Kommunikation ist heutzutage alles, heißt es. Willst Du erfolgreich sein im Leben, lerne gut zu reden. Heißt es zwar nicht, aber da ist sicherlich trotzdem etwas dran. Und da man das am besten von der Pike auf lernt, werden die Kinder des Hauses hier entsprechend erzogen. Es werden also nicht onomatopoetisch wertvoll gutturale Laute in den Äther geblasen, wenn man mit jemandem spricht. Natürlich nicht. Statt dessen wird möglichst in ganzen Sätzen gesprochen und anständig Bitte und Danke gesagt. Das gilt zumindest für den Sohn. Bei der Tochter reicht es noch, wenn sie charmant lächelt. Dann bekommt sie auch, was sie möchte.
Das Ganze setzt sich natürlich in der Kita fort. Bildung ist schließlich eine umfassende Angelegenheit. Wenn der Sohn also nach dem ersten ausgedehnten Frühstück morgens in die Kita kommt, setzt er sich gleich wieder an den Tisch und pflegt seine Tischsitten in Gemeinschaft Gleichaltriger. Gibst Du mir bitte mal das Müsli? – heißt es da. Hier, Du kannst gern die Milch haben. – folgt darauf. Ich guck’s mir kurz mit an. Freue mich, so ein eloquentes Kind zu haben und lasse ihn den Rest des Tages in Ruhe den Bildungsbürger gegenüber seinen Kumpels ausleben.
Und ich wundere mich natürlich überhaupt nicht, wenn am Ende des Tages sein Vorrat an Feinheiten aufgebraucht ist und er beim Abendessen nur noch eines heraus bringt: Ey, Papa, gib mal die Wurst da rüber!