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aus dem regal

Gelesen: Das Register von Marcel Mellor

Kommen wir zum ersten Buch vom diesjährigen Indiebookday und stellen uns mal etwas vor. Nämlich, dass es eine Technologie gibt, mittels derer man sich Nachrichten in die eigene Vergangenheit schicken kann. Also jetzt nicht die Lottozahlen der nächsten Woche oder für Sportwetten Verwertbares, sondern irgendwas Gehaltvolles.

Das wäre ein wenig wie Zeitreisen ohne durch die Zeit zu reisen. Tolle Idee.

Marcel Mellor: Das Register

Und das Register von Marcel Mellor benutzt genau das als eine der Prämissen für die Geschichte. Die andere Annahme ist, dass alles Unrecht von einer autorisierten Organisation wieder rückgängig gemacht werden kann, wir also in einer total tollen Welt ohne ernsthafte Probleme leben.

Aber so einfach ist es natürlich nicht.

Denn der Protagonist David wird Zeuge von einem geplanten Mord. Das irritiert ihn, denn zum einen wäre das nun wahrlich keine nette Tat und zum anderen eine wahrlich unmögliche. Denn: siehe oben.

Aber es reicht, um ihn in eine Welt des Untergrunds zu ziehen, aus der wir dann auf Verschwörungen, auf Korruption, auf Idealisten und auf Geschichten mit doppeltem Boden gucken können. Das ist futuristisch und gleichzeitig brandaktuell, es ist technologisch kühl und gleichzeitig emotional, es ist rasant spannend und gleichzeitig locker erzählt.

Oder anders gesagt: Wenn schon Science Fiction, dann so wie hier, mit einem gut durchdachten Setting und ohne kitschige Zukunftsromantik.

Gefällt. Sehr sogar. Auch wenn (Achtung: Kritik!) das Ende etwas sehr mit dem Holzhammer auf eine kommende Fortsetzung hinweist. Aber sei es drum.

Eine Empfehlung.