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Leichtfüßige Eleganz

Die letzten Wochen (Monate!) haben ganz beiläufig recht faszinierende Nebenwirkungen gezeigt. So wurden manche der gemeinhin recht einsamen Laufrunden des Hauses vom ebenfalls hier wohnenenden Trainerpersonal begleitet. Ich erwähnte das anlässlich des Ostermarathons bereits.

Zwischenzeitlich hat das ein wenig nachgelassen. Irgendwann kannten die Kinder alle üblichen Runden der Gegend. Da nutzt sich der Reiz der Begleitung eines schnaufenden Erziehungsberechtigten ein wenig ab. Das ist durchaus verständlich.

So manches Mal bietet sich dann aber doch wieder eine Gelegenheit. Und zack, radelt die junge Trainerin neben mir her. Oder besser gesagt: vor mir davon. Sie lässt das Rad einfach laufen. Man muss da nicht unnötig herumbremsen. Stimmt schon.

Ich trabe hinterher. Nach Jahren des Trainings bin ich zwar nicht wirklich schneller geworden, aber doch eleganter. Strecke für Strecke, Runde für Runde, Lauf für Lauf verbessert sich die Technik schließlich. Das kann man gar nicht vermeiden. Das passiert einfach so. Leichtfüßig gleite ich also dahin, schön im gleichmäßigen Takt, konstant und elegant der Trainerin hinterher.

»Was meinst du, woran erkenne ich eigentlich, ob du gerade weiter weg oder dichter dran bist?«, fragt sie plötzlich.

Nun, gute Frage. Atmen muss ich natürlich. Die Sonne ist schließlich spontan aufgetaucht, da wird einem schon mal warm. Das ist im Detail vielleicht wenig elegant, kann doch aber mal passieren. Dass sie es so deutlich hören kann, überrascht jedoch. Aber so sei es. Damit kann ich leben. An der nächsten Ampel einfach dreimal tief durchatmen und alles passt wieder.

»Ist ganz einfach. Mal kann ich dein Trampeln ganz laut dicht hinter mir hören und sonst höre ich es etwas leiser von viel weiter weg. Aber immer ganz deutlich.«

Allein zu Laufen hat doch klare Vorteile.