Berge
Von Señor Rolando
Reise mit Kindern und Du wirst etwas erleben. Das geht schon bei der Wahl des Hotels los. Wir hatten das schon mal. Lage, Farbe, Kategorie, überhaupt: alles schwierig. Zum Glück gibt’s immerhin die Sterne, an denen man klar erkennt, ob eine Herberge wirklich standesgemäß ist.
Oder?
Wenn die Lobby zum Beispiel nicht mit Loungesessel aufwarten kann, ist das schlecht für’s Sterne-Karma:
Wenn dann auch noch aus besagter Lobby nur eine schnöde Holztreppe weiter nach oben führt:
Wenn man im Zimmer nicht in einen Fernseher sondern nur aus dem Fenster gucken kann, gibt’s vielleicht mal Sterne am Himmel, aber nicht für’s Hotel:
Wenn man an der Wand keine hobbyambitionierten Gefälligkeitskunstwerke findet, sondern eher so ein eingerahmtes Loch:
Wenn man nicht darauf kommt, was das hier ist:
Und somit das hier wohl eher auch nicht braucht:
Wenn man sich dafür aber in so ein Gefährt begibt:
Um danach wohl nicht auf dieser Bank zu sitzen:
Dann ist man wohl hier gelandet:
In den Bergen.
Und wenn diese ganzen Bedingungen gelten, dann wohl nicht in einem viel-Sterne-Hotel, sondern in einer anderen Art von Herberge.
Als kleiner Tipp für all jene, die einer derart hügeligen Umgebung gegenüber nicht vollkommen abgeneigt sind: Das Haus berge kann man sich ruhig mal ansehen. Echt jetzt. Zum Trost gibt’s sogar etwas Wasser in der Nähe. Das gehört zum Chiemsee. Die klassische Küstengegend ist das damit natürlich noch nicht. Aber irgendwas ist ja immer. Die Kinder sagen auf jeden Fall: War toll! Und: Wir wollen gleich wieder Urlaub machen!
Na dann.