Auf die Ohren: Elmar Sprink im Running Podcast
Von Señor Rolando
Um mal einen altbekannten Spruch ein wenig abzuwandeln: Höre Podcasts, da erlebst du was. So erinnert einen Ausgabe 53 des Running-Podcasts zum Beispiel ein Stück weit an das Verhalten kleiner Kinder.
Diese gehen nämlich an quasi alles, was sie tun, erst einmal hochmotiviert heran und probieren Sachen einfach aus. In der besagten Podcastfolge ist nun Elmar Sprink zu Gast. Dieser Herr ist thematisch passend natürlich Sportler. Er läuft sogar nicht nur, sondern schwimmt und radelt auch. Triathleten nennt man diese Gattung dann wohl.
Das Überzeugende und Lehrreiche ist jedoch: Er macht das mitsamt seines transplantierten Herzens. Und die Geschichte, wie es dazu kam, erzählt er hier.
Was soll ich sagen? Es ist faszinierend. Es ist inspirierend. Und es ist bei aller zugrunde liegenden Dramatik tatsächlich erfrischend. Hier kann man einem wunderbaren Beispiel zuhören, dass es sich immer lohnt, weiter zu machen, nie aufzugeben, nach vorn zu gucken, die Larmoyanz auch mal beiseite zu legen und sich Schritt für Schritt nicht entmutigen zu lassen.
Dieser Ansatz hilft natürlich immer. Es scheint aber gerade hier und jetzt eine passende Erinnerung daran zu sein, dass die Hürden und Alltagsfrustrationen, die uns umgeben, vielleicht gar nicht so unüberwindbar sind, wie sie scheinen.
Und natürlich geht es dabei nicht darum, dass man sich ein fremdes Herz einsetzen lassen muss, um danach einen Triathlon zu absolvieren. Egal, ob im Sport, beim Nähen, Malen, Basteln, Schreiben, Musizieren, im Verein engagieren, Politik betreiben, anderen Menschen zu helfen: Es geht darum, es den Kindern nachzumachen, es einfach ruhig mal auszuprobieren. So geht es um das Machen, um ein Aufstehen statt ein Liegen- oder Sitzenbleiben.
Der Podcast geht über zwei Stunden. Das ist so ein Detail, das ich durchaus anprangere. Aber man muss es gar nicht alles hören. Man kann z.B. auch nur die letzten 22 Minuten anwerfen. In denen geht es um Organspende. Das ist kein einfaches Thema. Aber die Leichtigkeit, mit der hier jemand, der nun wirklich direkt betroffen ist, vollkommen undogmatisch jeden einfach nur um eine eigene Meinung bittet, sie ist faszinierend.
Schöner kann man es eigentlich kaum auf den Punkt bringen.
Eine Hörempfehlung. Bei ihr erlebt man was.