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Aus dem Regal: Und morgen du von Stefan Ahnhem, aus dem Schwedischen von Katrin Frey

Wer geht eigentlich gern und regelmäßig auf Klassentreffen? Na, mal ganz ehrlich? Nun ja. Vielleicht sollten wir da alle unsere Einstellung noch einmal überdenken. Zumindest, wenn wir diesen Text hier zwischendurch in der Hand hatten.

Cover: Und morgen du von Stefan Ahnhem Bei Und morgen du von Stefan Ahnhem geht es nämlich um eine Schulklasse. Genau genommen geht es um eine ehemalige Schulklasse. Und die Mitschüler werden gerade der Reihe nach von einem Serienmörder hingerichtet. Das ist durchaus eine passende Bezeichnung. Denn die Ideen, mit welchen der Täter hier arbeitet, sind wahrlich vielfältig, nahezu schon kreativ. Ohne zu viel vorab zu verraten, wird dabei auch recht schnell klar: Viele der ehemaligen Klassenkameraden werden am Ende nicht übrig bleiben.

Was durchaus solide offen bleibt, sind hingegen die Fragen, ob der Täter selbst aus dem ganzen Drama heile heraus kommt und welche Rolle der ermittelnde Protagonist der Handlung spielt. Er war ebenso Mitschüler, wie es auch der Täter war. Und natürlich drängt sich zwischendurch immer mal wieder der Gedanke auf, dass er auch gleich der Täter sein könnte. Da es in der Ermittlerserie, zu welcher dieses Buch gehört, jedoch noch mehr Teile gibt, erübrigt sich dieser Gedanke ein wenig.

Das macht aber nichts. Es ist trotzdem spannend. Die kleinen Nebenhandlungen sind persönlich berührend und doch glaubhaft genug, sie unterstützen die Handlung und sorgen gleichzeitig für etwas Beziehungsdramatik. So ganz ohne dem macht diese Art von Text schließlich wirklich weniger Spaß. Und wer möchte das schon? Eben.

Passenderweise ist auch die Sprache recht einfach und drängt sich nicht in den Vordergrund. Der Text fließt geschmeidig dahin. Die Spannung kann sich dabei vollkommen frei entfalten. Ob das schon im Original so ist, oder ob Katrin Frey mit der Übersetzung das Buch adäquat bereichert hat, ist dabei ebenso offen wie unerheblich.

Für Freunde gelungener Spannung und Wendungen in der Handlung kann ich diese Geschichte sehr empfehlen. Ebenso wie den Besuch des nächsten Klassentreffens. Solange die meisten noch am Leben sind.