Professoren schreiben Bücher. Und oft gründen sie auch das eine oder andere Unternehmen. Günter Faltin ist da keine Ausnahme. Er ist Wirtschaftsprofessor und ist bekannt(er) geworden durch seine Gründung der Teekampagne, welche Darjeeling in größeren als vorher gewohnten Verpackungen zu einem günstigeren als vorher gewohnten Preis anbietet.
Hier im (Hör-)Buch erzählt er von der Teekampagne und davon, wie sie beispielhaft zeigt, dass ein selbständiges Arbeiten primär eine Frage von gut durchdachten Ideen und Wegen zu ihrer sinnvollen Umsetzung ist und nur sekundär eine des verfügbaren Geldes.
Dafür bringt er so einige anschauliche Beispiele, vor allem aus seinem persönlichen Investoren- und Beteiligungsumfeld. Ergänzend zeigt er Widerstände auf, die sein (gar nicht mal so) radikaler Ansatz des »Selbständig machen können sich quasi alle, die ihren Kopf auch nur halbwegs klar benutzen können« mit sich bringt. Ein Spruch im Buch bringt das recht passend auf den Punkt:
Mein – vom Staat bezahltes – Professorengehalt gilt gemeinhin als wohlverdientes Geld, als die Teekampagne jedoch erstmalig Gewinne erwirtschaftete, ernteten wir reichlich Misstrauen.
Tja, da haben wir uns seit über 150 Jahren bequem im Konzept der Festanstellung und fremdbestimmten Arbeit eingerichtet und dann soll das auf einmal gar nicht mehr der Weisheit letzter Schluss sein? Unerhört.
Und erfrischend. Und kurzweilig. Zumal Stephan Reimertz es als Sprecher mit seiner trockenen Art schafft, auf der einen Seite eine gesunde Distanz zum Text zu wahren und diesen gleichzeitig angenehm hörbar zu präsentieren.