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Sonntagslinks

Wie diskutieren wir eigentlich heutzutage? Hauen wir uns nur ungepflegt die Köpfe ein oder liefert auch noch jemand rhetorisch geschickt eine klare Meinung, eventuell gar mit Argumenten unterlegt? Nun, Philipp Möller serviert Religionskritik in etwa vier Minuten – argumentativ auf den Punkt gebracht.

Auf der anderen Seite gibt es für wirklich jede noch so unsinnige Aussage eine Studie, die sie belegt. Aus dieser Reihe haben wir heute: Dumm trainiert gut. Meine Güte.

Die Debatte Frau vs. Mann wird neuerdings wieder erstaunlich lebendig geführt. Es ist faszinierend, wie Themen über die Zeit hinweg ihr Auf und Ab erleben, aber doch immer irgendwie am Leben bleiben. Immerhin kommen dabei gelegentlich auch sehr schöne Aspekte auf, wie zum Beispiel die Frage, ob man zumindest das Geschlecht des oder der Schreibenden hinter dem Pseudonym Elena Ferrante am Schreibstil erkennen kann. Eine schöne Frage. Und die SZ empfiehlt glatt, dass auch Männer das Buch lesen sollten.

Immerhin ist die Debatte um die Person hinter Señora Ferrante um einiges schöner als der Umstand, dass die Arbeit von Frauen in der spanischen Kirche überhaupt eine Nachricht wert ist.

Dabei schreiben Frauen doch sogar die besseren Krimis, liest man in The Antlantic zumindest. Bei den Damen wird weniger sinnlos Gewalt ausgeübt und stattdessen mit mehr Gefühl ermittelt. Logisch, oder? Während des Lesens dieses Artikels wartet man jedoch irgendwie sehnsüchtig, dass der Quatsch mit den Stereotypen auch mal wieder aufhört. Aber es ist wohl zu schön. Und zu verlockend. Ich verlinkte es hier ja auch. Erwischt.

Da ist etwas anderes tröstlich: Krimis aus unserer Gegend werden langsam erwachsen. Einige kommen sogar rum und schaffen es ins Ausland. Hut ab.

Wir stellen also fest: Krimis werden gelesen, ob sie nun von Männern oder Frauen geschrieben werden. Das gilt sonst ja eher nicht mehr so. Wer die Beschwerden darüber schon lange nicht mehr gehört hat: Jetzt ist Schweden dran und führt zur Besserung glatt mal Leseferien ein. Sie machen halt, die Schweden. Und Jammern nicht nur.

Wer es trotzdem nicht mehr hören kann, sei beruhigt: Die New York Times berichtet: Alles Quatsch, gelesen wird weiterhin, ob nun Print oder nicht. Und zur Frage der verfügbaren Studien hatten wir oben ja schon einen Kommentar.

Letzte Woche haben wir hier die Longlist zum Deutschen Buchpreis verlinkt. Jetzt gibt es auch die Hotlist mit 10 Büchern aus Indie-Verlagen.

Aber Schluss mit dem Ernst. Kommen wir zu dem wohl wichtigsten Kommentar der Woche: Google führt Sheep View ein. Ein großartiger Abschluss.