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Sonntagslinks

Reden wir doch mal über German Direktheit. Oder besser gesagt: Lassen wir Fabian Neidhardt darüber reden. Das sind 13 Minuten, die man sich tatsächlich angucken kann. Ganz konkret. Auf jeden Fall. Ohne Zweifel. Und sei es nur zur kleinen Rekalibrierung für zwischendurch. Denn mal ganz im Ernst: Eine eigene Meinung sollte man nicht nur haben, sondern auch die Kunst entwickeln, sie klar, deutlich und trotzdem für andere akzeptabel zu äußern. Oder wie Fabian es ausdrückt: Einfach mal verbindlich sein.

Das Geschichtenerzählen ändert sich. Das ist gut so. Es zeigt, dass Leben darin steckt. Momentan sind vor allem kurze Texte wieder en vogue. Zum Beispiel auf Snapchat. Oder auf der neuen Publishing-Plattform Telegraph, welche von Telegram gestartet wird. Texte dort erscheinen dann schnell, anonym und ohne Möglichkeit, sie zu kommentieren. Erfrischend, irgendwie.

Manchmal wird auch anderes kürzer, die Preise zum Beispiel. So sind nicht zuletzt durch das Selfpublishing E-Book-Preise von 99 Cent möglich geworden. Das halten manche für ein nützliches Marketing-Tool, andere für eine charmante Art, niedrigschwellig Texte unter das Volk zu bringen. Kritik gibt’s natürlich auch, ganz klar. Autor Sven Hensel zum Beispiel sieht die potenzielle Gefahr, damit die Literatur in ihrer Existenz zu bedrohen, u.a. weil Leser sich auf den Preis als primärem Kriterium für die Wahl ihrer Lektüre stürzen. Aber: Ist dem so, tun die Leser das? Gibt es Studien, welche diese Theorie belegen? Laut einer Studie von Goodereader ist es zumindest erst einmal explizit nicht der Fall. Und auch der geschätzte Author Earnings Report von Hugh Howey sagt anderes, insbesondere auch für Titel aus dem Selfpublishing. Leser sind halt nicht blöd, welch ein Trost. Und den Autoren unter uns sei noch einmal der dezente Hinweis von Fabian Neidhardt nahegelegt: Ich bin es müde, euch jammern zu hören.

Also Schluss mit dem Jammern. Und statt dessen rein ins Lästern, über so manchen Unfug mit Netzanschluss zum Beispiel.

Auch so gar nicht zum Jammern scheint den Damen unter uns zu sein. Bekanntermaßen sind sie die Vielleser. So gehört’s. Wir Männer haben da meist etwas mehr Stress mit den ganzen Wörtern, Sätzen, Büchern gar. Gerechterweise gibt’s daher auch das Blog der Bücherfrauen mit Leseempfehlungen. Ein solches für die Büchermänner kenne ich nicht. Aber wofür wäre das auch gut? Eben.

Und doch gibt es ein paar Männer, die Schreiben können. Schwer zu glauben, aber es ist wohl so. Tilman Rammstedt ist so einer. Und er hat da mal etwas saisonal passendes. Tja, was soll ich sagen? Besser wird es diese Woche wohl nicht mehr.