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Aus dem Regal: Die Philosophie des Laufens

John Dewey. Wie lange ist das eigentlich schon her? Jahre auf jeden Fall. Viele Jahre. Hier werden Erinnerungen wach. Denn es sind Jahre, vor denen es in einem Seminar um die Erneuerung der Philosophie ging. Ein Thema quasi, das Studenten nachts wach hält. Toll war das. Bewusstseinserweiternd.

Die Philosophie des Laufens Und hier gibt’s ihn wieder: John Dewey in einem Buch über das Laufen, beziehungsweise genauer gesagt: in einem Buch über die Philosophie des Laufens. Und damit ist es noch nicht genug, denn das Buch ist eine Anthologie. Man bekommt somit nicht nur den ollen Dewey, sondern noch viel mehr Sichtweisen auf das Verhältnis von Körper und Geist beim Laufen; es wird sehr klar, dass dieses Verhältnis kein statisches ist, sondern dass es sich entwickelt.

Interessant ist dabei, dass einige der im Buch vertretenen Philosophen sehr praktisch veranlagt sind. Waren sie noch keine Läufer, wurden sie eben zu welchen. Und sei es auch nur zeitweise, um sich die Grundlagen für ihren jeweiligen Text zu erarbeiten; manchmal auch, um das notwendige Leiden wirklich selbst zu erleben. Ist es da ein Wunder, dass sogar eine Episode für den Podcast des Hauses beim Lesen quasi ganz nebenbei mit abgefallen ist? Wohl kaum.

Folge 17 der Büchergefahr All das ist mindestens ebenso spannend, wie die Anregungen, welche tatsächlich aus den Texten entstehen. Die Philosophie ist eben doch die Wissenschaft, welche sehr gut Fragen stellen kann. Wer weiß, wofür sich das noch alles als nützlich erweist. So helfen die Texte wirklich weiter. Einen habe ich z.B. abends im Bett gelesen. Es war am Abend eines schlechten Laufs. Entsprechend K.O. war ich. Mich selbst bemitleidet habe ich. Und passenderweise ging es im Text um die wahren Gründe, warum man so einen Lauf-Unfug auf sich nimmt. Es ging um wahren Hedonismus. Darum, dass dieser nicht nur den auf kurzfristigen Lustgewinn ausgerichteten ist. Und was soll ich sagen? Das hat geholfen. Der Text war gut. Ich konnte quasi dank Chris Kelly und seinem »Schmerz des Läufers« gut schlafen.

Besser geht’s doch wohl nicht, oder?

Zur eigenen Lektüre kann ich die Anthologie auf jeden Fall sehr empfehlen. Es ist ein wirklich feines Buch. Und das keineswegs nur aus nostalgisch verklärten Gründen.

2 Antworten auf „Aus dem Regal: Die Philosophie des Laufens“

Es ist wieder soweit. Es ist ein Tag im März. Nicht irgendein Tag, versteht sich, sondern Indiebuchtag. Der Plan für den Tag sah somit vor, wieder in die Buchhandlung des Vertrauens zu gehen und das Buch eines kleinen, unabhängigen Verlages herauszutragen.
Den Laden kenne ich mittlerweile ein wenig. Zumindest gut genug, um zu erkennen, dass kleiner, unabhängiger Verlag bei ihnen quasi gleichbedeutend ist mit örtlicher Verein, dessen Bücher auch lokalen Bezug haben. Das laste ich ihnen nicht an. So sind sie halt. Auf eine Art ist das durchaus charmant. Nur sind Texte über lokale Befindlichkeiten schlicht nicht mein Ding. Ergo habe ich vorgesorgt und ein Buch bestellt, um es heute persönlich abzuholen. Die Rechnung habe ich aber ohne den Reifegrad des Online-Bestell-Portals der besagten Buchhandlung gemacht. Dessen Prozesse haben nämlich gnadenlos dafür gesorgt, dass das Buch nicht in das Regal im Laden sondern auf den Postweg zu mir ging.
Nun ja. Es kam immerhin pünktlich an. Und mit dem Buch der Wunder von Stefan Beuse ist es tatsächlich ein Exemplar aus dem Hause mairisch geworden, den Initiatoren des Indiebookdays. Andere Bücher aus dem Verlag haben hier bereits überzeugt. Ich bin somit zuversichtlich, dass es sich auch dieses Mal wieder lohnt. Ich werde berichten, ganz klar.
Und nächstes Mal schicke ich einfach eine E-Mail in den Buchladen. Dann klappt es auch mit den Lieferwegen.

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