Aus dem Regal
Von Señor Rolando
Delfinarium von Michael Weins
Es ist mal wieder ein Buch aus dem mairisch-Verlag. Das ist ja fast schon ein Qualitätsmerkmal per se. Selbst wenn es diesmal nur um einen spätpubertierenden Jüngling geht, der auf der Suche nach sich selbst fast seine Freundin verschleißt und nonchalant die verheiratete Frau eines anderen, nein: zweier anderen, entführt.
Das reicht auch schon so grob zum Inhalt. In dessen Verlauf sich schleichend ein Verdacht bezüglich des Zusammenspiels der diversen Charaktere einschleicht. Denn so recht geht’s offenbar nicht auf, das Verhältnis. Vor allem jenes zwischen der entführten Frau und ihren Männern. Aber der Verdacht verliert sich im Verlauf der Seiten wieder. Alle Personen scheint es wirklich zu geben. Personen, wohlgemerkt.
Und für alle, die etwas Spielverderberei vorab tolerieren können, hier ein Auszug aus dem eher hinteren Teil des Buches:
Und ich bin sicher, dass es sich um die Stimme von Susann und Marie handelt, die identische Stimme. Und Susann schaut mir geradewegs in die Augen, sie sagt: »Danke, Martin.«
Und ich flüstere: »Daniel.«
Sie lächelt und wiederholt: »Martin.«
Und ich lächle ebenfalls und sage: »Meinetwegen.«
Und sie sagt: »Danke.«
Und dann lächeln wir beide.