So, da ist es wieder, das Buch vom diesjährigen Indiebookday, genauer gesagt: Das Buch der Wunder von Stefan Beuse. Und ich kann es gar nicht anders sagen, als kurz und knapp: Es ist ein wundervolles Buch.
Kurioserweise ist es gar nicht so einfach, genau zu sagen, wo dieses Wundervolle eigentlich herkommt. Ist es die Sprache? Sie ist wirklich sehr schön. Poetisch und doch prägnant. Auf den Punkt und doch ein wenig durch die Geschichte mäandernd. Und diese Sprache unterstützt die Struktur. Denn dieses Buch ist prägnant klar in fünf Teile mit jeweils handlichen Kapiteln gegliedert. Das freut den Zwischendurchleser. Das passt, um den Text immer mal wieder in die Hand zu nehmen. Angst, dem Buch in irgendeinem Moment nicht gewachsen zu sein, hat man keine. Das ist etwas Gutes. Genauso gut, wie die Geschichte ist, klar.
Diese Geschichte ist dabei aber nicht ganz einfach. Es geht um ein Geschwisterpärchen, welches hübsch kontrastreich gegensätzlich ist. Ein verträumtes Mädchen und ein eher kühler Junge. Sie ist trotzdem die Stärkere, sie schafft es, einen Weg in eine vollkommen neue Welt zu finden, in eine Fantasiewelt, in der wir alle einer etwas anderen Frequenz unterliegen. Genau diese Frequenz zu modifizieren, ist in ihrer Macht, nicht in der des naturwissenschaftlich vertrauenden Bruders. Und genau dieses Frequenzmodifizieren führt zum Rest der Geschichte, über die Zeit, mit ein wenig Coming-of-Age und natürlich nicht ohne Dramen. Dieses Buch geht sogar über Leichen, soviel sei ruhig verraten.
Trotz Polizei mitsamt ihren Ermittlungen ist es jedoch kein Krimi. Trotz den Kindern, die irgendwann keine mehr sind, ist es kein Coming-of-Age-Roman, trotz Traumwelten und dem übersinnlichen Wechselwandern zwischen ihnen ist es kein Fantasy-Roman. Doch all dieses Schubladengesuche ist natürlich genau eins: vollkommen gleichgültig, ganz genau.
Denn was zählt, ist, eine solide Geschichte zu haben, die mitreißend erzählt ist, dabei nicht aufdringlich wird; unterhält, ohne oberflächlich zu sein und fordert, ohne trocken zu verstauben. Das ist gelungen.
Eine glasklare Empfehlung.
3 Antworten auf „Aus dem Regal: Das Buch der Wunder von Stefan Beuse“
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Juliane
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mairisch Verlag
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Das Blog schwärmt von dem »Buch der Wunder« von Stefan Beuse aus dem @mairischverlag.
sr-rolando.com/2017/06/06/das…