Es gibt so Sachen, die macht der normale Durchschnittsbürger eher nicht. Einen Freizeitpark in der Pfalz besuchen zum Beispiel. Wir haben das jetzt trotzdem mal gemacht. Nicht, weil der Sohn gedrängelt hätte. In dieser Hinsicht ist er doch noch recht entspannt. Aber er hatte sich kürzlich für ein paar Wochen einen Gastschüler ins Haus geholt. Und wie das so ist mit den Gästen, den Gelegenheiten, dem Nutzen dieser, den Gepflogenheiten und Möglichkeiten im deutschen Lande sowie dem Kennenlernen eben dieser: Manchmal kommt es alles zusammen.
Also haben wir das Gefährt gesattelt und uns durch die Weinberge in die Pfalz vorgekämpft. Dort: Parken, Eintreten, Attraktionen erleben. So könnte man sich das zumindest vorstellen. Aber nach Schritt zwei, dem Eintreten, hat der Sohn mich angeguckt und ich habe den Sohn angeguckt und beide haben wir beschlossen, dass mit dem Schritt drei, den Attraktionen, recht gut delegieren können. Wozu haben wir schließlich die Dame des Hauses sowie den Gastschüler dabei? Eben.
So ziehen wir durch den Park. Free Fall Tower, Donnerfluss, Teufelsfässer, GeForce Achterbahn, Lighthouse Tower: Die Dame und der Schüler, beide müssen sie rein und Klettern, Fallen, Schwimmen, Fahren, Drehen. Wir anderen beiden, wir gucken und wir kommentieren. Zum Testen setzt sich auch der Sohn einmal in ein Karussel, guckt dabei aber eher ungeschickt. Meine Risikofreude beschränkt sich auf das Ratatouille in einem der Parkrestaurants. Ich finde das schon sehr mutig.
Hauptsächlich aber laufen wir beide herum. Setzen uns auch mal auf eine Parkbank und gucken. Betrachten die anderen Leute. Kommentieren, was sie tun. Gucken. Kommentieren. Wieder und wieder. Ab und an boxen wir uns gegenseitig auf den Oberarm. Lachen dazu selbstgefällig.
Wenn ich das korrekt erkenne, wird der Sohn wohl mal Statler & Waldorf. Aus purer Rücksicht auf seine Psyche bin ich bereit, dabei noch für eine Weile seinen Compagnon zu spielen.