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Der gemeine Kalauer als Evolutionsstufe

Seit einer Weile geht der Sohn zu Schule. Und es macht sich bezahlt. Man merkt quasi täglich glasklare Leistungsschübe. Wann kann man eigentlich jemals wieder so viel lernen wie in jungen Schuljahren? Es ist faszinierend.

So kam der Sohn zum Beispiel vor kurzem mit kleinen, rhetorischen Frage-Kalauern nach Hause.

Was läuft über den Rasen und brennt?

– Es ist ein Kaminchen.

Das ist super. Das ist großartig, sehr großartig sogar. Wir sind endlich angekommen in der Welt der Wortwitze. Große Zeiten stehen uns bevor.

Was sitzt hinter Gittern und ist braun?

– Eine Knastanie.

Wie sollte der Nachwuchs besser den korrekten Umgang mit Sprache erlernen, ach was, perfektionieren? Hier gibt es einen sicheren Weg hin zu dem richtigen Respekt vor der Sprache: dem fehlenden. Sprache ist ein simples Werkzeug, ein Gebrauchsgegenstand des Alltags. Und faszinierenderweise ist sie ein solcher, der sich durch häufigeres Benutzen nicht abnutzt sondern der eher hinzugewinnt und immer schöner wird. Und sei es durch eben diese Kalauer, welche sie in der Schule spontan als Pausenscherze erfinden und gleich in die Welt hinaustragen.

Was ist weiß und rollt den Berg hoch?

– Eine Schneelawine mit Heimweh

Es ist wirklich ein Traum. Und es ist natürlich einer, bei dem ich fortwährend zwischen großem Respekt und fast schon verzweifeltem Kopfschütteln hin- und herwechsele.

Passenderweise hat der Herr Nachwuchs jetzt zu Weihnachten das Buch mit den 500 besten Kinderwitzen bekommen. So werden die Ferien glatt zu einem Bildungsurlaub. Ich sehe sehr rosigen Zeiten entgegen.

2 Antworten auf „Der gemeine Kalauer als Evolutionsstufe“

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