Gelesen: Elternabend von Sebastian Fitzek
Von Señor Rolando
Man kennt den Autoren als von seinen recht erfolgreich laufenden Psychothrillern. Aber er kann auch anders. Er kann auch recht humoristische Alltagsbeobachtungen. Rund um einen latent ausufernden Elternabend zum Beispiel.
Zu diesem kommt ein Kleinkrimineller, welcher einen SUV klauen möchte, dabei von einer aggressiven Dame überrascht wird, die das Gefährt mit einem Baseballschläger zertrümmert, woraufhin beide vor der Polizei flüchten. Sie gelangen in einen Wochenend-füllenden Klassenausflug mit angeschlossenem Elternabend und geben sich dabei als sonst noch die dabeigewesene Erziehungsberechtigte aus. Damit sind sie in Sicherheit.
Könnte man meinen, stimmt aber natürlich nicht. Denn wie soll es anders sein: Unter den Eltern der Klasse gibt es Spannungen und recht fix stecken unsere beiden Flüchtlinge in diesen mittendrin. Ihr „gemeinsamer Sohn“ hat es wohl auch in sich. Dazu kommen dann noch zwei ganz besonders gelunge Polizistenexemplare als Verfolger und ein Möchtegern-Untergrund-Ganove als Strippenzieher hinter dem SUV-Diebstahl.
Eine bunte Mischung. Und sie ist irre komisch erzählt. Dass Sebastian Fitzek das Handwerk des Schreibens beherrscht, merkt man. Selbst beim Humor enden die Kapitel immer ordentlich mit einem Cliffhanger. Sprachlich kippt es gelegentlich ins Flapsige, das wirkt etwas unruhig, stört aber kurioserweise letztlich wenig. Bei allem flachen, tieferen und sonstigen Humor kommen auch ernste Themen vor. Es geht schließlich um das Leben von Teenagern und Eltern, die auch mal Teenager waren. Das ist nunmal nicht immer leicht.
Insgesamt ist es eine kurzweilige, schnell gelesene Sommerlektüre. Als kleiner Spaß für nebenbei durchaus zu empfehlen.