Aussortierte Laufschuhe: Brooks Neuro 2
Von Señor Rolando
Es gibt ein großes Dilemma, wenn man sportlich viele Laufschuhe im Regal hat, aber nur weniger sportliche Umfänge mit diesen absolviert: Man braucht halt immer eine Weile, bis mal wieder ein Paar durchgelaufen ist und Platz machen darf. Irgendwann ist’s dann aber doch soweit. Hier und heute ist es ein Paar Brooks Neuro 2, welches in den Ruhestand geht.

Wie schon bei den guten alten Cloudflows macht auch hier wieder das Obermaterial schwach. Wieder vor allem beim linken Schuh. Man könnte jetzt mal in Ruhe darüber nachdenken, was das so über den kreativen Laufstil des Hauses aussagt. Aber das machen wir jetzt nicht. Wollen ja nicht abschweifen.

Spannend ist allerdings, dass sich hier weiteres Material müde wird und aufgibt: Die Schlaufen für die Schnürsenkel. Reißen einfach. Frechheit. Wo soll man da mit den Senkeln hin? In die Hand nehmen ist ja auch nur mäßig toll.
Also alles Schrott?
Na, nicht ganz. Die Sohle spielt zum Beispiel recht solide mit. Zumindest auf den ersten Blick wirkt sie doch fast wie neu. Ein zweites Mal muss man ja nicht so genau hingucken. Aber da reißt nichts, da bricht nichts. Feine Sache.
Entsprechend lange haben sie mitgespielt. Das ist nicht eh klar. Brooks geben hier im Haus gemeinhin schnell mal auf. Mehr als sechs- bis siebenhundert Kilometer sind da oft nicht drin. Dieses Exemplar bringt es auf 1.030 Kilometer, schaffen also die mileneale Schallmauer. Das ist ja auch irgendwie wichtig, man geizt halt so vor sich hin. Wer will schon alle paar Wochen neue Schuhe kaufen? Eben.
Oder kurz: Brooks? Rehabilitiert. Kann man laufen. Ruhestand verdient.