Hockenheimringlauf
Von Señor Rolando
Mit dem lokalen Stadtrundgang war die Laufsaison für dieses Jahr nun wahrlich abgeschlossen. Man muss Rückschläge schließlich auch verarbeiten. Das braucht Zeit. Da kann man nicht einfach irgendwelche anderen Veranstaltungen hinterher buchen. Nein, nein, völlig undenkbar.
Bis Herr @Lauftagebuch vom Regenerationswunder munter angefragt hat, wer denn den Spaß des Hockenheimringlaufs mitmachen möchte. Was für eine Frage. Laufen auf einer ganz offiziellen Rennstrecke? Wie großartig unsinnig ist die Idee denn? Da bin ich doch gern dabei. Das gehört natürlich ausprobiert.

Und was soll ich sagen? Das ist ein Spaß, ganz klar! Wenn man rechtzeitig vor Ort ist, kann man sich adäquat auf dem Gelände umgucken.

Das wird einem auch recht einfach gemacht. Die Anreise erfolgt naturgemäß mit dem Auto. Passenderweise parkt man dieses direkt im Fahrerlager. Das ist eine der Gegenden, die man während der sonst so stattfindenden Veranstaltungen eher nicht direkt zur Gesicht bekommt. Wie nett.

Zumal auch der Rest des Backstage-Bereiches direkt für die Laufmesse und als Versorgungsstation genutzt wird. Der puritanische Charme der Garagenlandschaft ist dabei durchaus ein sehr eigener. Das ist also der Boden, auf dem die feinen Deals ausgehandelt werden und die Welt des soliden Sponsorings seinen geschmierten Gang läuft. Wie interessant. Und ernüchternd. Also ab zum Start.

Gelaufen wird natürlich direkt auf dem Parcours. Hier geht es um Asphalt. Schuhe auf Asphalt. Schritte auf Asphalt. Tempo ohne Hindernisse. Es ist schließlich eine Rennstrecke. So gehört sich das. Hier werden Rekorde gelaufen. An diesem Tag übrigens wirklich. Also von anderen, nicht von mir, dafür aber immerhin Streckenrekord: Die 10 Kilometer kann man offenbar in weniger als einer halben Stunde schaffen. Ich staune. Und ich bleibe immerhin unterhalb der von mir anvisierten fünfzig Minuten. Das jedoch deutlich. Soviel Respekt vor sich selbst darf man ruhig mal haben. Auch wenn sonst wenig Publikum anwesend war.

Aber wer hat an einem Novembermorgen nicht besseres zu tun, als auf kalten Tribünensitzen zu hocken? Eben. Das passt schon so. Dafür habe ich volles Verständnis. Immerhin fährt ein stilechtes Führungsfahrzeug vorweg.

Da trabt man doch gern hinterher. Wie gesagt: zügig sogar. Nur gut, dass man die verbrauchte Energie kurz darauf wieder adäquat auftanken kann. Gute Organisation ist halt alles.

Nur für den letzten Gipfel des Verpflegungsolymps ist es an diesem Morgen noch zu früh.

Aber die Zeit dafür kommt auch noch. Keine Sorge.