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auf die ohren aus dem regal

Gehört: Essentialismus von Greg McKeown

Es ist wichtig, sehr sehr wichtig, dass man sich komfortabel darin einrichtet, zu vielen, vielen Sachen »Nein« zu sagen. Damit konzentriert man sich auf das Wesentliche, das Wichtige, das Essentielle. So sagt es Greg McKeown in Essentialismus, mit der Stimme von Dominic Kolb.

Soweit ist das ganz angenehm anzuhören und unterhaltsam konsumiert. Vielen Dank an den Sprecher.

Aber – und das ist ein großes ABER – es widerstrebt einem doch und erschüttert quasi die Grundfeste des eigenen Selbst. Denn mal unter uns: Ich bin hier sicher nicht der Einzige, der mit dem gesunden Selbstverständnis eines Dienstleisters groß geworden ist, anderen gern und häufig hilft, ihnen sozusagen zu Diensten steht, lieber »Ja« als »Nein« zu allem sagt, was so herangetragen wird.

Und mal so ganz ehrlich und da wir hier eh unter uns sind: Das ist auch ganz gut so. Das fühlt sich durchaus gesund an. Sicherlich ist’s auch mal stressig, wenn man sich partiell mit den eigenen Zusagen ein wenig übernimmt. Aber liegt nicht genau da der Reiz? Im Übernehmen? Im Überschreiten der eigenen Grenzen? Im Ausweiten – und nicht nur Ausloten – des Machbaren?

Ja, dem ist so. Zum Essentialismus kann man sich damit halt nicht bekennen. Aber das muss man ja auch nicht. Glück gibt’s auch ohne den.

Und wer diese Erkenntnis gern selbst eruieren möchte, kann sich gern dieses Hörbuch auf die Ohren legen. Es dauert circa sieben Stunden und die sind durchaus kurzweilig, auch wenn man sich der zugrunde liegenden Theorie nicht hingibt.