Gelesen: Wirtschaft Hacken von Uwe Lübbermann
Von Señor Rolando
In den Timelines macht momentan der Übertrag von Patagonia an eine eigens geschaffene Stiftung die Runde. Wie toll das doch sei. Da widmet eine große und erfolgreich am Markt operierende Firma ihre Gewinne der Umwelt statt der Ausschüttung an Anteilseigner. In vielen Kommentaren schwingt unterschwellig nicht nur Respekt sondern auch die Frage mit, ob das denn nur für große amerikanische Firmen möglich ist oder nicht auch andernorts funktionieren kann.
Es kann. Denn es ist eine Frage der Einstellung und Motivation hinter dem Betrieb eines Unternehmens.
Uwe Lübbermann zeigt in Wirtschaft Hacken am Beispiel des Premium-Kollektivs und der gleichnamigen Cola, was auch hierzulande möglich ist: Mitarbeiter fair behandeln, Lieferanten nicht kaputt dumpen, sondern respektvoll beauftragen, Kunden nicht nur als Rechnungsempfänger sehen, sondern als Partner mit validen Interessen.
Das sind quasi schon die Hacks, mit denen Uwe Lübbermann zeigt, wie sich die Wirtschaft ganz premium gestalten lässt. Das passiert jedoch nicht abstrakt-theoretisch, sondern jeweils mit hübsch praktischen Beispielen: von Gesprächen mit LKW-Fahrern, die Flaschen transportieren bis hin zu Gastronomen, welche sie verkaufen.
Einen Hack gibt’s auch für das Buch selbst: Man kann es ganz normal kaufen oder auf der Verlagsseite einfach als E-Pub oder PDF herunterladen. Das ist doch mal gelebter Open Access.
Unterm Strich zeigt sich hier: Egal, ob in großem amerikanischen Imperium oder im kleineren lokalen Stil: Mit der richtigen Einstellung und Motivation ist ein vernünftiges Wirtschaften möglich. Es ist vereinbar, was viele nicht für möglich halten: Gewinn zu machen und gerecht gegenüber Menschen, anderen Unternehmen und der Umwelt zu sein.
Gutes Buch. Eine Empfehlung.