Chris McCandless Anfang der 90er Jahre: Als Midzwanziger tot in einem eisigen Wald in Alaska gefunden. Der Weg dorthin war der eines Aussteigers, der nicht nur gegen seine Eltern rebellierte, sondern gegen das ganze System. Er wollte zeigen, dass es auch anders geht, dass es des Zivilisationsirrsinns nicht braucht, dass man auch erheblich elementarer (über-)leben kann. Er schaffte es am Ende nicht, kam aber doch recht weit.
In die Wildnis erzählt diese Geschichte. Jon Krakauer verwendet dafür die Tagebuchaufzeichnungen von Chris, er spricht mit Menschen, die Chris ein Stück auf seinem Weg begleitet haben, liefert Kontext, ergänzt diese eine Aussteigerstory durch andere, ähnlich gelagerte sowie ganz persönlichen Erfahrungen, wie zum Beispiel dem Bergsteigen in Alaska.
Das ist ein bunter Mix, der sich doch thematisch treu bleibt. Julian Mehne liest absolut stimmungsvoll, zieht einen an den Ohren ins Abenteuer hinein.
Gern gehört. Gern das eigene Koordinatensystem des Alltags mal wieder ein wenig neu justiert. Zivilisation ist super. Aber man muss es mit den kleinteiligen Befindlichkeiten des Alltags wohl doch nicht immer übertreiben.