Aus dem Regal: Tschick von Wolfgang Herrndorf
Von Señor Rolando
Darauf bin ich jetzt tatsächlich rein zufällig gestoßen, auf dieses Buch. Bei Goodreads war das. Schlimm, wenn man sich schon auf solche Sachen verlassen soll. Modernes Zeugs. Also wirklich. So geht’s doch nicht. Beschwert habe ich mich. Laut. So für meine Verhältnisse zumindest. Zum Trost haben mich einige dann darauf hingewiesen, dass sie sehr wohl etwas gesagt hätten. Zu diesem Buch. Empfehlenderweise. Vor einer Weile schon. Ich hätt’s wohl nur ignoriert. Na, wenn das so ist, dann ist ja alles wie immer und somit vollkommen in Ordnung.
Wie dieses Buch. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Erzählenderweise zumindest. Denn die Geschichte ist natürlich großer Unfug. Sie berichtet ernsthaft von zwei verhinderten Halbstarken, die ihre Komplexe damit kompensieren, minderjährig in einem geklauten Auto auf Urlaubstour zu gehen, wobei sie natürlich nicht einen einzigen auch nur halbwegs normal wirkenden Menschen treffen sondern ausschließlich hochgradig interessante Hauptdarstellercharaktere. Kurioserweise ist rundherum alles mit dabei, was eine spannende Geschichte ausmacht: Schießerei, Unfälle, Verletzte, Verliebte, Durchgeknallte, Masturbierende. Es ist ganz schlicht eine großartige Erzählkunst, das alles so miteinander zu kombinieren, dass es nicht schwachsinnig wird, sondern lesbar. Anregend. Spannend. Und Spaß machend.
Ein feines Buch. Das war eine gute Empfehlung. Egal, woher. Also macht ruhig weiter. Empfehlt. Es sieht dann auch nur so aus, als würde ich Euch ignorieren.