Man soll nicht nur die Feste feiern, wie sie kommen, sondern auch das Obst dann essen, wenn es frisch ist.
Der Sohn hält viel von großen Sprüchen. Und schlauen Lebensweisheiten gegenüber ist er ebenfalls sehr aufgeschlossen. Also sitzt er dort, wo er generell gern sitzt: auf dem hohem Stuhl am Küchentisch. Und brüllt: «Sauer macht lustig!»
Als moderner Mann von heute bin ich natürlich ein Experte im Deuten der Wünsche des jungen Mannes. Hole also die Schälchen aus dem Schrank, fülle sie und stelle sie auf den Tisch.
«Rhabarber, mein Sohn?» – frage ich rhetorisch.
«Mit Eis!»
Auch das. Hauptsache, es schmeckt. Was offenbar der Fall ist, denn die Vorräte schmelzen schnell. Nicht nur beim Eis. Was auch gut so ist, denn Obst soll man bekanntlich essen, wenn es frisch ist. Und ich beschließe mit der Dame des Hauses, die Reste großzügig aufzuteilen. Der Rhabarber muss weg.
«Sohn, möchtest Du auch noch Rhabarber?» – frage ich eher beiläufig.
«Ja. Viel mehr!» Er ist zwar satt, aber zu Opfern bereit. Und erläutert diese gern:
«Obama weg muss!»
Da sag‘ noch mal jemand, die Jugend wäre verdrossen. Politik? Yes, we can! Und verspeisen Euch zum Nachtisch.