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auf die ohren aus dem regal

Gehört: Dünengeister von Nina Ohlandt, gelesen von Reinhard Kuhnert

Spätes 18. Jahrhundert, die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts, irgendwann im Heute: Da spielt die Handlung der Dünengeister. Und in allen Zeiten sind die Melanders mit dabei, ein Familienclan auf Sylt, der sein Einkommen auf jeweils an die Epoche angemessene Kreativität generiert. Und bei dem natürlich nicht alles in friedlicher Eintracht abläuft. Da wird auch schon mal gestritten. Und im Hier und Heute sterben schon mal Menschen. Drei. Durch Mord.

Das ist der Fall.

Und bei der Aufklärung dessen geht es um um klassisch sortierte Polizeiarbeit, um falsch verstandene Familienehre, um Beziehungen, die nicht immer von allen toleriert werden. Oder anders: Um das ganz normale Krimileben.

Dabei gibt es die Auflösung am Ende endlich mal nicht in Form eines Schurkenmonologs, bei dem wir langatmig die reumütige Resonanz des großen Bösen erdulden müssen. Stattdessen liefert einer der Ermittler den Showdown und führt geschickt die Fäden zusammen. Geht doch.

Uns sonst so?

Die Stimme von Reinhard Kuhnert ist ganz bezaubernd und zieht einen elegant in die Geschichte hinein.

Das Buch dauert 14 Stunden und 45 Minuten. Die 37 Kapitel teilen sich im Hörbuch auf 355 künstlich erstellte Kapitel auf. Das ist so eine technische Unsitte, die das Navigieren für die Hörys schwerer macht, den Produzenten aber mehr Erträge bringen soll. Drüben bei der Büchergefahr habe ich mich schon mal darüber echauffiert, erspare uns das somit an dieser Stelle. Nur so viel: Das hört auch wieder auf, sehr sicher.