Feiertagerei
Von Señor Rolando
Es gibt Tage, an denen kommt man nach Hause und denkt sich nichts böses. Schließlich hat man den ganzen Tag fleißig mit den Kollegen gespielt und sich gegenseitig die Kaffeetassen zugeschoben. Das ist hartes Training. Danach erschüttert einen nichts mehr.
Bis zur Wohnungstür. Welche kaum aufgeht, weil dahinter eine Horde wild gewordener Kleinkinder herumlungert. Von denen ein Teil sofort wild auf einen einredet, ein weiterer Teil einem wild an den Sachen zieht und ein dritter Teil enthusiastisch die aktuelle Beute vom Raubzug durch das Spielzeugreservoir im Kinderzimmer vorführt. Zwischendurch brüllt gern auch jemand laut: TOPF! und passt man als frisch Heimgekehrter nicht gut auf, macht man die Bekanntschaft mit einem elegant geschwungenen Kochlöffel, gefolgt von begeistertem Kinderlachen. Alles halb so wild – denkt man sich als moderner Mann von heute, lacht mit den Halbwüchsigen und wird prompt zweimal von einer Feuerwehr überfahren.
Nur gut, dass der Sohn nicht jeden Tag Geburtstag hat.