Eine der ganz alltäglichen Herausforderungen der Kindererziehung liegt darin, ihnen ihre Muttersprache möglichst überzeugend nahezubringen. Herkunft ist dabei alles. Es hilft also, dass beide Eltern hier im Haus aus dem Epizentrum des Hochdeutschen stammen. Wir können somit gar nicht anders, als dem Nachwuchs das Sprechen in glasklarem Hochdeutsch beizubringen. Da gibt es kein Entrinnen. Die Natur hat es uns einfach so mitgegeben. Was sollen wir machen? Es ist der pure Hang zur Glaubwürdigkeit, der uns gelegentlich eine Ölf einstreuen lässt, wenn es um die Zahl zwischen der Zehn und der Zwölf geht. Aber im Ernst: Das war’s. Der Rest ist sauber. Hochdeutsch. Wo kämen wir sonst hin?
Es ist ein Segen für die Kinder. Und prompt meint der Sohn heute beim kreativen Schaffen von Schienenfahrzeugen aus seinem Legovorrat:
So eine habe ich schon. Das ist die Eisenbahn, die wo der Opa hat.
Herkunft ist eben alles. Der Sohn ist hier vor Ort geboren und somit ein waschechter Südstaatler. Sprachlich können wir Zugereisten da noch so einiges von ihm lernen.
5 Antworten auf „Mir sin die wo gwinne welle“
Eins der sprachlichen Highlights war bei uns bisher als unser Sohn sich von der Oma Pfannkuchen gewünscht hat wenn wir sie besuchen. Nur gab es nicht die Pfannkuchen die er sich gewünscht hat.
Je nach dem bei welchen Großeltern wir sind bedeutet Pfannkuchen entweder Eierkuchen oder Berliner.
Bei genauerer Betrachtung kann ich sagen mein Sohn wächst Deutsch-Mehrsprachig auf 😀
Für eins seiner Lieblingsspeisen kennt er mittlerweile 4 Bezeichnungen:Eierkuchen, Pfannkuchen, Palatschinken und Plinsen. Auch Dinge wie „Kannst du mal den Hader holen“ führen nicht mehr zu Problemen…
Ich trau‘ mich jetzt gar nicht zu fragen, aber ist bestimmt lecker, so ein Hader.
(Das ist doch etwas zum Essen, ja?)
Da hat Rike recht 😉
Das ist eigentlich ein tschechisches Wort. Aber einige dieser Wörter sind im Erzgebirge in den alltäglichen Sprachgebrauch eingeflossen. Und da bekommt mein Sohn jetzt durch die Großeltern einige dieser Wörter mit auf dem Weg. Oder wenn ein paar alte Freunde zu Besuch sind von mir 😉
Bzgl. Essen kann ich euch noch einen lokalen Tipp geben. Wenn ihr mal in Thüringen (eher Ost-Thüringen&West-Sachsen) seid dann kann ich euch Mutzbraten empfehlen. Ist nicht ansatzweise so bekannt wie die Thüringer Roster aber wesentlich leckerer.
Ich vermute mal, dass Hader nicht so lecker schmeckt und extrem schwer verdaulich ist. Zumindest sind das Putzlappen im allgemeinen.
Schöner Tag noch!
Einen Tag Hader, nächsten Tag Mutzbraten.
Wenn Ihr hier so weiter macht, starten wir eine neue Themenreihe: das tägliche Fremdwort. Ich frag‘ die Kinder, denen fallen bestimmt auch noch welche ein.