Wenn man Urlaub am Meer macht, direkten Blick auf das Wasser hat, es auch mal einen Abend regnet und so stürmt, dass das Haus anfängt zu wackeln, dass der Strand in imponierendem Getöse vorüberzieht; was liest man dann? Genau: Eine Geschichte über Dramen eines in Unwetter geratenen Dampfschiffes, welches gegen den Untergang kämpft.
In Bedrängnis von Richard Hughes ist genau so eine Geschichte. Michael Walter hat sie neu übersetzt. Das gehört sich wohl so, Geschichten alle paar Jahre neu übersetzen zu lassen. Es ist bestimmt eine Frage des guten Tons, was weiß ich.
Ich weiß auf jeden Fall, dass das hier eine spannende Geschichte voller Dramen rund um harte Männer ist. Frauen kommen keine vor, von ein paar Männerträumen mal abgesehen. Aber so sei’s. Immerhin kämpfen die Männer hart. Und es ist auch nicht alles umsonst, soviel sei verraten.
Und ich verrate auch: Dieses Buch funktioniert wirklich am besten bei rauem Wetter direkt am Meer. Ich hab’s probiert: Strahlender Sonnenschein am Strand nimmt der Geschichte einiges von ihrer Dramatik. Was schade ist. Dafür ist der strahlende Sonnenschein gut für die sonstige Urlaubsstimmung.
Es ist also ein Buch, mit dem man quasi nur gewinnen kann.
Wie großartig ist das denn?
(Sehr.)