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Man ist was man ist

Es gibt mindestens ein Kind hier im Haus, welches immer noch gern Vater, Mutter, Kind spielt. Das ist nicht unbedingt leicht, aber Rollenspiele fördern sicherlich die Phantasie, regen den kreativen Geist des Nachwuchses an und bringen immer auch ein wenig Empathie mit ins Spiel. Was kann man mehr wollen? Eben. Wir spielen.

Natürlich sind es die Kinder, welche bestimmen, wer hier eigentlich welche Rolle spielen darf. Die Tochter ist selbstverständlich die Mama, der Sohn gibt gern den Nachbarn. Den braucht’s schließlich auch. Aus der Mama wird einfach das Baby. Wir nehmen es mal so hin.

Die Frage ist, was ich mache.

Ob ich denn auch ein Nachbar sei, fragen die Kinder, quasi im Chor.

Das geht doch aber nicht. Schließlich haben wir hier schon einen Nachbarn in der Runde. Zu viel davon sind für dieses Spiel sicher nicht hilfreich. Ich kläre die Kinder also auf. Ich tue es schonend und erkläre ihnen, dass ich für den Moment eher derjenige bin, der am Schreibtisch sitzt. Und arbeitet ergänzt die Tochter. Ich hole Luft, um zu erklären, es richtig zu stellen. Ganz so verhält es sich nämlich nicht. Ich tippe Sachen ins Internet. Wir nennen es nicht Arbeit. Wir bleiben zur Abwechslung mal auf dem Teppich.

Ach, das passe schon so, merkt die kleine Dame trocken an. Dann soll ich halt den Papa spielen. Einer muss es ja tun. Und besser, ich bleibe dabei sitzen. Denn leicht ist das nicht, klärt die Tochter mich auf.

Na super. Aber immerhin darf ich einfach hier sitzen bleiben und weitertippen. Das ist ja auch viel wert. Passt schon.