Gehört: Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahnemann
Von Señor Rolando
Endlich mal ein Nobelpreisträger auf den Ohren. Da weiß man, was man hat. Und bekommt solide Informationen geliefert.
Bei dem Preis ging es wohl um Entscheidungsfindungen. Viele Studien und ihre Analyse zeigen auf, wie das mit den Entscheidungen (besser) klappen kann. Hier im Buch, beim schnellen und langsamen Denken geht es um Ähnliches: unser Hirn und wie wir es auf der einen Seite für intuitive, schnelle Entscheidungen nutzen und auf der anderen Seite uns aber auch Mühe geben können, um analytisch an etwas heran zu gehen, es langsam zu durchdenken und zu fundierteren Erkenntnissen und Entscheidungen zu gelangen.
Das ist auf der einen Seite recht simpel, auf der anderen aber auch reichlich faszinierend. Mit vielen (vielen!) Studien weist Daniel Kahnemann hier nach, wie die beiden Denksysteme funktionieren. Er zeigt, wie oft wir im ersten System gefangen sind, uns keine große Mühe geben und einfach den spontanen Ideen nachgeben.
Das ist sehr ernüchternd.
Er erklärt jedoch auch gründlich, dass das zum einen nicht immer nur schlecht ist, dass wir manchmal ruhig spontan sein dürfen. Aber er legt auch sehr klar dar, dass sich der Aufwand für das zweite System mit dem langsameren Denken lohnt. Das überrascht natürlich wenig, ist aber als Tritt in den Hintern doch immer wieder erfrischend.
Mit über 20 Stunden Laufzeit gibt einem das Hörbuch ausreichend Gelegenheit, sich treten zu lassen. Jürgen Holdorf als Sprecher gestaltet das zum Glück ganz angenehm.
Kann man hören.