Jetzt mal nicht gleich Ultra laufen. Oder: #Rodgau40
Von Señor Rolando
Das wäre doch jetzt eigentlich die Gelegenheit gewesen: Mit den 50 km von Rodgau den ersten Ultramarathon des Hauses zu laufen. Der fand an diesem Wochenende nämlich statt. Aber hier stehen demnächst ein oder zwei Marathon an. Da wäre das Laufen einer längeren Distanz in der Vorbereitung eher kontraproduktiv.
Die Sache mit dem Training ist aber trotzdem interessant. Denn ich habe jetzt mal einen vorsichtigen Blick in die Historie meiner Läufe geworfen. Und was soll ich sagen? Diese sieht recht ernüchternd aus. Offenbar sind auch die Strecken für die langen Läufe hier nie länger als 25 km. Die einzige Ausnahme liefern organisierte Späße, die meist auch ein Verpflegungskonzept beinhalten. Ohne geht’s wohl doch schlecht. Da spricht hier das Unterbewusstsein und führt mich immer wieder rechtzeitig nach Hause.
Vielleicht sollte ich meinen Laufminimalismus mal überdenken. Der sorgt nämlich bisher dafür, dass quasi nie mehr als ein alter MP3-Player und eine Uhr mit auf die Strecke kommen. Von Schuhe-Hose-Shirt mal abgesehen, eh klar. Aber das Smartphone bleibt zu Hause und jedwede Verpflegung sowieso. Im Sommer gibt’s immerhin den einen oder anderen öffentlichen Wasserspender entlang der üblichen Strecken. Aber jetzt in den Wintermonaten sind auch diese abgestellt.
Tja, was soll ich sagen? Das klappt alles nur so mäßig gut. Ich empfehle dieses nüchterne Laufen nicht. Man darf sich bei den Errungenschaften der Zivilisation durchaus bedienen. Doch, doch.
Bis ich die Sache mit der dafür notwendigen Ausrüstung und dem Überwinden, diese dann auch einzusetzen, im Griff habe, bleibt es aber vorerst wohl bei den organisierten Läufen. Da trifft man immerhin auch mal auf andere Menschen. Gelegentlich ist das ja auch ganz nett.
Jetzt also in Rodgau. Ein befreundeter Läufer hat mich überzeugt, dass man auch im Januar schon unter Leute gehen kann. Nun denn. Nach den bisherigen maximal 25 Kilometern könnte man dann ja mal 30 angehen, dachte ich mir. Das klang nach einem gesunden Plan.
Wie das mit den Plänen jedoch so ist, sind dann 40 daraus geworden. In Rodgau läuft man nämlich immer hübsch in einem mehr oder wenig runden Kreis:
Jede dieser Runden ist fünf Kilometer lang, sechs hätten es also werden sollen. Aber wenn es nach sechs Runden gerade entspannt, rund und ruhig läuft, kann man ja auch noch eine siebente oder sogar eine achte anhängen. Gedacht getan, auch wenn das mit der letzten Runde eher keine gute Idee war. Aber sei’s drum. So ist danach wenigstens klar, warum sich unsereins so K.O. und matschig fühlt. Das ist ja auch viel wert.
Und dieses Konzept des Rundenlaufens, das scheint ausbaufähig. Da geht bestimmt noch mehr. Schauen wir mal.