Kategorien
auf die ohren

Auf die Ohren: Das #incommunicado-Hörbuch

Es war einmal, vor etwa fünf Jahren war das, da hat Michel Reimon einen Roman verfasst. #incommunicado heißt er und ist frei verfügbar. Das gehört an dieser Stelle glatt zum Konzept und ist nicht einfach nur ein billiger Marktetingtrick.

Im Text geht es nämlich um die Geschichte einer Band, die sich vom unbekannten Underground-Punk zum quasi erfolgreichen Top-Act entwickelt. Das passiert jedoch nicht durch musikalische Reife, sondern als inszeniertes Theater, bei dem es in Wirklichkeit um Copyrights, das Verletzen von eben diesen und vor allem den kommerziellen Möglichkeiten drumherum geht. Das hat nicht nur Potenzial für eine spannende Geschichte, es entwickelt sich auch zu genau dieser.

Dass der Text bei diesem Thema frei verfügbar ist, funktioniert nicht nur auf der Metaebene recht hervorragend. Ganz praktisch zeigt sich hier der Nutzen, denn niemand geringeres als Fabian Neidhardt hat sich den Text gegriffen und letztendlich ein vollständiges Hörbuch daraus gebaut. Er hat dabei zusammen mit Dennis Kröger eingesprochen. Dieser Dennis scheint zwar tatsächlich keine Homepage zu haben, kann aber dafür wundervoll neutral die eher sachlichen Informationsteile übernehmen, während Fabian den Handlungsstrang der Geschichte mit all seinen emotionalen Verpflechtungen vorantreibt. Das Gemisch ist informativ, unterhaltsam und sehr angenehm zu hören. Zumindest bis zur dreizehnten Folge.

Ja, bis zur dreizehnten Folge. Denn zum einen gibt es dieses Hörbuch nicht einfach nur als einzelne atomare Einheit, sondern es erscheint gerade in Form eines Podcasts, der sich insgesamt über sechzehn Folgen erstreckt. (Die Links zu den Feeds und Downloadmöglichkeiten gibt es direkt bei Fabian.) Zum anderen ist ab Folge 13 in der Geschichte Schluss mit Lustig. An der Stelle beginnt der Showdown. An der Stelle stößt die Helden-Band nicht einfach nur auf die Polizei, sondern sie geraten mit dieser so richtig aneinander. Und dieser Konflikt löst sich auch nicht einfach wieder auf. Selbst wenn man das zwischendurch denkt: Er macht es nicht. Das ist nichts für seichte Gemüter. Da muss man dann schon mal durch.

Und man schafft das auch. Und das nicht zuletzt, weil die Produktion dieses Hörbuchs ganz wundervoll gelungen ist. Die beiden Sprecher harmonieren ganz hervorragend, das Tempo ist stimmig. Hier kommt man beim Hören gut mit, ohne sich zu langweilen und gleichzeitig treibt die Geschichte nach vorn, ohne zu stressen. So soll es sein.

Finanziert hat Fabian das Hörbuch übrigens per Crowdfunding. Im Podcat des Hauses haben wir in in Folge 33 über diese Hintergründe des Hörbuchs gesprochen. Und im Rahmen dieses Crowdfundings ist auch der erste von Fabian geschriebene Roman hier ins Haus gekommen. Aber ich schweife ab. Es geht schließlich um das #incommunicado-Hörbuch. Und zu dem wollte ich eigentlich nur noch sagen: Das ist gut, ich kann es sehr empfehlen. Also: ab damit auf die Ohren!

4 Antworten auf „Auf die Ohren: Das #incommunicado-Hörbuch“

Kommentare sind geschlossen.