Räuberhände
Von Señor Rolando
Erziehungsratgeber gibt’s ja viele. Manche taugen sogar etwas. Ab und an lohnt es sich trotzdem auch für gutmeinende Eltern, mal etwas in Romanform zu sich zu nehmen. Daraus kann man doch bestimmt auch etwas lernen.
Zum Beispiel über Jungenfreundschaften. Und darüber, dass man nicht auf seinen Fingern kaut, wenn man keine Räuberhände bekommen möchte. Und darüber, dass es wahren Jungenfreundschaften nichts anhat, wenn sich einer von beiden seine Räuberhände zurechtkaut. Und darüber, dass Jungenfreundschaften manchmal trotzdem ihre Zeit haben. Und dass diese Zeit auch endlich sein kann. Vorüber geht. Und alles weiter geht. Irgendwie.
Das ist durchaus eine Lektion, die Finn-Ole Heinrich als Autor erteilt. Dabei weit angenehmer verpackend als viele Ratgeber es zu schaffen versuchen. Der Stil ist nett. Der Plauderton recht angenehm. Das Drama dahinter ist es nicht immer.
Auszugsweise vorgelesene Passagen aus dem Buch fand der kleine Mann übrigens dermaßen spannend, dass er sich spontan umdrehte und zum Bücherregal krabbelte, um seiner Meinung nach geeignetere Lesevorschläge zu unterbreiten.
Zu denen gibt’s vielleicht später mal mehr. Ich gehe mir jetzt erst mal einen Ratgeber suchen, welcher hilft, seine Auswahl zu verdauen.