World Run, puh. Das klingt viel.
Aber immer gemach. Denn wir wissen ja wie das ist: Selten sind die Sachen so dramatisch, wie sie erst einmal erscheinen mögen. So ist es auch beim Wings for Life World Run. Der Name verrät es schon: Es geht um einen Lauf. Dabei ist hier alles ein klein wenig anders als sonst. Es gibt nämlich zum Beispiel keine Ziellinie. Sondern es gibt ein Catchup-Car, also ein Auto, welches nach den gestarteten Läufern irgendwann langsam losfährt, schrittweise schneller wird und dabei der Reihe nach die Laufenden einholt. Sobald man eingeholt wird, ist man aus dem Rennen. Was zählt ist die Distanz, die man bis dahin zurückgelegt hat.

Und in diesem Jahr findet das alles natürlich virtuell statt. In diesem Jahr treffen sich die Scharen von Läufern nicht in den Großstädten dieser Welt, um vor den Autos davon zu laufen. In diesem Jahr haben stattdessen alle eine App dabei, in welcher das Auto einfach virtuell dabei ist und man angesagt bekommt, wenn die Sache für einen gelaufen ist.

Das ist doch eine schöne Idee. Da sind wir hier natürlich gern dabei. Zumal die Startgebühr auch noch einem guten Zweck zukommt. Verbuchen wir es unter: in der Krise Gutes tun. Und: Spaß dabei haben.
Dieser Spaß dauerte hier übrigens etwas über achtzehn Kilometer. Dazu kommen noch ein paar Meter zum Einlaufen und für den Weg zurück nach Hause. In Anbetracht der blütenden Frühlingssaison ist das gar nicht so verkehrt. Das hat sich doch gelohnt. Für den guten Zweck, für den eigenen Spaß, für das Gefühl von Gemeinschaft selbst beim Alleinelaufen. Nach der halben Strecke kommt einem da schon mal ein anderer Läufer entgegen, »Wings for Life?«, ruft er laut, beide heben wir die Hände zum Gruß. Und weiter geht die Reise. Weitere Läufer kreuzen den Weg, alle jeweils für sich, Abstand und so, passt. Am Ende zieht noch eine flott vorbei, gibt alles, verfällt nur 100 Meter weiter plötzlich in einen lockeren Gang und fängt an, fleißig Selfies zu machen. Auch er wohl ein Mitstreiter.
Das war eine gelungene Sache.
Die Erinnerung an die Veranstaltung kam übrigens von Andrea Löw auf Twitter. Nachdem der Hinweis auf den Ostermarathon von Oliver auf Mastodon spendiert wurde, stelle ich fest: Die Timelines dieser Welt sind eine feine Sache. Da passiert viel Gutes. Lassen wir uns mal nichts anderes einreden.