Duschen oder Badewanne? Egal, es ist eh nur eine Phase.
Von Señor Rolando
Eines lernt man im Leben mit Kindern ganz schnell: Es verläuft in Phasen.
Was so banal klingt, ist in Wirklichkeit eine große Hilfe beim Kämpfen durch die Hürden des Alltags. Denn wir mal ganz ehrlich sind, gibt es eben nicht nur schöne Momente im Familienleben. Es gibt auch noch bessere. Zum Glück lassen sich jene, mit denen man manchmal etwas hadert respektabel häufig dadurch erklären, dass das entsprechende Kind gerade eine Phase durchmacht. Dieses verwunderliche Verhalten, dass man da erlebt: Es ist nur vorübergehend, es ist eben nur eine Phase, es hört bald wieder auf. Das ist beruhigend. Auch wenn bei genauer Betrachtung diese Phasen hübsch ineinander übergehen und sich dabei leicht überlappen. Aber halten wir uns nicht mit Details auf. Sie irritieren nur.
Wie gesagt: Die Erkenntnis der Phasen hilft im Alltag. So wundere ich mich zum Beispiel nur noch wenig, wenn genau jene Kinder, die bis gestern leidenschaftlich gern in die heimische Badewanne gestiegen sind, dieses Baden auf einmal vollkommen ablehnen und statt dessen nur noch die Dusche als Ort der Reinigung akzeptieren. Duschen ist was für die Großen, Baden für kleine Babies, erklären sie mir. Aha, sage ich. Soso, denke ich.
Und probiere das mit dem Baden glatt selbst mal wieder für eine Weile aus. Wenn die Kinder es ablehnen, kann’s so schlecht schließlich nicht sein. Außerdem hat der großartige Badespaßpreisberechnungsexperte Sven kürzlich folgendes verkündet:
1x sehr heiß Baden verbraucht 0,08kwh und kostet ca. 2ct. Hätte gedacht, das sei deutlich teurer. Da kann ich ja doch 2x im Quartal Baden.
— Sven Dietrich (@svensonsan) 8. März 2015
Großartig! Das ist ja fast wie Geld verdienen. Also schließe ich vorerst meine abendlichen nächtlichen Laufrunden nicht mehr mit einer schnellen Dusche ab, um mich dann wieder an den Schreibtisch zu setzen, sondern entspanne erst einmal in der Badewanne und lasse am Schreibtisch nur noch meinen Kopf müde auf die Tastatur fallen. Es ist wundervoll. Und es ist nicht nur geschenkt, sondern quasi fast beinahe auch bezahlt. Besser könnt’s kaum sein. Außer natürlich, der gerade erwähnte Experte würde nicht die folgende Erkenntnis hinterherschieben:
Hups. Kommastelle und Punkt verpeilt. Einmal Baden kostet doch ganze 2,08 Euro. Also reicht einmal baden im Quartal.
— Sven Dietrich (@svensonsan) 8. März 2015
Oller Spielverderber.
Aber ich ziehe das mit dem Baden jetzt trotzdem noch eine Weile durch. Irgendwann hört es ganz sicher eh von selbst wieder auf. Wer also meint, dass die Sache mit den Phasen irgendwann mal wieder aufhört, dem sei versichert: Keineswegs, sie lassen sich auch im hohen Alter noch ganz wundervoll kultivieren.