, sollte aber dem allgemeinen Glück nicht weiter abträglich sein.
März 13, 2016
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Auf Ralf Ruthe ist Verlass. Wenn mal alles drunter und drüber zu gehen scheint, wenn irgendwie gar nichts mehr geht, dann hilft eines seiner Cartoons bestimmt weiter. FLOSSEN – Der Hebel zum Beispiel.
Kommen wir aber mal zu etwas ganz anderem. Spielen wir mal ein kleines Spiel. Jeder überlegt jetzt bitte kurz, welche drei Namen ihr oder ihm spontan aus der aktuellen Literaturszene einfallen. Na? Ich fange mal an und sage: Karla Paul, Pia Ziefle und Zoë Beck.
März 6, 2016
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Stress zum Feierabend, den hatten wir doch alle schon mal, oder? Na, zumindest der Heimweg, er war so manches mal etwas unheimlich. Denken wir so. Falls wir obigen Film noch nie gesehen haben, heißt das.
Früher war bekanntermaßen alles besser und die Jugend von heute, sie hat nur noch Flausen im Kopf, macht aber sonst nichts sinnvolles. Oder? Nun, eine HfG-Studentin veröffentlicht ein Magazin von, über und für Karlsruhe, nennt dieses karakter, es sieht gut aus und falls man keines der 750 Originalexemplare ergattern kann, gibt’s nebenan im Blog der Schreibmaschine einen Link zur PDF-Ausgabe.
Februar 28, 2016
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Die Sache mit der Schule und den Hausaufgaben: sie ist nicht leicht. Vor allem nicht für uns Eltern, scheint es manchmal.
Ausgerechnet in der Welt gibt es ein nettes, bzw. genau genommen eben gar nicht so nettes, Stück über die Dramen hinter dem Traum der eigenen vier Wände. Es geht um das Draußen im Grünen. Und es geht darum, dass dieses Leben nicht immer nur voller Idylle, Charme, Liebe und friedfertigem Miteinander ist.
Februar 21, 2016
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View post on imgur.com Das ist sehr, sehr großartig. Ein recht fitter Typ hat eine kombinierte Parodie auf Adele und Singapur erstellt und es ist so kitschig, dass es schon wieder toll ist. Schade, dass das vollständige Video bei YouTube mal wieder wegen irgendwelchem Urheberrechtsfirlefanz gesperrt ist. Ein Drama.
Werden wir etwas ernster und stellen fest: Es gibt Leute, auf die ist Verlass. So war Stefan Kuzmany zum Beispiel mal ein Kolumnist bei der taz.
Februar 14, 2016
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Was fuer eine Woche. Roger Willemsen ist gestorben. Das ist in der Tat ein Verlust. Ob er wie im Video oben unsere Spontanreaktionen zu medial ordentlich inszenierten Dramen kommentiert oder ob er ein Vorwort zu dem Buch von Raul Krauthausen schreibt, ohne dabei ins Kitschige abzudriften: Das machen ihm nicht viele nach. Sehr schöne Worte zu seinem Tod hat beispielsweise Sascha Lobo gefunden, wenn auch auf Facebook.
Wir machen vollkommen unpassend etwas hobbyphilosophisch weiter und stellen fest: Das Leben ist wie Tetris, man sollte es nicht wie Schach spielen.
Februar 7, 2016
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When you're trying to vlog in a storm and get hit by a fish https://t.co/zMQs8psnfZ pic.twitter.com/bRzFZalph9 — Daily Mail U.K. (@DailyMailUK) 2. Februar 2016 Schadenfreude ist totaler Mist, klar. Aber dass jemand von einem fliegenden Fisch angestürmt wird, hat trotzdem Charme.
Ebenfalls totaler Mist sind übrigens rote Ampeln für Radfahrer. Ganz im Ernst, das soll jetzt keine billige Polemik sein. In Frankreich und sogar hochkonservativen Bundesstaaten Nordamerikas gelten sie glatt nur als Stoppschildäquivalent.
Januar 24, 2016
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Marathon? Lächerlich. Der nächste Spaß heißt Gifathon.
Eines lesen wir immer wieder: Erziehung ist in unseren modernen Zeiten quasi zu einem Businessplan verkommen. Da wird an den Kindern herumoptimiert, bis einem schwindelig wird. Das Phänomen gibt es, klar. Aber Ist das wirklich so verbreitet, wie man immer wieder liest? Oder füllen wir einfach nur freien Platz in Zeitungen und dem Internet? Es scheint mir manchmal ganz so.
Derzeit lese ich relativ viele Texte zum Thema Happiness.
Januar 17, 2016
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Hängematten können wirklich wunderschön sein. Und diese hier ist auch noch so praktisch. Herrlich verrückt, man glaubt es kaum.
Man kann natürlich nicht nur in luftiger Höhe entspannt Abhängen. Nein, nein, auch alles andere kann man ganz ruhig und unverkrampft auf sich zukommen lassen. Das geht durchaus. Man muss gar nicht immer alles perfekt durchplanen. Welch Überraschung.
Trotz aller Entspannung sind wir Deutschen übrigens Weltmeister. In allen möglichen Bereichen. Man kennt es ja: dieses Loblied auf unseren Mittelstand.
Januar 10, 2016
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Es müssen ja nicht immer Fahrradvideos sein, nicht wahr? Ice-Car-Racing sieht auch sehr chic aus. Das scheint mir ein großer Spaß zu sein.
Radfahren ist natürlich trotzdem super, keine Frage. Und das nicht nur zum Spaß, nein, es geht selbstverständlich um knallhartes Business. Denn Radfahrer als Touristen geben vor Ort schlicht gern Geld aus. Sehr praktische Sache.
Was auch geht, ist Laufen. Dauerlaufen sogar. Nach neuesten Erkenntnissen ist das sogar ganz natürlich, physisch wie mental.
Januar 3, 2016
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Wir möchten hier nicht unnötig ernst in das neue Jahr starten. Aber die Botschaft oben passt trotzdem, man kann sich schließlich ruhig etwas vornehmen. Es ist doch gerade die passende Saison dafür.
Unabhängig davon haben Wissenschaftler mal wieder eine Studie durchgeführt und glatt herausgefunden, dass man E-Books nicht nur lesen kann, sondern dass das sogar für Jungs möglich und sinnvoll ist, nicht nur für Mädchen. Nur gut, dass wir sie haben, die Wissenschaftler.
Dezember 27, 2015
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Letzte Woche haben wir gesehen, wie ein Fahrrad entsteht. Heute sehen wir: Das mit dem Fahren ist auch ganz einfach. Oder so.
In der letzten Woche gab’s außerdem Weihnachten. Falls das jemand nicht so ganz korrekt mitbekommen haben sollte: Es ist das Fest der Besinnlichkeit. Und es ist das Fest der Liebe. Es ist somit auch das Fest der Umarmungen. Und wenn wir beides miteinander verknüpfen, sind wir sehr schnell bei meditativen Umarmungen.
Dezember 20, 2015
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Wie entsteht eigentlich ein Fahrrad? Es ist wenig Magie involviert. Herr Trailgrip-Bernd zeigt in einem Zeitraffer, wie es geht.
Radfahren zählt als Sport. Und nach dem Sport kommt das Essen. Manchmal sogar sprichwörtlich, per Lieferdienst. Das ist auch nicht schwierig: man ruft einfach an oder klickt sich durch ein Bestellformular und die Mahlzeit kommt ins Haus. Das ist zwar recht einfach, aber man könnte auch noch einen unfreundlichen Lieferdienstbestellservice zwischenschalten. Warum auch immer.
Dezember 13, 2015
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Mehr Zeichnen, gute Idee. Das lernt man schließlich schon in der Schule. Schule finde ich eh gut. Daher gibt’s heute zum Anfang gleich mal was wichtiges. Zum Anfang bitte ich Euch alle mal, die Hand zu heben, zumindest die Südstaatler unter uns. Und zwar: Hand hoch für freie Schulen. Die tun und nämlich gut. Selbst jenen unter uns, die gar nicht hingehen. Ich glaube da fest dran. Daher: Bitte die Petition zeichnen.
Dezember 6, 2015
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Da oben geht es um ein irre schnelles Fahrrad. Man erkennt es aber kaum als solches. Das ist mit denen, die Kinder normalerweise fahren, für gewöhnlich anders. Und genau das soll es auch sein. Also nicht anders, sondern gewöhnlich. Das meint zumindest der Häuptling des ADFC.
Thematisch vollkommen losgelöst und hier natürlich nur ganz rein zufällig direkt im Anschluss gibt es einen Hinweis auf die super schwachsinnige Idee für fahrerlose Autorennen in der Formel E.
November 29, 2015
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Den eigenen Namen zu tanzen ist langweilig? Kann ja jeder? Wie wäre es dann mit der Doktorarbeit? Respekt.
An anderer Front gibt es weniger neues: Es wird mal wieder über die Monetarisierung von Blogs geredet. Manche Themen sterben wirklich nie aus. Auch, wenn alles schon gesagt wurde, selbst von jedem, geht’s in die nächste Runde. Dieses Mal sind die Literaturblogs dran.
Die Chancen stehen sicher gut, dass es das Thema auch auf das Literaturcamp im nächsten Jahr schafft.
November 22, 2015
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Jesse-Jane McParland haben alle schon gesehen, oder? Falls nicht, bitte nachholen (und diese großen weißen Buchstaben einfach ignorieren):
Die Unsinnigkeit von diversen Laufveranstaltungen protokolliere ich hier regelmäßig; für gewöhnlich vor allem dann, wenn ich an einer solchen teilgenommen habe. Das hat bisher zum Beispiel beim Halbmarathon in Bangkok noch nicht gepasst. Das ist sehr schade, denn bei dem haben sie sich um zweiten Mal in Folge in der Länge vertan und er war jetzt versehentlich sieben Kilometer zu lang.
November 15, 2015
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Das Lied oben wurde jetzt schon einmal quer durch das Dorf der Filterblase getrieben. Macht aber nichts. Ist trotzdem toll.
Toll ist es auch, wenn jemand noch so bloggt wie zu den Tagen, in denen das Bloggen in diesem Internet erfunden wurde. Frau Novemberregen macht das zum Beispiel. Wie gesagt: Toll ist das.
Alltägliches zu berichten, es scheint durchaus wieder angesagt zu sein. Man kann dabei sogar lesen, dass es tatsächlich noch Leute gibt, denen Teamevents nicht ausschließlich auf den Keks gehen, sondern die diesen tatsächlich etwas reizvolles abgewinnen können.
November 8, 2015
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Heute sind wir unterwegs. Zumindest mit ein paar der Links unten machen wir eine kleine Reise. Das ist doch auch mal nett. Und im Film oben gibt’s eine feine Einstimmung.
Nicht nur in diesem Film stellen wir fest: Das Leben ist hart. Das gilt übrigens vor allem für die jeweils nachfolgende Generation. Die aktuell aufstrebende hat es (sich) besonders schwer (gemacht). Zum Glück hat jemand nicht nur die Gründe, warum das so ist, sondern auch eine einfache drei-Punkte-Lösung zur Hand.
November 1, 2015
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Das machen Kinder. In einer Schule. Hut ab!
Und was tun Erwachsene? Wir überlegen, welches Smartphone wir uns als nächstes zulegen, um uns vom Weltschmerz abzulenken. Wobei das bei näherer Betrachtung natürlich auch ein klein wenig komplexer ist.
Dazu passt irgendwie eine aktuelle Ausstellung in der lokalen Kunsthalle zu Selfies. Und dass Selfies sowie die mit ihnen Verwandten Emoticons eine durchaus spannende Sache sind, ist eh klar.
So oder so.
Oktober 25, 2015
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Es war Buchmesse. Das ist jetzt schon wieder eine Woche her, also quasi gar nicht mehr wahr. Macht aber nichts. Denn eine der schönen Sachen, die bleiben, sind die Bücher. Zum Beispiel jene der Hotlist, somit feine Texte aus unabhängigen Verlagen. Wer gern mal etwas anderes als die üblichen Verdächtigen aus dem Regal ziehen möchte, kann sich gern bei der diesjährigen Top 10 inspirieren lassen. Die nachfolgenden Kandidaten sind ebenfalls aufgeführt.
Oktober 18, 2015
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Wenn es mal gar nicht laufen sollte, wenn der Tag wirklich im Eimer zu sein scheint, wenn die Luft einfach heraus ist, dann machen Sie bitte mal eine Pause und gucken sich das obige Video an. Es ist großartig.
Links über die aktuelle Lage von Flüchtlingen und was ihnen hier bei uns widerfährt, gibt es an dieser Stelle eher selten. Das Thema ist schlicht zu vielschichtig, dem würde ich mit sporadischer Verlinkerei nicht gerecht.
Oktober 11, 2015
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Wir haben hier im Blog eine Rubrik, sie heißt aus dem Regal. Darin wird ein Teil der Bücher vorgestellt, die hier so durch die Hände gehen. Bücher sind schließlich super, Bücher gehen ja immer, gelegentlich sind sogar Krimis dabei. Wir sind uns hier für nichts zu fein. Und wenn man über Krimis spricht, spricht man über Agatha Christie, die Dame ist quasi ein Gattungsbegriff, oder? Nun, Zoë Beck sieht das anders.
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April 1, 2018
Sonntagslinks
Soviel Politik darf heute tatsächlich mal sein. Emma González zeigt, was Wörter und das Fehlen eben dieser bewirken können.
Ebenfalls recht politisch ist das vor kurzem so heiß diskutierte Dilemma rund um Facebook und Cambridge Analytica. Aber wie das so ist: Das wahre Drama ist ein ganz anderes, als jenes, dass wir laut als Aufreger-Sau durch das Dorf treiben. Bruce Schneier bringt es in gewohnter Qualität und rhetorischer Routine auf den Punkt.
Januar 7, 2018
Sonntagslinks
Es ist Saison für die guten Vorsätze. Das ist doch auch mal eine prima Gelegenheit, um sich auch mal ein wenig um die eigene Privatsphäre zu kümmern. Mit Haven zum Beispiel, dieser neuen App aus dem Umfeld des Herrn Snowden zum Schützen der eigenen Umgebung mittels einer Android-App. Denn eins gilt auch im neuen Jahr: Ein kreativer Umgang mit Technologien ist ebenso wichtig wie das Wahren der Privatsphäre. Tatsächlich haben wir nämlich durchaus alle irgendwo irgendwas zu verheimlichen.
Dezember 31, 2015
Resümee zum Jahresende
Die Familie hängt ein wenig im Entspannungsland ab. Irgendwie muss man das Jahr schließlich ausklingen lassen. Und sind wir mal ganz ehrlich: Entspannt geht das doch am allerbesten. Stress machen wir uns schließlich den Rest des Jahres schon genug. Also sind wir am Strand und lassen uns vom Wind ordentlich den Kopf freipusten. Dabei gleitet der Blick über den weiten Sand, erfasst drollige, kreisförmige Muster und erhascht gelegentlich den einen oder anderen Bernstein.
November 3, 2015
Vom Generationenkonflikt
Wer kennt das nicht? Die eigenen Vorfahren führen einen vor. Denn jetzt mal ganz im Ernst: Es ist doch gern so, dass wir wieder und wieder damit konfrontiert werden, irgendetwas nicht zu können, das für unsere Eltern quasi ein selbstverständlicher Durchmarsch ohne Sorgen und Nöte war. Das wohl deutlichste Beispiel hierfür hört auf das Thema Autos.
Autos? Diese Dinger, die man halt nimmt, um von einem Ort zum anderen zu gelangen?
August 27, 2015
Aus dem Regal: Untertan von Joachim Zelter
Das hat jetzt eine Weile gedauert. Aber hier ist es: Das Buch vom letzten Indiebookday. Wie gesagt: Ich lese langsam. Man könnte das als Unsitte bezeichnen. Man kann dem jedoch auch Vorteile abringen. Denn dieses Buch braucht etwas Zeit. Diese Geschichte sollte man lieber nicht in einem Rutsch verschlucken. Besser ist es, sie in kleinen Teilen wohldosiert zu sich zu nehmen.
Dabei geht es nur um eine einzige Person. Eine Person, die erst Stress in der Schule hat, später durch Inselbegabungen feine Arbeiten schreibt, eine Promotion ist sogar dabei.
Juni 5, 2015
I am what I am
Ein Blockstöckchen, wie süß. Ich freue mich tatsächlich. Da gibt es richtige Fragen und man kann sie einfach beantworten.
Gucken wir doch gleich mal:
Was wäre anders in deinem Leben, in deinem Alltag, wenn du eine Frau wärst? Oha, das geht gut los. Spontan behaupte ich, dass ich in diesem Fall jetzt wohl kein Papablogger wäre. Wenn ich denn mit meiner feinen Themenwahl hier als Papablogger durchgehe. Aber es steht »Papa« oben drüber.
Mai 22, 2015
Man ist was man ist
Es gibt mindestens ein Kind hier im Haus, welches immer noch gern Vater, Mutter, Kind spielt. Das ist nicht unbedingt leicht, aber Rollenspiele fördern sicherlich die Phantasie, regen den kreativen Geist des Nachwuchses an und bringen immer auch ein wenig Empathie mit ins Spiel. Was kann man mehr wollen? Eben. Wir spielen.
Natürlich sind es die Kinder, welche bestimmen, wer hier eigentlich welche Rolle spielen darf. Die Tochter ist selbstverständlich die Mama, der Sohn gibt gern den Nachbarn.
Januar 30, 2014
Vorratshaltung
Die Zeit mit Kindern, sie vergeht im Flug. Wir hatten das hier schon öfters: man guckt einmal kurz nicht hin und zack – können sie etwas Neues, machen etwas ganz Unerwartetes, wissen auf einmal alles besser als man selbst oder wachsen einem schlicht auf eine andere kreative Art über den Kopf. Es ist verrückt und trotzdem kürzlich erst wieder passiert.
Denn früher war hier im Haus die Welt noch in Ordnung und es stand glasklar fest: Süßigkeiten gibt es für die Kinder entweder gar nicht oder nur nach Willkür sorgfältigen elterlichen Überlegungen und Abwägung des pädagogischen Mehrwerts.
September 21, 2013
Berufswunsch (20). Oder: eine Sportlerkarriere
Die Südstaaten sind ein aufregendes Pflaster. Gelegentlich ist hier richtig was los. An diesem Wochenende sind es zum Beispiel organisierte Stadtrundläufe. Richtig: im Plural. Da ist wirklich für jeden etwas dabei. Ob groß, ob klein, ob schneller Fuß oder langsamer Schritt: Man zeigt sich anpassungsfähig und bietet für jeden etwas an. Inklusive Wohngegend, kann ich da nur sagen.
Heute waren wir bei einem sogenannten Mini-Marathon. Es ist schließlich nicht so, dass die Kinder hier keinen Auslauf bekommen.
Juni 21, 2013
Aus dem Regal: Die hellen Tage von Zsuzsa Bánk
Ein gutes Buch erzählt schon mal eine Geschichte. Das kann ausführlich passieren oder es kann Freiraum bleiben. Den der geneigte Leser dann in seinem Kopf ausnutzt. Bei Ersterem handelt es sich meist um amerikanische Romane, die einem jede auch nur entfernt denkbare Unsicherheit bezüglich der Handlung nehmen. Da wird notfalls die Bewegung eines komplett unwichtigen Grashalms im Wind haarklein dargestellt. Sicher ist sicher. Und unter 500 Seiten geht dabei natürlich nichts.
Juni 2, 2013
Die Waffe des großen Bruders
Für alle, die als Einzelkind groß geworden sind oder die mit nur einem Kind im Haushalt leben, verrate ich gern: als Geschwister entwickeln Kinder vollkommen neue und ungeahnte Fähigkeiten. Man kennt das vor allem von den jeweils Jüngeren. Sie haben schließlich ein Positionierungsproblem. Das ältere Kind ist schon seit längerem da. Es hat einen gewissen zeitlichen Vorsprung, wenn es darum geht, Reviere zu besetzen und das Standardverhalten zu bestimmen. Als Zweitgeborenes hat man es da schwerer.
März 30, 2013
Die Lieblingsbücher des Sohnes
Es sprach der Sohn: Papa, ich habe jetzt meine Lieblingsbücher raus gesucht. Aber es sind gar keine fünf. Es sind acht Bücher!
Wir stellen somit fest: Zählen kann er. Da ist es kein Wunder, dass seine Liste mit dem ersten Buch ganz oben anfängt. Aber der Reihe nach. Hier sind die Bücher:
Auf die Frage, warum genau das hier seine Lieblingsbücher sind und was an ihnen so toll ist, guckt er mich nur fragend an, schüttelt mit dem Kopf und sagt: Na, weil das meine Lieblingsbücher sind.
Dezember 8, 2009
Sohn 2.0
Wenn der Sohn morgens wach wird, die Eltern nicht lange herum grummeln sondern gleich freudig mit aufstehen, wenn der Frühstückstisch schon vor dem Eindecken voll mit bunt verpackten Sachen ist, wenn man trotzdem erst Zähne putzen soll, bevor man diese aufreißen darf, wenn es offenbar den Kuchen schon zum Frühstück gibt, wenn der Familienrat spontan beschließt, dass man heute gar nicht auf Arbeit, also in die Kita, geht, dann regt sich ein Verdacht.
April 21, 2008
Kuzure-Yoko-Shiho-Gatame. Oder: Vom Ernst des Lebens.
Der kleine Mann wird mal ganz groß. Und auf dem Weg dahin bereitet er sich auf das Spektakel des bestimmt sehr ernsthaften Lebens vor.
Und trainiert.
Und zwar so, wie sich das gehört. Und zu den Zeiten, zu denen sich das gehört. Und somit gleich früh morgens. Und das Programm dazu sieht in etwa so aus:
Eröffnung des Spiels mit dem Gegner durch eine klare Ansage, welche in Fachkreisen gern Kiai genannt wird.
Dezember 29, 2007
Motivation für die Musikschule
Falls der Nachwuchs einmal auf die Idee kommt, andere flotte Nachwüchsler(innen) kennenlernen zu wollen und dafür zur Musikschule zu gehen, sollte ich wirklich zusehen, ihm das nicht auszureden. Denn es könnte letztlich etwas in dieser Art heraus kommen:
(Video bei YouTube, gefunden via Radio-G) Bei dem Geschick klappt’s dann auch ganz bestimmt mit dem jeweils anderen charmanten Gegenüber.
Dezember 28, 2007
Eine Gute-Nacht-Musik
Der Nachwuchs ist ein kleiner musikalischer Gourmet!
Oder wie sonst kann ich es mir erklären, dass er zu Khmer von Nils Petter Molvær derart entspannen kann, dass er seelenruhig einschläft?
House? Wer braucht da House?! Und warum nur klappt es mit dem Einschlafen selten so gut, wenn der Papa mal singt?
Dezember 21, 2007
(K)ein musikalischer Einstieg
Ein alter Freund von mir meinte einmal:
Von Rechts wegen dürfte es gar keine andere Musik als House geben.
Über die Rechtsfrage mag man sich vielleicht streiten. Aber als ich vor kurzem noch dem CTG des Nachwuchses lauschte, dachte ich mir so, dass zumindest der gute alte House-Rhythmus etwas durchaus natürliches hat.
Das CTG vermeldete einen Herzschlag, welcher leicht variabel zwischen 150 und 170 BPM lag.
Ein solider House-Beat bringt es auf ganz ähnliche Frequenzen.
Dezember 19, 2007
Vitamin D. Oder: Hartes Training von früh an.
Es gibt Sprüche, die kennen die meisten von uns. Wie diesen hier:
Früh übt sich, wer ein Meister werden will.
Was gern einmal überrascht, sind die Möglichkeiten, ihm gerecht zu werden. Und sie kommen auch früher als man denkt.
Hier ist zum Beispiel ein Zitat eines Apothekerin/Ärztin Duos zum Thema Cholecalciferol-Mangel:
Zur Rachitisvorbeugung gibt man Säuglingen und Kleinkindern täglich 1-2 Jahre lang eine Tablette mit 500 I. E. Wie der interessierte Vater leicht erkennt, handelt es sich bei Cholecalciferol also schlicht um Vitamin D.
Januar 15, 2005
Dough workout
For the very first time, I made some bread rolls. Not just by myself, but that’s not the point. The point is: That is some physically challenging thing to do. Why are all those fitness people so quiet about making your own bread? A dough workout is a tough workout. And the result even tastes good.
Januar 13, 2005
Just the right motivation
Earlier this week, I spent two days in Mannheim. Those who know this place might agree: One thing you can do fairly well in Mannheim is shopping.
So I did. Of course, I got something nice that fits me just well. That wasn’t really easy, though, as it did cost me some comments from those sales girls. Like: „well, you are more slim than not“ or „as you are really blond…“ Tough, really tough, that was.
Category: geld
Januar 5, 2018
Jetzt neu: Osiander-Affiliate-Links
Kleiner Hinweis in eigener Sache: Die Buchlinks hier im Blog – und somit vor allem in der Kategorie aus dem Regal – führen ab sofort vermehrt zu Osiander. Dafür bekomme ich von denen ein wenig Provision. Das Ganze ist somit ein Affiliate-Programm.
Osiander hat dabei vielfältigen Charme. Zum eienen verkaufen sie Bücher seit 1596, somit durchaus schon eine Weile. Ich mag solche Beständigkeit. Zum anderen ist Osiander Teil der Tolino-Allianz.
Januar 9, 2008
Logik lernt man nicht bei der Krankenkasse
Hier mal zwei kleine Zitate aus einem aktuellen BKK-Magazin. Zuerst eines aus dem Editorial:
Die Beitragssatzerhöhungen ab 1. Januar 2007 sind verpufft.
Wir rechnen für unsere Betriebskrankenasse in diesem Jahr mit einem Defizit von 4 Millionen Euro.
Und jetzt noch eines mitten aus dem Heft:
Der Trend der stetig sinkenden Krankenstände der letzten Jahre ist offenbar zum Stillstand gekommen.
Es ist faszinierend. Und ich muss jetzt dringend zusehen, dem Nachwuchs die Sache mit der Logik beizubringen bevor er selbst lesen gelernt hat.
Dezember 27, 2007
Kindergeld
Eine Sache, die sich in den Tagen zwischen den Jahren gut erledigen lässt, ist das Beantragen von Kindergeld. Das erledigt der moderne Mann von heute bei der Familienkasse. Und um diese zu finden, begibt er sich in die örtliche Niederlassung der Arbeitsagentur.
Das hilft auf jeden Fall ganz hervorragend, um gar zu harmonische Familiengefühle zu besänftigen, welche sich über die Feiertage eingestellt haben könnten. Wenn der moderne Mann von heute den Beamten allerdings freundlich und wohlgesonnen gegenüber tritt, kann er fast mit der gleichen Liebenswürdigkeit wie bei den Kollegen und Kolleginnen auf dem Standesamt rechnen.
Dezember 16, 2007
5 Dinge, die man in seiner ersten Woche als Papa erledigen kann
Ich zitiere gleich mal frisch von der Webseite des Karlsruher Standesamtes:
Zur Anzeige der Geburt sind, und zwar in nachstehender Reihenfolge, verpflichtet: der Vater des Kindes, die Hebamme, die bei der Geburt zugegen war, der Arzt, der bei der Geburt zugegen war, jede andere Person, die dabei war oder von der Geburt aus eigenem Wissen unterrichtet ist, die Mutter, sobald sie zur der Anzeige imstande ist. Na, wenn das so ist, steht man als männlicher Elter ja doch nicht vollkommen nutzlos in der Gegend herum.
Dezember 7, 2007
Ersatzbeschäftigung
Der Mann von heute ist ein ganz moderner. Und er darf es meistens sogar ganz legal sein. Kaum einer guckt ihn mehr blöd dafür an. Sogar bei der Geburt ist er dabei. Oftmals. Bis auf die paar Ausnahmen, die sich das entweder nicht zutrauen, es tatsächlich nicht verkraften oder sich auf die alten Werte besinnen und statt im Kreißsaal dumm im Weg herum zu stehen lieber draußen im Wald auf Mammutjagd gehen.
Category: reflexion
Dezember 31, 2017
Retrospektive 2017
Es ist Saison, um kurz inne zu halten und eine persönliche Retrospektive für das Jahr zu ziehen. Dabei darf man sich natürlich nicht voreilig abschreiben, wie es kürzlich ein Blognachbar sehr schön auf den Punkt brachte:
Überall sehe ich Statistiken für 2017, obwohl gerade mal der 29.12. ist. Was stimmt mit eurer Motivation nicht? — Herr Inselkönig (@Lauftagebuch) 29. Dezember 2017 Aber mittlerweile ist es später geworden. Wir haben den letzten Tag des Jahres.
März 7, 2015
Elternabende sind mein Zen
Irgendwo in Folge 7 des Audiokanals hier gleich nebenan habe ich erwähnt, grob geschätzte 20 Stunden ungehörter Podcasts herumliegen zu haben. Ganz offensichtlich höre ich somit ähnlich langsam wie ich lese oder gar schreibe. Es ist wirklich nicht leicht. Aber bekanntermaßen kommt man ja auch zu nichts.
Aber: Keine Angst! Ich werde an dieser Stelle nicht anfangen, aufzulisten, was da alles an noch unberührten Dateien im Abspielgerät herumliegt. Aber eines sei verraten: Es sind zwei oder drei Folgen Leitmotiv darunter.
Juni 29, 2008
Einmal kurz nachgedacht
Das Wochenende erlaubt Zeit für Reflexionen. Es bietet hervorragende Gelegenheiten, um ganz in Ruhe und im Kreis der Lieben die Gedanken baumeln zu lassen und das Glück zu genießen, zu dem man gekommen ist.
Gerade eben war genau ein solcher Moment. Die Bestandsaufnahme sah so aus, dass sich der Herr Papa des kleinen Mannes hinter dem Grill befand, das Bier in der einen Hand, die Grillzange in der anderen – ständig bereit, dass frisch erlegte sorgfältig ausgewählte Fleischesgut vor der totalen Verkohlung zu retten.
Category: karlsruhe
Mai 12, 2017
Der 22. Bücherschrank steht hier im Quartier
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nah liegt? Manchmal sogar gleich um die Ecke, sozusagen im eigenen Quartier. Dort wurde heute ein Bücherschrank eingeweiht. Die Tochter saß in dem Moment hier eh gerade mit den Füßen baumelnd und latent gelangweilt dreinschauend herum. Also hat sie mich einfach spontan an die Hand genommen, wir uns ein paar alte Bücher unter den Arm geklemmt und auf den Weg gemacht.
Mai 19, 2013
Abwechslung versus Routine
Das Leben als Schreibttischtäter: es ist kein Leichtes. Immer nur Sitzen, immer nur Tippen, immerhin manchmal auch Klicken. Anstrengend ist das. Aber Abwechslung ist wohl etwas anderes. Das Leben sollte bunter sein. Regelmäßig im Sandkasten sitzen hilft da auch nicht wirklich weiter. Man sollte ruhig ab und an mal den Hintern hoch bekommen. Damit es stimmt mit der Balance. Man möchte doch schließlich mit der Zeit gehen.
Gehen ist dabei gar kein schlechtes Stichwort.
April 2, 2010
Spielplatz: Hast Du keinen, definier‘ Dir einen!
Und da sage noch mal jemand, dem gemeinen Deutschen würde es an Kreativität mangeln.
Der Sohn kennt diesen Teil der Stadt allerdings noch nicht. Möglicherweise ergibt sich aber noch eine passende Gelegenheit, um auszuloten, wie gut es tatsächlich ankommt, mit Ball, Schaufel und Freundin an der Hand diesen wirklich umwerfend großen Wohnquartierspielplatz zu erkunden.
Juli 26, 2009
Applaus
Der Sohn geht aus und mischt sich unter das Volk. Er macht das gern. Insbesondere, wenn es passend organisierte Gelegenheiten dazu gibt, zu denen sich das Volk extra an einem gemeinsamen Ort versammelt. Dann braucht der Sohn nicht bei jedem Volksteilnehmer persönlich zu Hause klingeln.
Gerade jetzt am Wochenende gab’s in Karlsruhe wieder das Fescht. Das ist eine solche Gelegenheit. Kenner der Szene sagen, dass es sich hierbei lediglich um eine Huldigungszeremonie für gelbe Quietscheenten handelt.
Oktober 24, 2008
S-Bahn? Lächerlich. Kinder!
Als wäre es erst gestern gewesen: An einem lauschigen Tag im Frühsommer diesen Jahres gab’s eine dieser großartigen Gelegenheiten, bei denen auch der moderne Durchschnittsmann von heute freudig die Hand des örtlichen Bürgermeisters schüttelt und an seinen nur rudimentär entfalteten Fähigkeiten für den entspannten Plausch für zwischendurch feilt. Das gehobene Konversationsniveau bleibt wohl doch den Unterhaltungen mit dem kleinen Mann vorbehalten.
Immerhin handelte es sich beim Sommerspaß um die Eröffnung einer Kita gleich hier um die Ecke, also in beachtlicher Fußreichweite.
Mai 5, 2008
Verklärt
Früher, also ganz früher, da sollen ja selbst die alten Zeiten noch besser gewesen sein. So sagt es zumindest ein schlaues Sprichwort.
Und der moderne Mann von heute wird sich natürlich hüten, entweder etwas gegen die alten Zeiten oder die neuen Sprichworte zu sagen. Aber immerhin erkennt der feige Mann von heute, dass selbst an den Sprüchen, die so jung nun eigentlich auch wieder nicht sind, durchaus etwas dran ist. Und hier ist die Moral sogar recht schlicht: etwas nostalgische Verklärtheit hilft, die Welt nicht nur geordneter sondern auch ein Stück weit angenehmer und einfach charmanter zu sehen.
Februar 6, 2008
Was der Nachwuchs von saisonal organisierter Fröhlichkeit hält
In den letzten Tagen gab es wieder das, was manche leichtsinnig als fünfte Jahreszeit bezeichnen. Das Epizentrum dessen liegt natürlich ganz woanders. Aber ein paar Ausläufer des Närrischen haben es auch in den Süden der Republik geschafft. Und da der moderne Mann von heute seinem Sohn alle Möglichkeiten zur freien Meinungsbildung bieten möchte, bot sich ein Besuch zumindest des öffentlichen Teils der organisierten Fröhlichkeit hier vor Ort an.
Also ab zum Fastnachtsumzug.
Dezember 16, 2007
5 Dinge, die man in seiner ersten Woche als Papa erledigen kann
Ich zitiere gleich mal frisch von der Webseite des Karlsruher Standesamtes:
Zur Anzeige der Geburt sind, und zwar in nachstehender Reihenfolge, verpflichtet: der Vater des Kindes, die Hebamme, die bei der Geburt zugegen war, der Arzt, der bei der Geburt zugegen war, jede andere Person, die dabei war oder von der Geburt aus eigenem Wissen unterrichtet ist, die Mutter, sobald sie zur der Anzeige imstande ist. Na, wenn das so ist, steht man als männlicher Elter ja doch nicht vollkommen nutzlos in der Gegend herum.
Category: meta
Mai 1, 2017
Alles neu macht der Mai
Neuer Monat, neue Moden. Es wird ja auch mal Zeit, dass wir diesen skurrilen April hinter uns lassen. Also wirklich. Willkommen im Mai.
Und wenn wir schon mit einem chaotischen Monat abschließen, können wir auch sonst noch ein wenig aufräumen, nicht wahr? Ich habe das jetzt mal gemacht. Und den Domainnamen dieses Blogs etwas realistischer gestaltet. Statt »papaswort« steht in der Browserzeile oben jetzt »sr-rolando«. Das ist gut so, das soll so, das hatte ich schon eine ganze Weile vor.
Category: blognachbarn
April 7, 2017
Neu in der Blogroll: Was denkst du denn?
Podcasts machen wir hier im Haus nicht nur selbst, wir hören uns die guten Kanäle der anderen auch an. Sehr gern sogar. Und diese Menge feiner Podcasts hat gerade Zuwachs bekommen. Dieser heißt Was denkst du denn?
Im Untertitel steht schlicht »Der Mit- und Nachdenkpodcast« dran. Und die beiden Macherinnen Nora Hespers und Rita Molzberger machen vor dem Mikro genau das: miteinander nachdenken. Dabei geht es um ganz alltägliche Dinge. Die Jogginghose zum Beispiel.
Februar 18, 2012
Zivilisationssorgen
Bei einem Blognachbarn gab es kürzlich die Frage: Mal was persönliches – nimmst Du Dein Smartphone oder Tablet mit aufs Klo?
Das ist ein provokativ rhetorisch gestaltetes Konstrukt. Ganz klar. Denn die eigentliche Frage lautet natürlich:
Wenn Du mit dem Smartphone auf der Toilette sitzt, kommen Deine Kinder dann auch immer mit einem Hocker vorbei, machen es sich bequem und gucken Dir entweder konzentriert zu oder quatschen Dich einfach gnadenlos voll?
April 14, 2011
Blognachbarn sind für alle da
Das Erheiternde an Pädagogen ist ja immer, dass sie glauben, den Kindern voraus zu sein. (aus: Pädagogische Feinheiten) Und falls es hier tatsächlich noch jemanden gibt, der dort nicht eh regelmäßig vorbei schaut: gehen Sie sofort rüber zum Herrn Buddenbohm und lesen Sie selbst!
Echtjetztmal.
August 12, 2010
Neu in der Blogroll
Damit das nicht immer nur ganz heimlich, still und leise passiert: Seit heute gibt es eine ganz große Veränderung hier: Made by Joel ist jetzt einer der Blognachbarn.
Ein Besuch bei Joel lohnt sich. Er ist jemand, der so schöne Sachen für seine Kinder macht wie dieses Aquarium:
Category: politik
März 31, 2017
Büchergefahr: Folge 39 über Podcasts für Autoren
Heute gibt es Besuch beim Podcast des Hauses. Und zwar Axel Hollmann und Marcus Johanus, auch bekannt als die SchreibDilettanten.
Was machen diese zwei Autoren, die auch noch erfolgreiche Podcaster sind, eigentlich sonst so? Schmieden sie neue Pläne? Haben sie noch Reserven für weitere Projekte? Oder ruhen sie sich einfach auf ihren Lorbeeren aus?
Und warum haben sie überhaupt mit dem Podcasten angefangen? Und lohnt sich das in Bezug auf ihre Buchverkäufe?
Juli 12, 2015
Eine Lobby ist kaputt
Wer in den letzten Jahren seinen eigenen Aufmerksamkeitsradar auch nur ein klein wenig auf Familien und das ganze Drumherum ausgerichtet hat, dürfte eines mitbekommen haben: Die Hebammen sterben aus. Und das liegt nicht etwa daran, dass das, was sie machen so uninteressant und sterbenslangweilig ist, dass ihnen der Nachwuchs ausgeht. Nein, ganz im Gegenteil: Es scheint ein ganz feiner Beruf zu sein und die von Hebammen betreuten Mütter sind gemeinhin sehr glücklich mit ihrer jeweiligen Partnerin auf Zeit.
Category: lesen
März 18, 2017
Indiebookday 2017
Es ist wieder soweit. Es ist ein Tag im März. Nicht irgendein Tag, versteht sich, sondern Indiebuchtag. Der Plan für den Tag sah somit vor, wieder in die Buchhandlung des Vertrauens zu gehen und das Buch eines kleinen, unabhängigen Verlages herauszutragen.
Den Laden kenne ich mittlerweile ein wenig. Zumindest gut genug, um zu erkennen, dass kleiner, unabhängiger Verlag bei ihnen quasi gleichbedeutend ist mit örtlicher Verein, dessen Bücher auch lokalen Bezug haben.
Mai 14, 2016
Gratiscomictag
Irgendwann ist immer das erste Mal, heißt es. Und da ist durchaus etwas dran. Erfahrungen wollen schließlich gemacht werden. Da hilft ja alles nichts. Seit heute mit dabei ist der Gratiscomictag. Den gibt es einmal im Jahr, einer der Comicdealer vor Ort bietet ein ausgewähltes Sammelsurium von Comics gratis zum Mitnehmen an, meist darf man sich eine definierte Teilmenge von drei bis fünf dieser Hefte pro Person mit aus dem Laden nehmen.
Februar 26, 2016
Von Routine, Diäten und großen Zeiten
Die Zeiten ändern sich. Das ist der ganz normale Lauf der Dinge. Früher war vieles anders als heute. Das war so, das ist so, das muss so sein. Nicht jede Änderung ist immer toll, klar. Aber erst einmal ist es spannend, dass Sachen sich verändern. Es ist interessant. Es bringt Abwechslung. Wenn nur noch langweile Routine herrscht, könnten wir uns auch mit der Nase nach oben in den Sarg legen. Wofür wäre das gut?
November 5, 2008
Ein Rezept in Print-Format
Man nehme:
das Thema Kind; besser noch: das Thema Familie; den dazu passenden Spruch: „Wir stellen nicht das Kind in den Mittelpunkt“; eine Sammlung von Blogbeiträgen Kolumnen; zum Beispiel von Remo H. Largo, bekannt als Autor eines respektablen Baby-Ratgebers; oder von Michael Tyrannen Winterhoff; das ewige Lied vom Wohnen in der Stadt versus dem Wohnen auf dem Land, am besten mit Beispielen, in denen sich alle adäquat wiederfinden und wohlfühlen; etwas Prominenz mit Baby auf dem Cover, muss weder weiblich noch blond sein; ein Bild mit möglichst nackter Haut an exponierter Stelle – wenn schon nicht das Cover geht, dann reicht das Inhaltsverzeichnis; den Mut und Drang, das alles auf Papier zu drucken und nicht einfach in das Internet zu hängen.
Juni 15, 2008
Masochisten im OP
Die Zeitungen von heute sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Da taucht selbst im Feuilleton auf einmal Fußball auf, da herrscht im Politikteil das ganze Jahr nur Sommerloch und Boulevard gibt’s keineswegs nur dort, wo es auch gut erkennbar drauf steht.
Wenn aber der Herr Papa in der Zeitung statt „Maschinisten im OP“ liest: „Masochisten im OP“, dann ist das wohl kaum der Zeitung anzulasten. Sorgen braucht der kleine Mann sich deswegen aber keine zu machen.
Juni 6, 2008
Bücher verschlingen
Der kleine Mann ist ein Freund des Wortes. Des gesprochenen Wortes natürlich. Aber auch des gedruckten. Ob das nun daran liegt, dass er schon früh vorgelesen bekommen hat, darüber lässt sich jetzt nur spekulieren. Ich bin schlicht mal froh, die Chance genutzt zu haben, bevor die entsprechenden Verlage alle dicht machen.
Mitlerweile ist der Sohn nicht nur größer sondern auch anspruchsvoller geworden. Das einfache Vorlesen reicht nicht mehr. Jetzt möchte er selbst Hand und Mund mit anlegen.
Februar 17, 2008
Noten sind nur Schall und Rauch
Im Deutschlandfunk gab es kürzlich eine Sendung zum Thema Chat oder Buch. Darin ging es darum, ob das (böse) Chatten das (gute) Lesen in seiner Existenz bedrohen würde. Oder ob eben beide miteinander leben können.
In der Sendung kamen auch ein paar Schüler zu Wort. Einer von ihnen meinte:
Im Lesen habe ich dieses Jahr eine zwei. Lesen kann ich also sehr gut.
– ein Schüler im DLF Seine Note in Mathematik, der auch als Zählerei bekannten Wissenschaft, hat er leider nicht verraten.
Januar 9, 2008
Logik lernt man nicht bei der Krankenkasse
Hier mal zwei kleine Zitate aus einem aktuellen BKK-Magazin. Zuerst eines aus dem Editorial:
Die Beitragssatzerhöhungen ab 1. Januar 2007 sind verpufft.
Wir rechnen für unsere Betriebskrankenasse in diesem Jahr mit einem Defizit von 4 Millionen Euro.
Und jetzt noch eines mitten aus dem Heft:
Der Trend der stetig sinkenden Krankenstände der letzten Jahre ist offenbar zum Stillstand gekommen.
Es ist faszinierend. Und ich muss jetzt dringend zusehen, dem Nachwuchs die Sache mit der Logik beizubringen bevor er selbst lesen gelernt hat.
Category: sohn
Februar 3, 2017
Der Nachwuchs als Personal Trainer
Die Sache mit dem Laufen ist eine recht feine. Dadurch kommt man sogar als überzeugter Schreibtischtäter gelegentlich an die frische Luft, es sorgt für etwas mentalen Ausgleich, es gibt ein paar Momente der Ruhe zum Hören der diversen Podcasts und so ganz nebenbei hält es wohl auch noch fit. Wobei ich mir beim letzten Punkt nicht ganz sicher bin, man hört die Geschichten mit den Verletzungen ja immer und überall.
Dezember 8, 2016
9
Was heißt es eigentlich, wenn sich der Sohn am frühen Morgen quer auf den Boden legt und einen auffordert, sein Alter zu schätzen? Nun, zwei Sachen:
Er ist ein Schulkind mit Freude an Sach- und Rechenaufgaben. Die richtige Antwort ist: unendlich. Er ist nämlich 8, liegt aber quer, ergo: ∞. Aber damit ist jetzt Schluss. Ab heute zieht hier wieder der Ernst des Lebens ein. Heute wird der Herr 9 Jahre alt.
August 19, 2016
Vom Tagesrhythmus und etwas Mathematik zur Nacht
Hier im Haus gibt es gemeinhin einen recht geregelten Tagesrhythmus. Das ist weniger öde, als es vielleicht auf den ersten Blick wirken mag. Einer der Effekte ist zum Beispiel, dass die Kinder täglich zur gleichen Zeit ins Bett gehen. Dafür sind sie auch dankbar und schlafen im Normalfall umgehend ein. Am nächsten Morgen geht es ausgeschlafen und voller Elan in den neuen Tag. Das passt so.
Im Urlaub gibt es trotzdem gelegentlich kleinere Abweichungen.
Juni 3, 2016
Welches Tier hat das ganze Leben lang Geburtstag?
Die Eintagsfliege!
(Ich liebe sie, diese Kalauer-Witze des Nachwuchses.)
Februar 20, 2016
Die Sache mit dem Wasser in den Südstaaten
Es ist Wochenende und die Familie tut, was sie tun muss. Das heißt hier im Haus, dass die Kinder zu den ihnen ganz eigenen Zeiten aufstehen und ihre Welt bespielen, während die Erziehungsberechtigten in aller Ruhe ausschlafen. Wir hatten das hier schon mal. Das ist auch nicht schlimm. Das folgt einer eingespielten Routine. Es passt alles so.
Bis es an der Tür klingelt und die Welt damit droht, aus den Fugen zu geraten.
Februar 11, 2016
Post im Haus
Kommt der moderne Mann von heute nach Hause, fängt er an, so richtig aufzublühen. Tagsüber hat er die Welt gerettet, ganz klar. Aber jetzt am Abend, da dreht er so richtig auf. Jetzt möchte er zeigen, was er kann. Jetzt lässt er seiner Energie freien Lauf.
Nur gut, wenn es in diesem Moment ein geeignetes Ventil für ihn gibt. Es ist wichtig, dass diesen Mann jetzt etwas erwartet, womit er sich beschäftigen kann.
Januar 22, 2016
Zeitansage
Es war einmal, vor langer, langer Zeit, da hat mir jemand das Radiohören verdorben. Nein, es war niemand mit einem ganz furchtbaren Musikgeschmack. Das könnte man zwar ganz legitim annehmen, denn das meiste Gedudel, mit welchem man konfrontiert wird, falls man doch einmal ganz aus Versehen ein Radioempfangsgerät aktiviert, ist wirklich sehr unerträglich. Aber das war vor dieser langen Zeit gar nicht das große Problem. Das Drama lag vielmehr in einer ganz simplen Zeitansage.
August 11, 2015
Probehören
Wenn man zu einem Konzert geht und bei diesem Sitzplätze geboten werden, hat man sicherlich den Klingklang einer eher gesetzten Musikervereinigung vor sich. Nun, das mag so sein. Ich kann Calexico jedoch sehr empfehlen. Dabei ist es übrigens fast egal, welche Körperhaltung man einnimmt. Denn Stehplätze gibt es auf ihren Konzerten für gewöhnlich sehr wohl. Und die gezeigte Sitzreihe blieb während des gestrigen Auftritts beim Zeltival auch leer. Da sage nochmal jemand was.
Januar 6, 2015
Vom Generationenwechsel bei der Küsschenwache
Wir waren zum Jahreswechsel an der Ostsee. Es ist ein ruhiger Ort zur Kontemplation und Besinnung; somit hervorragend geeignet, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen und das neue Jahr angemessen gedenkvoll einzuleiten.
Gleichzeitig ist es ein Ort, um Traditionen zu pflegen. So werfen wir einen Blick über die Mole, betrachten die vorbeiziehenden Boote und erzählen uns alte Geschichten. Es sind die gleichen Geschichten, wie jedes Mal, wenn wir dort sind.
Dezember 31, 2014
Was von 2014 bleibt
Da geht doch glatt ein Jahr zur Neige. Meine Güte, wie die Zeit vergeht. Aber immerhin ist auch etwas passiert. Es zieht also nicht spurlos davon, dieses Jahr. So wird der Sohn zum Beispiel nicht müde, bei allen möglichen Gelegenheiten anzumerken, dass wir ja immer noch Weltmeister sind. Das scheint ihn wirklich arg geprägt zu haben, dieses Fußballereignis. Es bleibt mir ein wenig schleierhaft. Aber insgeheim bin ich einfach froh, dass es den Spaß nur alle vier Jahre gibt.
Dezember 18, 2014
Wettbewerbsvorbereitungen
Das Leben mit Kindern. Es ist ja nicht immer einfach. So bringt einen der Nachwuchs, ich verrate das hier jetzt mal eiskalt, zum Beispiel gern aus dem liebgewonnenen Rhythmus. Ein Teil dessen sind hier im Haus die verlässlichen Abendrituale. Kinder brauchen Routine. Diese hilft ihnen, durch den Alltag zu kommen. So verkaufen wir das zumindest. Dass es in Wahrheit möglicherweise nur darum geht, dass wir Erziehungsberechtigten am Abend einfach pünktlich Zeit für uns haben möchten, um uns auf die Couch zu fläzen, ein Kaltgetränk zu verinnerlichen, die Pantoffeln abzustreifen und vor dem Bildschirm zu versauern, all das würden wir natürlich niemals zugeben.
Dezember 8, 2014
7
Gestern Abend hat der Sohn beim Schlafengehen noch mit mir zusammen überlegt: Ist er jetzt einfach nur sechs Jahre alt? Oder doch schon kurz vor sieben? Mehr als halb sieben doch wohl bestimmt. Ist er vielleicht einfach dreiviertel sieben? Nein, mehr als das. Man könnte doch auch schon sieben sagen, was macht die eine Nacht schon? Seine Uhr geht doch auch nicht immer ganz genau, stellt er fest.
Einfach mal fünf gerade sein lassen, das klingt doch nach einer brauchbaren Idee.
November 23, 2014
Die wahren Probleme beim Vorlesen
Die Kinder, sie werden immer größer. Das muss wohl so sein. Man kann auch gar nicht viel dagegen tun. Muss man auch nicht. Stattdessen freut man sich als moderner Mann von heute über die unterschiedlichen Phasen, die der Nachwuchs dabei so durchmacht. Das ist durchaus ernst gemeint, denn entgegen manch landläufiger Meinung bestehen diese Phasen keineswegs nur aus unterschiedlichen Ausprägungen des nächtlichen Aufwachens und Störens des wohlverdienten elterlichen Schlafes. Ganz im Gegenteil, aber darum geht es heute gar nicht.
November 7, 2014
Küsschenwache, revised
Wir sind gerade wieder für ein paar Tage draußen gewesen, frische Luft tanken, im Norden, am Wasser. Einfach mal durchpusten lassen. Das ist gut für den Kopf. Einfach mal in Ruhe Boote zählen. Das schadet meist auch nicht. Mittendrin im derart vollgepackten Aktivurlaub stellt der Sohn auf einmal recht trocken fest, dass er glaubt, die Küsschenwache heißt wohl eigentlich gar nicht so. Das hätte ich ihm nur eingeredet. Da steht streng genommen etwas ganz anderes dran, an den Booten.
Oktober 31, 2014
Ganz unten
Das ist ein Tunnel. Oder besser gesagt: Das sind ein paar Platten, die demnächst möglicherweise zu einem Tunnel mit verbaut werden. Und ich hoffe sehr, dass das jetzt politisch korrekt genug ausgedrückt ist. Nicht, dass die Platten mir sonst auf’s Dach steigen, weil ich ihre enorme Bedeutung nicht adäquat wiedergegeben habe. Heutzutage weiß man ja nie.
Aber wie dem auch sei. Hier vor Ort in den Südstaaten wird tatsächlich gerade an einem Tunnel gebaut.
Oktober 18, 2014
Vom Einfluss der Werbung auf den Nachwuchs
Der Sohn und ich: wir sind unterwegs. Es ist nicht weit. Wir nehmen trotzdem das Auto. Und aus irgendeinem Grund läuft das Radio. Kann ja mal vorkommen. Der Sohn kommentiert es nach einer Weile und fragt mich, ob ich eigentlich diese Werbung kenne, diese eine. Das mag schon sein, ich frage ihn daher, welche er eigentlich meint.
Es geht um das Bergsteigermüsli von Seitenbacher.
Oha. Jetzt ist Gefahr im Verzug. Jetzt gilt es vorsichtig zu sein.
August 3, 2014
Die Neuentdeckung des Archimedischen Prinzips
Es ist Sommer. Da sind viele Sachen etwas einfacher. Oder zumindest verhalten sie sich anders als im eher kalten Teil des Jahres. So laufen die Kinder zum Beispiel viel mehr draußen herum. Sie spielen im Hof, treffen sich mit den Nachbarskindern, amüsieren sich. So soll das sein. So gehört sich das. Und so sehen sie meistens auch aus. Es ist fast schon egal, aus welchem Grund sie nach Hause kommen, warum sie zufällig gerade in die Wohnung möchten und nicht weiter draußen bleiben.
Juli 27, 2014
Jedem ihr seine eigene Realität
Wir sind jetzt schon zwei Wochen Weltmeister und das Drama nimmt trotzdem kein Ende. Die Normalität ist noch nicht vollkommen wieder hergestellt. Der Sohn hat beispielsweise seine zwischenzeitliche Begeisterung für den Ballsport noch nicht wieder abgelegt. Ich verstehe das gar nicht, sondern habe ernsthaft damit gerechnet, dass das Thema ruckzuck wieder durch ist. So kann man sich irren.
So erzählt der Sohn quasi täglich abenteuerliche Geschichten davon, wie er mit seinen Kumpels im Kindergarten wieder um die Wette kickte, wer dabei am schnellsten war, wer wann und aus welchem Grund für wie lange den Ball hatte.
Juli 20, 2014
Die bewusste Langsamkeit ist ein knallhartes Geschäft
Ein Trend geht um. Es ist der Trend des bewussten Handelns. Wir machen nicht einfach nur ruck zuck das, was gerade ansteht und sind froh, wenn es halbwegs geschafft ist, damit wir uns dem nächsten Drama widmen können. Nein, wer heute hipp sein möchte, erledigt die Dinge in Ruhe und mit der ihnen angemessenen Aufmerksamkeit. Dem bewussten Handeln geht das bewusste Denken voraus. Zur bewussten Erkenntnis führt es. Selbst wenn wir schwadronieren, sprechen wir lieber von der bewussten Rede.
Juni 22, 2014
Wie man große Zahlen anschaulich vermittelt
Der Sohn ist ein Vorschüler. Man merkt das recht deutlich. Jeden Tag aufs Neue. So liebt er beispielsweise das Spiel mit den Zahlen. Er meistert es schon recht souverän. Er zählt viel und selbständig. Selbst die Grundrechenarten halten Einzug. Addition ist gar kein Problem. Subtrahieren geht in Teilen auch. Multiplizieren gar. Es ist eine Freude, ihm dabei zuzusehen. So sieht Begeisterung aus. Wenn er sich mal vertut im Spiel mit den Zahlen, dann meistens weil er sich vor lauter Eifer überschlägt und das Ergebnis selbst kaum abwarten kann.
Juni 5, 2014
Verwirrt
Es sind verwirrende Zeiten. So kommt der Sohn zum Beispiel von der Kita nach Hause und ist knallbunt angemalt. Er hat dicke Farbstreifen im Gesicht. Drei Stück. Direkt parallel nebeneinander. Ich ahne Böses. Die Kollegen haben kürzlich etwas erwähnt. Es ging um irgendsoein sportliches Großereignis, angeblich wohl in einer Ballsportart. Ich habe jedoch nur halb hingehört, war wohl gerade mit meinem Eis beschäftigt. Aber ich drifte ab. Im Moment ist erst einmal der Sohn bunt angemalt.
Mai 2, 2014
Feedback
Der Sohn kommt dieses Jahr in die Schule. Wir hatten das ja schon mal. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Unser Vorschüler verlangt sich selbst wirklich alles ab. Es ist erstaunlich. Und er nimmt die Herausforderungen kreativ an.
So hat er mich gestern Morgen aus dem Bett geholt, um mir sein neuestes Konstrukt zu präsentieren: eine Feedbackmatrix. Daran hat er eine Weile gearbeitet. Wer wirklich erfolgreich sein möchte im Leben, muss früh aufstehen.
April 18, 2014
Neue Sitten
Die Abende als Eltern, sie sehen anders aus als beim Rest der Welt. Dabei rede ich jetzt gar nicht davon, dass Eltern viel weniger ausgehen und wenn, dann immer mit viel Tamtam und Babysitter und all der jetzt-aber-mal-so-richtig-Erwartungshaltung, aus der spätestens um 22 Uhr die Luft heraus ist, weil sie nur noch müde in der Ecke sitzen und darauf warten, wann sie sich endlich unauffällig wieder nach Hause schleichen können.
April 14, 2014
Zukunftssicherung
Das Leben und Arbeiten mit Kindern, es ist nicht immer leicht. Man nehme zum Beispiel dieses Blog hier. Ohne die Kinder gäbe es das gar nicht. Man sieht’s schon am Titel. Wäre es nicht eh schon toll, dass die Kinder da sind, wäre das hier doch ein prima Grund, um sich zu freuen.
Auf der anderen Seite ist es jedoch auch so, dass ich mit den Kindern um mich herum eher nicht so gut schreiben kann.
April 6, 2014
Ein Wettstreit
Wir sitzen mal wieder beim Essen. Und nachdem der anfängliche Hunger überwunden und die nötige Ruhe eingekehrt ist, fragt der Sohn ganz überraschend nach, ob wir nicht mal ein Spiel spielen können.
Na, so ein Spiel geht doch immer. Und gerade in seinem Alter als Vorschüler sind Spiele wichtig. Er lernt momentan quasi alles durch die eine oder andere Art eines Spieles. Es ist faszinierend. Also nehme ich die Herausforderung gern an, stimme erstmal zu und frage nach Details.
März 24, 2014
Arbeit? Urlaub!
And now for something completely different. Wie zum Beispiel: Verreisen ohne Familie. Das ist ja eine Unsitte, die in der Tat selten geworden ist. Wenn ich das dann doch mal mache, kann es sich auch lohnen. Also warum nicht mal ans Meer fahren? Das Meer geht schließlich immer. Das hat sich bewährt. Zumindest mit Familie ist das Meer ganz fein. Die Küste auch. Warum soll das nicht allein ebenfalls eine Freude werden?
März 16, 2014
Vorschülerei
Woran merkt man eigentlich, dass die Zeit nur so dahin fliegt und die Kinder immer größer werden? Zum Beispiel daran, dass auf einmal ein Vorschüler mit im Haus wohnt.
Dieser sitzt dann ganz unschuldig am Tisch, zählt erst die vorhandenen Stückchen Kuchen vor sich durch und anschließend die Personen um sich herum. Er stellt fest: 6 Stück Kuchen, 4 Personen. Der Sohn fängt an zu rechnen. Jeder bekommt erst mal ein Stück ab.
März 7, 2014
Gemisch von vielen Sorten Gemüse
Der Sohn wird langsam erwachsen. Man merkt es nicht nur daran, dass er dieses Jahr in die Schule kommt. Man merkt es auch an seinen Umgangsformen. Sie werden wirklich immer geschliffener. Da wirkt nicht mehr nur kindliche Naivität und Direktheit. Man merkt jetzt, wie er immer professioneller versucht, taktisch zu agieren und strategisch geschickt Fäden im Hintergrund zu ziehen, die später ihre vordergründige Wirkung entfalten können.
So wird zum Beispiel seine Kritik immer subtiler.
Februar 28, 2014
Scharfe Teile
Wer Kinder hat, weiß, dass Verletzungen zu vorher ungeahnten Erlebnissen werden. Denn es ist natürlich erst einmal so, dass man nicht mehr nur die eigenen Wunden erleidet, sondern jene der Kinder gleich mit. Das ist schließlich der eigene Nachwuchs, der in verwundeten Momenten vor den eigenen Augen zugrunde geht. Das kann man nicht unberührt wegstecken. Da spürt man mit, lässt es sich aber selbstverständlich nicht anmerken. Statt dessen pustet man und tröstet bis die Welt wieder in Ordnung ist.
Dezember 8, 2013
6
Saisonal passend wohnen hier auf einmal diverse Familien auf den Tischen. Ja, auf den Tischen. Das sieht in etwa so aus:
Und wer jetzt glaubt, dass die Zuordnung dieser einzelnen Personen zu den realen Bewohnern hier im Haus glasklar ist und selbstverständlich auf der Hand liegt, irrt natürlich gewaltig. Seit heute ist hier nämlich jemand groß geworden. Alt? Auch. Ab jetzt reichen nicht mehr die Finger einer Hand, ab jetzt brauchen wir zusätzlich jene der zweiten, um mit den Jahren des Sohnes durch die Gegend zu zeigen.
November 29, 2013
Vom Medienwandel in den Augen der Jugend
Sonntage können auch als Familie und mit Kindern im Haus eine sehr lockere Angelegenheit sein. Alle schlafen in Ruhe aus, frühstücken gemeinsam in vollkommener Ruhe und planen die Entspannungen für den Tag. Im Schwung dieser ausgeglichenen Harmonie wird der Papa gelegentlich in den Wald entlassen. Einfach mal einen lockeren Spaziergang machen. Das tut gut. Das beruhigt die Seele. Das kann ich übrigens nur empfehlen. Nicht empfehlen kann ich, bei so einem Rundgang nonchalant auszurutschen, auch nicht auf wundervoll und ansehnlich drapiertem Herbstlaub, auch nicht, dabei kurz mit dem Fuß herzhaft umzuknicken, um anschließend wenig elegant zurück ins warme Wohnzimmer zu humpeln.
November 22, 2013
Spoilerwarnung
Kindererziehung ist ein knallharter Job. Wer glaubt, dass man sich den Nachwuchs zulegt, weil er einen mit strahlendem Lachen früh am Morgen mit Elan aus dem Tiefschlaf reißt, liegt natürlich goldrichtig. Aber den Erziehungsjob gibt es gratis dazu. Er ist auch nicht verhandelbar. Stellt man sich ihm nicht, nehmen die Kinder die Sache glatt selbst in die Hand. Das möchte man nicht. Glauben Sie mir.
Nach einigen Jahren Erfahrung kann ich mittlerweile sagen, dass dieser Job durchaus seine Vorteile hat.
November 14, 2013
Modebewusstsein
Wir leben hier übrigens in einem Institut. Eine gewöhnliche Wohnung gab’s früher. Heute haben wir einen Bildungsauftrag zu erfüllen. Das ist kein einfacher Job. Das lässt sich nicht mal eben im Vorübergehen bewerkstelligen. Dafür muss auch die Umgebung stimmen.
Was das Institut auszeichnet, ist eine große Spielfläche ein angemessener Arbeitsbereich für die kreativ Schaffenden der Familie. Also für die Dame des Hauses mit gelegentlicher Zutrittserlaubnis für die Kinder. Ich bewache die Tür.
Oktober 22, 2013
Wunschlos glücklich
Herbstzeit ist Kuschelzeit. Da es jetzt draußen quasi ganztägig stockdunkel ist, rücken wir drinnen näher zusammen und machen uns erstmal ein paar Kerzen an. Das bringt nicht nur Licht, das bringt auch Gemütlichkeit und etwas Training für den Weihnachtsbaum. Machen wir uns mal nichts vor: Die Zeit ist reif. Es ist wieder Saison. Die Einen zählen die Tage bis zum Fest. Andere arbeiten genussvoll an ihrem Winterkörper. Und ein paar üben das möglichst beiläufige Ausblasen von Kerzen, ohne dabei übermäßig dramatische Kollateralschäden zu verursachen.
Oktober 1, 2013
Stille
Das Leben mit Kindern, es ist kein Leises. Am Anfang schreien sie den ganzen Tag laut rum oder schlafen. Mit etwas Pech schnarchen sie dabei. Später fangen sie dann an zu reden. Man versteht sich dadurch zwar besser, es wird aber nicht unbedingt leiser. Wer schon mal ein Kind erlebt hat, welches zwingend, sofort und mit Nachdruck etwas mitteilen wollte, wird der Redewendung des sich-in-etwas-Reinsteigerns eine vollkommen neue Bedeutung zuschreiben. Obendrein lernt der Nachwuchs irgendwann auch noch Laufen.
September 25, 2013
Demokratische Grundrechte
Wir leben in einer Demokratie. Wir haben’s quasi geschafft und den Olymp der politischen Freiheit erklommen. Es nicht nicht mehr wie zu den Urzeiten, in denen irgendwelche willkürlich erkorenen Tyrannen einfach die Regeln des alltäglichen Zusammenlebens bestimmt haben. Nein, heute haben wir ein System, bei dem wir alle mitbestimmen können. Ein System, in das wir uns einbringen können. Eines, bei dem wir nicht einfach nur Marionetten an der Hand ahnungsloser Nichtstuer sind, sondern Akteure, welche die Richtung bestimmen, anstatt nur an der Leine hinterher zu taumeln.
September 16, 2013
Ruhe, absolute Ruhe
Das Leben mit Kindern ist nicht immer ein Leichtes. Vor allem ist es nicht immer ein Ruhiges. Das sagt einem vorher auch niemand. Zumindest nicht in der angemessenen Deutlichkeit. Gelegentlich reden Leute davon, dass die ganz kleinen Babies gern mal Krach machen. Vor allem nachts. Wir kennen die Sprüche: Echte Papas brauchen keinen Schlaf! Ha ha. Schon klar. Aber was soll’s? So richtig kleine und schreiende Babies sind die Nachwüchsler nicht ewig.
September 2, 2013
Vorausplanung
Wir waren gerade ein wenig im Urlaub. Mal ein wenig Abstand von der Monotonie des Alltags gewinnen. Einfach mal die Seele baumeln lassen. Das gibt Ruhe. Das gibt Kraft. Das gibt Muße. Das tut uns allen gut.
Die Kinder nutzen den Freiraum zum Beispiel, um etwas Kunst zu schaffen. Sie tanzen im Wind, sie singen dazu, sie formen Skulpturen, sie bauen Burgen im Sand und natürlich malen sie auch. Sie malen kleine Bilder.
August 15, 2013
Selbstkritik
Kindererziehung ist ein knallharter Job, der sich idealerweise irgendwann selbst überflüssig macht. Denn wir wissen doch alle: Es geht gar nicht nur darum, dass Kinder einfach blind die eigenen und wohl überlegten Befehle befolgen. Natürlich nicht. Sie sollen das nämlich auch noch gern und aus eigener Überzeugung heraus tun.
Der Weg dahin ist manchmal steinig. Man kennt das ja: Die Kinder haben durchaus einen eigenen Kopf. Am Anfang kommt Geschrei aus diesem heraus.
August 11, 2013
Familiäre Wertschätzung
Zur Zeit pflege ich eine kleine Serie von sinnfreien Gewohnheiten, welche das Leben etwas einfacher machen. Dazu gehört zum Beispiel eine so genannte Sonntagsrunde, für welche ich mich tatsächlich außer Haus begebe, wahrhaftig keinen Schreibtisch mitnehme und statt dessen albern bunte Kunststoffschuhe um die Zehen wickle. Das ist mutig, ich weiß. Aber man soll ja auch mal an seine Grenzen gehen. Break your limits! Die eigenen Möglichkeiten erweitern. Ich bin voll dabei.
August 7, 2013
Ein Kaff
Wir waren kürzlich unterwegs. Mit dem Auto auf der Autobahn in Richtung alte Heimat. Wie es sich gehört, haben wir dabei die familiäre Rollenverteilung hübsch aufrecht gehalten. Das heißt: Die Dame ist gefahren und ich saß daneben, um hochqualifiziert ein angemessenes Nickerchen zu halten.
Irgendwann ist aber auch der schönste Reiseschlaf vorbei. Ich weiß gar nicht, warum das immer passiert. Manchmal sogar deutlich vor dem Ziel. Was für eine Verschwendung. Wahrscheinlich liegt’s nur daran, dass ich Stimmen höre.
August 3, 2013
Berufswunsch (19)
Kinder sind knallharte Verhandlungskünstler. Wer keine Kinder hat und glaubt, dass er im Alltag oder Beruf mit gnadenlosen Verhandlungsgegnern konfrontiert wird, hat das Leben noch nicht gesehen. Kinder stellen das bisschen Verhandlerei, welches wir normalerweise so um uns herum vorfinden, locker in den Schatten. Dabei fängt alles ganz harmlos an.
Denn den puren Hang zur eigenen Meinung und eigenen Wünschen entdeckt der Nachwuchs relativ fix. Das kennen wir sicher alle: Schokolade hier, Gummibärchen da, Baggergucken dort.
Juli 18, 2013
Ghostwriter
Wie heißt’s so schön? All work and no play make Jack a dull boy.
Genau.
Und was für den alten Jack gilt, kann für die kleine Tochter nicht ganz verkehrt sein. Darum hat sich das wilde Partygirl diese Woche auf diversen Geburtstagsparties herumgetrieben. Das Leben möchte schließlich gelebt werden solange es noch frisch ist. Da ist ja durchaus etwas dran.
Schwierig ist das natürlich für den großen Bruder. Der war nämlich jeweils nicht mit eingeladen.
Juli 14, 2013
Drogenwarnung
Die Zeiten sind schön. Das Wetter ist es auch. Da kommt es schon mal vor, dass der Nachwuchs vom Kindergarten aus einen Ausflug macht. Für gewöhnlich geht das morgens los und im Laufe des Tages kommen sie wieder zurück. Zwischendurch haben sie neue Spielplätze kennengelernt oder waren auf dem Markt oder haben sich ein Theaterstück angesehen. Irgendetwas Neues gibt es meistens. Das lohnt sich somit durchaus. Die Welt möchte schließlich erkundet werden.
Juli 2, 2013
Unterschlupf
Die Zeiten sind wirklich kompliziert geworden. Bekanntermaßen reist in der großen Politik gerade ein Mann um die Welt. Er ist auf der Flucht. Er sucht so eine Art Versteck. Irgendwo muss man schließlich bleiben. Immer nur am Flughafen abzuhängen wird auf Dauer sicherlich recht reizlos. Also fragt er sich jetzt durch. Ob nicht jemand eine Bleibe für ihn hat. Am besten sogar eine, in der ihn die alten Spielkameraden nicht so leicht finden.
Juni 27, 2013
Nacktfahrt
Die Kinder sind unterwegs. Sie haben mich dabei. Wohl, weil es regnet und sie deswegen das Auto genommen haben. In dem schaffen sie es aber noch nicht selbst, sowohl vorn über das Lenkrad zu gucken, als auch die Fußpedale zu erreichen. Dafür haben sie mich dabei. Ich kann beides. Das reicht ihnen aber auch. Denn da sie jetzt einen Fahrer gewonnen haben, können sie sich hinten prächtig selbst und gegenseitig unterhalten.
Juni 16, 2013
Hex Hex
Als moderner Mann von heute schätze ich die zugehörigen Errungenschaften sehr. Wir wissen es alle: Im Vergleich zu den alten Zeiten ist die Arbeitsteilung heutzutage flexibler geworden. Die Last des Alltags wird auf immer mehr Schultern verteilt. Wir hatten das schon mal, dass man als Vater im Haus auf einmal vollkommen legitim seine Socken selbst zusammenlegen und das Klo putzen darf. Dafür haben wir hart gekämpft. Jetzt ernten wir die Lorbeeren.
Juni 9, 2013
Berufswunsch (18)
Die laufend wechselnden Hobbies der Kinder sind ein Phänomen für sich. Autos, Bagger, Süßigkeiten erbeuten: das kennt man ja. Das ist Routine. Damit habe ich vorher gerechnet. Irgendwann kommen dann auch andere Späße hinzu. Polizei- und Feuerwehrautos natürlich. Gern entwickeln Kinder auch mal einen Fetisch für Straßenbahnen oder Ostseeboote – je nachdem, was die Umgebung gerade so hergibt. Das ist meist nachvollziehbar. Es ergibt sich halt aus dem alltäglichen Kontext. Es sind vorübergehende Auftritte.
Mai 16, 2013
Saisonal gekleidet
Das Wetter ist doch etwas Feines. Man kann quasi immer darüber reden. Es geht nie aus. Es ändert sich ab und an. Es ist spannend. Es bleibt spannend. Und man kann mehr oder weniger Glück mit ihm haben.
Das mit dem Glück ist natürlich schon eher so eine Sache. Dem muss man bekanntermaßen manchmal etwas nachhelfen. Mit der Wahl des Wohnortes zum Beispiel. Bei aller Vorliebe für den coolen Norden steht dabei ganz klar fest: Er ist eben genau das – cool.
April 15, 2013
Frühlingsgefühle
Jetzt geht’s los. Aber so richtig. Eben haben wir noch überlegt, ob wir zum Skifahren wirklich in die Berge bei den Vororten fahren müssen. Oder ob nicht auch die Garageneinfahrt ausreicht. Jetzt auf einmal scheint die Sonne. Richtig warm sogar. Man könnte meinen, dass hier jemand versucht, gleich ganze Jahreszeiten zu überspringen. So geht das natürlich nicht. Wir brauchen schließlich auch etwas Verlässlichkeit. Routine gehört in den Alltag. Dazu gehören auch die ganz normalen Jahreszeiten.
April 7, 2013
Vom Einkaufen und sprachlichen Herausforderungen
Wenn man die Tochter fragt, herrscht hier im Haus eine klare Aufgabenteilung. Das ist gut so. Es ist von Vorteil, wenn jemand den Überblick behält. Ansonsten würde es nur drunter und drüber gehen. Nicht auszumalen. Es wäre das reinste Chaos. Aber wir haben ja die Tochter. Und fragt man sie, steht zum Beispiel fest: Geht es um das Einkaufen, ist Papa dran. Und sie unterstützt. Immer. Grundsätzlich. Zumindest, wenn man die Tochter fragt.
Februar 21, 2013
Elterliches Unverständnis
Es ist früh am Morgen. Wir sind unterwegs. Im Auto, aber das ist ja eh klar. Ich sitze vorn, döse ein wenig herum und halte mich entspannt am Lenkrad fest. Die Kinder sitzen hinten und beschäftigen sich offenbar selbst ganz gut. Jeweils einzeln, es wirkt richtig harmonisch.
Der Sohn ist einfach nur ruhig, wahrscheinlich noch nicht wirklich fit für den Tag. Er nimmt sich da gern etwas mehr Anlauf, bevor nachher in der Kita die Post abgeht.
Februar 17, 2013
Charmante Hürden
Das Leben als Kind, es ist kein Leichtes. Von allen Seiten prasselt es auf einen ein. Ständig gibt es irgendwo etwas Spannendes. Irgendwas ist wirklich immer. Und zu schnell passiert es, dass die verschiedenen Bedürfnisse sich quasi gleichzeitig melden. Man kommt da gar nicht mehr mit. Noch nicht mal als Fünfjähriger. Dabei sind es keineswegs immer nur die ganz großen Themen, welche die Welt bewegen. Da reicht schon der ganz ordinäre Alltag vollkommen aus.
Februar 6, 2013
Der Lobbyist des Hauses
In diesem Haushalt wird ein relativ solider Teil der Bewegung außer Haus mittels motorisierter Hilfsgeräte absolviert. Oder anders: Wir fahren Auto und stehen dazu. Ich meine, mal so unter uns: Wir leben in den Südstaaten. Hier wurde das Automobil quasi erfunden. Davor muss man auch mal Respekt haben. Wir zeigen vollkommenes Geschichtsbewusstsein. Wenn jemand wissen möchte, wie praktizierter Lokalpatriotismus aussieht, er muss uns nur in die Augen schauen. Mit reiner Bequemlichkeit hat das alles selbstverständlich überhaupt gar nichts zu tun.
Januar 31, 2013
Erlaubnis
Wer glaubt, dass sich wahre strategische Fähigkeiten erst durch ein ausreichendes Maß an Erfahrungen in höheren Lebensjahren entwickeln, irrt natürlich gewaltig und sollte noch einmal genauer hinsehen. Das strategische Geschick wird sichtbar, sobald der Nachwuchs anfängt, sprechen zu lernen. All jene, die schon einmal versucht haben, als Erziehungsberechtigte mit der eigenen Zielgruppe zu argumentieren, kennen das sicher: Man erklärt in quasi vollkommener logischer Eleganz relativ einfache Sachverhalte. Oft geht’s dabei um Medienkonsum, weil die Jugend die im Haus vorhandenen Rechengeräte für sich entdeckt hat.
Januar 26, 2013
Kleider machen Leute
Dem Haushalt hier steht ein Institut sehr nahe. Das ist praktisch. Denn in dem Laden wird unter anderem genäht. Nicht nur schön, sondern kleidsam. Davon profitieren hier vor allem die Kinder. Mit der Räuberhosen-Uniform fing alles an, mit passendem Werkzeug ging es weiter und mit abgetragenen Zimmermannshosen war es keineswegs vorbei. Eine Kollektion folgt der anderen. Und bei der Gestaltung dieser dürfen die Kinder sogar ihre Wünsche äußern.
Das klappt für gewöhnlich übrigens erstaunlich gut.
Januar 4, 2013
Ruhe am Morgen
Gemeinhin sind die Kinder hier im Haus Frühaufsteher. Wie sich das gehört. Aber manchmal schläft der Sohn trotzdem glatt bis um zehn. An solchen Tagen steht er dann gern zum Aufwachen singend im Bett und brüllt laut: Ich bin der größte Supermann der Welt!
Es geht doch nichts über eine ausgeschlafen gesunde Selbsteinschätzung zum Start in den Tag. Ab jetzt stehen wir dann trotzdem wieder pünktlich und in gebotener Ruhe auf.
Januar 3, 2013
Südstaatenkreativität
Rituale sind dafür da, dass man sich auf sie verlassen kann. Das gilt sogar für saisonale Rituale. Ein ganz großes sind die jährlichen Öffnungszeiten von Eisverkäufern: Im Sommer sind sie da und bedienen Schlangen von genusssüchtigen Massen, im Winter sind sie verschwunden und wir stellen uns vor, dass sie das Dolce Vita im Süden genießen. Ein anderes großes Ritual veranstaltet der Rest von uns: all jene, die kein Eis verkaufen. Nur, dass wir den Spieß umdrehen und halt im Sommer einen auf Dolce Vita machen.
Dezember 31, 2012
Gerechte Wünsche
Kinder groß zu ziehen heißt auch, Werte zu vermitteln. Und ob man dabei erfolgreich ist oder nicht, merkt man am besten durch Beobachtung. Fragen Sie bloß nicht den Nachwuchs, was er von seinem eigenen Werteverständnis hält. Mit den Antworten könnten Sie eh nichts anfangen. Glauben Sie mir. Also gucken Sie einfach hin und hören Sie zu. Und Sie werden zum Beispiel so etwas sehen und hören, wie den Sohn hier im Haus.
Dezember 20, 2012
Rollenverteilung
Der moderne Mann von heute hat ein schweres Los. Auf der einen Seite darf er sich frei entfalten und endlich auch mal all jene Dinge machen, welche früher die Damen allein für sich beansprucht haben. Auf der anderen Seite soll er aber bitte weiterhin der starke Typ sein, der die männlichen Tugenden in Reinform und quasi in Gestalt einer elegant verfeinerten Reinkarnation von Conan, dem Barbaren repräsentiert. So sieht es dann aus: Die starken Männer halten den sinnlichen Damen den Rücken frei, dürfen aber zwischendurch immerhin nicht nur den Müll runter bringen, sondern auch mal Windeln wechseln oder Socken paarweise zusammenführen.
Dezember 14, 2012
Arbeitsbesuch
Es gibt doch tatsächlich Tage, an denen ist man reichlich im Alltagstrott gefangen. Da läuft man nur im Hamsterrad. sagen manche. Was natürlich vollkommener Unsinn ist, denn mit viel Bewegung haben die meisten alltäglichen Beschäftigungsvarianten des modernen Mannes von heute nun wirklich nichts zu tun. Aber egal, wie man sie nennt, solche Tage gibt’s tatsächlich. Da kann man auch gar nicht viel machen. Glück haben nur jene von uns, bei denen Kinder mit zu Hause wohnen.
Dezember 8, 2012
Entern!
Gleich kommt der Rest der Meute. Falls es hier demnächst keine weiteren Beiträge geben sollte, wissen Sie, was passiert ist.
Dezember 2, 2012
Hinter den sieben Bergen
Die lokale Beamtenwahl des Tages erfordert nicht unbedingt eine persönliche Anwesenheit. Lohnt sich schlicht nicht. Wir hatten das ja schon. Also beschließt der Familienrat: Kommt, wir fahren in die Berge und sind die sieben Zwerge.
Gesagt, getan. Zack, unterwegs. Und ab auf eine Burg. Ritter gibt’s gerade nicht zu bestaunen. Also spielen wir Männer, die auf Schafe starren. Einen Esel gibt es auch. Eine Kuh obendrein. Wen wundert’s, dass jemand drum herum einen Weihnachtsmarkt arrangiert hat?
November 28, 2012
Kandidatenliste
Sohn: Papa, warum hängt hier so viel Werbung mit Männern herum?
Ich: Weil der Bürgermeister neu gewählt wird und die Männer wollen alle Bürgermeister werden.
Sohn: Und warum will keine Frau Bürgermeister werden?
Tja, warum eigentlich nicht?
November 19, 2012
Berufswunsch (17)
Die Familie sitzt beim Abendessen und wertet den Tag aus. Das kommt hier immer wieder mal vor. Aber keine Angst: Wir achten natürlich darauf, dass niemand mit vollem Mund spricht und dass ebenso niemand die eventuellen Dramen des Tages gar zu intensiv noch einmal durchleiden muss. So schlimm ist es jedoch normalerweise alles gar nicht. Denn machen wir uns mal nichts vor: Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, sind die meisten Tage durchaus recht unterhaltsam.
Oktober 26, 2012
Der Kumpel und die Nachbarn
Wir wohnen hier in einer aufregenden Gegend. Da gibt es viele Leute drum herum. Es ist immer etwas los. OK, gelegentlich wird auch mal das Gefährt vor der Tür umgestaltet, aber wir wollen mal nichts dramatisieren. Ganz im Gegenteil: wir freuen uns über die Vielfalt. Hier gibt’s Studenten, hier gibt’s ganz gewöhnliche Nachbarn, hier gibt’s sogar arbeitendes Volk. Gleich um die Ecke. Da sitzen Firmen. Agenturen oder so. Die machen wohl etwas in diesem Internet.
Oktober 18, 2012
Rechenschieber
Eine Familie zu haben heißt, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Das geht früh am Morgen schon los. Nach der täglichen Rangelei im Bad sitzen wir relativ zügig am Frühstückstisch. Die Tochter trinkt Milch, der Sohn und ich: wir essen Müsli. Es ist wirklich jeden Tag das Gleiche. Da steckt so viel Routine drin, es könnte glatt langweilig werden.
Das sieht der Sohn wohl ähnlich so und zählt beim Essen erst einmal das Obst auf dem Tisch durch.
Oktober 13, 2012
Baustelle
Vor einer Weile habe ich clever geheiratet, seitdem gilt: Einmal im Jahr sieht die Bude hier bei uns aus wie eine Baustelle. Das ist quasi ein Naturgesetz. Darauf kann man sich verlassen. Manchmal kann es sein, dass wir dafür umziehen müssen, manchmal bekommen wir einfach einen Wasserschaden. Aber manchmal geht’s auch ohne größere Katastrophen und wir legen uns einfach eine neue Küche zu.
Kein Problem, sagen Sie? Da lässt man einfach jemanden kommen!
September 17, 2012
Etappensieg
Zeit vergeht, das ist ihr Job. Wahrscheinlich muss das so sein. Schlimm nur, dass dabei die Kinder quasi wie nebenbei groß werden. Man guckt einmal nicht hin und zack: krabbeln sie. Laufen, Sprechen, Fahrradfahren: ruck zuck geht das alles. Passt man einmal nicht auf und setzt den Nachwuchs im Auto auf den falschen Sitz, fahren sie mit der Karre einfach davon. Wenn man richtig Pech hat, verstellen sie obendrein auch noch die Musikauswahl im Gefährt.
September 13, 2012
Weichteile
Wir waren kürzlich auf einem Schloss. Und es war natürlich ein richtiges Ritterschloss. Keine Burg, nein, ein Schloss. Und da kann man nicht nur heiraten, sondern zum Beispiel auch eine akkurate Ritterrüstung bestaunen. Selbige steht dort einfach so im Treppenhaus herum und ist nicht zu verfehlen. Einfach zur Tür herein, links die Treppe hoch und auf dem ersten Absatz steht: die Ritterrüstung.
Das hat auch der Sohn relativ schnell bemerkt und war 30 Sekunden nach Ankunft quasi verschwunden.
September 9, 2012
Heiraten
Wir machen nicht nur Urlaub. Nein, wir feiern auch. Hochzeiten zum Beispiel. Gern die von guten Freunden. So auch kürzlich. Dabei hilft’s natürlich enorm, wenn alle Beteiligten wissen, worum es geht und worauf sie sich da einlassen. Das ist nicht immer ganz einfach. Denn selbst sind wir hier im Haus eine recht klassisch gestaltete Familie. Wir haben erst einmal geheiratet und danach gab’s dann irgendwann die Kinder. Manche mögen das langweilig finden.
August 24, 2012
Ausbilder
Wir waren mal am Wasser. Und ich möchte jetzt lieber nicht wissen, was die Kinder dort ausgeheckt haben. Auf Nachfragen zeigt die Tochter nur auf den kleinen Mann und sagt: Bruder! Dieser wiederum sitzt einfach ruhig da, guckt raus auf die See und zuckt unschuldig mit den Schultern.
Falls jemand noch Ausbilder für Geheimdienstler oder ähnlich verdeckt operierende Akteure braucht: Ich habe da zwei Kandidaten.
August 18, 2012
Das Verhandlungskonzept
Es gibt wenig geschenkt im Leben. Überall regieren die Egozentriker. Wer in diesem Umfeld auch mal etwas abbekommen möchte, muss knallhart verhandeln können. Ohne grundfestem Expertenwissen über das Harvard-Konzept ist man quasi nicht mehr überlebensfähig. Es reicht nicht mehr aus, eine eigene Meinung und einen Willen zu haben. Wenn man sie nicht in Kompromissen gegenüber den Mitmenschen durchsetzen kann, sind beide vollkommen wertlos. Es ist schlimm. Ein Glück nur, dass wenigstens die Kinder von dieser grausamen Realität verschont aufwachsen können.
August 5, 2012
Kartoffeln gehören nicht in einen Zen-Garten
Die Zeiten sind hart. Wo man auch hinguckt: überall wird von Krisen gesprochen. Von Stress auch. Von Balance, wenn man mal Glück hat. Aber auch das meist nur, wenn es darum geht, dass selbige verloren gegangen ist und man gefälligst zusehen möchte, sie doch bitte möglichst schnell wiederzufinden. Was übrigens der totale Stress ist, wenn man mal darüber nachdenkt. Es ist ein Teufelskreis. Schlimm. Da kommt man wohl nur mit Glück wieder heraus.
Juli 29, 2012
Wir gehen mal zu zweit
Die Familie war eingeladen: einen Tag lang frühstücken. Irgendwann am Vormittag ging es los. Irgendwann im Verlauf des Tages haben wir dann aufgegeben und uns verabschiedet. Dazwischen lag viel Zeit. Während der naturgemäß auch einmal kam, was halt so kommt: der Sohn musste auf die Toilette. Wir waren in einer öffentlichen Gastronomieeinrichtung, die Toiletten im Keller, dem Sohn selbiges recht unheimlich. Ich sollte mit, also ging ich mit. Nach kurzer Inspektion stellte der Nachwuchs fest, dass das allgemeine Ambiente im Untergeschoss angemessen standesgemäß ist.
Juli 26, 2012
Knotenlehre
Nach einer planschenden Schwimmrunde im heimischen Balkonpool sitzt der Sohn im Bad. Quasi nackt. Nur seinen Bademantel trägt er. Offen, versteht sich. Denn auch wenn wir eigentlich gerade Zähne putzen wollen, sitzt er lieber da und widmet sich seinem Bademantelgürtel. Ich sehe es nur aus dem Augenwinkel. Die Tochter putzt schließlich schon und man macht sich keine Vorstellungen, welchen Aufmerksamkeitspegel das erfordert. Irre, sage ich Ihnen, es ist irre. Und währenddessen fuchtelt der Sohn gelegentlich mit seinen Armen, nur um sie im nächsten Moment schon wieder ganz ruhig zu halten und irgendwie weiter an seinem Bademantelgürtel herum zu spielen.
Juli 1, 2012
Stilfrage
Es ist jeden Morgen das Gleiche: Man muss die passenden Klamotten zum Anziehen heraussuchen. Schlimm genug, dass man das für sich selbst machen muss. Aber hat man erst einmal Kinder, darf man es für diese auch noch mit erledigen. Das ist auf Dauer ein richtig schwerer Job. Warum hat einem das eigentlich niemand vorher gesagt? Es wäre bestimmt alles ganz anders gelaufen.
Jetzt läuft es so: Wir ziehen uns an. Früh am Morgen.
Juni 4, 2012
Party. Oder: Wasser oben, Wasser unten
Der Sohn war unterwegs. Wilder Partyhengst, wie er es nunmal ist, hat er einen Geburtstag gefeiert. Ein Kumpel von ihm wurde fünf. Und der Rest der Clique war auch dabei. Was kann es Schöneres geben als eine Horde wild gewordener Halbstarker, die ganz ohne zierlich zurückhaltende Prinzessinnenmädchen ein rauschendes Gartenfest feiern? Eben. Da stört es noch nicht einmal, dass es mehrere Male am fraglichen Nachmittag recht unbescheiden geregnet hat. Wolkenbruch nennen es die einen, quasi Hagel sagen andere.
April 1, 2012
Berufswunsch (13)
Es ist spät am Abend. Die Kinder sind im Bett. Eine von beiden schläft auch tief und fest, nur beim großen Bruder herrscht keine Ruhe. Ihn treibt etwas um. Er ruft laut: Papa! – da gibt es wohl etwas zu klären. Ich gehe ruhig hin, damit wir das regeln können. Ganz unter Männern. Und kaum bin ich zur Tür rein, platzt es schon aus dem Sohn heraus: Papa, stimmt’s: statt „Diebe“ oder „Räuber“ darf man auch „Einbrecher“ sagen?
März 20, 2012
Wichtige Entscheidungen
Es gibt Tage, die sind lang. Viel länger als andere. Zumindest gefühlt ist das so. Da war es wohl sehr anstrengend, was den ganzen Tag über so passiert ist. Ermüdend, quasi. Und so sitzt die Familie am Tisch mit dem Abendmahl und alle gucken sich eher ruhig, recht träge und mit glasigen Blicken an.
Wirklich alle? Nun, ein kleiner Mann leistet Widerstand gegen den allgemeinen Trend. Der Sohn hat in einem Wahn von vorausahnender Cleverness als einziger im Haus einen ausgiebigen Mittagsschlaf gehalten.
Januar 31, 2012
Kalt
Man ahnt ja nichts. Schon gar nicht am frühen Morgen. Da wird man einfach nur wach, steht auf, stubst eine Weile an den Kindern herum, damit diese sich auch irgendwann hoch bequemen. Man putzt sich gegenseitig die Zähne, tauscht so lange an den Klamotten herum, bis jeder etwas passendes angezogen hat. Man wirft die Kaffeemaschine an und das Müsli in die Schale. Und irgendwann rollt man auch die Jalousinen vor den Fenstern hoch.
Dezember 14, 2011
Morgenstund
Es gibt eine Zeit am Tag, die ist nicht leicht. Sie beginnt ganz früh am Morgen — wenn alle noch im Bett sind. Ein Wecker klingelt, vielleicht wird man aber auch ganz ohne ihn wach. Nach nur wenigen Minuten des hoffnungslosen Herumwälzens wird sofort klar: Jetzt beginnt die Zeit bis zum ersten Kaffee. Das ist die Zeit, die sich nur mit eiserner Routine überstehen lässt. Diese sieht hier wie folgt aus: Tochter schnappen und ihr klar machen, dass sie gleich wieder aufhören kann, einem wie wild an der Nase zu ziehen.
Dezember 3, 2011
Wir bremsen
Wer meint, dass Autos aus den Städten verbannt gehören, hat natürlich vollkommen recht. Wer allerdings aus der Blechschubserei das Maximum heraus holen möchte, sollte sie nutzen, um seine Kinder in die Kita zu bringen. Dabei kann man nämlich schon am frühen Morgen Sachen vom Nachwuchs lernen, die einen locker über den Rest des Tages bringen.
So hat neulich die Lektion zur Verkehrsästhetik die Augen für die — ähh — schönen Dinge geöffnet.
Oktober 12, 2011
Verkehrsästhetik
Die Erziehung der Kinder ist wohl eine der Aufgaben, die niemals enden wird. Ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung sozusagen. Dabei ist es natürlich keineswegs so, dass man viel vorgeben könnte. Wer zum Beispiel glaubt, dass man einfach mal sagt: Kind, mach‘ bitte dieses und nicht jenes! und dann erwartet, dass das Kind fortan immer dieses und ganz sicher niemals jenes machen würde, irrt natürlich. Gewaltig. Es ist eher so, dass man mal einen Hinweis hier gibt, einen Impuls dort setzt und das perfekte Verhalten einfach vorlebt.
Mai 27, 2011
Voll nachhaltig
Das Fahrrad ist eine ganz hervorragende Erfindung. Und das nicht nur, weil sein Schöpfer im gleichen Dorf geboren wurde wie der Sohn. Sondern weil es natürlich ein taugliches Fortbewegungsmittel auch für Kinder ist, der physischen Ertüchtigung zuträglich, ohne bemerkenswerte Abgase und Lärmbelästigung. Es ist halt nachhaltig und so.
Und es wird Zeit, dass der Sohn lernt, Fahrrad zu fahren. Das ist schließlich heutzutage ganz einfach geworden. Ich erinnere mich noch düster an meine eigenen Anfänge.
Mai 15, 2011
Freunde
Der Sohn ist ein routinierter Autofahrer. Geht es darum, so ein Gefährt zu benutzen, um irgendwo hin zu gelangen, diskutiert er nicht lange. Er steigt einfach ein, setzt sich hin, schnallt sich an, sorgt für Musik und erklärt allen anderen, was sie zu tun und zu lassen haben, damit es endlich los geht. Am besten gleich rauf auf die Autobahn. Man möchte schließlich irgendwo hin. Was soll man sich da groß mit Landstraßen und ähnlichen Schleichwegen abgeben?
April 25, 2011
Ode an den Osterhasen
Ich habe den Hasen geküsst.
Und der Hase hat mich geküsst.
Ich habe dem Hasen in die Nase gebissen.
Und konnte ihm in den Bauch gucken.
März 24, 2011
Feine Sitten
Kommunikation ist heutzutage alles, heißt es. Willst Du erfolgreich sein im Leben, lerne gut zu reden. Heißt es zwar nicht, aber da ist sicherlich trotzdem etwas dran. Und da man das am besten von der Pike auf lernt, werden die Kinder des Hauses hier entsprechend erzogen. Es werden also nicht onomatopoetisch wertvoll gutturale Laute in den Äther geblasen, wenn man mit jemandem spricht. Natürlich nicht. Statt dessen wird möglichst in ganzen Sätzen gesprochen und anständig Bitte und Danke gesagt.
März 19, 2011
Morgen
Hallo? Ist da der Wetterfrosch?
(Kurze Ruhe.)
Hallo Wetterfrosch!
(Ruhe.)
Morgen wird’s wieder schön, ja?
(Noch einmal Ruhe, wenn auch nur kurz.)
Alles klar. Gut. Aber nicht vergessen: morgen schön! Tschühüß.
Der Sohn als Beifahrer im Auto ist eine praktische Sache: Man braucht keine unsäglichen Radiosender zu hören, nur um ihren nichtssagenden Wetterbericht zu erleben; man braucht nicht während der Fahrt zum Telefon zu greifen, das nimmt er einem ganz freiwillig ab; und solange er ins Gespräch vertieft ist, kann man sicher sein, dass er sich nicht in die Musikauswahl im Gefährt einmischt.
März 3, 2011
Knallgrün
Wir haben einen Frosch im Haus. Sitzt mitten im Wohnzimmer. Ist knallgrün. Und ruft fortwährend: Applaus! Applaus! Applaus!
Direkt daneben sitzt die Tochter. Macht große Augen. Fühlt vorsichtig, ob man den Frosch auch anfassen kann. Man kann. Sie stupst. Der Frosch lacht. Sie versucht, ihm in den Froschschenkel zu beißen. Er ruft nur: Applaus! Applaus! Applaus! Sie guckt hoch, macht noch größere Augen, setzt sich wieder vernünftig hin und folgt schlicht den Anweisungen des Froschs: sie klatscht.
Category: lernen
März 24, 2016
Zertifizierte Glückseligkeit
Vor ein paar Wochen haben wir hier damit angefangen: mit einem online-Kurs über Glück bzw. Glückseligkeit bzw. was auch immer man hierzulande unter Happiness verstehen möchte. Und allein die Wortwahl zeigt: Das ist gar keine leichte Frage. Es kann sogar sehr schnell sehr kompliziert werden. Aber das macht ja nichts. Einfach ist schließlich langweilig. Und wer möchte sich schon gern über die Maßen langweilen? Eben. Das bringt ja wenig. Wenn es über das sinnvolle Maß hinausgeht, wie gesagt.
Januar 23, 2014
Freiwillige Strafarbeit
Die Zeit schreitet mal wieder voran, verrückt ist das. So sind wir aktuell zum Beispiel in der Phase angekommen, dass der Sohn schon voller Stolz mit einem Schulranzen herumläuft. Bisher nur zu Hause, versteht sich. Aber irgendwann im Verlauf des Jahres gibt sich das wohl noch. Dann kommt er in die Schule. Und zack, beginnt der Ernst des Lebens. So heißt es doch. Oder sagt man das heute gar nicht mehr?
Category: bildung
Januar 26, 2016
Was man von der Wissenschaft noch lernen kann
Wer hätte es gedacht? Dieses Happiness-Studium ist super. Dabei wird man auf einmal wieder auf Texte gestoßen, dass es einem ganz schwindelig wird. Wie früher an der Uni. Hochgradig interessant ist das. Hach. Und obwohl es alles natürlich in hohem Maße fundiert ist, hat man es nicht nur mit Studien aus dem Elfenbeinturm zu tun. Nein, nein, wir haben hier durchaus Material vor uns liegen, das äußerst relevant für den Alltag ist.
Januar 5, 2016
Happiness in acht Wochen
Bekanntermaßen bin ich von Haus aus ein Freund von Podcasts, betreibe ja sogar selbst einen. Empfehlungen für den einen oder anderen Kanal gebe ich gelegentlich in den Sonntagslinks. Was ich dort noch nicht hatte, aber trotzdem sehr empfehlen kann, ist der Happiness-Podcast von Gretchen Rubin und ihrer Schwester. Es geht dort tatsächlich um das Glücklichsein und Mittel und Wege dorthin.
Nun sind Podcasts aber auch wieder nicht der Weisheit letzter Schluss.
April 5, 2011
Vom Jammern und dem Weltfrieden
Papa liest. Sohn spielt. Man soll die Arbeit ja aufteilen, damit es gerecht zugeht. Das sieht der Sohn jedoch nicht ganz so. Vernünftig mitspielen soll ich. Sagt er. Recht hat er. Natürlich. Also schnappe ich mir ein paar seiner Legosteine und baue fleißig an einer wilden Konstruktion. Das Ergebnis wackelt etwas, bleibt aber stehen. Obendrauf habe ich sogar eine kleine Spielzeugblume gesetzt, an der man drehen kann. Sieht chic aus, finde ich.
Mai 18, 2008
Redeschwall
Ein gewisser Herr Strassemeyer ist ein toller Typ bei der IBM. Als solcher kam er kürzlich in einer Internetradiosendung zu Wort und meinte unter anderem:
Ich gehöre zu jenen, die viel reden müssen, damit sie hören, was sie denken. Diese Logik scheint der kleine Mann auf jeden Fall zu teilen. Obwohl ich beim besten Willen weder sagen kann, wann er dem Señor Strassemeyer über den Weg gelaufen ist, noch wie es mit seinen Zukunftsplänen in dreibuchstabigen Großkonzernen aussieht.
März 5, 2008
Je mehr, desto besser!
Es gibt Tage, an denen passiert so viel, dass man zur abendlichen Auswertung des Erlebten stundenlang erzählen könnte und trotzdem nur an der Oberfläche der gesammelten Eindrücke kratzen würde.
Das sieht der kleine Mann ganz genauso. Und genehmigt sich von Zeit zu Zeit einen Tag, an dem er umso mehr in Erzähllaune gerät, je näher der Abend rückt. Ist der Abend da, hat der kleine Mann seinen Erzählzenit erreicht, welchen er problemlos für mehrere Stunden aufrecht erhalten kann.
Februar 17, 2008
Noten sind nur Schall und Rauch
Im Deutschlandfunk gab es kürzlich eine Sendung zum Thema Chat oder Buch. Darin ging es darum, ob das (böse) Chatten das (gute) Lesen in seiner Existenz bedrohen würde. Oder ob eben beide miteinander leben können.
In der Sendung kamen auch ein paar Schüler zu Wort. Einer von ihnen meinte:
Im Lesen habe ich dieses Jahr eine zwei. Lesen kann ich also sehr gut.
– ein Schüler im DLF Seine Note in Mathematik, der auch als Zählerei bekannten Wissenschaft, hat er leider nicht verraten.
Dezember 23, 2007
Leben lernen in Brandenburg
Gerade gesehen, dass der Text auch vollständig online zu haben ist: Leben Lernen aus der November-Ausgabe des brand eins Magazins.
Es ist ein Text über eine Schule in Nauen, die den Weg des Besonderen geht, ohne sich durch gar zu alternative Lehr- und Lernmethoden dem Vergleich mit anderen Schulen zu entziehen. Hier wird den Schülern die Chance gegeben, gefordert zu werden. Nicht die Pflicht sondern die Chance. Durch ein entsprechendes Angebot.
Category: werbung
November 13, 2015
Werbung: Eine Anthologie voll Kurzprosa
Jetzt wird’s bunt. Also inhaltlich. Denn hier gibt es eine – nun – bunte Mischung von siebzehn Autoren, die sich zusammengetan haben, um eine Anthologie zu formen. Jeder hat eine Geschichte beigesteuert. Diese haben jeweils nichts miteinander zu tun. Aber genau das ist durchaus auch der Witz einer Anthologie.
So bunt, wie diese hier gefüllt ist, so dezent zurückhaltend gibt sie sich in ihrer äußeren Gestaltung. Schwarz und Weiß, mehr braucht es nicht.
Juli 24, 2015
Werbung: Teil 2 meiner Serie
Na, wer erinnert sich noch? Es gab hier mal einen Auftakt zu einer kleinen Serie von Kurzgeschichten. Das ist gerade mal etwa ein halbes Jahr her. Und zack, kommt jetzt schon der zweite Teil.
Ich präsentiere: Im Café.
[][2]Teil zwei der Serie »Totale Kontrolle« Inhaltlich geht’s darum, dass dieser Typ, der im ersten Teil verschwunden ist, auch weiterhin nicht auftaucht. Die Dame, welche ihn sucht, ist sichtlich verwirrt. Und insgesamt entwickelt sich die Geschichte eher zu einer Romanze als dem knallharten Krimi, als der es mal gedacht war.
Dezember 13, 2014
In eigener Sache: eine neue Kurzgeschichte
Wie wäre es eigentlich mal wieder mit einer Kurzgeschichte? Dieser hier zum Beispiel: Der Unfall, dem Auftakt einer kleinen Serie.
Eine Zusammenfassung habe ich auch:
Ein Mann hat einen Unfall. Er kommt ins Krankenhaus, wird aber sofort wieder verlegt. Die Frau, die ihn angefahren hat, möchte ihn besuchen, findet ihn aber auf einmal nicht mehr. Irgendetwas stimmt nicht. Sie möchte dem auf den Grund gehen. Aber kann sie es auch?
Dezember 1, 2014
Andernorts: Tausend Tode schreiben
Jetzt geht’s zur Abwechslung mal um den Tod.
Das klingt dramatisch, oder? Aber mal im Ernst: Der Tod gehört zum Leben. Ohne ihn geht’s nicht. Und während viele von uns durchaus ein Problem damit haben, viel über ihn zu reden, ich nehme mich da gar nicht aus, ist es für Kinder noch herrlich unbeschwert. Sie wissen ganz genau: Leben, das hat etwas mit der Geburt zu tun, mit dem Tod und mit vielen Abenteuern dazwischen.
Oktober 11, 2013
Eine kurze Geschichte: Jacks Villa
Hat hier nicht kürzlich jemand gesagt, dass Geschichten immer gehen? Ja, klar. Das war ich sogar selbst. Und es stimmt ja auch, Geschichten gehen schließlich immer.
Ich war daher mal so frei und habe eine solche vorbereitet:
Die Geschichte habe ich zur Abwechslung mal nicht aus diesem Blog geholt. Das ist auch sehr gut so. Denn sie passt hier überhaupt nicht her. Wir sind hier schließlich auf dem Familienkanal. Und für den ist die Geschichte nicht gedacht.
Januar 9, 2013
Ein Film, ein Film, ein Kinderfilm. Nur: welcher?
Ich weiß gar nicht mehr, wer es war, aber auf einem der sozialen Medienkanäle hat jemand dieses schöne neue Projekt angepriesen: Das Kinderfilmblog.
Dazu möchte ich gar nicht viel mehr sagen als: großartige Idee! Es ist genau das, was der Titel verspricht. Es ist ein Blog mit Tipps für Filme, welche auch der Nachwuchs sich mal angucken kann. Denn zu einem ausgewogenen Medienkonsum können ja nicht nur Apps für das Tablett gehören.
Dezember 22, 2012
Ein E-Book, ein E-Book. Zu Weihnachten.
Die Sache mit dem Buch hatten wir ja schon.
Wie versprochen gibt’s jetzt auch die elektronische Variante davon: für den Kindle, direkt bei Amazon. Statt der horrenden 8,88 Euro des Taschenbuches werden hier nur 3,33 Euro fällig. Das ist ja quasi geschenkt. Und wer es noch günstiger möchte, leiht es sich einfach aus. Das kostet nämlich gar nichts. Wenn man so ein Prime-Mitglied ist. Und wenn ich mir die Schlangen bei der Post in den letzten Tagen so angucke, seid Ihr das eh alle.
Dezember 18, 2012
Ein Buch, ein Buch, zu Weihnachten!
Na, immer noch kein Geschenk gefunden? Dann habe ich hier etwas hemmungslose Eigenwerbung:
Es ist ein Buch. So richtig auf Papier. Mit Texten hier aus dem Blog. Zum Teil jeweils ein wenig überarbeitet, damit es auch passt. Das Ergebnis kann man jetzt bei Amazon kaufen.
Und eine rein elektronische Fassung ist sogar schon in Arbeit. Toll, oder?
Ich wünsche auf jeden Fall viel Spaß, egal ob beim Verschenken oder selber Lesen.
Category: auf der leinwand
Oktober 13, 2015
Auf der Leinwand: Everest
Aus der Reihe Geschichten von früher verrate ich jetzt mal ganz offen: Vor vielen, vielen Jahren in einem fernen, fernen Land bin ich auf hohe, hohe Berge gewandert.
Na gut, es waren Vulkane, noch dazu nicht mehr so ganz aktive. Und es war auch wirklich nur ein Wandern. Ernsthafter Sport sähe anders aus. Aber einer der Krater war immerhin über 5.000 Meter hoch. Ich sage jetzt lieber nicht, welcher es war.
Category: berufswunsch
Oktober 6, 2015
Damenwahl (3)
Das Leben als kleine Schwester ist sicher nicht immer leicht. Egal, was man macht, egal, was man anfasst, egal, was man gern einmal probieren möchte: Mit einiger Wahrscheinlichkeit hat der große Bruder es auch schon gemacht, gefasst, probiert. Und da er ein paar Jahre Vorsprung hat, klappt’s bei ihm wohl auch besser. Es muss frustrierend sein. Aber was auf den ersten Blick nur wie eine kleine Schwester wirken mag, ist in Wirklichkeit natürlich eine große Tochter.
August 3, 2013
Berufswunsch (19)
Kinder sind knallharte Verhandlungskünstler. Wer keine Kinder hat und glaubt, dass er im Alltag oder Beruf mit gnadenlosen Verhandlungsgegnern konfrontiert wird, hat das Leben noch nicht gesehen. Kinder stellen das bisschen Verhandlerei, welches wir normalerweise so um uns herum vorfinden, locker in den Schatten. Dabei fängt alles ganz harmlos an.
Denn den puren Hang zur eigenen Meinung und eigenen Wünschen entdeckt der Nachwuchs relativ fix. Das kennen wir sicher alle: Schokolade hier, Gummibärchen da, Baggergucken dort.
Juni 9, 2013
Berufswunsch (18)
Die laufend wechselnden Hobbies der Kinder sind ein Phänomen für sich. Autos, Bagger, Süßigkeiten erbeuten: das kennt man ja. Das ist Routine. Damit habe ich vorher gerechnet. Irgendwann kommen dann auch andere Späße hinzu. Polizei- und Feuerwehrautos natürlich. Gern entwickeln Kinder auch mal einen Fetisch für Straßenbahnen oder Ostseeboote – je nachdem, was die Umgebung gerade so hergibt. Das ist meist nachvollziehbar. Es ergibt sich halt aus dem alltäglichen Kontext. Es sind vorübergehende Auftritte.
November 19, 2012
Berufswunsch (17)
Die Familie sitzt beim Abendessen und wertet den Tag aus. Das kommt hier immer wieder mal vor. Aber keine Angst: Wir achten natürlich darauf, dass niemand mit vollem Mund spricht und dass ebenso niemand die eventuellen Dramen des Tages gar zu intensiv noch einmal durchleiden muss. So schlimm ist es jedoch normalerweise alles gar nicht. Denn machen wir uns mal nichts vor: Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, sind die meisten Tage durchaus recht unterhaltsam.
November 9, 2012
Berufswunsch (16)
Nach dem Essen gibt es Nachtisch. In einem vernünftigen Haushalt gehört sich das so. Das hat etwas mit vielseitiger Ernährung zu tun, ganz klar. Denn wer jetzt denkt, dass zum Nachtisch grundsätzlich nur Schokoladentörtchen und Tiramisu serviert werden, hat zwar guten Geschmack, aber die Sache mit der gesunden Ernährung des Nachwuchses irgendwie durcheinander gebracht.
Nein, es gibt natürlich Obst zum Nachtisch. Immer. Also, fast immer. Nun, manchmal zumindest. Und da Essen grundsätzlich etwas Schönes und Leidenschaftliches ist, sieht es beim Sohn nach dem Verschlingen einer saisonal passenden Südfrucht so aus:
Juli 17, 2012
Berufswunsch (15)
Die Kindheit, sie besteht aus Phasen. Man freut sich darüber besonders, wenn der Nachwuchs noch ganz jung ist. Weniger wegen der Phasen selbst. Mehr, weil man weiß, dass sie irgendwann auch wieder vorbei sind. Man denkt sich einfach: Lass die Kleinen doch schreien, das hört schon wieder auf. Und schon werden schlaflose Nächte viel erträglicher. Außerdem hilft das Aufsagen derartiger Mantras enorm, um sich selbst einfach nur wach zu halten, während man mit dem Kind auf dem Arm durch das Zimmer wippt.
April 24, 2012
Berufswunsch (14)
Es soll Leute geben, die fangen schon in frühester Jugend an, ihre Karriere zu planen. Da wird der Lebenslauf getrimmt, dass einem schwindelig wird, wenn man nur davon zu hören bekommt. Wir kennen sie alle. Es sind die Kinder, bei denen man schon den Eltern ansieht, dass der Ernst des Lebens wahrlich kein Spaß ist. Sie sind gehetzt, gestresst und ständig aus der Puste. Dabei verwalten sie nur den Terminkalender der Kinder.
April 1, 2012
Berufswunsch (13)
Es ist spät am Abend. Die Kinder sind im Bett. Eine von beiden schläft auch tief und fest, nur beim großen Bruder herrscht keine Ruhe. Ihn treibt etwas um. Er ruft laut: Papa! – da gibt es wohl etwas zu klären. Ich gehe ruhig hin, damit wir das regeln können. Ganz unter Männern. Und kaum bin ich zur Tür rein, platzt es schon aus dem Sohn heraus: Papa, stimmt’s: statt „Diebe“ oder „Räuber“ darf man auch „Einbrecher“ sagen?
Januar 1, 2011
Berufswunsch (12)
Der Sohn hat ein Geschenk bekommen. Und es hat mal wieder vier Räder. Damit kennt er sich aus. Auto! – sagt er anerkennend und steigt ein zur Probefahrt. Zum Glück ist es nicht nur groß sondern auch stabil genug, um die ersten Runden problemlos zu überstehen. Beim Ein- und Ausparken lässt sich der Nachwuchs dabei gern von mir einweisen. Ansonsten bewegt er sich aber souverän und eigenständig. Beide Hände am Lenkrad, die Füße tippeln Dank clever eingebautem Fußbodenschacht als Hilfsmotor, der Blick ist ernst und doch gelassen, beim Rückwärtsfahren lehnt ein Arm recht lässig auf der Karosse.
Dezember 26, 2010
Damenwahl (2)
Weihnachten ist gelaufen. Das Gelage hat ein Ende. Und für geübte Feiertagsgourmets waren die letzten Tage natürlich wieder ein einziger Festschmaus. Ohne Komplikationen haben wir es überstanden, vom ersten Frühstück des Tages bis zum Mitternachtsnachtisch fortwährend mit Nahrungsaufnahme beschäftigt gewesen zu sein. Was immer es gab, es wurde verspeist. Von allen, die am Tisch saßen.
Von allen?
Nun, natürlich nur von fast allen. Denn die Tochter ist noch in dem zarten Alter, in dem sie von der Dame des Hauses gestillt wird.
Juli 31, 2010
Berufswunsch (11)
Da der Sohn sich selbst gerade in einer ganz persönlichen Heizperiode befindet, hat er mal wieder ein paar der verstaubten Instrumentarien aus dem Regal geangelt. Um ein wenig von der ihn umgebenden Dramatik abzulenken, hat er das medizinische Werkzeug genommen und gleich mehrfach bei mir Fieber gemessen. Er guckt daraufhin erst das Thermoter, dann mich sehr ernst an und sagt: Papa, Du lebst ja noch!
Wohl wahr.
Und bei dieser Fähigkeit zu einer glasklaren und unwiderlegbaren Diagnose, bei dieser Sorge um das Wohl der anderen, bei diesem Einfühlungsvermögen, bei diesem Talent zu prägnanten Aussagen und bei diesem Hang zur Konzentration auf das Wesentliche wird der Sohn einmal Arzt.
Juli 11, 2010
Damenwahl (1)
Es soll Leute geben, die plagen sich bis ins hohe Alter mit der Frage, was sie den ganzen Tag lang machen wollen. Sie suchen nach ihren Talenten, ihren Gaben, ihren ganz besonderen Fähigkeiten. Andere brauchen da nicht lange zu grübeln. Ihnen ist schon sehr früh klar, wo die Reise hin geht.
Zu letzteren gehört die Tochter. Sie hat bereits ihre eigene Geburt so adäquat geplant und durchgeführt, dass gar keine Zweifel an ihren Talenten und Fähigkeiten aufkommen können.
Juli 5, 2010
Berufswunsch (9) reloaded
Sohn: Guck mal, Papa, ein Baby!
Ich: Korrekt, mein Sohn. Das ist ein Baby. Unser Baby!
Sohn: Mamas Baby?
Ich: Ja, Mamas Baby. Aber es ist auch Dein Baby.
Sohn: Mein Baby?
Ich: Klar, Dein Baby.
Sohn (mit sehr skeptischem Blick): Die da?!
Ich: Dein Baby. Genau genommen ist sie Deine Schwester und Du bist jetzt großer Bruder.
Sohn: Großer Bruder?
Ich: Großer Bruder.
Sohn: Küßchen geben!
Das war knapp. Aber Berufswunsch 9 ist dann wohl geschafft.
Mai 21, 2010
Berufswunsch (10)
Der Sohn ist ein Beobachter, ein ganz genauer. Wenn zum Beispiel jemand die Rosinen aus seinem Müslivorrat heraus pickt und heimlich vernascht, fällt ihm das auf. Wenn seine Saugnapfzahnbürste irgendwann einmal nicht so an der Dusche baumelt, wie er sie dort angeflanscht hat, dann fällt ihm das auf. Wenn die Dame des Hauses zwei verschiedene Paar Socken anzieht, dann fällt ihm das auf. Wenn bei Ausflügen die Sitzordnung im Gefährt durcheinander gerät, fällt ihm das auf.
Februar 10, 2010
Berufswunsch (9)
»Ihr Sohn ist aber sehr großzügig!« – das ist tatsächlich als Kompliment gemeint und kommt noch dazu von einer der Damen des Kita-Personals. Übersetzt heißt es, dass der Sohn den Umgang mit den zum Teil kleineren Kindern souverän beherrscht, ihnen nicht nur das Essen wegfuttert, sondern auch mal etwas abgibt; dass er den anderen das Spielzeug nicht einfach an den Kopf haut, um sie erst K.O. zu schlagen und anschließend das Werkzeug ganz allein für sich zu haben, sondern dass er mit den anderen zusammen spielt, die Autos gemeinsam im Kreis zu jagen, die Regale gemeinsam systematisch auszuräumen, die Raumgestaltung gemeinsam neu zu durchdenken und ganz generell gemeinsam dem Personal das Leben schwer zu machen.
Januar 7, 2010
Berufswunsch (8)
Man kann es gar nicht oft genug sagen: Die Berufswahl geht durch den Magen. Das ist auch vollkommen in Ordnung so. Denn bei Tisch, da setzt sich die Familie zusammen, nimmt sich Zeit und erlaubt großartige Gespräche über die weitere Zukunftsplanung.
Fast wortlos, manchmal.
Zum Beispiel, wenn der Sohn gedankenverloren vor seinem Käsebrot sitzt. Es greift und wendet. Von allen Seiten sorgfältig begutachtet. Schließlich herzhaft hereinbeißt und zufrieden guckt. Fragende Blicke beantwortet er mit einem schlichten: Loch!
November 4, 2009
Berufswunsch (7)
Die Berufswahl geht durch den Magen. Das ist soweit nichts Neues. Neu scheint mir jedoch die Tragweite der Wahl dessen, was es eigentlich gerade zu Essen gibt. Selbst einfachste Gerichte können bei genauer Betrachtung erheblich bedeutungsschwanger werden. Ein schlichtes Spiegelei mit Brokkoli und Sättigungsbeilage etwa.
Denn wenn der Sohn einmal entdeckt hat, welchen Schatz er da vor sich liegen hat, wird dieser nicht mehr aus den Augen gelassen. Er wird vollkommen in Beschlag genommen.
September 5, 2009
Berufswunsch (6)
Es gibt so Sachen, die macht der normale Durchschnittsbürger eher nicht. Einen Freizeitpark in der Pfalz besuchen zum Beispiel. Wir haben das jetzt trotzdem mal gemacht. Nicht, weil der Sohn gedrängelt hätte. In dieser Hinsicht ist er doch noch recht entspannt. Aber er hatte sich kürzlich für ein paar Wochen einen Gastschüler ins Haus geholt. Und wie das so ist mit den Gästen, den Gelegenheiten, dem Nutzen dieser, den Gepflogenheiten und Möglichkeiten im deutschen Lande sowie dem Kennenlernen eben dieser: Manchmal kommt es alles zusammen.
April 8, 2009
Berufswunsch (5)
Bekanntermaßen ist der Sohn ein Freund gesitteter Tischmanieren. Sitzt er am Tisch, fühlt er sich wohl. Das liegt natürlich hauptsächlich an seinen charmanten Tischnachbarn. Also meistens uns, den Eltern. Aber auch ein gepflegtes Mahl lehnt er nicht ab. Und wenn der Nachtisch vertilgt ist, lädt er gern zu einem Verdauungsspielchen ein. So viel Luxus muss gefeiert werden. Sagt der Sohn. Und hebt sein Glas.
Genau: sein Glas. Denn immer nur aus Kunststoffbechern mit Silikonaufsatz zu trinken, hält er mittlerweile für unwürdig.
März 1, 2009
Berufswunsch (4)
Wenn der Herr Papa des Hauses mal wieder den modernen Mann spielt und dabei sogar einen Staubsauger in die Hand nimmt, dann ist der Sohn nicht weit. Zumindest ist er nicht weit vom Staubsauger.
Ganz im Gegenteil. Ganz dicht heran setzt er sich. Und übernimmt die Kontrolle. Das Gerät hat nämlich genau zwei Knöpfe. Und beide lassen sich nicht nur drücken, sondern auch drehen. Genau das macht der Sohn dann auch: Er setzt sich hin, hat das Gerät vor sich und drückt und dreht an den Knöpfen herum, wobei er keine Miene verzieht.
Januar 8, 2009
Berufswunsch (3)
Der kleine Mann ist recht kreativ im Einsatz alltäglicher Gegenstände als Spielzeug. So bemächtigt er sich beispielsweise gern diverser Tupperdosen, die er sich erfolgreich greifen kann. Dabei ist er nicht gerade wählerisch, was den Inhalt der Dosen anbelangt. Sondern sie werden grundsätzlich erst einmal geschüttelt wie ein Würfelbecher und erst dann dreht er sie um, trennt vorsichtig den Deckel ab und schaut er nach, was eigentlich in der Dose steckt.
Dezember 7, 2008
Berufswunsch (2)
Völlig unbeeindruckt von aktuellen Meldungen zu Absatzvolatilitäten einiger Autohersteller intensiviert der kleine Mann gerade seine Leidenschaft für vierrädrige Gefährte. Schon in seinen frühen Tagen hat er sich gern durch die Gegend chauffieren lassen. Damals war er allerdings noch eher passiv dabei und hat zur Förderung seiner eigenen Konzentrationsfähigkeit immer die Augen geschlossen, um andächtig den ihm so wohlig nahen Geräuschen zu lauschen.
Das ist heute anders. Sitzt er im Auto, so brummt sein Mund wie ein eigener Motor, drehen seine Hände eifrig am Luftlenkrad und zappeln seine Füße als könnte er sich nicht entscheiden, welche Pedale er am ehesten noch nicht erreichen kann.
November 16, 2008
Berufswunsch (1)
Bekanntermaßen sind Bücher die großen Freunde des kleinen Mannes. Seinen leicht eigensinnigen Buchgeschmack haben wir kürzlich auch schon gestreift.
Und was soll ich sagen? Die absolute Nummer eins im Buchregal ist derzeit etwas nicht mehr ganz taufrisches: What goes around comes around – The Films of Jonathan Demme. Krabbeln, Regal, Zugreifen, Jonathan Demme: alles ist wie eine Einheit. Es sieht aus wie pure Leidenschaft für die Hintergründe und wirklich kritischen und analytischen Fragen zu Streifen wie Philadelphia oder dem Schweigen der Lämmer.
Category: essen
August 21, 2015
Eine Wertetüte mit vier Fragen
Das Leben als Eltern wird tatsächlich nie langweilig. Es kommen Überraschungen und Wendungen auf einen zu, mit denen man in der Form nicht unbedingt gerechnet hätte. So geht der Sohn zum Beispiel zur Schule und lernt dort tatsächlich Lesen. Super Sache? Nun, es kommt darauf an.
Die Unbeschwertheit am Frühstückstisch zum Beispiel, sie ist dahin. Früher konnten wir uns da ungestört anschweigen und in Ruhe den Kaffee schlürfen sowie im Müsli herumstochern.
März 7, 2014
Gemisch von vielen Sorten Gemüse
Der Sohn wird langsam erwachsen. Man merkt es nicht nur daran, dass er dieses Jahr in die Schule kommt. Man merkt es auch an seinen Umgangsformen. Sie werden wirklich immer geschliffener. Da wirkt nicht mehr nur kindliche Naivität und Direktheit. Man merkt jetzt, wie er immer professioneller versucht, taktisch zu agieren und strategisch geschickt Fäden im Hintergrund zu ziehen, die später ihre vordergründige Wirkung entfalten können.
So wird zum Beispiel seine Kritik immer subtiler.
Oktober 28, 2013
Knieper
Früher war mehr Hummer. Da machen wir uns mal nichts vor. Das letzte Mal Hummerschlemmen: wie lange ist das wohl her? Na? Jetzt komme mir niemand mit “Letzte Woche. Heute ist schließlich erst Montag.” Das glaube ich Euch eh nicht. Und das liegt ausnahmsweise nicht nur an meiner zweifelnden Ignoranz. Sondern ganz schlicht an den knallharten Fakten.
Früher gab’s nämlich tatsächlich mehr Hummer. Zumindest in den uns nahegelegenen Krebswohngegenden. Rund um Helgoland zum Beispiel.
November 6, 2012
Aufschneiderei
Jetzt ist mal Schluss mit den ganzen Geschichten. Jetzt kommen wir zu den wirklich wichtigen Sachen. Jetzt wird es ernst. Denn ich verrate Ihnen mal eins: Nur wenige Menschen haben das Glück, einen Baumkuchen geschenkt zu bekommen. Einen echten, einen aus Salzwedel.
Bei jenen, die das mit dem Glück geschickt organisieren und somit einen solchen Kuchen besitzen, sieht es vielleicht so aus:
Und jetzt verrate ich Ihnen gleich noch etwas: Solches Glück sollte man nicht einfach wegwerfen.
Oktober 18, 2012
Rechenschieber
Eine Familie zu haben heißt, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Das geht früh am Morgen schon los. Nach der täglichen Rangelei im Bad sitzen wir relativ zügig am Frühstückstisch. Die Tochter trinkt Milch, der Sohn und ich: wir essen Müsli. Es ist wirklich jeden Tag das Gleiche. Da steckt so viel Routine drin, es könnte glatt langweilig werden.
Das sieht der Sohn wohl ähnlich so und zählt beim Essen erst einmal das Obst auf dem Tisch durch.
September 17, 2012
Etappensieg
Zeit vergeht, das ist ihr Job. Wahrscheinlich muss das so sein. Schlimm nur, dass dabei die Kinder quasi wie nebenbei groß werden. Man guckt einmal nicht hin und zack: krabbeln sie. Laufen, Sprechen, Fahrradfahren: ruck zuck geht das alles. Passt man einmal nicht auf und setzt den Nachwuchs im Auto auf den falschen Sitz, fahren sie mit der Karre einfach davon. Wenn man richtig Pech hat, verstellen sie obendrein auch noch die Musikauswahl im Gefährt.
Juli 11, 2011
Essensarithmetik
Zum Abendessen gibt es Reste. Was weg muss, muss weg. Also kommen die Frischkäse auf den Tisch, die Camemberts, die eingelegten Auberginen, die Salami vom wohl besten Fleischmann des Landes. Alles Reste. Alles angefangen, angeschnitten, irgendwie darin herumgestochert. Immerhin: das Baguette ist frisch und die Melone erst neu aufgeschnitten.
Die Kinder stört’s nicht. Sie langen in vollen Zügen zu. Während die Tochter nur darauf bedacht ist, einfach genug Einzelbestandteile aus den verschiedenen Schälchen vor sich zu haben, um diese angemessen kreativ neu auf dem Tisch arrangieren zu können, ist der Sohn etwas wählerischer.
Juni 20, 2010
Divide and Conquer
Wir haben Besuch im Haus. Die Großeltern sind da. Und eines Morgens hat es sogar geklappt, dass alle rechtzeitig wach sind, damit die Sache mit dem gemeinsamen Frühstück wie geplant über die Bühne gehen kann.
Wir sitzen also am Tisch. Der Trog mit den frischen Brötchen macht die Runde. Und natürlich passt der Sohn ganz genau auf, dass sich jeder ein Exemplar der korrekten Sorte nimmt. Ordnung muss sein. Das gilt auch schon früh am Morgen.
Mai 14, 2010
Wilde Kerle
Der Sohn hat einen langen Tag hinter sich. Ist schließlich Brückentag. Da wird aufgestanden wie an ganz normalen Arbeitstagen. Trotzdem kann man als kleiner Mann im Haus nicht einfach zur Arbeit gehen und in Ruhe den ganzen Tag mit den Kolleginnen in der Kita chillen. Nein, da soll man auf einmal zu Hause bleiben. Und so Sachen machen. Baumarkt, Bummeln, Bäume ausreißen. Das schafft alles ganz furchtbar. Und am Abend ist der Tag gelaufen.
Mai 3, 2010
Politik zum Nachtisch
Man soll nicht nur die Feste feiern, wie sie kommen, sondern auch das Obst dann essen, wenn es frisch ist.
– besonders schlaue Lebensweisheit Der Sohn hält viel von großen Sprüchen. Und schlauen Lebensweisheiten gegenüber ist er ebenfalls sehr aufgeschlossen. Also sitzt er dort, wo er generell gern sitzt: auf dem hohem Stuhl am Küchentisch. Und brüllt: «Sauer macht lustig!»
Als moderner Mann von heute bin ich natürlich ein Experte im Deuten der Wünsche des jungen Mannes.
April 23, 2010
Alles Obst auf den Tisch, am besten ganz frisch.
Obst ist gesund. Obst kommt auf den Tisch, am besten ganz frisch. Es kommt aus der Gegend, ist quasi noch lebend. Frisch vom Acker geschnitten, lassen wir uns nicht bitten.
Die Saison ist eröffnet. Der Tisch ist gedeckt. Das Frischobst in der Schale, der Rhabarber auf der Wage. Dann kommt er in den Topf, wird zu feinem Kompott. Alles Obst auf den Tisch, am besten ganz frisch!
So erzähle ich es auch dem Sohn: «Das Obst ist gut, also hab‘ nur Mut.
Oktober 9, 2009
Häppchenweise
Sich die Erziehungssitten anderer Familien anzugucken, ist zwar interessant und unterhaltsam, hat meist aber wenig Sinn. Zu ungewöhnlich ist das, was die anderen machen. Zu schnell wirkt es vollkommen absurd und scheint jedweder auch nur halbwegs schlüssigen Logik zu entbehren. Dabei ist es recht unerheblich, worum es konkret gerade geht. Schlafen gehen und Wege zum Durchschlafen, Laufen lernen, Zähne bekommen, Musikinstrumente beherrschen, Reiten können, Autos fahren, am Tisch sitzend auch wirklich etwas essen: auf den ersten Blick sind es alles Banalitäten, nicht der Rede wert, ganz klar zu handhaben.
August 16, 2009
Chance vertan
Es klingelt. Am Festnetzanschluss. Was nur sehr selten passiert. Entsprechend zögerlich nehme ich den Hörer ab. Und werde von einer charmanten Frauenstimme begrüßt. Die Dame des Hauses ist es nicht. Sie ist nämlich ebenfalls zu Hause und würde mich im Zweifelsfall auch eher auf dem Funkgerät anrufen. Also bin ich stutzig und gucke mich nach dem Sohn um. Vielleicht hat er sich ein neues Spiel ausgedacht und lauert jetzt hinter der nächsten Ecke um zu gucken, wie es läuft.
März 8, 2009
Der Placebo-Effekt
Halbe Sachen sind nichts für den kleinen Mann. Wenn er etwas neues lernt, dann bleibt er so lange dabei, bis er es in all seinen Schattierungen durchschaut und verinnerlicht hat. Das gilt nicht nur für die rein luxuriösen Hobbys in seinem Leben, sondern auch für die einfachen und essentiellen Dinge. Wie Essen und Trinken.
So gehört zum Trinken zum Beispiel nicht nur, die Flüssigkeitsmassen in sich hinein zu schütten. Das wäre schließlich nur die halbe Sache.
Mai 23, 2008
Nachtisch
Der kleine Mann hat zu vielen Themen eine Meinung. Eine ganz klare. Und die äußert er natürlich auch. Zum einen verbal. Aber wenn er meint, dass das Verständnis des Gegenübers hierbei zu wünschen übrig lässt, dann zum anderen auch gern auf weiteren Wegen.
Wenn er zum Beispiel deutlich auf den Tisch haut, sobald die Eltern daran zum Essen bereit sitzen, hierbei ganz klar die Zielsicherheit der eigenen Hände beim Zugreifen an allen möglichen Lebensmitteln und Esswerkzeugen trainiert, wenn er jeden Happen der Eltern auf dem Weg vom Teller zum Mund mit großen Augen verfolgt und beim Kauen selbst emsiger dabei ist als die Essenden selbst, dann ist das alles ein deutliches Zeichen, dass der kleine Mann in dieses Familienritual mit einbezogen werden möchte.
Category: bräuche
März 28, 2015
Duschen oder Badewanne? Egal, es ist eh nur eine Phase.
Eines lernt man im Leben mit Kindern ganz schnell: Es verläuft in Phasen.
Was so banal klingt, ist in Wirklichkeit eine große Hilfe beim Kämpfen durch die Hürden des Alltags. Denn wir mal ganz ehrlich sind, gibt es eben nicht nur schöne Momente im Familienleben. Es gibt auch noch bessere. Zum Glück lassen sich jene, mit denen man manchmal etwas hadert respektabel häufig dadurch erklären, dass das entsprechende Kind gerade eine Phase durchmacht.
Oktober 22, 2013
Wunschlos glücklich
Herbstzeit ist Kuschelzeit. Da es jetzt draußen quasi ganztägig stockdunkel ist, rücken wir drinnen näher zusammen und machen uns erstmal ein paar Kerzen an. Das bringt nicht nur Licht, das bringt auch Gemütlichkeit und etwas Training für den Weihnachtsbaum. Machen wir uns mal nichts vor: Die Zeit ist reif. Es ist wieder Saison. Die Einen zählen die Tage bis zum Fest. Andere arbeiten genussvoll an ihrem Winterkörper. Und ein paar üben das möglichst beiläufige Ausblasen von Kerzen, ohne dabei übermäßig dramatische Kollateralschäden zu verursachen.
Februar 3, 2011
Stadtneurotiker
Ganz in der Nähe unserer Heimatbasis gibt es ein Bäckereifachgeschäft. Das ist gut und praktisch so. Denn als moderner Mann von heute schafft man dadurch den Weg selbst am frühen Morgen. Und man macht es sich dabei natürlich auch nicht unbedingt schwerer als nötig. Man sucht sich seinen Weg, man geht diesen Weg, man entwickelt Routine. Raus aus dem Haus, über die Straße, Gehweg, Bäcker. Raus aus dem Bäcker, über die Straße, Gehweg, wieder rein ins Haus.
Juli 18, 2009
Wochenende
Es ist Wochenende. Familienzeit. Die Gelegenheit, den ganzen Tag gemeinsam etwas zu unternehmen. Frühstück. Spielplatz. Spielzeug. Bücher gucken. Stadtbummeln. Abhängen im Botanischen Garten. Sandkasten. Kaffee trinken.
Nicht notwendigerweise in dieser Reihenfolge und manches gern auch mehrfach. Raus aus dem Alltag, lautet die Devise. Abwechslung ist das Motto.
Und was macht der Sohn? Steht ganz ohne Wecker pünktlich auf. Schnappt sich ein Buch und liest es auf dem stillen Örtchen, geht sich die Zähne putzen, stapft in die Küche, wirft die Kaffeemaschine an, deckt den Tisch für den alltäglichen Frühimbiss, zieht sich an, samt Schuhen und Mütze auf dem Kopf.
März 30, 2008
Jubel, Trudel, Eierzeit
Die kürzlich verstrichenen Feiertage des langohrigen Eierausträgers boten eine fantastische Gelegenheit, dem Nachwuchs traditionelle Bräuche etwas näher zu bringen. Denn wann sonst treffen sich gleichzeitig die notwendige Ruhe, ein Besuch in der alten Heimat und das nostalgisch hoffnungslos verklärte Aufkeimen der animalischen Begeisterung für einen Brauch aus scheinbar längst vergangenen Zeiten: das Eiertrudeln.
Nur sehr selten. Und entsprechend groß war die Skepsis des kleinen Mannes als seine Erziehungsberechtigten anfingen, sich für das Geschehen im nahe gelegenen Wald zu rüsten.
Category: beobachtungsgabe
Februar 15, 2015
Warum die Jugend von heute mit Autos nichts mehr anfangen kann
Die klassischen Industrien, sie haben es schwer. Ihnen läuft ein wenig der Nachwuchs davon. Man hört es beispielsweise immer wieder: Die Statussymbole der nachwachsenden Generation stehen nicht mehr auf vier Rädern vor der Tür, sie stecken eher mit Touchscreen in der Hosentasche.
Dabei ist die Frage, wann sie ihre Anhänger verlieren. Denn auch ganz kleine Kinder können sich anfänglich durchaus für Autos begeistern. Wir hatten das hier mal. Da muss irgendwann etwas passieren.
November 29, 2013
Vom Medienwandel in den Augen der Jugend
Sonntage können auch als Familie und mit Kindern im Haus eine sehr lockere Angelegenheit sein. Alle schlafen in Ruhe aus, frühstücken gemeinsam in vollkommener Ruhe und planen die Entspannungen für den Tag. Im Schwung dieser ausgeglichenen Harmonie wird der Papa gelegentlich in den Wald entlassen. Einfach mal einen lockeren Spaziergang machen. Das tut gut. Das beruhigt die Seele. Das kann ich übrigens nur empfehlen. Nicht empfehlen kann ich, bei so einem Rundgang nonchalant auszurutschen, auch nicht auf wundervoll und ansehnlich drapiertem Herbstlaub, auch nicht, dabei kurz mit dem Fuß herzhaft umzuknicken, um anschließend wenig elegant zurück ins warme Wohnzimmer zu humpeln.
September 9, 2013
Chefsache
Bei vielen Leuten ist es tatsächlich so, dass sich mit dem Einzug von Kindern im Haus die Frage nach der allgemeinen Lebensgestaltung neu stellt. So ein klein wenig zumindest. Bei manchen wird’s dabei schnell esoterisch oder zumindest abstrakt-theoretisch. Sie verlieren sich dann schnell in Debatten über eine ausgeglichene Work-Life-Balance, wobei nicht immer klar erkennbar ist, was genau dieses Work, das Life oder gar die Balance zwischen den Beiden eigentlich sein soll.
Januar 10, 2012
Unter Kontrolle
Früher, also vor langer Zeit, als der Sohn noch ganz klein war und gerade mal frisch Laufen konnte, stand er glatt eines Abends in der Küche, guckte noch recht schlaftrunken, schaute sich trotzdem ganz in Ruhe um und fragte dann ungläubig: Papa, wer ist dieser Mann?
Wir hatten wohl Besuch. Kommt in den besten Familien vor. Und legt man sich Nachwuchs zu, steht im Kleingedruckten nirgends, dass man diesem auf einmal über alles sofort Rechenschaft schuldig ist und Männerbesuch erst mal angekündigt gehört.
Dezember 3, 2011
Wir bremsen
Wer meint, dass Autos aus den Städten verbannt gehören, hat natürlich vollkommen recht. Wer allerdings aus der Blechschubserei das Maximum heraus holen möchte, sollte sie nutzen, um seine Kinder in die Kita zu bringen. Dabei kann man nämlich schon am frühen Morgen Sachen vom Nachwuchs lernen, die einen locker über den Rest des Tages bringen.
So hat neulich die Lektion zur Verkehrsästhetik die Augen für die — ähh — schönen Dinge geöffnet.
September 11, 2011
Der Fressa
Der gemeine Dreijährige kann es nur schwer akzeptieren, wenn es für irgendwelche Fragen keine plausiblen Antworten gibt. Für gewöhnlich sind es natürlich die Eltern, die entsprechend mit den Fragen traktiert werden und Antworten in vollkommener Präzision zu liefern haben. Manchmal scheint das, was wir Großen da erzählen, aber einfach nicht plausibel genug zu sein. Und manchmal, das gebe ich ganz offen zu, stellen wir kleinere Rückfragen, man weiß schließlich nie, was der Herr Nachwuchs da an versteckten Untertönen mit in seine Frage gelegt hat.
Juli 22, 2010
Nachtwache
Sohn: Papa, gehst Du Sport machen?
Ich: Nein, mein Sohn.
Sohn: Gehst Du einkaufen?
Ich: Nein, ich gehe nicht einkaufen.
Sohn: Bringst Du den Müll runter?
Ich: Nein, den Müll bringe ich jetzt auch nicht runter.
Sohn: Was machst Du dann?
Ich: Ich wohne.
Sohn: Na gut. Dann schlafen.
Und ich bin beruhigt, dass der kleine Mann im Haus auch dann noch aufpasst, dass alles seine Ordnung hat, wenn er schon längst im Bett liegt.
Juli 19, 2010
Mit Deckel
Der Sohn und ich: wir sind unterwegs. Kleiner Ausflug durch das Kiez. Man muss schließlich gelegentlich mal nachschauen, ob alles noch beim Rechten ist. Im Großen und Ganzen sieht alles gut aus. Denn so lange der Bäcker hat, was der Sohn wünscht, ist die Lage meistens entspannt. Da sehen wir sogar darüber hinweg, dass alle Baggerfahrer offenbar schon Feierabend haben, dass keine entzückenden Damen vor dem Dessousladen stehen, um mit dem Sohn zu flirten und sogar, dass niemand aus dem Blumenladen gestürmt kommt, um dem Sohn seine Rose zu schenken.
Juli 3, 2010
Von den Großen lernen
Als Zweijähriger ist der Sohn bestrebt, möglichst viel von seiner Umgebung aufzunehmen, um zu lernen, was es alles neues und spannendes im Leben gibt. Natürlich bin ich dabei ein ganz besonderes Vorbild. Was der Herr Papa so macht, das kann schließlich nur gut und richtig sein, denkt sich der Sohn. Er ist eben ein schlaues Kind.
Auf diese Weise ist er schon zu vielen feinen Tugenden gekommen. Seine Tischsitten sind meist tadellos.
Mai 24, 2010
Wir sind gleich wieder da
Der Sohn und ich: wir verlassen das Haus. Mit einem klaren Ziel vor den Augen. Das geht fix. So sind wir gleich wieder zurück. Kaffee und Kuchen locken. Gar kein Problem.
Kaum raus aus der Tür, sind wir uns allerdings uneinig, ob der Weg nun links herum oder rechts herum die bessere Wahl ist. Rechts herum ist natürlich viel besser: es ist etwas kürzer, es ist ruhiger, weniger Leute, weniger Verkehr, weniger Schaufenster; weniger ist halt mehr.
Mai 23, 2010
Kleiderordnung
Vor dem Haus steht ein Wagen. Ein Kleinwagen, voll mit zwei Studentinnen. Wir gehen vorbei. Der Sohn wirft einen Blick in das Auto. Eher flüchtig, wie man es im Vorbeigehen halt so macht.
Zum Dresscode der Damen, welcher akkurat zur Saison und den derzeitigen Temperaturen passt, sagt der Sohn ganz lapidar: «Papa, die Mädchen sind ganz nackig!»
Ich rätsle noch, wie viele Aussagen er in diesem einen Satz versteckt hat.
Dezember 8, 2009
Sohn 2.0
Wenn der Sohn morgens wach wird, die Eltern nicht lange herum grummeln sondern gleich freudig mit aufstehen, wenn der Frühstückstisch schon vor dem Eindecken voll mit bunt verpackten Sachen ist, wenn man trotzdem erst Zähne putzen soll, bevor man diese aufreißen darf, wenn es offenbar den Kuchen schon zum Frühstück gibt, wenn der Familienrat spontan beschließt, dass man heute gar nicht auf Arbeit, also in die Kita, geht, dann regt sich ein Verdacht.
November 9, 2009
Werkstatttermin
Es ist kalt. Es wird vielleicht glatt. Auf jeden Fall kommt jetzt der Winter. Da gehören die korrekten Reifen an das Auto. Also haben der Sohn und ich uns an die Arbeit gemacht. Wir haben am Wagen die Reifen gewechselt.
Das ist ja gar nicht schwer, sagt der Sohn. Er hat auch ganz genau hingeschaut. Alles, was man braucht, ist eigentlich ein Maulschlüssel. Damit lassen sich die Räder locker und wieder fest schrauben.
Oktober 24, 2009
Auf den Punkt gebracht
Feierabend. Kurz vor der eigenen Haustür kracht es kurz und das Viertel versammelt sich an der Hausecke. Grund des Kieztreffens ist der Eckladen. Der steht zwar leer, hat aber jetzt – ganz neu! – ein demoliertes Schaufenster. Eine gründliche Lageanalyse des Kriminologenteams bestehend aus Kneipier, Parkhauswächter, Ladenbesitzerin von gegenüber und Anwohnern lässt ein recht unelegant quer auf der Straße stehendes Malereidienstfahrzeug verdächtig aussehen. Weitere Analysen, Theorien und ausschweifenden Lästereien bringen auch einen glasklaren Tathergang zum Vorschein.
Category: erziehung
Januar 24, 2015
Vom Ausschlafen und selbständigen Kindern
Das Leben als Familie ist ein latent anderes als das Leben nur so für sich allein. Andere Bräuche, andere Sitten, andere Verantwortlichkeiten.
So steht man mit Nachwuchs zum Beispiel vor der Aufgabe, eben diesen nicht nur groß- sondern auch zur Selbständigkeit zu erziehen. Das passiert nicht magisch von allein, man muss sich durchaus ein wenig darum kümmern. So ist derzeit zum Beispiel viel über die diversen Spielarten der sogenannten Helikoptereltern zu lesen.
Februar 14, 2014
Schreckgespenst
Erziehung ist eine heikle Angelegenheit. Zu ihrer Gestaltung gibt es wirklich sehr viele Ansätze. Sie unterscheiden sich ganz grundlegend. Es ist ein riesiges Feld, welches sich einem dabei auftut. Ich empfehle wirklich jedem, der der nicht gerade Kinder zu Hause herumlaufen hat und sich bisher noch gar nicht groß Gedanken um Erziehungsfragen gemacht hat, es auch weiter so zu halten. Man wird sonst verrückt. Glauben Sie mir ruhig.
Wenn Kinder mit im Haus wohnen, ist das natürlich nicht mehr ganz so einfach.
Januar 30, 2014
Vorratshaltung
Die Zeit mit Kindern, sie vergeht im Flug. Wir hatten das hier schon öfters: man guckt einmal kurz nicht hin und zack – können sie etwas Neues, machen etwas ganz Unerwartetes, wissen auf einmal alles besser als man selbst oder wachsen einem schlicht auf eine andere kreative Art über den Kopf. Es ist verrückt und trotzdem kürzlich erst wieder passiert.
Denn früher war hier im Haus die Welt noch in Ordnung und es stand glasklar fest: Süßigkeiten gibt es für die Kinder entweder gar nicht oder nur nach Willkür sorgfältigen elterlichen Überlegungen und Abwägung des pädagogischen Mehrwerts.
September 16, 2013
Ruhe, absolute Ruhe
Das Leben mit Kindern ist nicht immer ein Leichtes. Vor allem ist es nicht immer ein Ruhiges. Das sagt einem vorher auch niemand. Zumindest nicht in der angemessenen Deutlichkeit. Gelegentlich reden Leute davon, dass die ganz kleinen Babies gern mal Krach machen. Vor allem nachts. Wir kennen die Sprüche: Echte Papas brauchen keinen Schlaf! Ha ha. Schon klar. Aber was soll’s? So richtig kleine und schreiende Babies sind die Nachwüchsler nicht ewig.
August 15, 2013
Selbstkritik
Kindererziehung ist ein knallharter Job, der sich idealerweise irgendwann selbst überflüssig macht. Denn wir wissen doch alle: Es geht gar nicht nur darum, dass Kinder einfach blind die eigenen und wohl überlegten Befehle befolgen. Natürlich nicht. Sie sollen das nämlich auch noch gern und aus eigener Überzeugung heraus tun.
Der Weg dahin ist manchmal steinig. Man kennt das ja: Die Kinder haben durchaus einen eigenen Kopf. Am Anfang kommt Geschrei aus diesem heraus.
März 6, 2012
Kulturbanause
So ein kleinbürgerlicher Bildungshaushalt ist eine inspirierende Sache. Da kann’s zum Beispiel passieren, dass man einfach mal unschuldig pfeiffend nach Hause kommt und eine Bude voller Kunstwerke vorfindet. In solchen Momenten ist es sehr wichtig, den eigenen Elan zu bremsen und vorsichtig durch das neu eröffnete Atelier zu manövrieren. Denn eines steht fest: auf Bilder möchte man nicht treten und mit dem Künstler will man es sich nicht verscherzen. Das gilt besonders dann, wenn es sich um den eigenen Sohn handelt.
September 25, 2011
Laute Worte, leise Gesten
Vor gar nicht allzu langer Zeit haben wir festgestellt, dass die Tochter eine recht effiziente Form der Kommunikation gefunden hat. Diese lässt sich damit zusammenfassen, dass sie sich hauptsächlich darauf konzentriert, uns Eltern mitzuteilen, wenn sie etwas gern haben möchte. Und das macht sie schlicht dadurch, dass sie auf die gewünschte Ware zeigt und in einer klaren Form des Imperativs dazu ihren Namen brüllt.
Damit ist sie offenbar so zufrieden, dass sie nichts grundlegendes daran geändert hat.
Juni 27, 2011
Erziehungsfragen
Ein Sommertag. Wir sitzen draußen. Lehnen uns zurück, essen Beeren, trinken Eiskaffee, gucken ganz entspannt und wechseln ab und an ein Wort. Was man halt so macht. Als Familie am Sonntagnachmittag.
Muss Pipi! – sagt der Sohn plötzlich in einem Moment der Stille. Ganz unaufgeregt. Er bleibt auch sitzen, lässt seine Füße weiter baumeln und schlürft noch einmal entspannt an seinem Kaltgetränk. Erst dann lässt er sich elegant vom Stuhl gleiten und schlurft ins Bad.
November 30, 2010
Wundern Sie sich nicht
Das Leben mit Kindern ist nicht immer einfach. Wie wir alle wissen. Besonders verrückt ist es manchmal, dass man einfach aus dem Staunen nicht heraus kommt. Der Nachwuchs macht etwas. Irgendetwas. Und man wundert sich. Wundert sich, warum er das macht. Wie er gerade darauf kommt, es zu tun. Von wem er sich das abgeschaut hat. (Von den Eltern natürlich. Aber das geben wir nicht zu.) Wir wundern uns. Vollkommen unnötig natürlich.
November 4, 2010
Von Zampanos, Groupies und Zuständigkeiten
Laut Plan ziehen wir demnächst um. Natürlich weder heute noch morgen. Demnächst halt. Denn das neue Kabuff ist noch nicht fertig, sondern wird erst noch zusammengeschraubt. Es ist somit eine Baustelle. Das hat der Sohn natürlich sehr schnell sehr richtig erkannt und das Gebiet umgehend annektiert.
Mit Baustellen kennt er sich schließlich aus. Davon gibt es ständig mindestens eine auf dem morgendlichen Weg zur Kita. Entsprechend viele Bauarbeiter hat der Sohn auch schon kennen gelernt.
Januar 3, 2008
Zum Aktionismus bezüglich gewaltverfallener Nachwüchsler
„Jeder Euro, der in Kinderbetreuung fließt, fließt später nicht in den Knast“, ist das Credo der Kriminologen. Und zitiert werden diese Krimonologen von Annette Ramelsberger in einem Artikel in der SZ, welcher zwar noch aus dem letzten Jahr stammt, deswegen aber nicht weniger aktuell und relevant ist. Was man nicht zuletzt daran erkennen kann, dass es heute den passenden Leitartikel in der gleichen Zeitung hinterher gab.
Von der Vordergründigkeit der im Artikel konkret referenzierten Tat des Überfalls zweier Jugendlicher auf einen älteren Herrn abgesehen, schafft es der Text, nachhaltige Politik einzufordern.
Dezember 22, 2007
5 gefährliche Sachen, die man seine Kinder machen lassen sollte
Generell haben wir Väter nicht nur die zumindest moralische Pflicht, unsere Kinder wohl zu behüten, sondern es ist auch gemeinhin das, was wir ganz natürlich und selbstverständlich tun.
Hier gibt es allerdings trotzdem einmal von jemandem, der wenigstens gleich zugibt, selbst gar keine Kinder zu haben, Ideen für fünf gefährliche Sachen, die man seine Kinder machen lassen sollte:
(Video bei TED) In kurz:
Mit Feuer spielen Ein Taschenmesser besitzen Einen Speer werfen Haushaltsgeräte auseinander nehmen Ein Gesetz brechen, sei es das DMCA brechen, oder einfach ein Auto selbst zu fahren Und da es natürlich nicht darum geht, seine Kinder unnötigen Risiken auszusetzen, sondern darum, ihnen Raum zum Lernen zu geben und ihre Fähigkeiten zu fördern, sind die 9’20 für das Video durchaus wohl investiert.
Category: tochter
Januar 6, 2015
Vom Generationenwechsel bei der Küsschenwache
Wir waren zum Jahreswechsel an der Ostsee. Es ist ein ruhiger Ort zur Kontemplation und Besinnung; somit hervorragend geeignet, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen und das neue Jahr angemessen gedenkvoll einzuleiten.
Gleichzeitig ist es ein Ort, um Traditionen zu pflegen. So werfen wir einen Blick über die Mole, betrachten die vorbeiziehenden Boote und erzählen uns alte Geschichten. Es sind die gleichen Geschichten, wie jedes Mal, wenn wir dort sind.
Dezember 31, 2014
Was von 2014 bleibt
Da geht doch glatt ein Jahr zur Neige. Meine Güte, wie die Zeit vergeht. Aber immerhin ist auch etwas passiert. Es zieht also nicht spurlos davon, dieses Jahr. So wird der Sohn zum Beispiel nicht müde, bei allen möglichen Gelegenheiten anzumerken, dass wir ja immer noch Weltmeister sind. Das scheint ihn wirklich arg geprägt zu haben, dieses Fußballereignis. Es bleibt mir ein wenig schleierhaft. Aber insgeheim bin ich einfach froh, dass es den Spaß nur alle vier Jahre gibt.
September 25, 2014
Es gibt zu wenig Tiere in den Museen
Vor noch gar nicht langer Zeit waren wir im Urlaub. Und bei aller feinen Abhängerei am Strand läuft so etwas nicht vollkommen kulturlos ab. Wir waren schließlich in Dänemark. Das Mindeste, was man dort machen kann, ist, sich ein paar Designwerke anzuschauen. Also sind wir in Museen, Ausstellungen und ganz ordinäre Möbelläden gegangen. Wobei das ordinär nach dänischen Verhältnissen ein ganz anderes ist als man das landläufig so meinen könnte; aber ich möchte das hier gar nicht im Detail vertiefen.
August 17, 2014
Routine ist alles
Ordnung muss sein. Es hilft ja alles nichts. Leugnen ist da zwecklos. Ich zähle mich in dieser Hinsicht ganz zum biederen Durchschnittsvolk, welches zwar gern vom progressiven Draufgängertum träumt, aber doch tief im Herzen eine gewisse Berechenbarkeit der Welt nicht immer vollkommen ablehnt. Ein paar Konstanten darf es durchaus geben. An denen hangeln wir uns durch. Die Aufregung gibt es dann irgendwo dazwischen.
Das prägt natürlich auch die Kinder. Routine bestimmt ihren Alltag.
August 10, 2014
Von Zöpfen und dem Lebensende
Einer der glasklaren Vorteile am Leben mit zwei Kindern ist es, dass sie sich damit abwechseln können, das notwendige Unterhaltungsprogramm für die Auflockerung des Alltags zu liefern. Wenn also beispielsweise der Sohn mit seinem gewohnten Entspannungspegel am Morgen sich heimlich in seinem Zimmer verbarrikadiert, um dort in Ruhe Bücher zu lesen oder phänomenale Legogebilde zu schaffen, dann ist wenigstens die Tochter so gnädig, einen aus dem Bett zu holen, um in trauter Zweisamkeit das alltägliche Badritual abzuspulen.
Juni 13, 2014
Ehrgeiz
Diese Evolutionsstufen der Kinder, sie sind immer wieder spannend. Auf eine Art sind sie immer auch berechenbar. Denn bei aller Individualität: letztlich entwickeln wir uns alle recht ähnlich. Es geht immer schön der Reihe nach. Die Ernährung kommt erst flüssig daher und wird dann schrittweise fester. Der Gang wird graduell aufrechter, bis die Kinder irgendwann richtig laufen können. Sprachlich fängt alles onomatopoetisch einfach strukturiert an und endet irgendwann in ganzen Sätzen, aneinander gereiht zu nicht enden wollenden Redeflüssen.
Mai 16, 2014
Fahrkünste
Es ist Feierabend. Der Reihe nach trudeln alle Familienmitglieder zu Hause ein. In der emotional überschwänglichen Freude des nachmittäglichen Wiedersehens liegen wir uns glückselig in den Armen. Oder – wenn wir es besonders clever anstellen – sitzen wir dort. So macht es die Tochter zumindest gern. Ich weiß gar nicht genau, wie sie es anstellt. Aber wenn wir uns sehen, kann ich noch schnell bis zehn zählen und zack: sitzt sie auf meinem Arm.
April 18, 2014
Neue Sitten
Die Abende als Eltern, sie sehen anders aus als beim Rest der Welt. Dabei rede ich jetzt gar nicht davon, dass Eltern viel weniger ausgehen und wenn, dann immer mit viel Tamtam und Babysitter und all der jetzt-aber-mal-so-richtig-Erwartungshaltung, aus der spätestens um 22 Uhr die Luft heraus ist, weil sie nur noch müde in der Ecke sitzen und darauf warten, wann sie sich endlich unauffällig wieder nach Hause schleichen können.
April 6, 2014
Ein Wettstreit
Wir sitzen mal wieder beim Essen. Und nachdem der anfängliche Hunger überwunden und die nötige Ruhe eingekehrt ist, fragt der Sohn ganz überraschend nach, ob wir nicht mal ein Spiel spielen können.
Na, so ein Spiel geht doch immer. Und gerade in seinem Alter als Vorschüler sind Spiele wichtig. Er lernt momentan quasi alles durch die eine oder andere Art eines Spieles. Es ist faszinierend. Also nehme ich die Herausforderung gern an, stimme erstmal zu und frage nach Details.
April 25, 2013
Heikles Essen
Essen ist ein heikles Thema. Man hat das kürzlich erst wieder sehr gut bei unserer Klassenlehrerin Frau Isa gelernt, welche sogar versucht, uns Schokolade und Kaffee madig zu machen. Das ist nicht nur heikel, sondern sehr mutig. Von ihr. Aber darum geht’s hier gar nicht. Hier geht’s um die ganz alltägliche Wahl des Speiseplans. Von Schokolade und Kaffee einmal abgesehen.
Wer Kinder hat, weiß: Diese Wahl kann ganz einfach sein. Man braucht nur mal den Kindern zuzuhören und dann läuft das wie von selbst.
April 7, 2013
Vom Einkaufen und sprachlichen Herausforderungen
Wenn man die Tochter fragt, herrscht hier im Haus eine klare Aufgabenteilung. Das ist gut so. Es ist von Vorteil, wenn jemand den Überblick behält. Ansonsten würde es nur drunter und drüber gehen. Nicht auszumalen. Es wäre das reinste Chaos. Aber wir haben ja die Tochter. Und fragt man sie, steht zum Beispiel fest: Geht es um das Einkaufen, ist Papa dran. Und sie unterstützt. Immer. Grundsätzlich. Zumindest, wenn man die Tochter fragt.
März 29, 2013
Die Lieblingsbücher der Tochter
Eine Dame hat damit vorgelegt, die fünf Lieblingsbücher des Nachwuchses im Haus vorzustellen. Mitlerweile haben andere nachgezogen. Und wie das so ist mit den Massenphänomenen: Sie sind nicht immer totaler Unfug. Also haben wir hier: die fünf derzeitigen Lieblingsbücher der Tochter:
Mit den Begründungen ist das schon schwerer. Ich habe sie gefragt und sie hat bei jedem Buch gesagt: Ist meins! Dank fragendem Blick ergänzte sie immerhin: Ist gut! Die Tochter macht halt nicht immer viele Worte um alles.
März 14, 2013
Vom Nutzen kultureller Bildung
Die kulturelle Bildung der Kinder ist ein vielseitig verwendbares Gut. Auf den ersten Blick wirkt vieles aus dem Bereich des kindlichen Kulturgutes naiv, einfach und wenig anspruchsvoll. Aber dieser Schein trügt. Man macht sich gemeinhin keine Vorstellungen, in welchen Momenten ein oberflächlich gesehen einfach strukturiertes Konstrukt seine wahren Stärken elegant ausspielen kann.
Nehmen wir das kindgerechte Liedgut zum Beispiel. Das ist meist tatsächlich recht einfach gestaltet. Es soll schließlich einprägsam ein.
Februar 28, 2013
Großwetterlage
Die Zeiten sind grau. Selbst hier im Herzen der sonnigen Südstaaten sehen wir seit Äonen nichts als kontrastarmen Matsch am Himmel. Ich finde das großartig. Endlich darf man auch außerhalb des Novembers offen, ehrlich und ohne Scham ganztägig schlecht gelaunt und maßlos übermüdet sein. Ich meine, jetzt mal ganz ehrlich: Dieses ständige Dauergrinsen von selbstzufriedenen Allwettereltern ist doch nicht zu ertragen! Schlimm ist das. Solche Leute sind vollkommen unglaubwürdig, man möchte ihnen für diese öffentlich zur Schau gestellte Scheinheiligkeit wirklich mal eine, ähh, Meinung sagen.
Februar 21, 2013
Elterliches Unverständnis
Es ist früh am Morgen. Wir sind unterwegs. Im Auto, aber das ist ja eh klar. Ich sitze vorn, döse ein wenig herum und halte mich entspannt am Lenkrad fest. Die Kinder sitzen hinten und beschäftigen sich offenbar selbst ganz gut. Jeweils einzeln, es wirkt richtig harmonisch.
Der Sohn ist einfach nur ruhig, wahrscheinlich noch nicht wirklich fit für den Tag. Er nimmt sich da gern etwas mehr Anlauf, bevor nachher in der Kita die Post abgeht.
Januar 31, 2013
Erlaubnis
Wer glaubt, dass sich wahre strategische Fähigkeiten erst durch ein ausreichendes Maß an Erfahrungen in höheren Lebensjahren entwickeln, irrt natürlich gewaltig und sollte noch einmal genauer hinsehen. Das strategische Geschick wird sichtbar, sobald der Nachwuchs anfängt, sprechen zu lernen. All jene, die schon einmal versucht haben, als Erziehungsberechtigte mit der eigenen Zielgruppe zu argumentieren, kennen das sicher: Man erklärt in quasi vollkommener logischer Eleganz relativ einfache Sachverhalte. Oft geht’s dabei um Medienkonsum, weil die Jugend die im Haus vorhandenen Rechengeräte für sich entdeckt hat.
Dezember 20, 2012
Rollenverteilung
Der moderne Mann von heute hat ein schweres Los. Auf der einen Seite darf er sich frei entfalten und endlich auch mal all jene Dinge machen, welche früher die Damen allein für sich beansprucht haben. Auf der anderen Seite soll er aber bitte weiterhin der starke Typ sein, der die männlichen Tugenden in Reinform und quasi in Gestalt einer elegant verfeinerten Reinkarnation von Conan, dem Barbaren repräsentiert. So sieht es dann aus: Die starken Männer halten den sinnlichen Damen den Rücken frei, dürfen aber zwischendurch immerhin nicht nur den Müll runter bringen, sondern auch mal Windeln wechseln oder Socken paarweise zusammenführen.
Oktober 18, 2012
Rechenschieber
Eine Familie zu haben heißt, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Das geht früh am Morgen schon los. Nach der täglichen Rangelei im Bad sitzen wir relativ zügig am Frühstückstisch. Die Tochter trinkt Milch, der Sohn und ich: wir essen Müsli. Es ist wirklich jeden Tag das Gleiche. Da steckt so viel Routine drin, es könnte glatt langweilig werden.
Das sieht der Sohn wohl ähnlich so und zählt beim Essen erst einmal das Obst auf dem Tisch durch.
September 30, 2012
Getränke für den Tag
Die Vorzüge eines geregelten Tagesablaufs lernt der moderne Mann von heute spätestens dann kennen, wenn Kinder im Haus einziehen. Kinder sorgen für Routine. Sie brauchen sie selbst. Routine gibt ihnen einen verlässlichen Rahmen, sie hilft ihnen bei der Orientierung durch den Tag. Mit Routine ist alles leichter, da kann der Alltag seinen geregelten Gang gehen.
Selbst Eltern schaffen es jedoch nicht immer, die Zeichen des Augenblicks richtig zu deuten und in jedem Moment die korrekten, angemessenen Maßnahmen zu erkennen, die das Kind routiniert jedoch ohne Langeweile durch den Alltag bringt.
September 9, 2012
Heiraten
Wir machen nicht nur Urlaub. Nein, wir feiern auch. Hochzeiten zum Beispiel. Gern die von guten Freunden. So auch kürzlich. Dabei hilft’s natürlich enorm, wenn alle Beteiligten wissen, worum es geht und worauf sie sich da einlassen. Das ist nicht immer ganz einfach. Denn selbst sind wir hier im Haus eine recht klassisch gestaltete Familie. Wir haben erst einmal geheiratet und danach gab’s dann irgendwann die Kinder. Manche mögen das langweilig finden.
September 4, 2012
Teambildung
Wir waren mal wieder am Strand. Dieses Mal sind wir mitten in einen dieser Teambildungsworkshops geraten, den ein benachbartes Konferenzhotel dort veranstaltet. Hier werden Bogen gespannt und Pfeile fliegen. Die Leute gucken ernst, es geht wohl darum, knallhartes Konkurrenzverhalten zu trainieren. Da steckt man nicht immer drin, in der Logik dieser Workshops. Das sieht die Tochter ähnlich. Nur einen kurzen Blick wirft sie auf die verbitterten Gestalten und ihr Verhalten. Mittendrin im Gemenge setzt sie sich einfach hin und füllt erst einmal ihre Schaufel mit Strandsand.
August 24, 2012
Ausbilder
Wir waren mal am Wasser. Und ich möchte jetzt lieber nicht wissen, was die Kinder dort ausgeheckt haben. Auf Nachfragen zeigt die Tochter nur auf den kleinen Mann und sagt: Bruder! Dieser wiederum sitzt einfach ruhig da, guckt raus auf die See und zuckt unschuldig mit den Schultern.
Falls jemand noch Ausbilder für Geheimdienstler oder ähnlich verdeckt operierende Akteure braucht: Ich habe da zwei Kandidaten.
August 18, 2012
Das Verhandlungskonzept
Es gibt wenig geschenkt im Leben. Überall regieren die Egozentriker. Wer in diesem Umfeld auch mal etwas abbekommen möchte, muss knallhart verhandeln können. Ohne grundfestem Expertenwissen über das Harvard-Konzept ist man quasi nicht mehr überlebensfähig. Es reicht nicht mehr aus, eine eigene Meinung und einen Willen zu haben. Wenn man sie nicht in Kompromissen gegenüber den Mitmenschen durchsetzen kann, sind beide vollkommen wertlos. Es ist schlimm. Ein Glück nur, dass wenigstens die Kinder von dieser grausamen Realität verschont aufwachsen können.
August 12, 2012
Bruder!
Was eignet sich eigentlich als erstes Wort am Morgen? So ganz generell? Es muss gar nicht das Eigene sein. Sondern einfach nur eines, mit dem sich der Tag gut starten lässt, etwas Frohes, Lebensbejahendes. Etwas, wofür es sich lohnt, auch den Rest des Tages auf zu bleiben und sich nicht gleich wieder frustriert hinzulegen. Was immer es also ist, dieses erste Wort des Tages, es will wohl überlegt sein. Das kann man nicht leichtfertig in den Raum werfen.
Juli 1, 2012
Stilfrage
Es ist jeden Morgen das Gleiche: Man muss die passenden Klamotten zum Anziehen heraussuchen. Schlimm genug, dass man das für sich selbst machen muss. Aber hat man erst einmal Kinder, darf man es für diese auch noch mit erledigen. Das ist auf Dauer ein richtig schwerer Job. Warum hat einem das eigentlich niemand vorher gesagt? Es wäre bestimmt alles ganz anders gelaufen.
Jetzt läuft es so: Wir ziehen uns an. Früh am Morgen.
Mai 10, 2012
Feierabend
So ein Feierabend ist etwas Feines. Da kommen der Reihe nach alle nach Hause. Die einen von der Arbeit, die anderen aus der Kita. Und gemeinsam wird der Tag ausgewertet. Was gab’s überall jeweils so zum Mittag? Wer hatte vielleicht etwas Spaß an besonders unterhaltsam peinlichen Auftritten der jeweiligen Spielkameraden? Gemeinsam gebaute Sandburgen? Wasserspiele? Ausflüge? Es sind die wirklich essenziellen Fragen des Lebens, die an so einem Feierabend im trauten Kreis der Familie geklärt werden.
November 28, 2011
Neue Brille
Die Tochter steckt mitten drin in ihrer Sturm- und Drang-Zeit. Es stürmt und drängt zumindest nur so aus ihr heraus. Sind es mal nicht die Zähne, sind es die Wörter. Ich bin dankbar für jedes der letzteren. Zumal sie Papa sagt. Seit kurzem erst. Da wird das Herz warm. Und wir klatschen uns freudig in die Hände, wenn sie angelaufen kommt, sich vor mir aufbaut, erst die Arme in die Hüften stemmt und dann laut Papa!
Juli 17, 2011
Frauen
Wie sich die alten Hasen hier in der Runde vielleicht noch erinnern können: Die ersten Wörter des Sohnes waren: Mama, Ba, Auto, Bagger und Ja. Mitlerweile, er ist jetzt dreieinhalb, sagt er zumindest gelegentlich auch Papa. Das freut mich natürlich. Dafür bin ich ihm dankbar. Auch als moderner Mann von heute nimmt man schließlich, was man kriegen kann. Und ich habe mich von Anfang an über diese etwas unelegante Ignoranz des kleinen Mannes damit hinweg getröstet, dass Jungs nun mal so sind.
Mai 3, 2011
Feminine Eleganz
Die sprachliche Entwicklung von Kindern ist eine faszinierende Angelegenheit. So war der Sohn schon im zarten Alter sprachlich effizient, wenn auch in der Benennung seiner Liebsten etwas unelegant. Ganz anders seine Schwester. Sie beginnt keineswegs mit dem, was unsereiner vielleicht als anfänglich lebensnotwendig bezeichnen würde. Eltern anreden etwa. Oder Spielzeug benennen. Alles Quatsch. Irgendjemand von den Eltern ist eh immer da und das Spielzeug nimmt man sich einfach, wenn man es braucht.
März 3, 2011
Knallgrün
Wir haben einen Frosch im Haus. Sitzt mitten im Wohnzimmer. Ist knallgrün. Und ruft fortwährend: Applaus! Applaus! Applaus!
Direkt daneben sitzt die Tochter. Macht große Augen. Fühlt vorsichtig, ob man den Frosch auch anfassen kann. Man kann. Sie stupst. Der Frosch lacht. Sie versucht, ihm in den Froschschenkel zu beißen. Er ruft nur: Applaus! Applaus! Applaus! Sie guckt hoch, macht noch größere Augen, setzt sich wieder vernünftig hin und folgt schlicht den Anweisungen des Froschs: sie klatscht.
Category: moderner mann
Juni 13, 2014
Ehrgeiz
Diese Evolutionsstufen der Kinder, sie sind immer wieder spannend. Auf eine Art sind sie immer auch berechenbar. Denn bei aller Individualität: letztlich entwickeln wir uns alle recht ähnlich. Es geht immer schön der Reihe nach. Die Ernährung kommt erst flüssig daher und wird dann schrittweise fester. Der Gang wird graduell aufrechter, bis die Kinder irgendwann richtig laufen können. Sprachlich fängt alles onomatopoetisch einfach strukturiert an und endet irgendwann in ganzen Sätzen, aneinander gereiht zu nicht enden wollenden Redeflüssen.
Mai 2, 2014
Feedback
Der Sohn kommt dieses Jahr in die Schule. Wir hatten das ja schon mal. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Unser Vorschüler verlangt sich selbst wirklich alles ab. Es ist erstaunlich. Und er nimmt die Herausforderungen kreativ an.
So hat er mich gestern Morgen aus dem Bett geholt, um mir sein neuestes Konstrukt zu präsentieren: eine Feedbackmatrix. Daran hat er eine Weile gearbeitet. Wer wirklich erfolgreich sein möchte im Leben, muss früh aufstehen.
Dezember 18, 2013
Körperpflegedienst
Wenn Kinder im Haus einziehen, gibt es plötzlich neue Herausforderungen, von denen ahnt man vorher nichts. Vor schlafarmen Nächten wird man gewarnt. Darum geht’s hier nicht. Von Sorgen beim Essen hört man immer wieder. Kennen wir hier kaum. Hat man Umgang in den richtigen Kreisen, verrät einem vielleicht mal jemand etwas von Dramen bei der Kleidungswahl, gerade am Morgen, das ist nicht immer leicht, aber darum geht’s hier und heute auch nicht.
März 29, 2013
Die Lieblingsbücher der Tochter
Eine Dame hat damit vorgelegt, die fünf Lieblingsbücher des Nachwuchses im Haus vorzustellen. Mitlerweile haben andere nachgezogen. Und wie das so ist mit den Massenphänomenen: Sie sind nicht immer totaler Unfug. Also haben wir hier: die fünf derzeitigen Lieblingsbücher der Tochter:
Mit den Begründungen ist das schon schwerer. Ich habe sie gefragt und sie hat bei jedem Buch gesagt: Ist meins! Dank fragendem Blick ergänzte sie immerhin: Ist gut! Die Tochter macht halt nicht immer viele Worte um alles.
Dezember 20, 2012
Rollenverteilung
Der moderne Mann von heute hat ein schweres Los. Auf der einen Seite darf er sich frei entfalten und endlich auch mal all jene Dinge machen, welche früher die Damen allein für sich beansprucht haben. Auf der anderen Seite soll er aber bitte weiterhin der starke Typ sein, der die männlichen Tugenden in Reinform und quasi in Gestalt einer elegant verfeinerten Reinkarnation von Conan, dem Barbaren repräsentiert. So sieht es dann aus: Die starken Männer halten den sinnlichen Damen den Rücken frei, dürfen aber zwischendurch immerhin nicht nur den Müll runter bringen, sondern auch mal Windeln wechseln oder Socken paarweise zusammenführen.
Dezember 14, 2012
Arbeitsbesuch
Es gibt doch tatsächlich Tage, an denen ist man reichlich im Alltagstrott gefangen. Da läuft man nur im Hamsterrad. sagen manche. Was natürlich vollkommener Unsinn ist, denn mit viel Bewegung haben die meisten alltäglichen Beschäftigungsvarianten des modernen Mannes von heute nun wirklich nichts zu tun. Aber egal, wie man sie nennt, solche Tage gibt’s tatsächlich. Da kann man auch gar nicht viel machen. Glück haben nur jene von uns, bei denen Kinder mit zu Hause wohnen.
September 30, 2012
Getränke für den Tag
Die Vorzüge eines geregelten Tagesablaufs lernt der moderne Mann von heute spätestens dann kennen, wenn Kinder im Haus einziehen. Kinder sorgen für Routine. Sie brauchen sie selbst. Routine gibt ihnen einen verlässlichen Rahmen, sie hilft ihnen bei der Orientierung durch den Tag. Mit Routine ist alles leichter, da kann der Alltag seinen geregelten Gang gehen.
Selbst Eltern schaffen es jedoch nicht immer, die Zeichen des Augenblicks richtig zu deuten und in jedem Moment die korrekten, angemessenen Maßnahmen zu erkennen, die das Kind routiniert jedoch ohne Langeweile durch den Alltag bringt.
August 5, 2012
Kartoffeln gehören nicht in einen Zen-Garten
Die Zeiten sind hart. Wo man auch hinguckt: überall wird von Krisen gesprochen. Von Stress auch. Von Balance, wenn man mal Glück hat. Aber auch das meist nur, wenn es darum geht, dass selbige verloren gegangen ist und man gefälligst zusehen möchte, sie doch bitte möglichst schnell wiederzufinden. Was übrigens der totale Stress ist, wenn man mal darüber nachdenkt. Es ist ein Teufelskreis. Schlimm. Da kommt man wohl nur mit Glück wieder heraus.
Juli 1, 2012
Stilfrage
Es ist jeden Morgen das Gleiche: Man muss die passenden Klamotten zum Anziehen heraussuchen. Schlimm genug, dass man das für sich selbst machen muss. Aber hat man erst einmal Kinder, darf man es für diese auch noch mit erledigen. Das ist auf Dauer ein richtig schwerer Job. Warum hat einem das eigentlich niemand vorher gesagt? Es wäre bestimmt alles ganz anders gelaufen.
Jetzt läuft es so: Wir ziehen uns an. Früh am Morgen.
März 6, 2012
Kulturbanause
So ein kleinbürgerlicher Bildungshaushalt ist eine inspirierende Sache. Da kann’s zum Beispiel passieren, dass man einfach mal unschuldig pfeiffend nach Hause kommt und eine Bude voller Kunstwerke vorfindet. In solchen Momenten ist es sehr wichtig, den eigenen Elan zu bremsen und vorsichtig durch das neu eröffnete Atelier zu manövrieren. Denn eines steht fest: auf Bilder möchte man nicht treten und mit dem Künstler will man es sich nicht verscherzen. Das gilt besonders dann, wenn es sich um den eigenen Sohn handelt.
September 25, 2011
Laute Worte, leise Gesten
Vor gar nicht allzu langer Zeit haben wir festgestellt, dass die Tochter eine recht effiziente Form der Kommunikation gefunden hat. Diese lässt sich damit zusammenfassen, dass sie sich hauptsächlich darauf konzentriert, uns Eltern mitzuteilen, wenn sie etwas gern haben möchte. Und das macht sie schlicht dadurch, dass sie auf die gewünschte Ware zeigt und in einer klaren Form des Imperativs dazu ihren Namen brüllt.
Damit ist sie offenbar so zufrieden, dass sie nichts grundlegendes daran geändert hat.
Juli 17, 2011
Frauen
Wie sich die alten Hasen hier in der Runde vielleicht noch erinnern können: Die ersten Wörter des Sohnes waren: Mama, Ba, Auto, Bagger und Ja. Mitlerweile, er ist jetzt dreieinhalb, sagt er zumindest gelegentlich auch Papa. Das freut mich natürlich. Dafür bin ich ihm dankbar. Auch als moderner Mann von heute nimmt man schließlich, was man kriegen kann. Und ich habe mich von Anfang an über diese etwas unelegante Ignoranz des kleinen Mannes damit hinweg getröstet, dass Jungs nun mal so sind.
Februar 3, 2011
Stadtneurotiker
Ganz in der Nähe unserer Heimatbasis gibt es ein Bäckereifachgeschäft. Das ist gut und praktisch so. Denn als moderner Mann von heute schafft man dadurch den Weg selbst am frühen Morgen. Und man macht es sich dabei natürlich auch nicht unbedingt schwerer als nötig. Man sucht sich seinen Weg, man geht diesen Weg, man entwickelt Routine. Raus aus dem Haus, über die Straße, Gehweg, Bäcker. Raus aus dem Bäcker, über die Straße, Gehweg, wieder rein ins Haus.
Januar 17, 2011
Mittagsschlaf
Kinder sind ein Spiegel. Sie gucken einen genau an und machen dann alles nach. Der Unterschied zum Spiegel ist eigentlich nur, dass sie auch dann noch hingucken, wenn man sich selbst schon längst umgedreht hat. Das ist übrigens gar nicht so schlimm, wie mancher von uns gemeinhin denkt. Denn die eigenen Kinder bestätigen einen auch immer wieder darin, dass man sich grundsätzlich korrekt verhält, einen stilvollen Umgang pflegt und auch sonst einfach nur unheimlich großartig, charmant und ausgeglichen ist.
Januar 9, 2011
Streetworker
Es gibt so Tage, an denen sitzt man auch als moderner Mann von heute am Abend da und lässt die Zeit Revue passieren. Und stellt fest, dass manchmal aus ganz unerwarter Richtung Abwechslung in den Alltag kommt. Zum Beispiel, wenn überraschend jemand anderes auf einen zukommt und um Unterstützung bei dem Abgewöhnen einer alten Gewohnheit bittet.
Abwechslung vom Alltag ist immer gut, denkt man sich vielleicht und stimmt ohne groß zu überlegen zu.
Dezember 10, 2010
Feiertagerei
Es gibt Tage, an denen kommt man nach Hause und denkt sich nichts böses. Schließlich hat man den ganzen Tag fleißig mit den Kollegen gespielt und sich gegenseitig die Kaffeetassen zugeschoben. Das ist hartes Training. Danach erschüttert einen nichts mehr.
Bis zur Wohnungstür. Welche kaum aufgeht, weil dahinter eine Horde wild gewordener Kleinkinder herumlungert. Von denen ein Teil sofort wild auf einen einredet, ein weiterer Teil einem wild an den Sachen zieht und ein dritter Teil enthusiastisch die aktuelle Beute vom Raubzug durch das Spielzeugreservoir im Kinderzimmer vorführt.
September 21, 2010
Mutig
Der Sohn ist ein eher vorsichtiger Typ. Ganz ähnlich zu manch anderem Zweijährigen ist er zum Beispiel gegenüber Leuten recht zurückhaltend, die er noch nie oder schon seit sehr langem nicht mehr gesehen hat. Da stürmt er nicht gleich freudig los und umarmt sie, sondern lehnt sich erst einmal schüchtern und elegant gegen mich und wartet ab. Als moderner Mann von heute biete ich in solchen Situationen natürlich Halt und bilde seinen Fels in der Brandung des Ungewissen.
Juli 6, 2010
Aus gegebenen Anlass
Was gibt’s schöneres als das eigene Blogarchiv? Sicherlich so einiges. Aber aus gegebenem Anlass verweise ich trotzdem auf die Liste von 5 Dingen, die man in seiner ersten Woche als Papa erledigen kann.
Alles feine Sachen für den modernen Mann von heute.
Juli 3, 2010
Von den Großen lernen
Als Zweijähriger ist der Sohn bestrebt, möglichst viel von seiner Umgebung aufzunehmen, um zu lernen, was es alles neues und spannendes im Leben gibt. Natürlich bin ich dabei ein ganz besonderes Vorbild. Was der Herr Papa so macht, das kann schließlich nur gut und richtig sein, denkt sich der Sohn. Er ist eben ein schlaues Kind.
Auf diese Weise ist er schon zu vielen feinen Tugenden gekommen. Seine Tischsitten sind meist tadellos.
Mai 9, 2010
Ein ganz normaler Samstagmorgen
Wochenende ist Ausschlafzeit. Das geht schon am Samstagmorgen los; vor allem, wenn’s am Abend davor mal etwas später geworden ist. Das wissen alle. Nur Zweijährige nicht. Das Exemplar bei uns hier im Haus wurde pünktlich wach und sagte in einem klaren, deutlichen und sehr munteren Ton: «Papa, aufstehen! Frühstück machen.» Als moderner Mann von heute bin ich für solche Manöver natürlich wohl trainiert und kontere schlagfertig: «Nix da, wir haben eh keine Brötchen im Haus.
Mai 3, 2010
Politik zum Nachtisch
Man soll nicht nur die Feste feiern, wie sie kommen, sondern auch das Obst dann essen, wenn es frisch ist.
– besonders schlaue Lebensweisheit Der Sohn hält viel von großen Sprüchen. Und schlauen Lebensweisheiten gegenüber ist er ebenfalls sehr aufgeschlossen. Also sitzt er dort, wo er generell gern sitzt: auf dem hohem Stuhl am Küchentisch. Und brüllt: «Sauer macht lustig!»
Als moderner Mann von heute bin ich natürlich ein Experte im Deuten der Wünsche des jungen Mannes.
März 28, 2010
Entspannter Pragmatismus
Es gibt so Tage, vor denen könnte es einem gruseln. Zum Beispiel, weil einem eine Stunde genommen und erst mit einem halben Jahr Verspätung zurück gezahlt wird. Ohne Zinsen noch dazu. Dank schlauer Eselsbrücken weiß man das auch vorher und braucht sich erst gar keiner Illusion darüber hinzugeben, dass es vielleicht genau umgekehrt sein könnte und man eben jetzt die Stunde gratis bekommt. Und sie möglicherweise in einem halben Jahr auch nicht zurück zu geben bräuchte.
März 3, 2010
Süße Träume
Als moderner Mann von heute liegt mir das Wohl des Sohnes sehr am Herzen. Er ist jung, er braucht alle Pflege, die er bekommen kann. Und das immer, ganz gleich ob Tag oder Nacht.
In diversen schlauen Ratgebern wird allgemein viel Schlaf empfohlen. Das hat der Sohn offenbar alles sehr gründlich gelesen. Denn auf seinen Schlaf achtet er sorgfältig. Pünktlich ins Bett. Entspannt wieder aufstehen. Gern auch ein paar Stunden Mittagsruhe.
Februar 19, 2010
Effizienz
Als moderner Mann von heute ist es mir ein Leichtes, in allem, was der Sohn tut und in vielem, mit dem der Sohn zu tun hat, einen Vorteil zu sehen und oft sogar einen direkten Nutzen abzuleiten. Manchmal kommen die Gelegenheiten hierfür aber doch latent überraschend.
So waren wir kürzlich beim Kinderarzt. Dem Ort des Schreckens. Heimat derjenigen, die von Natur aus davon ausgehen, dass irgendetwas am Sohn nicht im Idealzustand sein könnte, sondern kaputt, krank, heilungsbedürftig, letztlich dem Verfall geweiht.
November 20, 2009
Milchtisch
Mit Tischsitten hat’s der kleine Mann. Das ist soweit weder neu noch überrascht es. Der Sohn hat einen ganz natürlich wirkenden, souveränen Umgang mit allem, was Essen, Trinken und das jeweils zugehörige Werkzeug anbelangt. Trotzdem kann gelegentlich ein kleines Malheur passieren. Als moderner Mann von heute lasse ich mich davon klarerweise wenig beeindrucken. Wichtig ist nicht, was passiert, sondern was man daraus macht. Soviel habe ich mittlerweile vom Nachwuchs gelernt.
September 28, 2009
Eindruck schinden. Oder: die neue deutsche Wirtschaftsordnung.
Der Sohn ist ein Mustersohn. Er macht Werbung für Söhne. Zum Beispiel wenn Besuch da ist. Das ist gerade erst wieder passiert. Zwei Herren waren zu Gast. Einer von ihnen war schwanger. Sozusagen. Kam vorbei, um mal wieder zu gucken wie das Leben mit Sohn so ist. Also hat sich der Nachwuchs kräftig ins Zeug gelegt und ein ordentliches Unterhaltungsprogramm aufgefahren. Der Besuch ist jeweils Autonarr. Da hatte der Vierradexperte des Hauses natürlich leichte Karten.
August 16, 2009
Chance vertan
Es klingelt. Am Festnetzanschluss. Was nur sehr selten passiert. Entsprechend zögerlich nehme ich den Hörer ab. Und werde von einer charmanten Frauenstimme begrüßt. Die Dame des Hauses ist es nicht. Sie ist nämlich ebenfalls zu Hause und würde mich im Zweifelsfall auch eher auf dem Funkgerät anrufen. Also bin ich stutzig und gucke mich nach dem Sohn um. Vielleicht hat er sich ein neues Spiel ausgedacht und lauert jetzt hinter der nächsten Ecke um zu gucken, wie es läuft.
Mai 21, 2009
Hat Zukunft
Backwaren im Backwarenfachgeschäft zu kaufen ist eine eher alltägliche Beschäftigung, selbst für den modernen Mann von heute. Manchmal ist der Sohn dabei. Sitzt bei diesen Gelegenheiten gern beim Herrn Papa auf dem Arm. Und beobachtet. Meistens die Damen hinter dem Tresen. Aber das ist nicht immer so. Manchmal trainiert er auch die Wirkung seines Augenaufschlags bei jenen, die ihren nachmittäglichen Chillout bei einem Stück Kuchen samt zugehöriger Tasse Kaffee zelebrieren.
März 27, 2009
Abnabelei
Früher, also ganz früher, war die Welt noch einfach.
Wenn der Sohn ins Bett gehen sollte, gab’s keine Zweifel, wer ihm dabei hilft. Die Frau Mama war es. Sohn geschnappt. Sich selbst obenrum frei gemacht. Sohn angedockt. Gestillt. Sohn schläft. Das war alles eins. Und der Herr Papa des Hauses konnte derweil nicht viel mehr tun, als sich apathisch in die Ecke zu verkriechen und den Sinn seiner Existenz zu hinterfragen.
März 19, 2009
Minderheiten
Eine prominente deutsche Tageszeitung macht etwas sensationell Neues: Sie schreibt über ominöse Studien. Dabei sagt sie über den modernen Mann von heute: er gehört zur kleinsten Gruppe, in die sich Männer so einteilen lassen.
Was vollkommen unerhört ist.
Vor lauter Aufregung konnte ich natürlich nicht schlafen und habe heute gleich einmal den kleinen Mann des Hauses ganz furchtbar früh geweckt. Das war gar nicht einfach, denn sein Schnarchen säuselndes Atmen im Tiefschlaf schien deutlich stärker als mein hochmelodischer Weckgesang.
März 3, 2009
Porn for New Moms
Der moderne Mann von heute ist natürlich nicht nur mit sich selbst im Reinen. Glück durch intrinsische Zufriedenheit? Mitnichten! Erst wenn der kleine Mann und die Dame des Hauses zu ihrem ausgeglichenen Karma gefunden haben, stimmt’s auch mit dem des Herrn Papa.
Nun braucht man sich zumindest hier vor Ort um den Sohn in dieser Hinsicht wenig zu sorgen. Ob er nun in Ruhe bei Tisch ist oder sich den Möglichkeiten seiner Zukunftsgestaltung hingibt: es dient alles seinem ausgeglichenen Selbst.
März 1, 2009
Berufswunsch (4)
Wenn der Herr Papa des Hauses mal wieder den modernen Mann spielt und dabei sogar einen Staubsauger in die Hand nimmt, dann ist der Sohn nicht weit. Zumindest ist er nicht weit vom Staubsauger.
Ganz im Gegenteil. Ganz dicht heran setzt er sich. Und übernimmt die Kontrolle. Das Gerät hat nämlich genau zwei Knöpfe. Und beide lassen sich nicht nur drücken, sondern auch drehen. Genau das macht der Sohn dann auch: Er setzt sich hin, hat das Gerät vor sich und drückt und dreht an den Knöpfen herum, wobei er keine Miene verzieht.
Februar 21, 2009
Applaus, Applaus, Applaus
Der Sohn mag Applaus. Großartiges zu tun ist schließlich nur eine Sache. Ein adäquates Maß an Anerkennung eine andere. Da er offenbar der Meinung ist, dass sein Umfeld ihn nicht ausreichend würdigt, spendet er sich gelegentlich seinen Applaus einfach selbst.
Er spielt mit seiner neuen Sortierbox? Kommt dabei auf die Idee, diese einfach umzudrehen, den großen Entnahmeschacht zu öffnen und alles einzuwerfen? Frenetischer Applaus!
Er füttert beim Essen erfolgreich den Papa mit Banane statt immer nur selbst alles eingetrichtert zu bekommen: Applaus.
Februar 12, 2009
Saubere Sache
Selbst ausprobieren macht schlau, denkt sich der kleine Mann und scheut nur selten davor zurück, diverseste Sachen einmal probeweise anzugehen. Der moderne Mann von heute fördert diesen Explorationsgeist natürlich wo er nur kann und ermutigt den Sohn somit nicht nur, adäquat Laufen zu lernen, sondern auch die eine oder andere handwerkliche Fähigkeit zu erwerben. Das ist natürlich purer Eigennutz. Denn wenn schon der Herr Papa mit vielen linken Händen gesegnet ist, so kann es nur nützlich sein, wenn der andere Mann im Haus kräftig mit anpacken kann.
Februar 2, 2009
Der kleine Unterschied
Wenn der Sohn beim ins Bett bringen auf dem Arm des Herrn Papa tief einschläft;
Wenn der Sohn dabei schön süße Träume zu träumen scheint;
Wen der Sohn im Traum die Hände unter das Hemd vom Herrn Papa steckt, um an der Brust zu grabschen;
Wenn der Sohn dann plötzlich wach wird, enttäuscht guckt und seufzend wieder weiter schläft;
Dann hat der Sohn den kleinen Unterschied zwischen den beiden Eltern offenbar klar erkannt.
Januar 11, 2009
Raubzug
Wenn der kleine Mann eine kleine Auszeit an der gar nicht so kleinen Ostseeküste nimmt, dann schickt er gern seinen großen Herrn Papa in einen strandnahen Buchladen, um sich mal wieder ein Marebuch zu gönnen.
Als moderner Mann von heute macht man gern einmal das, was der Sohn empfiehlt. Also ab, Buch geholt. Konkret: Raubzug von Bruce Knecht.
Mit einem gesunden Maß an ausreichender Ignoranz sieht das Ganze im Laden erst einmal aus wie ein Roman.
Dezember 17, 2008
Die neue Gelassenheit
Es ist noch gar nicht so lange her, da hat der kleine Mann angefangen, so etwas ähnliches wie feste Nahrung zu sich zu nehmen. Die kam zwar Anfangs immer aus dem Glas. Aber als moderner Mann von heute passt man ja auf, dass diese absolut sortenrein gefüllt sind und der pure Geschmack der reinen Natur unverfälscht zu den Rezeptoren des Sohnes vordringen kann.
Ein Höhepunkt war mehrere Wochen lang der Genuss des ersten wirklichen Nachtisches: Apfel pur.
September 23, 2008
Wenn, wenn, wenn
Wenn der Sohn wie aus einer spontanen Laune heraus zielstrebig aus dem Zimmer krabbelt, um sich die Werkzeugkiste in der Abstellkammer zu schnappen und die Rolle des Chefs im Handwerkerladen zu spielen;
wenn der Sohn sich als nächstes ganz selbständig zum Kinderwagen begibt, um zu sehen, was sich daran vielleicht tunen lässt;
wenn der Sohn Lust auf ein passiv zu genießendes Unterhaltungsprogramm verspürt und sich deswegen ins Bad begibt, um sich vor die Waschmaschine zu setzen und ihr beim Wäschedrehen zuzugucken;
September 8, 2008
Klare Ansage
Der moderne Mann von heute sollte lernen, mit dem Auf und Ab des Alltags souverän umzugehen. Denn auch, wenn es eigentlich absehbar war: Der lockere Umgangston, den der Nachwuchs bisher exklusiv mit seinem Herrn Papa gepflegt hat, schlägt früher oder später um in einen klaren Imperativ. Und das geschieht keineswegs erst in der frühpubertären Phase der sinnstiftenden Selbstfindung des kleinen Mannes.
Nein, der Protest und die Ansage kommen schon viel früher, aber nicht weniger deutlich.
August 15, 2008
Ein wahres Team
Der kleine Mann und sein Papa sind ein eingespieltes Team. Der Kleine lacht den Großen an. Der Große trägt den Kleinen durch die Gegend. Der Kleine krabbelt auf den Großen zu. Der Große dreht den Kleinen um, weil auch die andere Richtung spannend sein könnte. Der Kleine lässt sich vom Großen durch den Schlosspark schieben. Der Große darf die glänzenden Augen vollkommen fremder Frauen bestaunen, welche unterwegs dem Charme des Kleinen erliegen.
Juni 15, 2008
Masochisten im OP
Die Zeitungen von heute sind nicht mehr das, was sie einmal waren. Da taucht selbst im Feuilleton auf einmal Fußball auf, da herrscht im Politikteil das ganze Jahr nur Sommerloch und Boulevard gibt’s keineswegs nur dort, wo es auch gut erkennbar drauf steht.
Wenn aber der Herr Papa in der Zeitung statt „Maschinisten im OP“ liest: „Masochisten im OP“, dann ist das wohl kaum der Zeitung anzulasten. Sorgen braucht der kleine Mann sich deswegen aber keine zu machen.
Mai 18, 2008
Redeschwall
Ein gewisser Herr Strassemeyer ist ein toller Typ bei der IBM. Als solcher kam er kürzlich in einer Internetradiosendung zu Wort und meinte unter anderem:
Ich gehöre zu jenen, die viel reden müssen, damit sie hören, was sie denken. Diese Logik scheint der kleine Mann auf jeden Fall zu teilen. Obwohl ich beim besten Willen weder sagen kann, wann er dem Señor Strassemeyer über den Weg gelaufen ist, noch wie es mit seinen Zukunftsplänen in dreibuchstabigen Großkonzernen aussieht.
Mai 5, 2008
Verklärt
Früher, also ganz früher, da sollen ja selbst die alten Zeiten noch besser gewesen sein. So sagt es zumindest ein schlaues Sprichwort.
Und der moderne Mann von heute wird sich natürlich hüten, entweder etwas gegen die alten Zeiten oder die neuen Sprichworte zu sagen. Aber immerhin erkennt der feige Mann von heute, dass selbst an den Sprüchen, die so jung nun eigentlich auch wieder nicht sind, durchaus etwas dran ist. Und hier ist die Moral sogar recht schlicht: etwas nostalgische Verklärtheit hilft, die Welt nicht nur geordneter sondern auch ein Stück weit angenehmer und einfach charmanter zu sehen.
April 24, 2008
Rituale sind Rituale
Damit der Nachwuchs sich in seinem Leben ganz großartig entwickeln kann, sind seine Erziehungsberechtigten dabei, die eine oder andere Konstante im Alltag mit unter zu bringen. Das schafft Routine, somit Vertrauen und bestimmt ein famoses Fundament der puren Glückseligkeit in der Evolutionsgeschichte des kleinen Mannes.
Ein solcher Pol des Vertrauten ist das allabendliche Schlafengehen. Die Dame des Hauses ist in Sachen ordentlicher zu-Bett-geh-Rituale natürlich die zuständige QM-Beauftragte in der Familie und überwacht das Einhalten eines ordentlichen abendtäglichen Rhythmus‘.
März 16, 2008
Herren unter sich
Wenn der moderne Mann von heute unterwegs ist, hat er die Augen meist weit offen und hält Ausschau. Das gilt natürlich insbesondere dann, wenn er im großen Wagen den kleinen Mann durch die Gegend schiebt.
Es ist wohl ein Instinkt, eingebaut von Mutter Natur. Und zwar ein Instinkt, welcher dafür sorgt, dass auch der moderne Mann von heute seinen Nachwuchs vor den alten wie den modernen Gefahren beschützt. Also ist das Auge wachsam und der Papa hält seinen Radar stets bereit.
März 5, 2008
Je mehr, desto besser!
Es gibt Tage, an denen passiert so viel, dass man zur abendlichen Auswertung des Erlebten stundenlang erzählen könnte und trotzdem nur an der Oberfläche der gesammelten Eindrücke kratzen würde.
Das sieht der kleine Mann ganz genauso. Und genehmigt sich von Zeit zu Zeit einen Tag, an dem er umso mehr in Erzähllaune gerät, je näher der Abend rückt. Ist der Abend da, hat der kleine Mann seinen Erzählzenit erreicht, welchen er problemlos für mehrere Stunden aufrecht erhalten kann.
Februar 25, 2008
Das Baby
Der gemeine Mann von heute, ob nun modern oder nicht, ist doch meist recht einfach gestrickt. Als wir hier beispielsweise das letzte Mal ein Buch über kleine Leute mit großen Eltern zum Thema hatten, gab’s auch gleich zum Einstieg einen kleinen Fall von väterlicher Larmoyanz: es drehe sich ja doch alles nur um die Kindsmütter.
Was sind wir doch arm dran.
Nur gut, dass es auch noch andere Männer gibt. Am besten welche, die einen verstehen.
Februar 14, 2008
Wie die Natur und die Evolution ihre Balance verloren haben
Die Natur macht komische Sachen. Oder besser gesagt: Die Natur denkt sich komische Sachen aus. Denn sie ist ja eine sehr kreative. Das muss man ihr lassen.
So hat sie all das geschaffen, was wir gemeinhin Leben nennen. Und verkörpert es auch gleich selbst. Luft. Wasser. Erde. Gern auch Feuer. Alles Natur. Pflanzen hat sie sich ausgedacht. Tiere auch. Auch uns Menschen. Und bei allem hat sie sich offenbar große Mühe gegeben, um insgesamt mit einer sowohl kreativen als auch ausgeglichenen Mischung der Vielfalten aufzutreten.
Februar 6, 2008
Was der Nachwuchs von saisonal organisierter Fröhlichkeit hält
In den letzten Tagen gab es wieder das, was manche leichtsinnig als fünfte Jahreszeit bezeichnen. Das Epizentrum dessen liegt natürlich ganz woanders. Aber ein paar Ausläufer des Närrischen haben es auch in den Süden der Republik geschafft. Und da der moderne Mann von heute seinem Sohn alle Möglichkeiten zur freien Meinungsbildung bieten möchte, bot sich ein Besuch zumindest des öffentlichen Teils der organisierten Fröhlichkeit hier vor Ort an.
Also ab zum Fastnachtsumzug.
Januar 31, 2008
Gestochen scharfer Rechtsverstand
Kürzlich war zu erfahren, dass die EU-Kommission Spielzeuge in der Europäischen Union (EU) sicherer machen will. So hat es uns Günter Verheugen als EU-Kommissar erklärt. Krebserregende Stoffe sollen gar verboten werden.
Das flößt natürlich Respekt ein. Und der moderne Mann von heute ist natürlich froh, von so fürsorglichen Politikern umgarnt zu werden.
Wenn sich der moderne Mann von heute nur nicht sofort fragen würde, wer denn bisher besagte Stoffe in Spielsachen überhaupt erlaubt hätte, wenn diese der Gesundheit des Nachwuchses so abträglich sein können.
Januar 22, 2008
Von der Psychologie der Abwesenheit
Es gibt dieses Phänomen der sagenumwobenen Doppelbelastung. Das wird zum Beispiel gern dann beschworen, wenn wir uns als moderne Männer von heute nicht nur den gesamten Tag ganz exklusiv dem Bewundern der phänomenalen Fähigkeiten unseres phantastischen Nachwuchses hingeben dürfen, sondern auch dem nachgehen, was man landläufig eine geregelte Beschäftigung nennt.
Streng objektiv gesehen ist das mit der Doppelbelastung natürlich so eine Sache. Denn auf der einen Seite ist Erkennen der Großartigkeit des eigenen Erbträgers auch dann keine Belastung, wenn man es fortährend tut.
Januar 18, 2008
Der Nachwuchs als Motivations-Katalysator
Es gibt ein noch immer weit verbreitetes Phänomen: Hat der moderne Mann von heute frischen Nachwuchs bekommen, ist der erste Kommentar vieler Leute die Frage nach der eigenen, neu gefundenen Müdigkeit. Mit etwas Glück gibt’s vorher noch ein paar Glückwünsche. Aber sonst? Müdigkeit! Nichts geht mehr! Das Kind als totale Motivationsbremse.
Denn so ein Kind, das schreit. Tatsächlich. Was bleibt ihm auch sonst? Tiefgehende Diskussionen mit dem Herrn Papa sind erst für später vorgesehen.
Januar 11, 2008
Schlaf, Kindlein, schlaf
Manchmal trifft man Leute, diese freuen sich über den noch recht frisch gebackenen Nachwuchs und empfiehlen, die aktuelle Zeit so richtig zu genießen. Den Rat nimmt der moderne Mann von heute als stolzer Vater natürlich gern an, auch wenn er sich meistens fragt, ob es denn überhaupt möglich wäre, eine andere Zeit als die aktuelle genießen zu können. Aber das fragt sich der moderne Mann natürlich nur im Stillen. Laut, wie gesagt, laut nimmt er den Rat an und freut sich.
Januar 7, 2008
Schönheit ist keineswegs nur oberflächlich
Das Kindchenschema ist eines der mächtigsten biologischen Programme. Es zielt darauf ab, Aufmerksamkeit und Fürsorge zu bekommen, die Umgebung zu zähmen und in die eigenen Überlebensinteressen einzuspannen. Der Grund dafür ist ganz einfach: Das Kindsgesicht hält aggressive Afekte in Schach. Ein schreiender Säugling ist eine Nervenplage. Das wird durch den süßen Anblick ausgeglichen. – Ulrich Renz in der letzten Dezember-Ausgabe von brand eins Was soll der moderne Mann von heute da sagen?
Januar 5, 2008
Oje, ich wachse!
Aller Anfang ist schwer. So beginnt das Buch Oje, ich wachse! mit folgender Fußnote gleich auf der ersten Seite:
In diesem Buch wird der Einfachheit halber das Wort »Mutter« benutzt. Eigentlich müßte es immer heißen: »Mutter/Vater/Hauptbetreuungsperson«.
Das ist hart. Selbst für den modernen Mann von heute. Letztendlich ist es aber wohl nur gerecht und tut dem Buch auch nicht wirklich weh.
Was das Buch macht, ist den Versuch zu starten, verschiedene mentale Entwicklungsschübe eines Babies in seinem ersten Lebensjahr aufzuzeigen und zu erklären.
Dezember 27, 2007
Kindergeld
Eine Sache, die sich in den Tagen zwischen den Jahren gut erledigen lässt, ist das Beantragen von Kindergeld. Das erledigt der moderne Mann von heute bei der Familienkasse. Und um diese zu finden, begibt er sich in die örtliche Niederlassung der Arbeitsagentur.
Das hilft auf jeden Fall ganz hervorragend, um gar zu harmonische Familiengefühle zu besänftigen, welche sich über die Feiertage eingestellt haben könnten. Wenn der moderne Mann von heute den Beamten allerdings freundlich und wohlgesonnen gegenüber tritt, kann er fast mit der gleichen Liebenswürdigkeit wie bei den Kollegen und Kolleginnen auf dem Standesamt rechnen.
Dezember 16, 2007
5 Dinge, die man in seiner ersten Woche als Papa erledigen kann
Ich zitiere gleich mal frisch von der Webseite des Karlsruher Standesamtes:
Zur Anzeige der Geburt sind, und zwar in nachstehender Reihenfolge, verpflichtet: der Vater des Kindes, die Hebamme, die bei der Geburt zugegen war, der Arzt, der bei der Geburt zugegen war, jede andere Person, die dabei war oder von der Geburt aus eigenem Wissen unterrichtet ist, die Mutter, sobald sie zur der Anzeige imstande ist. Na, wenn das so ist, steht man als männlicher Elter ja doch nicht vollkommen nutzlos in der Gegend herum.
Dezember 11, 2007
Gut und böse
Wenn der moderne Mann von heute erst einmal Papa geworden ist, hat er zwei Leute, die die Orientierung in seinem Universum stützen: sein Kind und dessen Mutter. Zumindest für eine Zeit wohl auch in der Reihenfolge. Der letzteren Dame scheint es im Großen und Ganzen aber nicht viel anders zu gehen. Denn natürlich liebt sie zuerst einmal ihren goldenen neuen Engel, den Vater des selbigen aber irgendwie trotzdem weiter. Und ebenso natürlich begrüßt sie jedwede Fürsorge, die der eine dem anderen angedeihen lässt.
Dezember 7, 2007
Ersatzbeschäftigung
Der Mann von heute ist ein ganz moderner. Und er darf es meistens sogar ganz legal sein. Kaum einer guckt ihn mehr blöd dafür an. Sogar bei der Geburt ist er dabei. Oftmals. Bis auf die paar Ausnahmen, die sich das entweder nicht zutrauen, es tatsächlich nicht verkraften oder sich auf die alten Werte besinnen und statt im Kreißsaal dumm im Weg herum zu stehen lieber draußen im Wald auf Mammutjagd gehen.
Category: kita
April 6, 2014
Ein Wettstreit
Wir sitzen mal wieder beim Essen. Und nachdem der anfängliche Hunger überwunden und die nötige Ruhe eingekehrt ist, fragt der Sohn ganz überraschend nach, ob wir nicht mal ein Spiel spielen können.
Na, so ein Spiel geht doch immer. Und gerade in seinem Alter als Vorschüler sind Spiele wichtig. Er lernt momentan quasi alles durch die eine oder andere Art eines Spieles. Es ist faszinierend. Also nehme ich die Herausforderung gern an, stimme erstmal zu und frage nach Details.
Juli 26, 2012
Knotenlehre
Nach einer planschenden Schwimmrunde im heimischen Balkonpool sitzt der Sohn im Bad. Quasi nackt. Nur seinen Bademantel trägt er. Offen, versteht sich. Denn auch wenn wir eigentlich gerade Zähne putzen wollen, sitzt er lieber da und widmet sich seinem Bademantelgürtel. Ich sehe es nur aus dem Augenwinkel. Die Tochter putzt schließlich schon und man macht sich keine Vorstellungen, welchen Aufmerksamkeitspegel das erfordert. Irre, sage ich Ihnen, es ist irre. Und währenddessen fuchtelt der Sohn gelegentlich mit seinen Armen, nur um sie im nächsten Moment schon wieder ganz ruhig zu halten und irgendwie weiter an seinem Bademantelgürtel herum zu spielen.
Juni 16, 2011
Frisch gelernt
Dass der Kindergarten für den Sohn ein wahres Bildungsparadies ist, wissen wir. So lernt er dort zwar nicht Fahrrad fahren, aber dafür ein paar Schritte auf dem Weg zum modernen Bildungsbürger, die zumindest ich ihm von Haus aus nur schwerlich mitgeben könnte. Ob es nun das selbstbewusste Mitgröhlen von musikalisch eingängigem Liedgut ist oder ob es um das Schaffen moderner Abstraktionskunst geht: Es würde mir jeweils schwer fallen, der Umwelt glaubhaft klar zu machen, dass sein unbestreitbares Naturtalent auf beiden Gebieten ausgerechnet durch meine Vorbildleistung so ausdrücklich zur Entfaltung kommt.
April 20, 2009
Ist weg
In der Kita sitzen drei Jungs unaufgeregt im Sand, ein Mädel lehnt betont desinteressiert an einem nahen Pfeiler, eines entspannt auf den Armen des Erziehers. Die dritte Dame der Runde hat gerade auf dem Weg nach draußen die Sonnenbrille von ihrer Mama stibitzt und mit ernster Mine sich selbst aufgesetzt.
Diese Runde störst Du besser nicht. – dachte ich mir und habe mich erst einmal augenscheinlich egalisiert daneben gesetzt. Was ist schon etwas Sand auf der Anzugshose gegen den klaren Ausdrucks des feinsinnigen Verstehens der großen Schauspiele kleiner Leute?
Category: familie
Februar 20, 2014
Kenne Deinen Clan
Die Zeiten sind mobil geworden. Damit meine ich jetzt übrigens nicht diese neumodische Masche, bei der wir mit Geräten ins Internet rein gucken, für deren Displaygröße wir uns in den 90ern noch geschämt hätten. Nein, ich meine die Wohnmobilität von uns als Generation der Hochflexiblen, die ihrem Broterwerb in die entlegensten Gegenden hinterher reist, von denen wir vorher manchmal noch nicht mal etwas gehört haben. Da passt man einmal nicht auf, da guckt man ganz kurz mal nicht hin und zack: wohnt man ein paar hundert Kilometer vom Heimatdorf entfernt, in dem man groß geworden ist.
Category: dame des hauses
Dezember 31, 2013
Würdevoll ins neue Jahr
Manchmal braucht man gar nicht groß zu überlegen, wie die Dinge gerade stehen und ob es aktuell eher bergauf geht oder ob man quasi über dem Abgrund schwebt. Es ist auch nicht immer notwendig, für diesen Zweck massenweise andere Leute nach ihrer neutralen Einschätzung zu befragen. Es reicht stattdessen aus, einfach mal dem eigenen Nachwuchs zuzuhören.
So meinte die Tochter kürzlich, als ich gemeinsam mit den Kindern das Haus verließ, dass ihr meine Hose wirklich sehr gefällt.
April 15, 2012
Von Zimmern und Farben
Papa, fragt der Sohn, wohnen wir jetzt wirklich alle in diesem Zimmer?
Ich: Ja, mein Sohn. Wir sind hier in einem Hotel. Da ist das durchaus üblich so.
Er: Cool.
Als sorgender Elter fragt man sich dan dieser Stelle natürlich, was genau dieses Cool jetzt wohl bezeichnet. Aber fragen lohnt sich nicht. Der Sohn würde es eh nicht auflösen. Ich spreche da aus Erfahrung. Versuchen Sie mal, die Hintergründe einzelner Phasen von sprachlichen Exzessen eines Vierjährigen aufzudröseln.
März 18, 2012
Lösung erarbeitet
Wir sitzen bei Tisch. Mal wieder. Das kommt hier so regelmäßig vor, dass sich schon eine feste Routine eingeschlichen hat. Das sieht man nicht zuletzt an der Sitzordnung. Denn es ist tatsächlich fast immer das Gleiche: Der Sohn sitzt mit der Dame des Hauses auf der einen Seite des Tisches. Die Tochter macht es sich mit mir auf der anderen bequem. Das hat glasklare Vorteile: So kann sich jedes Kind voll einem Erziehungsberechtigten widmen.
November 12, 2011
Sturmfrei
Kennen Sie das? Sie leben jahrelang in einer Beziehung. Sie gehen zusammen durch dick und dünn. Sie erleben aufregende Sachen zusammen. Sie erleben den Alltag miteinander. Sie wohnen zusammen. Sie sind eine Einheit, quasi eine Wohnungseinheit. Wenn der jeweils andere tatsächlich mal nicht da sein sollte, fehlt richtig was. Es ist fast so, als würde man schnell noch links und rechts nachsehen, ob nicht vielleicht noch ein Arm abgefallen ist, so unvollständig fühlt man sich.
Mai 27, 2011
Voll nachhaltig
Das Fahrrad ist eine ganz hervorragende Erfindung. Und das nicht nur, weil sein Schöpfer im gleichen Dorf geboren wurde wie der Sohn. Sondern weil es natürlich ein taugliches Fortbewegungsmittel auch für Kinder ist, der physischen Ertüchtigung zuträglich, ohne bemerkenswerte Abgase und Lärmbelästigung. Es ist halt nachhaltig und so.
Und es wird Zeit, dass der Sohn lernt, Fahrrad zu fahren. Das ist schließlich heutzutage ganz einfach geworden. Ich erinnere mich noch düster an meine eigenen Anfänge.
Januar 17, 2011
Mittagsschlaf
Kinder sind ein Spiegel. Sie gucken einen genau an und machen dann alles nach. Der Unterschied zum Spiegel ist eigentlich nur, dass sie auch dann noch hingucken, wenn man sich selbst schon längst umgedreht hat. Das ist übrigens gar nicht so schlimm, wie mancher von uns gemeinhin denkt. Denn die eigenen Kinder bestätigen einen auch immer wieder darin, dass man sich grundsätzlich korrekt verhält, einen stilvollen Umgang pflegt und auch sonst einfach nur unheimlich großartig, charmant und ausgeglichen ist.
Dezember 31, 2009
Retrospektive. Oder: Mama und Papa sind wie Ying und Yang
Zum Jahresausklang heißt es: Revue passieren lassen. Was hat das letzte Jahr gebracht? Was gab es neues? Was könnte es für die Zukunft bedeuten?
Schauen wir uns zum Beispiel die sprachliche Entwicklung des Sohnes an. Damit ging’s erheblich voran im gerade vergehenden Jahr. Von onomatopoetischen Grundlagen ging es hin zu ausführlichen Erörterungen sinntragender Lebensphilosophien. Manchmal zumindest.
Zwischendurch schien es dabei, als ob der Sohn bei seinem Lerneifer recht eigensinnige Prioritäten setzt.
November 23, 2009
Tortenheber
Ein kleiner Dialog zwischen der Dame des Hauses und dem kleinen Mann am Kaffeetisch:
Er: Messer!
Sie: Nein, mein Sohn, das ist ein Tortenheber.
Er: Messer?
Sie: Tortenheber.
Er: Tortenheber?
Sie: Tortenheber. Das ist so etwas wie ein Ponton für den Tisch, mit dem man Kuchen transportieren kann.
Er: Ah. Tortenheber.
So ein Urlaub am Wasser ist nicht nur erholsam, sondern auch in Bildungsfragen sehr zu empfehlen.
Mai 31, 2009
Sprachliche Effizienz
Schon in jungen Jahren ist es wichtig, mit den eigenen verfügbaren Ressourcen möglichst sparsam umzugehen. Der natürliche Verschleiß kommt sicher noch früh genug. Da muss man nicht auch noch extra nachhelfen. Das sieht der Sohn ganz genauso. Und beschränkt vorläufig sein aktives Vokabular auf exakt fünf Wörter.
Mama sagt er natürlich. Vor allem zu mir. Gelegentlich auch zur Dame des Hauses; nicht ganz so häufig zu wildfremden Leuten, immerhin meist Frauen.
März 3, 2009
Porn for New Moms
Der moderne Mann von heute ist natürlich nicht nur mit sich selbst im Reinen. Glück durch intrinsische Zufriedenheit? Mitnichten! Erst wenn der kleine Mann und die Dame des Hauses zu ihrem ausgeglichenen Karma gefunden haben, stimmt’s auch mit dem des Herrn Papa.
Nun braucht man sich zumindest hier vor Ort um den Sohn in dieser Hinsicht wenig zu sorgen. Ob er nun in Ruhe bei Tisch ist oder sich den Möglichkeiten seiner Zukunftsgestaltung hingibt: es dient alles seinem ausgeglichenen Selbst.
Category: sprachentwicklung
April 7, 2013
Vom Einkaufen und sprachlichen Herausforderungen
Wenn man die Tochter fragt, herrscht hier im Haus eine klare Aufgabenteilung. Das ist gut so. Es ist von Vorteil, wenn jemand den Überblick behält. Ansonsten würde es nur drunter und drüber gehen. Nicht auszumalen. Es wäre das reinste Chaos. Aber wir haben ja die Tochter. Und fragt man sie, steht zum Beispiel fest: Geht es um das Einkaufen, ist Papa dran. Und sie unterstützt. Immer. Grundsätzlich. Zumindest, wenn man die Tochter fragt.
Januar 10, 2013
Mir sin die wo gwinne welle
Eine der ganz alltäglichen Herausforderungen der Kindererziehung liegt darin, ihnen ihre Muttersprache möglichst überzeugend nahezubringen. Herkunft ist dabei alles. Es hilft also, dass beide Eltern hier im Haus aus dem Epizentrum des Hochdeutschen stammen. Wir können somit gar nicht anders, als dem Nachwuchs das Sprechen in glasklarem Hochdeutsch beizubringen. Da gibt es kein Entrinnen. Die Natur hat es uns einfach so mitgegeben. Was sollen wir machen? Es ist der pure Hang zur Glaubwürdigkeit, der uns gelegentlich eine Ölf einstreuen lässt, wenn es um die Zahl zwischen der Zehn und der Zwölf geht.
November 28, 2011
Neue Brille
Die Tochter steckt mitten drin in ihrer Sturm- und Drang-Zeit. Es stürmt und drängt zumindest nur so aus ihr heraus. Sind es mal nicht die Zähne, sind es die Wörter. Ich bin dankbar für jedes der letzteren. Zumal sie Papa sagt. Seit kurzem erst. Da wird das Herz warm. Und wir klatschen uns freudig in die Hände, wenn sie angelaufen kommt, sich vor mir aufbaut, erst die Arme in die Hüften stemmt und dann laut Papa!
Juli 17, 2011
Frauen
Wie sich die alten Hasen hier in der Runde vielleicht noch erinnern können: Die ersten Wörter des Sohnes waren: Mama, Ba, Auto, Bagger und Ja. Mitlerweile, er ist jetzt dreieinhalb, sagt er zumindest gelegentlich auch Papa. Das freut mich natürlich. Dafür bin ich ihm dankbar. Auch als moderner Mann von heute nimmt man schließlich, was man kriegen kann. Und ich habe mich von Anfang an über diese etwas unelegante Ignoranz des kleinen Mannes damit hinweg getröstet, dass Jungs nun mal so sind.
Mai 3, 2011
Feminine Eleganz
Die sprachliche Entwicklung von Kindern ist eine faszinierende Angelegenheit. So war der Sohn schon im zarten Alter sprachlich effizient, wenn auch in der Benennung seiner Liebsten etwas unelegant. Ganz anders seine Schwester. Sie beginnt keineswegs mit dem, was unsereiner vielleicht als anfänglich lebensnotwendig bezeichnen würde. Eltern anreden etwa. Oder Spielzeug benennen. Alles Quatsch. Irgendjemand von den Eltern ist eh immer da und das Spielzeug nimmt man sich einfach, wenn man es braucht.
April 23, 2011
Küsschenwache
Wir sitzen hier. Wir gucken Boote. Wir genießen die Ruhe. Wir werden wach gerüttelt vom Sohn, der wieder eines seiner absoluten Lieblingsboote entdeckt hat, plötzlich aufspringt und laut Küsschenwache! brüllt.
Etwas weniger laut, aber mit nicht weniger Nachdruck, läuft er anschließend einmal reihum und verpasst jedem möglichst feuchte Schmatzer. Die bitte sofort an alle anderen weiter zu geben sind. Küsschen hier, Küsschen da. Küsschen dort. Es ist ein wahrer Exzess.
März 24, 2011
Feine Sitten
Kommunikation ist heutzutage alles, heißt es. Willst Du erfolgreich sein im Leben, lerne gut zu reden. Heißt es zwar nicht, aber da ist sicherlich trotzdem etwas dran. Und da man das am besten von der Pike auf lernt, werden die Kinder des Hauses hier entsprechend erzogen. Es werden also nicht onomatopoetisch wertvoll gutturale Laute in den Äther geblasen, wenn man mit jemandem spricht. Natürlich nicht. Statt dessen wird möglichst in ganzen Sätzen gesprochen und anständig Bitte und Danke gesagt.
Juli 25, 2010
Una Botella
Sohn: Papa, was ist das?
Ich: ¡Es una botella de vino!
Sohn: Warum?
Als moderner Mann von heute respektiere ich es natürlich, wenn der Sohn auf einen gepflegten Umgangston bei Tisch besteht.
Februar 23, 2010
Wer nicht fragt, bleibt dumm.
Der Sohn und ich, wir unterhalten uns.
Sohn: Du, Papa, da stehen Schuhe.
ich: Das stimmt, mein Sohn. Es sind die Schuhe von der Nachbarin.
Sohn: Warum?
Sohn: Papa?
ich: Ja, mein Sohn?!
Sohn: Mama soll auch noch etwas essen!
ich: Nun, ich glaube, die Mama ist schon fertig und hat ausreichend gegessen.
Sohn: Warum?
ich: Sohn, möchtest Du lieber Treppe laufen oder Fahrstuhl fahren?
Sohn: Treppe!
ich: OK, dann laufen wir.
Dezember 31, 2009
Retrospektive. Oder: Mama und Papa sind wie Ying und Yang
Zum Jahresausklang heißt es: Revue passieren lassen. Was hat das letzte Jahr gebracht? Was gab es neues? Was könnte es für die Zukunft bedeuten?
Schauen wir uns zum Beispiel die sprachliche Entwicklung des Sohnes an. Damit ging’s erheblich voran im gerade vergehenden Jahr. Von onomatopoetischen Grundlagen ging es hin zu ausführlichen Erörterungen sinntragender Lebensphilosophien. Manchmal zumindest.
Zwischendurch schien es dabei, als ob der Sohn bei seinem Lerneifer recht eigensinnige Prioritäten setzt.
November 23, 2009
Tortenheber
Ein kleiner Dialog zwischen der Dame des Hauses und dem kleinen Mann am Kaffeetisch:
Er: Messer!
Sie: Nein, mein Sohn, das ist ein Tortenheber.
Er: Messer?
Sie: Tortenheber.
Er: Tortenheber?
Sie: Tortenheber. Das ist so etwas wie ein Ponton für den Tisch, mit dem man Kuchen transportieren kann.
Er: Ah. Tortenheber.
So ein Urlaub am Wasser ist nicht nur erholsam, sondern auch in Bildungsfragen sehr zu empfehlen.
November 2, 2009
Zusammengesetzte Substantive
Dass der Sohn ein Sprachtalent ist, haben wir schon vor geraumer Zeit festgestellt. Das war in den Anfängen seiner verbalen Kommunikationsphase, in denen er durch sprachliche Effizienz bestach. Was liegt näher als sich in der weiteren Entwicklung wieder auf die eigenen Wurzeln zu besinnen? Eben. Und so schnappt sich der Sohn den Bagger von damals und erweitert ihn zur Baggerschaufel von heute. Und während es damals hauptsächlich darum ging, seinem Wunsch Nachdruck zu verleihen, alle Geräte, die sich mit Bagger benennen lassen, sofort seiner Obhut anzuvertrauen, so ist er heute etwas bodenständiger geworden.
Juni 5, 2009
Wortgewaltig
Die Effizienz des Sohnes bei der Auswahl seines aktiven Wortschatzes kennen wir ja. Aber bei fünf Wörtern kann es nicht bleiben, so sorgfältig sie auch ausgewählt sind. Das sieht sogar der Sohn ein. Und arbeitet sehr umsichtig an seiner weiteren Wortfindung.
Mit Auto und Bagger sieht er sowohl den Fuhrpark als auch seine hauptsächliche Freizeitgestaltung durch satte zwei Worte abgedeckt. Ja und Ba sind kurz und eloquent genug, um schnell an Essen und Trinken zu kommen.
Mai 31, 2009
Sprachliche Effizienz
Schon in jungen Jahren ist es wichtig, mit den eigenen verfügbaren Ressourcen möglichst sparsam umzugehen. Der natürliche Verschleiß kommt sicher noch früh genug. Da muss man nicht auch noch extra nachhelfen. Das sieht der Sohn ganz genauso. Und beschränkt vorläufig sein aktives Vokabular auf exakt fünf Wörter.
Mama sagt er natürlich. Vor allem zu mir. Gelegentlich auch zur Dame des Hauses; nicht ganz so häufig zu wildfremden Leuten, immerhin meist Frauen.
Februar 23, 2009
Glasklares Hochdeutsch
Sprache ist gut. Korrekte Sprache ist noch viel besser. Da trifft es sich gut, dass die Ahnen der Familie aus einer Gegend kommen, die selbstverständlich die Wiege des reinen Hochdeutsch ist. Aus Ehrfurcht vor diesem Erbe bin ich als moderner Mann von heute natürlich sehr bestrebt, diese reine sprachliche Eleganz direkt an den Sohn weiter zu geben.
Er weiß das auch sehr zu schätzen. Und bringt derzeit jeden Wunsch, jedes Gefühl, jeden Imperativ, jeden dezenten Hinweis auf spannende Geschehnisse in einem einzigen, glasklaren, schnörkellosen und dialektfreien Wort auf den Punkt: Da!
Category: bücher
Januar 23, 2013
Ein Buch, ein Buch, ein signiertes Buch
Das Jahr fängt hier reichlich monothematisch an, ich weiß. Macht aber nichts, denn nach der Aktion mit den kostenlosen E-Büchern gibt’s schon wieder ganz tolle Sachen: signierte Bücher! Aus Papier, per Hand verunstaltetedelt von mir.
Und so funktioniert’s: Wer mir 8,88 € für das Buch plus 1,11 € für den Versand (zusammen also: 9,99 €) überweist, bekommt ein signiertes Exemplar zugeschickt. Die dafür notwendige Bankverbindung gibt’s per E-Mail an zen-garten@gasbottle-county.eu. In der Mail bitte sowohl die Adresse als auch den kreativ selbstgetexteten Signierwunsch unterbringen.
Januar 21, 2013
Ein Buch, ein Buch, ein kostenloses Buch
In diesem Internet ist wirklich immer etwas los. Da guckt man einmal kurz nicht hin und: zack, gibt’s einen Skandal. Es ist verrückt.
Aktuell hat sich in dieser Reihe Vea Kaiser zu Wort gemeldet. Von ihr werden wohl Bücher kopiert. E-Bücher, versteht sich. Das findet sie nicht so toll und hat sich auf Facebook mit einem offenen Brief an die Ganoven beschwert. Einen konkreten Link habe ich jetzt nicht, denn wir reden hier von Facebook.
November 6, 2011
Bücher
Die Zeiten ändern sich. Der Wandel ist quasi allgegenwärtig. Wer davon noch nichts mitbekommen hat, sollte sich einfach mal Kinder anschaffen. Niemand zeigt die laufende Veränderung direkter, ehrlicher, offener und mit einer größeren Selbstverständlichkeit.
Der Sohn liest seit einer Woche zum Beispiel keine Bilderbücher mehr. Diese dünnen Dinger mit ihrem beschränkten Wortschatz kann sich gern die kleine Schwester reinziehen. Er ist hier der große Bruder. Schon richtig alt, zumindest, wenn man ihn fragt.
August 12, 2009
Aus dem Regal
Corpus Delicti von Juli Zeh
Es gibt derzeit so einen gewissen Hype um deutschsprachige Frauen, die nicht nur schreiben, sondern offenbar auch noch als jung genug gelten, um damit aufzufallen. Judith Hermann, Nora Bossong, Juli Zeh. Alle toll. Findet auch der Sohn und hat mir neulich Juli Zehs Corpus Delicti vor die Füße geworfen.
Es ist natürlich ein Justizroman. Und natürlich einer, in dem Drogen eine Rolle spielen. Eine ganz beiläufige, versteht sich.
März 25, 2009
Aus dem Regal
Lagerfeuer von Julia Franck
Eines der Lieblingsbücher des Sohnes beim Griff in das häusliche Regal ist Moskauer Eis von Annett Gröschner. Großartig. Das zeugt von Stil.
Was er schon lange nicht mehr heraus geholt hat: Zonenkinder. Gut so. Lohnt sich nämlich eh nicht. Wenn ich es mir recht überlege, habe ich das Stück auch schon eine Weile selbst nicht mehr gesehen. Möglicherweise hat der Sohn es heimlich um die Ecke gebracht, damit sich niemand die Finger daran schmutzig macht.
Januar 11, 2009
Raubzug
Wenn der kleine Mann eine kleine Auszeit an der gar nicht so kleinen Ostseeküste nimmt, dann schickt er gern seinen großen Herrn Papa in einen strandnahen Buchladen, um sich mal wieder ein Marebuch zu gönnen.
Als moderner Mann von heute macht man gern einmal das, was der Sohn empfiehlt. Also ab, Buch geholt. Konkret: Raubzug von Bruce Knecht.
Mit einem gesunden Maß an ausreichender Ignoranz sieht das Ganze im Laden erst einmal aus wie ein Roman.
Januar 3, 2009
Quellcode
Zum Einschlafen ist es bei uns im Haus allgemeine Sitte, dem Sohn den einen oder anderen innerfamiliären Hit vorzuträllern. Aus purer Freude zur Abwechslung und weil er heute offenbar nicht genug bekommen konnte, habe ich ihm einmal mit einem Kurzabriss des letzten Straßenfegers aus dem Hause William ‚Cyberpunk‚ Gibson unterhalten: Quellcode. Erzählt, nicht gesungen.
Am interessantesten bei unserer kleinen Buchbesprechung war offenbar die Frage, was man tun könnte, um nett durch die Gegend geflogen zu werden; Artikel über Locative Art schreiben dürfte, obwohl man in seinem Leben noch nichts davon gehört hat, für ein Magazin, von dem noch niemand gehört hat und das es auch weder gibt noch jemals geben wird; mit Phaetons durch die Gegend zu cruisen, das aber als irgendwie lästig zu empfinden und in einem Bett zu schlafen, welches auf einem Magnetfeld mitten im Raum zu schweben scheint.
November 16, 2008
Berufswunsch (1)
Bekanntermaßen sind Bücher die großen Freunde des kleinen Mannes. Seinen leicht eigensinnigen Buchgeschmack haben wir kürzlich auch schon gestreift.
Und was soll ich sagen? Die absolute Nummer eins im Buchregal ist derzeit etwas nicht mehr ganz taufrisches: What goes around comes around – The Films of Jonathan Demme. Krabbeln, Regal, Zugreifen, Jonathan Demme: alles ist wie eine Einheit. Es sieht aus wie pure Leidenschaft für die Hintergründe und wirklich kritischen und analytischen Fragen zu Streifen wie Philadelphia oder dem Schweigen der Lämmer.
November 8, 2008
Räuberhände
Erziehungsratgeber gibt’s ja viele. Manche taugen sogar etwas. Ab und an lohnt es sich trotzdem auch für gutmeinende Eltern, mal etwas in Romanform zu sich zu nehmen. Daraus kann man doch bestimmt auch etwas lernen.
Zum Beispiel über Jungenfreundschaften. Und darüber, dass man nicht auf seinen Fingern kaut, wenn man keine Räuberhände bekommen möchte. Und darüber, dass es wahren Jungenfreundschaften nichts anhat, wenn sich einer von beiden seine Räuberhände zurechtkaut. Und darüber, dass Jungenfreundschaften manchmal trotzdem ihre Zeit haben.
September 16, 2008
Blau steht Dir nicht
Was gibt es schöneres, als zusammen mit dem kleinen Mann an der Küste zu weilen, hinter dem Deich zu sitzen, Kaffee zu schlürfen und die vorbei fahrenden Boote zu zählen? Nicht viel, natürlich. Außer, es kommen gerade mal gar keine Boote vorbei. Dann muss man sich Ersatz suchen. Wie zum Beispiel ein Buch. Zum Vorlesen.
Der Herr Sohn ist da zum Glück noch recht tolerant, was die Auswahl der Lektüre anbelangt.
Juni 6, 2008
Bücher verschlingen
Der kleine Mann ist ein Freund des Wortes. Des gesprochenen Wortes natürlich. Aber auch des gedruckten. Ob das nun daran liegt, dass er schon früh vorgelesen bekommen hat, darüber lässt sich jetzt nur spekulieren. Ich bin schlicht mal froh, die Chance genutzt zu haben, bevor die entsprechenden Verlage alle dicht machen.
Mitlerweile ist der Sohn nicht nur größer sondern auch anspruchsvoller geworden. Das einfache Vorlesen reicht nicht mehr. Jetzt möchte er selbst Hand und Mund mit anlegen.
Mai 23, 2008
Nachtisch
Der kleine Mann hat zu vielen Themen eine Meinung. Eine ganz klare. Und die äußert er natürlich auch. Zum einen verbal. Aber wenn er meint, dass das Verständnis des Gegenübers hierbei zu wünschen übrig lässt, dann zum anderen auch gern auf weiteren Wegen.
Wenn er zum Beispiel deutlich auf den Tisch haut, sobald die Eltern daran zum Essen bereit sitzen, hierbei ganz klar die Zielsicherheit der eigenen Hände beim Zugreifen an allen möglichen Lebensmitteln und Esswerkzeugen trainiert, wenn er jeden Happen der Eltern auf dem Weg vom Teller zum Mund mit großen Augen verfolgt und beim Kauen selbst emsiger dabei ist als die Essenden selbst, dann ist das alles ein deutliches Zeichen, dass der kleine Mann in dieses Familienritual mit einbezogen werden möchte.
März 6, 2008
Freie Meinungen zum Ferkelbuch
Die Sache mit dem Ferkelbuch gab’s hier erst vor kurzem.
Aus aktuellem Anlass möchte ich deswegen eine Anmerkung nicht unterschlagen: Aus der Idee mit der Indizierung ist nichts geworden. Wie man in der gedruckten Presse derzeit reichlich nachlesen kann. In Blogs natürlich ebenfalls.
Man darf sich also weiterhin seine eigene Meinung bilden. Hat ja auch seinen Reiz.
Februar 25, 2008
Das Baby
Der gemeine Mann von heute, ob nun modern oder nicht, ist doch meist recht einfach gestrickt. Als wir hier beispielsweise das letzte Mal ein Buch über kleine Leute mit großen Eltern zum Thema hatten, gab’s auch gleich zum Einstieg einen kleinen Fall von väterlicher Larmoyanz: es drehe sich ja doch alles nur um die Kindsmütter.
Was sind wir doch arm dran.
Nur gut, dass es auch noch andere Männer gibt. Am besten welche, die einen verstehen.
Februar 10, 2008
Das Ferkelbuch
Der Nachwuchs ist schon jetzt sehr stark mit einem eigenen Willen und einer eigenen Meinung gesegnet. Dabei soll es natürlich bleiben, nicht zuletzt ist so der moderne Mann von heute zugleich der Herr Papa des Sohnes, der nicht nur heute schon das moderne Kind von morgen ist.
Aber wie dem auch sei, der moderne Mann von heute ist natürlich froh über jede Form der Unterstützung für eine möglichst umfassende humanistische Bildung des Nachwuchses.
Januar 26, 2008
Richard Feynman als Erziehungsratgeber
Dass Lesen eine feine Sache ist, haben wir hier schon einmal festgestellt. Und für alle, die es sich noch nicht selbst geben können, ist Vorlesen ein ganz passabler Ersatz. Das einzig Dumme daran ist nur, dass man auf die Wahl der Lektüre nicht immer den ganz großen Einfluss hat. Das kann somit schon mal schief gehen.
Unser Herr Nachwuchs braucht sich in dieser Hinsicht natürlich überhaupt keine Sorgen zu machen. Hier gibt’s nur das Beste.
Januar 5, 2008
Oje, ich wachse!
Aller Anfang ist schwer. So beginnt das Buch Oje, ich wachse! mit folgender Fußnote gleich auf der ersten Seite:
In diesem Buch wird der Einfachheit halber das Wort »Mutter« benutzt. Eigentlich müßte es immer heißen: »Mutter/Vater/Hauptbetreuungsperson«.
Das ist hart. Selbst für den modernen Mann von heute. Letztendlich ist es aber wohl nur gerecht und tut dem Buch auch nicht wirklich weh.
Was das Buch macht, ist den Versuch zu starten, verschiedene mentale Entwicklungsschübe eines Babies in seinem ersten Lebensjahr aufzuzeigen und zu erklären.
Januar 1, 2008
Vorlesen schon in der Schwangerschaft
Vorlesen rockt. Ob es nun ganz Deutschland macht oder ob schlicht wir es tun, zählt dabei wohl nicht so viel. Und das Schöne ist, dass man noch nicht mal unbedingt eine dieser öffentlichkeitswirksamen Aktionen mitzumachen braucht. Es reicht, wo immer man ist für genug Licht zu sorgen und sich einen Text zum Vorlesen zu nehmen. Gern ein Buch.
Und natürlich kann man gar nicht früh genug anfangen. Ganz im Gegenteil. Das mit dem Vorlesen klappt sogar schon vor der Geburt.
Category: leute
September 22, 2012
Signatur
Kinder sind bekanntermaßen von Haus aus kreative Leute. Sie malen, basteln, skulpturieren. Es ist faszinierend, was da von Anfang an alles an Talenten drin steckt, in so einem Kind. Viele von uns sind sich dessen meist gar nicht bewusst, denn wir selbst verlernen das meiste davon im Lauf der Zeit wieder. Das ist bekannt so. Ein Allgemeinplatz quasi. Dazu gibt’s diverse Studien. Über solche Selbstverständlichkeiten brauchen gar nicht mehr zu reden.
April 7, 2008
Schlafen wie ein Geoglyph
Den besten Schlaf gibt es bei vollkommener Entspannung. Das wissen wir nicht erst seit den Hochtagen des autogenen Trainings. Im Schlaf schaut die Visage am ehrlichsten drein. Und auch der Rest der körperlichen Haltung kommt frei von Pose daher.
Der kleine Mann allerdings ist voller Posen und hat selbst im Schlaf eine ganz eigene Art, seine entspannteste Haltung einzunehmen: mit gehobenen Händen. Im Liegen, versteht sich. Erstens schläft es sich generell besser im Liegen als im Stehen und zweitens ist die aufrechte Körperhaltung noch nicht des Sohnes starke Seite.
Category: gesundheit
Mai 20, 2012
Ganz langsam
Das Leben mit Kindern bleibt spannend. Zweifel hatten wir daran natürlich nie. Beweise gibt es trotzdem immer wieder neu. Oft auch ungebeten. Zum Beispiel dann, wenn der Sohn nicht nur Fieber sondern auch irgendwelche Punkte am ganzen Körper und Beläge auf der Zunge aus der Kita mitbringt. Scharlach nennt sich das Ganze. Wollte niemand haben. Hat er trotzdem nicht dort gelassen.
Am ersten Tag war das wohl auch noch ganz unterhaltsam.
Februar 24, 2010
In da House
Was sagt der Arzt des Vertrauens, wenn er etwas genauer hinschaut als die Vertretung kürzlich?
Er beschreibt in etwa das, was auch bei Claus Ast in da House ist. Zum Glück nicht ganz so anschaulich.
Februar 19, 2010
Effizienz
Als moderner Mann von heute ist es mir ein Leichtes, in allem, was der Sohn tut und in vielem, mit dem der Sohn zu tun hat, einen Vorteil zu sehen und oft sogar einen direkten Nutzen abzuleiten. Manchmal kommen die Gelegenheiten hierfür aber doch latent überraschend.
So waren wir kürzlich beim Kinderarzt. Dem Ort des Schreckens. Heimat derjenigen, die von Natur aus davon ausgehen, dass irgendetwas am Sohn nicht im Idealzustand sein könnte, sondern kaputt, krank, heilungsbedürftig, letztlich dem Verfall geweiht.
Juni 19, 2008
Der kleine Diplomat
Seitdem der kleine Mann die Bühne betreten hat, ist die Familie zu einem komplexen soziologischen Gebilde heran gewachsen. Bei drei Personen haben wir mindestens ebenso viele Meinungen zu den verschiedensten Fragen des Alltags.
Ist eine Tafel Zartbitterschokolade mit Chili schon ein vollwertiges Frühstück? Steht nur Schmarrn in der Zeitung, der obendrein auch noch ganz furchtbar geschrieben ist? Ist es sinnvoller, großartigen Sonnenschutz am Kinderwagen anzubringen oder sollte man ihn manchmal schlicht umdrehen, um dem Sohn die grelle Sonne von den Augen fern zu halten?
Januar 31, 2008
Gestochen scharfer Rechtsverstand
Kürzlich war zu erfahren, dass die EU-Kommission Spielzeuge in der Europäischen Union (EU) sicherer machen will. So hat es uns Günter Verheugen als EU-Kommissar erklärt. Krebserregende Stoffe sollen gar verboten werden.
Das flößt natürlich Respekt ein. Und der moderne Mann von heute ist natürlich froh, von so fürsorglichen Politikern umgarnt zu werden.
Wenn sich der moderne Mann von heute nur nicht sofort fragen würde, wer denn bisher besagte Stoffe in Spielsachen überhaupt erlaubt hätte, wenn diese der Gesundheit des Nachwuchses so abträglich sein können.
Category: charmeur
September 25, 2011
Laute Worte, leise Gesten
Vor gar nicht allzu langer Zeit haben wir festgestellt, dass die Tochter eine recht effiziente Form der Kommunikation gefunden hat. Diese lässt sich damit zusammenfassen, dass sie sich hauptsächlich darauf konzentriert, uns Eltern mitzuteilen, wenn sie etwas gern haben möchte. Und das macht sie schlicht dadurch, dass sie auf die gewünschte Ware zeigt und in einer klaren Form des Imperativs dazu ihren Namen brüllt.
Damit ist sie offenbar so zufrieden, dass sie nichts grundlegendes daran geändert hat.
September 21, 2010
Mutig
Der Sohn ist ein eher vorsichtiger Typ. Ganz ähnlich zu manch anderem Zweijährigen ist er zum Beispiel gegenüber Leuten recht zurückhaltend, die er noch nie oder schon seit sehr langem nicht mehr gesehen hat. Da stürmt er nicht gleich freudig los und umarmt sie, sondern lehnt sich erst einmal schüchtern und elegant gegen mich und wartet ab. Als moderner Mann von heute biete ich in solchen Situationen natürlich Halt und bilde seinen Fels in der Brandung des Ungewissen.
Juni 4, 2010
Gerecht geteilt
Bekanntermaßen ist der Sohn ein sehr generöser Freund. Er gibt gern, er gibt reichlich, er gibt von allem etwas ab. Wenn es nicht gerade um die Bagger im Sandkasten geht, versteht sich.
Das Teilen ist für ihn ein Zeichen der Zuneigung. Dabei übergeht er möglicherweise jene, die er nicht kennt. Vielleicht schneidet er auch jene, die er nicht mag. Aber großzügig bedacht werden alle, die ihm lieb sind. Wie sein Herr Papa, versteht sich.
Mai 19, 2010
Wahres Glück
Ein Leben mit Nachwuchs hat ganz praktische Vorteile. So hilft ein kleiner Mann im Haus dabei, sich immer mal wieder auf das zu besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben. Dieses ganze Gerede von Arbeit, Karriere, Aktienkursen und Work-Life-Balance ist schließlich nur oberflächlicher Selbstbetrug. Eingeredet haben wir uns das alles. Aber unserer wirklich intrinsischen Motivation entspricht es nicht. Glück lässt so nicht finden. Wahre Werte sehen anders aus.
Ganz anders ist es bei Kindern.
Mai 9, 2010
Ein ganz normaler Samstagmorgen
Wochenende ist Ausschlafzeit. Das geht schon am Samstagmorgen los; vor allem, wenn’s am Abend davor mal etwas später geworden ist. Das wissen alle. Nur