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Obstwiese

Streuobstwiese

Was macht man eigentlich an einem wohltemperierten Herbstanfangstag am sinnvollsten? Nun, man kann sich zum Beispiel mit ein paar Klassenkameraden auf der Streuobstwiese des Vertrauens treffen und ein wenig in den Bäumen herumstochern.

Baumschütteln

Das ist gar nicht so unsinnig, wie es auf den ersten Blick scheinen mag. Denn nach ein paar beherzten Schüttelaktionen in so einem Obstbaum kann man zwei Sachen ganz schnell lernen: Entweder bekommt man reife Äpfel auf den Kopf oder man hat sich clever in Deckung begeben und kann das Obst direkt vom Boden auflesen. Das klappt übrigens besonders gut, wenn man den Boden vorher ein wenig präpariert hat.

Apfelplane

Vorbereitung ist für so einen Herbstausflug überhaupt eine recht essentielle Sache. Denn irgendwo möchten die Äpfel schließlich auch hin. Und nein, man kann sie nicht gleich alle aufessen. Klappt nicht, wir haben es versucht. Besser ist es also, wenn irgendjemand an den einen oder anderen kleinen Beutel gedacht hat.

Kiste in Schubkarre

Mit dieser Sicherheit im Nacken kann die Sammelaktion ruhig starten. Aufheben ist ja nicht so schwer. Das bekommen auch die Kinder recht souverän in den Griff. Anfänglich zumindest. Nach einer Weile kann es gut sein, dass einige von ihnen sich lieber in die Bäume setzen, um dort entweder einfach ein wenig abzuhängen oder eine Testreihe darüber zu starten, ob aufgehobene Äpfel wirklich anders schmecken als frisch aus der Baumkrone gepflückte. Sie tun es wohl.

Obsthände

Jene Äpfel, die wir – wie gesagt – nicht gleich aufessen, kommen in Beutel. Genau genommen sind das sogar Safttüten, wenn auch in einem sehr frühen Stadium. Aber das ist eine andere Geschichte, um die geht es hier nicht.

Sack in Schubkarre

Das ist alles sehr bodenständig. Hier lernen die Kinder ganz en passant, wie das mit dem Essen funktioniert, welches ja irgendwo her kommen muss. Viel von dem, was wir so essen, wächst schließlich vorher auf die eine oder andere Art. Das kann man dem Nachwuchs natürlich erklären, man kann es ihnen in Bilderbüchern zeigen, vielleicht kommt auch mal etwas zum Thema in der Sendung mit der Maus. Aber live auf der Wiese hat es doch noch einmal einen ganz eigenen und ungezwungenen Charme. Das lohnt sich vor allem, wenn man selbst gar keinen Garten hat.

Leiter mit Eimer

Irgendwann ist es aber doch gut. Irgendwann sind alle Bäume geschüttelt, alle Planen geleert, alle Leitern erklommen, alle Eimer gefüllt. Irgendwann ist Feierabend.

Euro-Gärtnerkiste

Jetzt wird gefeiert. Erntedank nennt man das andernorts wohl. Ich kenne mich da nicht aus, fehlender Garten und so. Aber Feuer machen, Erdäpfel reinlegen, Würstchen aufspießen und drüber hängen, nebenbei Kuchen aufschneiden und entweder heißen Tee oder kalten Apfelsaft trinken: Mit dem Konzept kenne selbst ich mich aus. Das passt, das kann man machen.

Grill mit Kartoffeln

Gerne wieder. Auch, wenn ich feststelle: So dreckige Hände wie nach diesem Spaß hatte ich schon lange nicht mehr.

Eine Antwort auf „Obstwiese“

Das war ein recht passabler Sommer in diesem Jahr, oder? Nicht nur in den diversen Timelines gab es das eine oder andere Jammern über die unsäglichen Temperaturen, klar. So soll es sein. Man stelle sich nur vor, es wäre anders gekommen. Wir hätten solide über die Temperaturen geschimpft, wir hätten die vor Regen triefende Nässe durch unsere Tränen noch verstärkt, da der Weltuntergang quasi vor der Tür gestanden hätte.
So war es aber nicht. Sommer war es. Warm war es. Sonnig war es.

Aber jetzt ist das vorbei. Für dieses Jahr haben wir das mit dem Sommer geschafft. Jetzt ist Herbst. Und egal, was der Kalendar sagt: Der Herbst beginnt mit einem Besuch auf der Streuobstwiese. Das war im letzten Jahr so. Warum sollte es in diesem anders sein?
Sollte es nicht. Also sind wir wieder raus aus dem Haus. Hin zur Wiese. Und haben die Bäume geschüttelt, das Obst aufgehoben, die noch hängende Ware mit der Hand vom Baum geholt. Herzhaft hereingebissen. Und im Anschluss etwas mitgebrachtes dem offenen Feuer geopfert. Es gibt tatsächlich Kinder, die versuchen, Äpfel so zu braten. Sie haben diese anschließend entsorgt. Aber einen Versuch war es wert. Ganz klar.
Vielleicht hat ja bis zum nächsten Jahr jemand eine clevere Idee, wie das besser klappen könnte. Ich bin gespannt.

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