Gelesen: Schwarzer Sonntag von Thomas Harris
Von Señor Rolando
Das ist jetzt schon etwas betagter, kam jedoch über einen Bücherflohmarkt kürzlich frisch ins Haus: Schwarzer Sonntag von Thomas Harris. Und ja: Das ist dieser Thomas Harris mit dem Schweigen der Lämmer.
So steht auch hier von Anfang an fest: Es geht um emotionale Tiefen und menschliche Tragödien. Es geht um eine terroristische Organisation – den Schwarzen Sonntag – mit dem Plan, ein Attentat in den USA auszuführen. Es geht um einen frustrierten Amerikaner, der sich von seiner Frau und seinem Land verlassen fühlt. Terror kann er auch gut, hier kommt man thematisch passend zusammen. Menschlich passt‘s hingegen oft weniger gut. Da knirscht es ein wenig. Das bereitet viel Konfliktpotenzial, zumal auch etwa eine halbe Tonne Plastiksprengstoff mit im Spiel ist.
Natürlich gibt‘s auch noch das FBI und ebenso natürlich einen starken Mann, der am liebsten im Alleingang endlich mal wieder für Ordnung sorgen möchte.
Dazu noch eine Frau, deren terroristische Leidenschaft alle anderen in den Schatten stellt und fertig ist der Mix der Darstellenden.
Bis zum Schluss bleibt das Rennen zwischen allen Beteiligten spannend, die Einsätze und Dramen groß, die Seiten munter umgeblättert. Obwohl die Geschichte schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, liest sie sich flüssig weg. Ein Dank somit auch an Ulla H. de Herrera und Jürgen Abel für die Übersetzung.
Eine Empfehlung, wenn man es z.B. mal auf einem Bücherflohmarkt herumliegen sieht.